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Eigenschaften Ex-Partner vs. neuer Partner

Eigenschaften Ex-Partner vs. neuer Partner

Schwabenmädel

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Hallo zusammen, ich würde gerne mal eure Meinung hören: Ich war über 20 Jahre lang mit meinem Ex-Mann zusammen, 15 Jahre davon verheiratet. Ich war Anfang zwanzig, er 8 Jahre älter. Ich bin sozusagen mit ihm erwachsen geworden und vieles hätte ich ohne ihn nicht erreicht und erlebt. Wir haben uns prima ergänzt und ich hatte ein bequemes Leben. Er ist ein "Macher" was meinem eher gemütlichen Typ entgegen kommt. Ich habe deshalb das Verhalten meines Ex-Mannes lange Zeit für gut geheißen und gerne angenommen. Zur Trennung führten dann andere Gründe. Nun bin ich seit 5 Jahren wieder glücklich liiert, vom Typ Mensch her mit jemand völlig anderem als meinem Ex-Mann, was gut und richtig ist. Nach der Trennung wurde ich in die "Selbstständigkeit" geworfen, was mir sehr gut getan und mein Selbstbewusstsein enorm gestärkt hat. Diese Selbständigkeit habe ich natürlich in meine neue Beziehung mitgenommen. In letzter Zeit stoße ich mich aber daran, dass auf der einen Seite mein "machen" ab-und an für Diskussionen sorgt im Sinne von "du musst doch nicht alles alleine machen, hast doch jetzt mich", und auf der anderen Seite aber eben doch nicht "gemacht" wird. Da wird gerne mal was länger liegen gelassen, man mus zig mal erinnern, usw. Zu guter Letzt mache ich es dann doch wieder selber, bzw. lege keine große Bedeutung mehr in Versprechen, was natürlich auch nicht so toll ist. Jetzt weiß ich nicht so recht was ich davon halten soll. Auf der einen Seite finde ich es toll dass ich auch alles alleine hinbekomme, auf der anderen Seite würde ich sehr gerne das ein-oder andere abgeben und mich auf Aussagen verlassen. Stört es mich jetzt, dass es nicht mit meinem Tempo gemacht wird und in der Schnelligkeit wie ICH es eben erledigen würde, stört es mich, dass mein neuer Partner nicht die für mich "guten" Eigenschaften meines Ex-Mannes hat, sprich das ich es nicht so bequem habe, oder stört es mich, dass es trotz vieler Gespräche immer noch nicht so läuft, das es für mich zufriedenstellend wäre. Was ja nicht bei jeder Angelegenheit zwingend sein muss, aber man kann sich doch auch im "fortgeschrittenen" Alter weiter entwickeln und sich, wenn man sieht das es dem anderen so wichtig ist, etwas anpassen ?! Ich würde mich über ein paar Denkanstöße und Meinungen freuen Viele Grüße Schwabenmädel


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Schwabenmädel

Klar kann man sich im fortgeschrittenen Alter weiterentwickeln kann. Aber wie wahrscheinlich ist das?

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12Mami

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Antwort auf Beitrag von Schwabenmädel

Es wäre irgendwie noch wichtig zu wissen um welche Dinge es dir genau geht, die nicht gemacht werden?! Letztendlich gibt es nicht den perfekten Partner, das muss einen immer bewusst sein. Bei mir ist es etwas ähnlich wie bei dir. Mein Ex Partner, war auch eher der „Macher“, in meiner jetzigen Beziehung bin ich eher diejenige die sich um gewisse Dinge kümmert, die früher mein Ex gemacht hat. Klar wünsche ich mir manchmal nicht alles immer alleine machen zu müssen aber dafür hat mein jetziger Partner andere Qualität die ich viel mehr schätze als bei meinen Ex oder übernimmt andere Aufgaben die ich dafür nicht machen muss. Dafür übernehme ich gerne zb den ganzen Papierkram der so anfällt Es ist alles immer ein geben und nehmen in einer Beziehung. Auch dein Ex Partner hatte bestimmt schlechte Eigenschaften, die dein neuer Partner bestimmt nicht hat oder?! Auch sollte man nicht unbedingt Beziehungen miteinander vergleichen, damit wird man nicht glücklich. Besonders wenn man auch weiterhin in der Vergangenheit hängen bleibt und nicht wirklich abschließen kann. Und wie gesagt, den Partner der zu 100% perfekt ist, gibt es nicht.


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Schwabenmädel

Huhu, auch von mir ein paar Gedanken dazu. Also, ich vermute mal, deine Ehe ist zerbrochen, weil dein Mann vielleicht nicht treu war. Denn alles andere scheint ja soweit gestimmt zu haben. Das ist aber durchaus bedeutsam. Nach meiner Beobachtung erleiden die, sagen wir mal, etwas bequemeren Frauen viel leichter Schiffbruch in einer Beziehung. Ich glaube es ist, weil sie passiver und ja, auch etwas langweiliger wirken auf den Mann. Das ist nicht böse gemeint, aber jemand, der für sich sorgen lässt, der dem Mann immer die „Vorherrschaft“ einräumt, ist einfach nicht sehr interessant. (Das gilt natürlich auch umgekehrt für bequeme Männer, die eine Macherin als Partnerin haben.) Das ist keine Wertung. Es ist nicht gut oder schlecht, es ist eher eine Beobachtung im Bekanntenkreis. Von daher denke ich, dass man für Bequemlichkeit und ja, auch Unselbständigkeit oft einen hohen Preis zahlt. In diesem Licht musst du auch deine neue Beziehung sehen und die Dinge, die dich dort stören. Ich weiß, was du meinst. Aber das Verwöhnprogramm gibt es in den allermeisten Beziehungen nicht, weil jeder genug mit sich selbst und seinen Aufgaben beschäftigt ist. Generell bringt es auch nichts, den positiven Eigenschaften eines Menschen hinterher zu trauern, denn man kriegt immer nur das Gesamtpaket, und das hat offenbar nicht getragen auf Dauer. Dasselbe gilt für den neuen Mann: Auch er kocht natürlich nur mit Wasser, wie alle Männer (und Frauen), und klar hat er auch Schattenseiten. So wie du auch. Weißt du, vielleicht haben wir alle noch ein bisschen das kleine Kind in uns, das gern betüddelt, gehalten, getröstet werden will und das sich wünscht, das jemand alles Böse und Unangenehme von ihm fernhält. Das ist normal. Aber zugleich heißt inneres Erwachsenwerden vielleicht auch, dass man die Zuständigkeit für sein eigenes Glück nicht mehr an andere delegiert. Es ist nicht der Job deines Partners, dich rundum glücklich zu machen, sondern das ist dein Job. Denn niemand hat so großes Interesse daran, dass du glücklich wirst, wie du selbst. Konkret im Alltag solltest du natürlich schauen, dass dein Freund im Haushalt gleich viel macht und feste Aufgaben übernimmt. Das bequeme Männchen muss nicht gehätschelt werden. Da würde ich Rabbatz machen, bis die Dinge fair aufgeteilt sind. Auch das gehört zur eigenen Zufriedenheit dazu. Dass er mehr übernimmt als du, würde ich dagegen nicht erwarten. Liebe ist nicht wie im Film, ich kenne keinen Mann, der seine Frau dreißig Jahre auf Händen trägt (dreißig Tage ist da wohl eher das Maximum…). LG


Caot

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Antwort auf Beitrag von Schwabenmädel

sagte mal ein guter Bekannter zu mir. Mit ihm sprach ich über die Erfüllung von Anliegen, ähnlich deinem. Ich denke, dass Du deine Erwartung nicht auf Andere übertragen kannst. Wenn Du etwas schnell und sofort erledigst, bedeutet das nicht, dass ein Anderer das auch so macht. Ich schaffe auch schnell eine Arbeit weg, mein Mann lässt das erst mal liegen. Ich hab mich nun etwas in seine Richtung bewegt, er in meine, so das unter‘m Strich die daraus resultierende Schnelligkeit akzeptiert wird. Da der Rest passt, akzeptieren wir da die unterschiedlichen Varianten von „schnell“. Kämen jedoch mehrere solcher Unterschiede in einer Beziehung vor, würde ich mir wohl gut überlegen ob so eine Beziehung zielführend ist.