Beppeline
Mein Mann und ich sind jetzt seit 19 Jahren zusammen. Insgesamt läuft es recht gut zwischen uns. Natürlich gibt es Auf und Abs. Was aber immer wieder für ein Ab sorgt, ist seine Familie. Wir wohnen in einem großen Mietshaus seiner Mutter, wo seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder auch wohnen. Man ist also permanent der Familie ausgeliefert. Nur eine seiner Schwestern wohnt in einer Kleinstadt nicht weit entfernt. Und sein Vater wohnt mit neuer Frau in einem Vorort. Es kommt immer wieder zu Spannungen zwischen mir und meinen Schwägerinnen und meinem Schwager. Mit der Mutter geht es ok. Die ganze Familienkonstellation ist extrem schwierig. Die Mutter meines Mannes hat sehr früh ihre Eltern verloren. Sie ist ein unsicherer, psychisch labiler Mensch, der mehr oder weniger nur seine Kinder hat und allen anderen Menschen misstraut. Meine Schwiegermutter ist ein Messie (aber Gottseidank kein Müll-Messie). Eigentlich ist sie selbst noch wie ein Kind. Die ganze Familie klettet sehr ungesund aneinander, aber mehr aus Angst. "Fremden", wie dem Mann meiner einen Schwägerin und mir, ist man grundsätzlich sehr misstrauisch und skeptisch gegenüber eingestellt. Die ganze Familie ist extrem misstrauisch, verschlossen, konfliktscheu, destruktiv, teiweise depressiv und hat Angst vor dem Leben. Alle haben berufliche wie private Probleme in Job, Partnerschaft und Freundschaften. Schon allein, dass ich mein Leben sehr genieße, ist also eine Art Provokation in ihren Augen (glaube ich zumindest). Wir wohnen hier, weil mein Mann es will (er entkommt dem Familienbann nicht) - und weil wir für unsere Wohnung sehr viel weniger bezahlen, als wir es auf dem freien Mietmarkt müssten. Ich wollte nie hier wohnen, merke aber, dass ich meinen Mann hier nicht wegbekomme. Ich habe es oft genug versucht. Wie gesagt knallt es immer wieder zwischen meinen Schwägerinnen, meinem Schwager und mir. Wir sind grundverschieden, unsere Sichtweisen sind grundverschieden. Vielleicht provoziere ich sie manchmal auch extra, um überhaupt in irgendeine Art von Beziehung mit ihnen treten zu können, da ich es unerträglich finde, nur oberflächlich, aufgesetzt, falsch und verspannt miteinander umzugehen. In diesen Momenten schafft es mein Mann nie, zu mir zu stehen - auch wenn er auf meiner Seite steht. Zu stark ist dieser Familienbann. Auch wenn er meiner Meinung ist, bin ich am Ende die Böse. Dazu muss man sagen, dass auch mein Mann kein gutes Verhältnis zu seinen Geschwistern hat - was nicht an mir liegt. Das weiß er auch selbst. Er hat auch mit meinem Vater und teilweise mit meiner älteren Schwester Probleme - und ich lasse ihn damit ihn Ruhe. Wenn er nicht zu Familientreffen mitkommen möchte, dann soll er es bleiben lassen. Ich respektiere, dass er darauf keine Lust hat, und mache ihm kein schlechtes Gewissen. Und wenn mein Vater etwas Schlechtes über meine Mann sagt, dann verteidige ich natürlich meinen Mann, ist doch klar. Mein Mann tut das bei mir nie. Und mein Mann leidet darunter, obwohl er sich selbst nicht gut mit seiner Familie versteht, darunter, dass ich immer wieder Konflikte mit ihr habe. Ich weiß aber nicht, was ich dagegen tun soll. Seine Familie ist sehr ablehnend mir gegenüber und vor allem seine Schwestern sind regelrecht bösartig zu mir. Ich bin ein selbstbewusster Mensch und weiß mich zu wehren. Und ich stecke jetzt in dem Dilemma, dass ich einerseits keine Lust habe, wervolle Lebenszeit mit so negativen, desktruktiven, mir gegenüber ablehnenden Menschen zu verbringen. Und andererseits gerne meine Mann einen Gefallen tun würde, indem ich mich gut mit seiner Familie verstehe. Aber ich weiß nicht, wie ich mich jemals mit ihnen gut verstehen soll. Da müsste ich quasi ein anderer Mensch werden oder ZEN-Mönch. Oder die müssten sich um 180 Grad drehen. Das höchste der Gefühle ist bisher, dass ich mich zurückziehe, mein eigenes Leben lebe und mich bemühe, freundlich zu sein. Habt Ihr Tipps? Gestern hab ich plötzich gedacht: Seine Familie wird es noch schaffen, uns irgendwann auseinander zu bringen.
Das möchtest du bestimmt nicht hören, aber eine eigene Wohnung weg von der Familie ist die Lösung. Alle sind in diesem Familiengefllechtt verwurzelt und können sich gar nicht ändern. Nur du kannst etwas ändern. Du verschenkst wertvolle Lebenszeit! Wenn ihr wegzieht kann dein Mann doch seine Familie besuchen, du kappst doch nicht die Beziehung zu ihnen, sondern nur die Wohnung.
Das Fazit Deines langen Romans ist ganz einfach: Nein, Du bist dieser Familie natürlich nicht ausgeliefert. Sondern Du selbst lieferst Dich aus. Überlege, ob die Mietersparnis den ganzen negativen Stress wert ist. Wenn nicht, zieht aus! Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Musst halt notfalls einen Konflikt mit Deinem Mann aushalten und Dich hier durchsetzen. Wenn Eure Ehe funktionieren soll, muss er in diesem Punkt einsehen, dass die Nähe der Familie Euch nicht gut tut. Deine psychologischen Deutungen der Familienkonstellation sind völlig unnötig und überflüssig. Du musst Dich besser abgrenzen! Es ist egal, wer wie und warum so ist, wie er ist. Das ist nicht Dein Problem, denn Du bist keine Therapeutin. Lass die Sippe los! Es reicht, wenn Ihr Euch gelegentlich zu Familienfeiern trefft, Du musst nicht gleich dort wohnen, eh? Noch ein Schubs: Wie man sich bettet, so liegt man. Niemand kann Dich zwingen, an einem Ort zu leben, an dem Du nicht leben willst. Du entscheidest, wo Du lebst. Aber diese Entscheidung wird Dir zugleich auch niemand abnehmen können. Du musst Euch loseisen. LG
Ihr habt doch eine eigene Wohnung? Du triffst deine Schwägerinnen und deinen Schwager doch nur auf dem Hausflur, wenn du nicht in deren Wohnung gehst? Grenze dich ab. Leb dein eigenes Leben in eurer Wohnung. Wie kommst du nur dauernd mit seiner Verwandtschaft in Kontakt? Ihr könnt doch in eurer Wohnung genau so leben, wie in einer anderen Etagenwohnung. Meinst du, dass du in einer anderen Wohnanlage nur von netten Menschen umgeben wärst? Das kannst du vergessen, damit kannst du nicht rechnen. Es mag schon so etwas auch geben, aber oft ist das Verhältnis zu den Nachbarn auch unter Fremden nicht gut. Versuch es noch einmal, wie es ist, wenn du deine Schwägerinnen und deinen Schwager freundlich grüßt, und es dann dabei belässt. Ihr könnt euch doch Freunde einladen ... und euer eigenes Leben leben. Dein Mann kann ja gerne zu seiner Verwandtschaft gehen, aber du musst das doch nicht tun. Das würde ich auf jeden Fall versuchen, bevor ich in eine teure Mietwohnung ausziehen würde. Spart Eigenkapital an, vielleicht zieht dein Mann dann mit dir in eure neue Eigentumswohnung.
Ich würde dir zu einer familienaufstellung raten. Ist natürlich nicht jedermanns Sache, hat aber in meiner Familie Wunder geholfen.
Danke, hab ich schon zusammen mit meinem Mann gemacht. War auch sehr gut. Nur hat das leider nichts daran geändert, dass es immer wieder zu Konflikten zwischen mir und der Familie meines Mannes kommt.
Hallo, einfach leben und leben lassen. Ich kann es verstehen, wenn ihr Euch die Miete sparen wollt. Aber dann einfach ignorieren. Du musst nicht eine Freundschaft anstreben. Einfach eine "gute Nachbarschaft", also sich Grüßen evtl. Smalltalk, " schönes Wetter" und gut ist. Steh drüber und lass Dein Mann machen, so wie er es für richtig hält.
Radio: "Achtung auf der A4 kommt Ihnen ein Falschfahrer entgegen!" Fahrer: "Was einer? Tausende!"
Liebe Mausezahn, was hast du denn damals an einem Menschen aus so einer negativen, desktruktiven, Fremden gegenüber ablehnenden Familie toll gefunden, dass du mit ihm eine Familie gründen, diese Gene deinen Kindern vererben und mit ihm alt werden wolltest? Dein Traummann, an dessen Seite du leben wolltest und willst. Nicht nur das, sogar ins Haus dieser Familie seid ihn gezogen - musstet doch gewußt haben, dass Abgrenzung und Distanz nicht möglich sind, wenn man gemeinsam unter einem Dach wohnt. Also muss es doch noch eine andere Seite geben, eine anziehende, eine die dich begeistert, eine Gute. Für die es sich lohnt, all das in Kauf zu nehmen! Und sag nicht er sei total anders. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und diese Gene stecken auch in ihm, mehr oder weniger. Er wurde von einer negativen, desktruktiven, Fremden gegenüber ablehnenden Familie erzogen, geprägt, er hat mehr oder weniger deren Werte übernommen und fühlt sich ihnen sehr verbunden, offensichtlich. Wenn du dir darüber klar werden könntest, wenn du innerlich ganz ehrlich zu dir bist.
sorry, ob ihr Kinder habt, weiß ich jetzt nicht. Bin vorschnell davon ausgegangen.
Du weißt wie die Leute sind. Du bist lebensfroh, und zeigst ihnen dass, Du provozierst sie, weil Du ihre Art nicht leiden kannst. Was soll das? Warum musst Du ihnen Deine lebensfrohe Art ins Gesicht reiben? WENN Du so lebensfroh bist, wieso hast Du das überhaupt nötig? Warum wunderst Du Dich, dass sie "bösartig" sind? "Vielleicht provoziere ich sie manchmal auch extra, um überhaupt in irgendeine Art von Beziehung mit ihnen treten zu können" Du provozierst sie, und erwartest, dass sie freundlich und "authentisch" mit Dir umgehen? Denk mal darüber nach. Du wußtest genau, wie die Verwandtschaft Deines Mannes tickt, und hast trotzdem "eingeheiratet". Das ist allein DEIN Problem, mit dem Du nicht gerade erwachsen umgehst. Und ist es wirklich die Familie, die es schafft, Euch auseinander zu bringen? Trägt nicht auch Dein Verhalten dazu bei? Dein Mann ist nicht stark genug, sich gegen sie zu wehren, wer weiß, was da für prägungen mitspielen. Ihm könnte eine Therapie helfen, wenn er eine machen möchte. Spreche mit ihm, aber der Grund dafür sollte aber nicht DEIN Problem mit der Familie sein, sondern sein Unvermögen, sich gegen sie zu wehren. Stelle im Gespräch nicht Dich in den Vordergrund (auch wenn es schwerfällt), sondern sein Verhältnis zu ihnen.
"Wir sind grundverschieden, unsere Sichtweisen sind grundverschieden. Vielleicht provoziere ich sie manchmal auch extra, um überhaupt in irgendeine Art von Beziehung mit ihnen treten zu können, da ich es unerträglich finde, nur oberflächlich, aufgesetzt, falsch und verspannt miteinander umzugehen".
Und da wunderst Du Dich, dass es andauernd knallt? Und NATÜRLICH sind NUR die pösen anderen schuld ...
Lass sie doch anders sein! Ich finde, wenn Ihr wirklich so dermaßen grundverschieden seid, dass es dauernd zum Konflikt kommt, wenn keiner sich zurücknimmt, dann ist es doch vernünftig, eher "oberflächlich" miteinander umzugehen, sprich im Hausflur und bei unvermeidlichen Zusammenkünften netten Small Talk zu machen und (erst mal) nicht mehr. Vielleicht kann aber daraus, wenn man dann nicht sofort aneinander rasselt, auch eine Beziehung entstehen ... Das finde ich wesentlich entspannter als ständig solche Streitereien.
Jepp, so verhalte ich mich schon seit Jahren meinem Vater gegenüber. Oberflächlich und freundlich. Meine Schwester ist das Gegenteil und an jedem Weihnachten kracht es zwischen ihnen - sie beschimpft ihn und heult dabei.
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