Mitglied inaktiv
...und ich langsam auch nicht...wir wohnen seit fünf Monaten zusammen: er, ich, sein Sohn (15) und meine Tochter (4). Die Situation ist nicht einfach, das ist klar, aber trotzdem bin ich der Meinung, es könnte schlimmer sein :-) Sein Sohn blockt oft, verhält sich aber mittlerweile immerhin neutral, ist allerdings meiner Tochter und mir gegenüber sehr zurückhaltend, was ich ihm nicht übel nehme. Mein Freund jedoch fühlt sich mittlerweile zerrissen zwischen mir und seinem Sohn, meint wohl, er muss es allen recht machen (und am besten noch der ganzen Welt mit) und stellt jetzt unser Zusammenleben in Frage. Das macht mich wiederum kaputt, weil ich meine, man kann nicht nach fünf Monaten alles schon aufgeben, wir sind doch erst am Anfang, davon abgesehen, liebe ich ihn. Wie kann ich ihm helfen? sophieno
Hallo Sophieno, hm, ich glaube, Ihr habt einfach nicht genug abgeklärt, wie Ihr Euch das gemeinsame Leben vorstellt. Jeder (auch die Kinder!) hat ja irgendwelche Erwartungen an dieses Zusammenleben, die aber wohl sehr unterschiedlich sind. Ein wichtiger Rat, der besonders Patchworkfamilien daher wohl schon oft geholfen hat, ist die allwöchentliche Familienkonferenz. Da setzt man sich bei Butterbroten und einer leckeren Tasse Kakao mit allen Familienmitgliedern in Ruhe an den Küchentisch, und bespricht alles, was anliegt. Jeder sagt, was ihm in der vergangenen Woche nicht, oder besonders gut gefallen hat, was er sich für die nächste Woche von den anderen wünscht usw. Vorher sagt aber jeder noch, wie es ihm momentan geht (was ihn stört an den anderen, wo er sich unverstanden fühlt usw.) Keinem wird ins Wort gefallen, absolut jeder darf ausreden. Die Familienkonferenz deckt viele verdeckte Probleme und geheime Erwartungen auf, die damit entschärft werden. Und alle Familienmitglieder erleben Überraschungen, weil da Vieles ist, was man so eigentlich gar nicht geahnt oder gewusst hat vom anderen. Vor allem die Kinder tragen natürlich viel Ballast mit sich herum: Die Trauer über das weggezogene Elternteil, die geheime Ablehnung des neuen Mannes/der neuen Frau im Leben ihres verbliebenen Elternteils, Schuldgefühle (fast alle Kinder glauben, sie seien mit Schuld an der Trennung der Eltern. Dies ist ein psychologisches Phänomen, das man berücksichtigen muss: Kinder haben ein egozentrisches Weltbild, das heißt, sie beziehen absolut alles, was geschieht, auf sich selbst. Dies gilt natürlich eigentlich nicht mehr für den 15jährigen Sohn Deines Partners, aber für Deine Tochter). Wichtig fände ich auch, dass Du natürlich zusätzlich im Vieraugen-Gespräch mit Deinem Partner besprichst, was er von Dir und Du von ihm erwartest. Wer darf welchem Kind etwas sagen, wo sind die Grenzen, die der andere einhalten muss, wie weit will/soll der andere die Vater- oder Mutterrolle übernehmen, wie soll das gemeinsame Leben aussehen, damit es gelingt. Frag ihn auch mal ehrlich und ohne Vorwurf, ob ihm das Zusammenziehen vielleicht zu schnell ging, ob er es sich anders vorgestellt hatte (wie?), ob er so schnell vielleicht keine neue Familienstruktur wollte usw. Ich würde mir zusätzlich eventuell Unterstützung holen. Lasst Euch in einer Familienberatungsstätte einen Termin geben und über das Thema Patchwork-Familie beraten. Andere Patchworkfamilien haben ja genau dieselben Probleme wie Ihr, deshalb kann eine Beratung sehr helfen. Kauft vielleicht auch das ein oder andere Buch zu dem Thema, da gibt es eine Menge. Liebe Grüße, Bonnie
Ihr mußt Reden und nicht nur ihr zwei sondern auch sein Sohn was er will ,möchte er das ihr zusammen seid oder möchte er es nicht er soll seine wünsche sagen und was er fühlt. Mach deinen Partner Mut das du die Bezieung möchtest und das du das schaffst. Lg Anita
ich stimme bonnie voll und ganz zu. das ist echt eine sinnvolle idee. viel glück lg pina
...für eure Antworten, ich werde die Ratschläge beherzigen. Wir wollen uns morgen aussprechen. Allerdings befürchte, ich dass mein Freund schon einen Schritt weiter ist und gar nicht mehr an einer Problemlösung interessiert ist, sondern einfach alles hinschmeißen will. Davor hab ich verdammte Angst. Ich will ihn nicht verlieren. Er ist zugleich derartig konfliktscheu und harmoniebedürftig, dass ich befürchte, ich krieg das nicht mehr hin. Was soll ich bloß machen? sophieno
Hallo Sophieno, grade wenn er harmoniebedürftig ist, sollte er dazu bereit sein, so etwas wie die von Bonnie vorgeschlagene Familienkonferenz einzuführen. Er soll sagen, was in eurer gemeinsamen Familie gut ist, was er gerne anders haben möchte, und er sollte auch seinen Sohn ermuntern, klar zu sagen, was ihm nicht passt, aber auch zu äußern, was die guten Seiten des neuen Zusammenlebens sind. Klappt das, tauchen wesentlich weniger Konflikte auf, als wenn man sich nicht äußert, also sollte das deinen Freund doch überzeugen können. Ist er nicht in der Lage, sich evtl. vorhandenen Problemen anzunehmen, wird er es auch bei zukünftigen Parnterschaftn nicht "auf die Reihe kriegen". Ich hoffe, er schmeißt nicht aus Feigheit eure gemeinsame Zukunft weg, schließlich scheint er in dir eine rücksichts- und verständisvolle Partnerin gefunden zu haben, die ihn aufrichtig liebt und seinen Sohn nicht nur als lästiges Anhängsel betrachtet. Alles Gute!
Hallo! Es war sehr hart für mich gestern dieses Gespräch, was nun passiert, weiß ich nicht. Also, man kann es sehr kurz zusammenfassen: Mein Freund empfindet das Zusammenleben als reinen Stress und will zurück in sein "altes Leben". Er ist auch nicht bereit, daran zu 'arbeiten', dass es besser wird. Er kann sein Unwohlsein auch nicht konkretisieren. Ich hab ihm gesagt, er hat Verantwortung übernommen und dass ich sein Verhalten unreif finde. Eine endgültige Entscheidung wurde nicht getroffen, aber die Positionen sind wohl klar. Was soll ich jetzt bloß machen? Soll ich ihn einfach gehen lassen? Ich bin total verzweifelt. Ich mein, vom Kopf her weiß ich, dass ich auch allein klar komme, aber mein Herz zerreißt es. Wir hatten so viele Pläne, ist das nichts mehr wert? sophieno
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