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Immer wieder diskutiert er ...

Immer wieder diskutiert er ...

Mikke

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Guten Abend, ich bitte um eure Ratschläge. Mein Partner und ich haben eine 15 Monate alte Tochter. Er selbst ist eher der chillige Typ was die Babyerziehung angeht, beliest sich nicht, nimmt alles so hin und überlasst mir alles, was Planung, Organisation etc. angeht. Momentan lässt unsere Tochter ihn nicht mehr so sehr an sich Ran vor allem bei der Einschlafbegleitung, die übernehme ich schon seit geraumer Zeit. Heute waren wir zum Picknick an der Elbe und unsere Tochter hatte Abends wieder arge Probleme einzuschlafen. Ständig wirft er mir vor dass sie immer so drauf ist abends wenn ICH etwas mit ihr Unternehme. (Er selbst plant nie etwas) Und am liebsten will er dass sie gar nichts mehr an Input bekommt damit sie Abends besser zur Ruhe kommt. Das finde ich völligen Schwachsinn. In der Krippe hat sie viel mehr Input als wenn ich mit ihr unterwegs bin und da ist sie Abends auch zeitweise sehr anstrengend. Er selbst ist ein wirklich lieber Papa und er kümmert sich gut um sie, aber ihm wurmt es sehr dass sie gerade so an mir hängt ( was für mich ziemlich anstrengend ist). Ich möchte immer oder bitte ihn sich über Entwicklungsphasen, Zahnen etc. Zu belesen, aber sein Argument ist immer, "ein Baby kann man nicht an einer Statistik messen". Ich weiß einfach nicht mehr wie ich ihn dazu bringen könnte "zu verstehen ". Bitte helft mir. 🙈


JoMiNa

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Kannst du etwas genauer beschreiben, was er deiner Meinung nach "verstehen" sollte? Ist gar nicht böse gemeint, aber ich verstehe nicht genau, was du von ihm möchtest. An sich klingt es soweit normal, sowohl das ein Kind die Hauptbezugsperson (vermutlich verbringst du mehr Zeit mit dem Kind?) zum einschlafen bevorzugt, als auch, dass manche Kinder abends, wenn sie übermüdet sind und einen ereignisreichen Tag hatten, anstrengend sind und schlecht zur Ruhe kommen. Ich kann nachvollziehen, dass du frustriert bist, dass du alles alleine recherchieren und organisieren musst. Aber ihm scheint seine Tochter ja nicht egal zu sein, er macht sich Gedanken, woran die Unruhe abends liegen könnte, und ist auch sonst ein liebevoller Papa, wie du schreibst. Es scheint, als ob er einfach eine andere Herangehensweise an manche Dinge hat als du. Mein Mann hat sich auch nie "belesen" zu Baby-Themen. Aber er hat mir zugehört, wenn ich etwas erzählt habe, und sich damit auseinandergesetzt. Oder hat sich mit anderen Vätern aus dem Bekanntenkreis ausgetauscht. Manches fand er nachvollziehbar und war dankbar für den Tipp, einige Theorien hielt er für Quatsch und hat es so gemacht, wie er es für richtig hielt. Wir waren und sind untereinander nicht immer einig, haben aber immer einen Weg gefunden. Manchmal ist der Weg auch zu akzeptieren, dass man sich nicht einigen wird 😉 Also, was wünschst du dir ganz konkret von deinem Partner? Dass er über Baby-Themen lesen soll? Ich glaube nicht, dass du ihn dazu bringen kannst, wenn er das für unnötig hält. Aber vielleicht kannst du einen Austausch mit einem anderen Vater anstoßen? Oder geht es darum, dass er einen ruhigen Tag verbringen möchte, damit das Kind abends besser einschläft? Dann soll er das ruhig probieren. Wenn du keine Lust darauf hast, dann unternimm in der Zeit etwas anderes, und überlasse das Kind dem Papa. Es tut Vätern sowieso gut, wenn sie regelmäßig alleine für das Kind verantwortlich sind. Das stärkt die Vater-Kind-Beziehung und er wird sich besser in dich hineinversetzen können. Dein Mann klingt so, als ob er mit Theorie nicht viel anfangen kann, und Dinge lieber praktisch angeht. Dann gib ihm auch die Möglichkeit, durch die Praxis zu lernen 😀


Caot

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Naja. Wenn dein Mann "so" denkt, Du aber anders, er sich nicht belesen möchte, wie sollen wir Dir da helfen? Dann ist Streit vorprogrammiert. Ich bin übrigens bei Dir. Man kann das "Baby" doch nicht den ganzen Tag im Haus lassen und in der Krippe ist viel mehr Action.  Schwierig. Ich war bei Kind1 beim PEKIP. Und da ging auch der Papa hin. So bekam er von Dritten ein wenig "erklärt" was was ist. Grundsätzlich hatte ich wohl aber auch Glück, dass mein Mann mir das Feld überlies, vieles ähnlich sah und mir vertraute.  Das Kinder an der intensivsten Bezugsperson hängen ist normal. Da würde ich tatsächlich nochmal versuchen mit deinem Mann zu sprechen. Alternativ ihn mehr in den Alltag einbinden. Wenn alle Stricke reißen, empfehle ich eine Familienberatung. Bei uns gibt es das Haus der Familie. Da kann man sich Rat holen.


Teri

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Ich kann deinen Frust verstehen, wenn er aber sonst wirklich ein liebevoller Papa und Partner ist und du grundsätzlich mit der Beziehung zufrieden bist, würde ich bei dieser Sache mich einfach diplomatisch verhalten. Also nicht diskutieren, mit vernünftigen Argumenten begründen und ihn bitten, sich zu informieren. Wie du selbst siehst, erreicht man damit nichts. Auf keinen Fall würde ich ihm auch sagen, dass er Schwachsinn redet, selbst wenn ich das denke. Wenn er wieder mal behauptet, du hättest zu viel mit eurer Tochter unternommen und sie deshalb am Abend nicht zu Ruhe kommen könne, würde ich sagen: "Vielleicht hast du Recht. Ich denk drüber nach" und hin und wieder mal ein ruhiges Wochenende einlegen, an dem ihr zu Hause bleibt. So dass dein Partner das Gefühl bekommt, dass er ernst genommen wird, dass seine Meinung in der Familie etwas zählt und ihm nicht jede Elternkompetenz abgsprochen wird.


Windpferdchen

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Hallo, du wirst deinen Freund nicht dazu bringen können, Bücher über Kinderentwicklung zu lesen. Ich kenne in unserem Freundes- und Bekanntenkreis keinen einzigen Mann, der das getan hätte, und deiner wird da keine Ausnahme sein. Es sind immer die Mütter, die sich gut informieren (was schon besser als nichts ist, früher lasen auch Mütter nix über Erziehung). Zum eigentlichen Problem: Es ist normal, dass kleine Kinder phasenweise mehr an einem Elternteil hängen. Die einzige Möglichkeit, hier ein Gleichgewicht zu schaffen, ist, dass dein Freund mehr feste Aufgaben übernimmt. Da ist sicher noch Luft nach oben. Denn du schreibst einerseits: "Er selbst plant nie etwas", sagst aber andererseits: "Er kümmert sich gut um sie". Also, beides gleichzeitig geht ja nun nicht.  Wichtig ist, dass er regelmäßig Papa-Tochter-Aktionen allein mit eurem Kind macht. Mein Mann hat das mit unseren Kindern auch gemacht. Nach Feierabend und zusätzlich auch hier und da am Wochenende. Dein Freund und deine Maus können zusammen einkaufen, Rad fahren (Kindersitz), in den Baumarkt fahren, zur Tankstelle Autowaschen fahren, spazieren gehen und-und-und. Er kann sie außerdem z.B. baden, füttern, wickeln, ins Bett bringen (auch wenn sie motzt! Halte dich dann zurück oder sei – noch besser – gar nicht im Haus. Dann klappt das auch.) So entsteht Vertrautheit zwischen den beiden und Routine. Und nur die sorgt dafür, dass euer Kind beim Papa nicht "fremdelt". Dafür ist es wichtig, dass dein Freund dazu auch bereit ist. Sprecht darüber, was er fest in den Alltag integrieren könnte. Das zweite Wichtige ist, dass du ihn dann aber auch lässt. Mische dich nicht ein, sei nicht dabei, gib keine Ratschläge und Tipps. Vielen Müttern fällt das sehr schwer, und dann wundern sie sich, dass der Papa keine Lust hat, mehr Aufgaben beim Kind zu übernehmen. Väter machen Dinge zwar anders, aber nicht schlechter. LG


WonderWoman

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bei der überschrift und auch an manchen stellen im text klingt es als würdest du über ein renitentes kind schreiben. "immer wieder diskutiert er...." das klingt als würde ein nerviges kleinkind jeden abend über die bettgehzeiten diskutieren. kindererziehung muss nicht ausdiskutiert werden, man muss sich nichtmal ständig einig sein. man darf auch nach bauchgefühl erziehen. außerdem muss erziehung auch zum erziehenden passen, sonst wird es zu theoretisch und künstlich. lass die beiden doch mehr zusammen machen ohne dich. da kann er dann seins durchziehen.


Mammar

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Ich sage es nur ungern aber ich hab das bei 4 Kindern auch nie, gemacht,und irgendwie hab ich 2 davon auch schon erwachsen bekommen Irgendwie hat er ja auch Recht dass Kinder eben keine Statistik sind,meine haben z.b.ihre Zähne erst weit nach den ersten Geburtstag bekommen,hätte man jetzt die Wahrscheinlichkeit für so.manches Unwohlsein als Zähne ausmachen können weil sie ja eigentlich hätten dran sein müssen-waren sie aber eben nicht und eigentlich ist es auch sehr oft so dass man eh nicht heraus bekommt woran so manche Knatschephasen wirklich lagen und im Endeffekt ist es doch auch egal,man begleitet sein Kind versucht eben Schmerzen und co auszuschließen und ansonsten müssen Kinder auch mal knatschig sein dürfen wenn es ihnen z.b.gerade alles zuviel war   Und es gibt durchaus Kinder denen zuviel ungewohnter Input abends Probleme macht ,auch wenn sonst Halli Galli gewohnt sind-vielleicht schaust du da einfach mal selber drauf,bei meiner ältesten hat es einfach am besten gepasst wenn man eher morgens was gemacht hat und den späten Nachmittag und Abend eher Zuhause und ruhig angegangen ist (wobei ich trotzdem auch abends Dinge unternommen habe,aber da war Stress auch vorprogrammiert,man hat sich halt darauf eingestellt)   Dein Mann ist obendrein wahrscheinlich verletzt weil euer Kind sich sehr auf dich fokussiert,das machen viele Mamas aber auch unbewusst indem sie ihren Männern eben gerade nicht so richtig zutrauen mit dem Kind klarzukommen ,viele Frauen greifen in Situationen ein die für das Kind gar nicht schlimm wären nur weil sie meinen das Kind müsste sich jetzt in dem Moment z.b.schneller beruhigen...   Vielleicht sprichst du mit ihm und er geht mal bewusst allein mit ihr los? Mein Mann hat das bei allen Kindern gemacht,zumal wir in Wechselschicht arbeiten,ich bin dann einfach abends gar nicht da gewesen,und siehe da die Kinder schlafen auch dann irgendwann und irgendwie,er hatte halt ganz eigene Methoden aber es heißt ja nicht dass es nicht funktioniert .   Versuch dich da einfach in ihn hinein zu versetzen,die täte Ablehnung durch euer Kind sicher auch weh,auch wenn es oft ganz normale Phasen sind(eine meiner 4 Töchter ist ein totales Papa Kind auch mit 22 noch und ich hatte da eine Zeitlang auch dran zu knabbern,aber als sie 2 war war er eben für spaß zuständig weil ich ein Baby bekommen habe und die beiden waren ein super eingespieltes Team während ich mit dem Baby oft was anders gemacht habe-aber andererseits ist es ja schön dass er auch wenigstens eine von vier so dicke hat