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Jemanden vermissen...

Jemanden vermissen...

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe im Mai 2009 einen Mann kennengelernt und in der Zwischenzeit festgestellt, dass er wirklich gut zu mir passt. Wir liegen einfach auf einer Wellenlänge, verstehen uns ohne viele Worte, sind vom Typ her sehr ähnlich, leider tragen wir unser Herz aber auch beide keineswegs auf der Zunge. Bis Anfang Dezember haben wir uns regelmäßig getroffen. Es gab Zeiten, da war das öfter aber gelegentlich vergingen auch mal 3 Wochen dazwischen. Ich habe diese Zeit mit ihm wie die Luft zum Atmen gebraucht, obwohl man nicht mal sagen kann, dass ich an nichts anderes mehr gedacht habe oder davot jedesmal meganervös war. Es hat irgendwann halt einfach dazugehört. Bei unseren Treffen saßen wir natürlich nicht nur nett nebeneinander und haben geredet, was so nebenbei passiert ist, war auch erstaunlich gut. Man könnte jetzt meinen, Supergeschichte... aber wie bei allem gibt es auch hier einen Haken, den ich nicht verschweigen möchte ...auch wenn ich dann wahrscheinlich verbal gesteinigt werde: Ich bin eigentlich vergeben. So abgebrüht das auch klingen mag, ist das jedoch nicht wirklich das Problem an der Sache bzw. nicht das akuteste. Es gab einen Tag im November da hat mir A. (der Lover) eröffnet, dass er das Land verlassen wird. Er hat ein supertolles Jobangebot, das er nicht ausschlagen kann. Ich war wie vor die Rübe gehauen. Komplett sprachlos, irgendwann wütend und dann ein Häufchen Elend. Eine ganze Weile habe ich mir eingeredet, er blufft nur, will vielleicht meine Reaktion austesten aber als er seinen Abreisetermin sogar vorzog, musste ich mich von diesem Gedanken solangsam verabschieden. Jedesmal wenn wir uns trafen, hatte ich Angst, es ist das letzte Mal. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr und brach den Kontakt ab. Ich habe noch niemals jemanden so vermisst. Irgendwie war ich komplett haltlos. Eigentlich bin ich sonst schon ziemlich konseqent aber vor ca. 2 Wochen, schrieb ich ihm eine kurze Message, einfach nur, dass er mir fehlt. Ein paar Tage später, als ich schon gar keine Reaktion mehr erwartete, erhielt ich eine Antwort. Er schrieb mir, dass ich ihm auch fehle. Sein Vater sei kurz vor seiner Abreise gestorben, es ging ihm wohl sehr, sehr schlecht. Natürlich kam ich mir mit meinen Problemchen dann ziemlich schäbig vor. Vor kurzem ergab es sich, dass wir uns chatmäßig unterhalten konnten. Es war wie früher. Erst ein bißchen steif aber dann einfach wie gewohnt. Natürlich hab ich mich gefreut aber irgendwo war es auch ein bißchen wie Folter und schmerzhaft zu sehen, was man nun nicht mehr hat. Er sagte mir, dass unsere Zeit ein Teil der schönsten seines Lebens ist aber auch, dass das Vergangenheit ist und das wir froh sein müssen, das wir diese Zeit hatten, dann aber widerrum auch, dass ich ihm fehle und dass er oft an mich denkt. Ach, ich weiß auch nicht mehr, seit diesem Gespräch vor einer Woche bin ich das personifizierte heulende Elend. Bei jedem noch so kleinen Pups, der mich an ihn erinnert, schießen mir die Tränen in die Augen. Bei all den Problemen zuhause, war er immer der auf den ich bauen konnte, der mir zugehört hat, der mich geschätzt hat, der mit mir gelacht hat. Er fehlt mir so furchtbar. Eigentlich habe ich noch nicht mal eine direkte Frage an Euch, in erster Linie hat es mir gut getan, die Geschichte loszuwerden. Was bleiben mir für Wege ? Was kann ich tun, um ihn zu vergessen oder soll ich einfach warten, bis er wieder im Land ist und ihn dann wie eigentlich besprochen treffen ?Wir hatten immer einen guten Draht zueinander aber über Gefühle zu sprechen, war dennoch nie unser Ding, von daher sind große Geständnisse glaube ich sehr unangebracht. Wie geht man mit einer großen Sehnsucht um? Kann man sich dieses vermissen abtrainieren? Es wäre einfach nett ein paar Statements zu bekommen. Danke! Liebe Grüße Miss Undercover


claudi700

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der kernsatz deines postings ist für mich: "Bei all den Problemen zuhause, war er immer der auf den ich bauen konnte, der mir zugehört hat, der mich geschätzt hat, der mit mir gelacht hat." there you go... er war eine gute abklenkung, aber die probleme selbst hast du nie gelöst. ich denke, du solltest dich wirklich mal den themen stellen, die nicht richtig laufen. es ist deine entscheidung, wie es weitergeht. aber dein lover hat m. e. deutlich signalisiert, dass es das war. du warst für ihn wohl auch nur eine episode.


Joni76

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Antwort auf Beitrag von claudi700

Hmm..Du schreibst, Du bist vergeben. Was soll er denn Deiner Meinung nach tun? Offensichtlich wolltest bzw. willst Du Dich ja nicht für ihn trennen. Da würde ich auch auf Abstand gehen. Ich war in einer ähnlichen Situation und habe jetzt nach über 10 Jahren damit abgeschlossen....


Nurit

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Antwort auf Beitrag von Joni76

Ich sehe auch so: Du bist vergeben. Du hast Dich nicht getrennt, obwohl Dein Lover (ich hasse dieses Wort, denn eigentlich war er ja mehr für Dich) Dir offensichtlich guttat. Sollte er sein Leben jetzt auf dem Abstellgleis weiterführen, damit er für den gelegentlichen Gebrauch parat steht? Es tut weh: das verstehe ich. Aber es war Deine Wahl.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nurit

@claudi700 was Du schreibst, kann durchaus sein. Vielleicht war ich nur eine Episode und ich habe tatsächlich wenig unternommen, meine eigenen Probleme zu klären. Das war irgendwie aber auch nie zwingend erfoderlich. Ich habe es schleifen lassen, ja. @joni und nurit Ich muss ehrlich sagen, ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob er sich auf dem Abstellgleis geparkt fühlt. Er erschien mir immer sehr locker und wir haben nie nie nie über irgendeine gemeinsame Zukunft gesprochen, wir haben nichtmal darüber gesprochen, was wir für Gefühle füreinander haben. Das war wohl das einzige Gesprächsthema was wir konsequent vermieden haben. Irgendwie war zumindest auf meiner Seite immer die Angst da irgendwas totzureden und ich muss ehrlich zugeben, dieses zum Teil unverbindliche war für mich ganz angenehm und es kam mir so vor, dass es für ihn nicht anders war. Er hat auch nie gefordert, dass ich was unternehme. Man kann sich das vielleicht schwer vorstellen, aber er war da ganz eigen. Immer darauf bedacht, cool und stark rüberzukommen, genau das hat mir aber auch gefallen. Ich meine, ich hätte in den 1,5 Jahren einen guten Blick hinter die Fassade bekommen und wenn er was schönes gesagt hat, war es einfach doppelt so schön weil man wusste, es war keine Schleimerei. Ich weiß auch nicht, ob ich mich jemals getrennt hätte, wenn es hart auf hart gekommen wäre. Da sind bei mir Sachen im Hintergrund, die mir das sehr schwer gemacht hätten, wobei ich betonen möchte, das diese Gründe nicht finanzieller Natur sind.