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Bin ich alleinerziehend besser dran?

Bin ich alleinerziehend besser dran?

Sissina

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Unser Sohn ist nun 6 Monate alt und schläft seit der Geburt schlecht (nachts etwa alle 2 Std. wach). Die Betreuung in der Nacht habe ich bisher übernommen, da ich stille (teilw. 4-5x in der Nacht, versuche aber mittlerweile mit anderen Methoden ihn wieder zum Einschlafen zu bringen). Mein Partner ist vor der Geburt zu mir gezogen, nur leider findet er hier nicht so schnell Arbeit (anderes Bundesland) und hat Heimweh, weshalb er zurückziehen will (etwa 4-5 h Autofahrt von mir entfernt). Einige Dinge hat er bereits wieder mitgenommen, der Plan ist aber, dass ich eventuell zu ihm ziehe. Nur stelle ich mir immer öfter die Frage, ob nicht eine Trennung das Beste für uns wäre. Wir streiten sehr oft und er hat meiner Meinung nach im Gegensatz zu mir sehr viele Freiheiten, nur dauern diese nicht nur einige Stunden, sondern gerne auch mal ein paar Tage. Vorletzte Woche war er bspw. 5 Tage in seiner Heimat, diese Woche sind es wieder 3 Tage, an denen ich mit dem Kleinen alleine bin. Ich fühle mich des Öfteren im Stich gelassen, vor allem über die paar Tage hinweg, wenn der Schlafmangel an mir zerrt. Ob ich mitmöchte, hat er nicht gefragt. Wenn ich ihm dies mitteile, dass dies extrem anstrengend ist, bekomme ich des Öfteren herablassende Antworten zu hören (selber Schuld, da kein soziales Netz / du kannst ja ausschlafen, wenn ich ihn dann übernehme / ich sperre dich doch nicht ein, dann unternimm halt was). Ich habe das Gefühl, seine Freunde und eigene Familie sind ihm wichtiger. Wie es mir geht, interessiert ihn nicht sonderlich. Wenn er hier ist, übernimmt er den Kleinen viel, aber die emotionale Unterstützung fehlt dabei komplett. Auch der Haushalt bleibt öfter an mir hängen. Heute bin ich wieder oft am Weinen, weil mir alles zu viel wird (evtl. habe ich eine erneute Depression, bin aber in Therapie). Ein allf. Umzug zu ihm bereitet mir Sorgen, da ich die Befürchtung habe, noch kürzer mit dem Kleinen zu kommen, obwohl seine Eltern nebenan wohnen und ab und zu babysitten könnten, aber darum geht's mir nicht. Bin ich womöglich alleinerziehend besser dran?


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Sissina

Ich glaube, Dein Freund möchte nicht wirklich eine Familie haben, und Vater sein möchte er auch nicht. Als unser erstes Kind kam, wäre es nicht infrage gekommen, dass mein Mann sich nicht kümmert und schrittweise wieder hier auszieht, um sein Junggesellenleben wieder aufzunehmen. Auf die Idee wäre er auch im Traum niemals gekommen. Im Gegenteil, ab da waren wir noch enger verbunden. Ich weiß nicht, was ich Dir raten soll. Ich fürchte, dass Du recht hast und dass Eure Beziehung nicht unbedingt inniger wird, wenn Du in seinen Heimatort ziehst. Dein Freund möchte keine Verantwortung übernehmen oder für Dich und das Kind da sein. Wenn ein Mann wirklich erwachsen wird, dann sind seine Freundin und sein Kind seine Familie und das Wichtigste auf der Welt. Wichtiger als die Eltern und auch die alten Freunde. Davor, alleinerziehend zu sein, musst Du keine Angst haben, denn Du bist es ja jetzt schon. Von daher hast Du freie Wahl. Mach, was gut für Dich ist, achte aber darauf, im Falle einer Trennung den korrekten Unterhalt für Dein Kind festsetzen zu lassen. Denn irgendwann wird Dein Freund wieder einen Job haben. Bis dahin kann der Staat in Vorleistung treten. Verzichte auf nichts, was Deinem Kind zusteht. LG


Chaka!

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Antwort auf Beitrag von Sissina

So wie du die Situation beschreibst, ist dein Freund gerade dabei, eine Trennung durchzuziehen - ohne das konkret so zu benennen. Er verlässt dich aber gerade - und sein Kind. Nach deiner Beschreibung wäre es nicht gut, wenn du zu ihm ziehst. Du und euer Kind scheinen ihm nicht wichtig zu sein, sonst würde er mit dir gemeinsam eine Lösung suchen. Wenn du nun an seinem Ort wohnst, hast du vielleicht Oma und Opa als Babysitter, aber DEIN persönliches Umfeld ist nicht mehr da. Wie schon geraten wurde: Kläre den Kindesunterhalt, evtl. auch Unterhalt für dich. Ihr könnt ja trotzdem ein Paar bleiben, wenn ihr das beide wolltet... Du schreibst aber ja, dass die "emotionale Unterstützung" völlig fehlt. Daraus lese ich, dass er kein wirkliches Interesse an dir hat. Alles Gute für dich und dein Kind!


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Sissina

Wie alt seid ihr beide denn? Ich würde mich NICHT direkt trennen, nur weil etwas gerade nicht so rund läuft, was ganz normal ist nach dem ersten Baby. Als unser erstes Kind damals geboren wurde, war mein Mann Anfang 20. Er wollte seine Freiheit, hat keinen Handschlag getan, weder im Haushalt, noch beim Baby. Beim 2.Kind, 4 Jahre später, wurde es besser und beim 3.Kind, nochmal 5 Jahre später, war es wunderbar. Da war er dann Anfang/Mitte 30. Aktuell bin ich auch schwanger und mein Mann ist sehr interessiert an allen Babyterminen, erzählt jedem (egal ob er oder sie es hören will) dass ich schwanger bin und nimmt mir auch einiges ab. Männer sind generell später erwachsen, gib ihm Zeit und generell können sowieso die wenigsten Männer wahnsinnig viel mit einem Baby anfangen. Sobald die kleinen grösser werden, wird es viel besser. Direkt aufgeben wegen sowas würde ich nicht, das beeinflusst dein Kind für sein ganzes Leben.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Wizard33

Nein, wozu, Sie machen noch 3 Kinder. Die können dann wann auch den haushalt machen, einkaufen und sowas. Und sich noch was dazu verdienen, damit Mama zu Hause ihre Serien kucken kann.


Gesichtsnase

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Ich verstehe den Satz nie, dass Männer nur Babys nichts anfangen können. Was können denn Frauen im vergleich anfangen? Babys sind stinklangweilig, dessen muss auch ein Mann sich bewusst sein, faktisch kann niemand was mit einem Baby anfangen, aber wenn man eins in die Welt setzt, muss man sich halt darum kümmern, ob Mann oder Frau. Und irgendwann kann das Baby ja mehr als liegen und schreien. Also die paar Monate müssen sich beide zusammenreißen, nicht nur die Mutter.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Wizard33

Ja natürlich arbeiten wir, wie kommst du darauf, dass wir nicht arbeiten? Mein Mann Vollzeit und ich Teilzeit im Homeoffice normalerweise, bin aber aktuell wegen meiner Hyperemesis krank geschrieben. Und nein,wir bekommen auch keine sonstigen Hilfen außer Kindergeld natürlich.


sunshine59

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Antwort auf Beitrag von Sissina

Ich schließe mich Windpferdchen an. Dein "Freund" ist gerade dabei zu verschwinden und versucht dich mit seinen Verhalten und Worten dazu zu bringen die "bösen" Worte Trennung auszusprechen. Dann wäre er nicht der Buhmann sondern du. Würde ich aber nicht machen sondern geh zum Jugendamt beantrage die Berechnung vom Kindsunterhalt und auch gleich Unterhaltsvorschuss sowie die Beistandsschaft. außerdem kannst du dich gleich beraten lassen wie am besten Umgang gestaltet werden könnte. Obwohl ich nicht glaube das viel zum Umgang vom Kindsvater passieren wird. Der Kerl ist noch nicht wirklich reif für diese Verantwortung daher flüchtet nach Hause.


Streuselchen

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Hallo Sissina, dein Partner ist nicht zu verstehen. Er ist jetzt Vater und dein Partner. Ihr seid eine Familie. Es ist mir unverständlich, was in seiner Heimatgegend so viel besser, anziehender und unwiderstehlicher sein kann als ihr beide!? Irgendwann wird jeder Mensch erwachsen und löst sich von den Eltern, Omas, Opas, Tanten, Onkels usw. Deswegen muss man kein schlechtes Verhältnis zur Ursprungafamilie haben, aber sich abnabeln und auf eigenen Füßen stehen, das muss man. In meinen Augen ist dieser Abnabelungsprozess bei deinem Partner nicht erfolgt. Falls er seine alten Kumpels von früher vermisst...die werden auch älter, haben (hoffentlich) Jobs und sicher auch (schon oder bald) Freundinnen / Frauen und dann selbst Kinder. Da ist nichts mehr groß mit um die Häuser ziehen. Dein Freund ist im Jugendlichen-Alter steckengeblieben. Erwachsen ist das nicht. Du und EUER Kind habt keine Prioritäten bei ihm. Er ist egoistisch...kein Stück empathisch und rücksichtslos. Ich würde auf gar keinen Fall in seine Heimat mitziehen. Wo du jetzt wohnst, hast du deine Wohnung, kennst dich aus. Dort, in seiner Heimat, wird's dir auch nicht besser ergehen als an deinem jetzigen Wohnort. Im Gegenteil: Dort hätte sein Freund noch mehr Ablenkung durch Familie und Kumpels. Ich sehe es auch so, dass er Stück für Stück, auf Raten euch gerade verlässt. Unbegreiflich, dass "die Heimat" wichtiger ist als du und euer Kind. Und Heimweh? Wie alt ist er? Das ist kein erwachsener Mann und verlässlicher Partner und guter Vater. Erwarte auch nicht, dass es eine gute Vater-Kind-Beziehung geben wird - bei der Entfernung? Sorge gut für dich und dein Baby. Erkundige dich, was euch beiden zusteht . Dir wird's alleine besser gehen, wenn du dir nicht mehr den Kopf über deinen Freund zerbrechen musst . Du schaffst das! Alles Liebe Streuselchen


zweizwerge

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Hallo sissina, ich will hauptsächlich einen Aspekt kommentieren, nach dem Du gar nicht fragst: Dein Kind ist 6 monate alt und hat einen völlig vormalen Schlaf. Alle 2 h aufwachen ist in dem Alte nicht "schlecht", da gibt es ganz andere Babies;-). Ob er (und vor allem Du) besser schläft, wenn Du versucht, ihn nachts abzustillen, scheint mir auch eher zweifelhaft, aber schau doch auch mal im Stillforum nach den Erfahrungen anderer. Ich schreibe das, weil ein unerfahrener Partner Dir evtl. auch vorhalten könnte, der "schlechte" Schlaf wäre Schuld daran, dass er keine Lust mehr hat, und vielleicht besonders dass Du an dem "schlechten" Schlaf Schuld bist (und vielleicht deshalb nachts abstillen sollst oder so - kling so ein bisschen an?). Das ist aber eher eine Sache des Alters und der Reife :-). Und - spricht etwas dagegen, dass Du dem Vater, solange er da ist, den Kleinen ab und zu für ein paar Stunden überlässt und mal ausschläfst/Dich mit einer Freundin triffst, spazieren gehst oder was auch immer Dir gut tut? Alles Gute!


Häsle

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Wie verwurzelt bist du denn dort, wo du jetzt wohnst? Hast du dort Freunde oder ein soziales Netz? Eine Arbeitsstelle, in die du gerne zurückkehren möchtest? Ist das deine Heimat? Falls das nicht so ist, würde ich über einen Umzug nachdenken und es wenigstens probieren, die Beziehung zu erhalten. Großeltern in der Nähe machen einiges leichter, und auch falls die Beziehung nicht halten sollte, ist der Umgang für alle angenehmer, wenn man dafür nicht 4-5 Stunden fahren muss. Die wirtschaftliche und Joblage scheint in seiner Heimat ja nicht schlechter zu sein als bei dir, oder? (Da gibt's schon so Ecken in unserem Land, wo ich nicht leben möchte, und ohne Job auf kennen Fall). Dein Partner hat es mit dem Umzug probiert, immerhin über ein halbes Jahr. Mir persönlich wären meine Familie und mein Arbeitsumfeld auch so wichtig, dass ich nicht so weit weg ziehen würde. Wenn das für euch beide gilt, dann müsst ihr es wohl mit einer Fernbeziehung oder Trennung probieren. Wenn du aber keinerlei Wurzeln hast, dann könnte die neue Gegend ggf. auch nach einer Trennung Vorteile bieten. Je nachdem, wo diese Orte liegen. Ich kenne viele Leute aus ganz Deutschland (und anderen Ländern), die wegen der Arbeit oder der Beziehung hier gelandet sind. Einige haben sogar ihre Eltern und Geschwister nachgeholt. Aber hier ist es halt auch schön und die Jobchancen offenbar viel besser als in ihrer Heimat.


Caot

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Und für Dich. Du hast eine Wohnung? Dann bleib da und plant erst die Zukunft, wenn Du eine stabile Beziehung hast. Davon hab ich nämlich nichts gelesen. Kümmere Dich um einen Betreuungsplatz und geh arbeiten (wenn Du eine Ausbildung hast), mach eine Berufsausbildung oder einen Schulabschluss, wenn das Baby in der Betreuung ist. Steh mit beiden Füßen fest auf einer eigenen Grundlage, die man immer wieder auspacken kann. Hilft, wenn man sich mal falsch entscheidet. Du brauchst eine solide finanzielle Grundlage. Hast Du die, entscheidet es sich auch leichter was man selber für sein Leben möchte. Du ziehst deinem Freund hinterher weil er weg möchte. Du möchtest das auch? Ihr zieht in welche Wohnung, beide vom Amt lebend? Warum sucht sich dein Freund keinen Job? Das wäre für mich ein erstes NoGo. Ein Zweites wäre für mich ihm hinterher zu rennen. Ein Drittes, dass er sich rar macht, ein Viertes, dass Ihr euch streitet, ein Fünftes, dass Ihr nicht redet und vernünftig die weitere Zukunft besprecht ohne den Anderen zu ignorieren. Was willst Du und wo siehst Du Dich in deiner Zukunft?


Cydney1

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Hi, ja evtl. bereitet er eine Trennung vor, evtl. nicht. Wunder ich nur, wie viele hier gleich zur Trennung raten. Dein Freund findet hier keine Arbeit und vermisst seine Freunde/Familie. Was soll er machen? Hier bleiben und neben Dir auch unglücklich sein? Du schreibst, das er Dich viel alleine lässt, als Beispiel kommen aber Fahrten in die Heimat. Ich denke, ( klar auch bestimmt Freunde/Familie treffen) er regelt bestimmt auch viel, gerade wenn ein Rückzug ansteht (Job, Wohnung etc.) Wenn er bei Dir ist kümmert er sich durchaus um sein Kind, ist nicht bei allen Kerlen selbstverständlich. Ein Mitzug zu ihm ist geplant, selbst die Großeltern würden babysitten. Da Du selbst wie Du schreibst, bei Dir kein soziales Netz hast würde ein Umzug Dich also denke ich, nicht unbedingt *entwurzeln*. Du möchtest das er sich um Dich kümmert weil es Dir kopfmässig nicht gut geht....für dein Wohlbefinden bist aber Du verantwortlich, nicht er. Werde aktiv und sage was Du willst, woher soll er wissen, daß Du mitwillst. Dein Freund achtet ( im Gegensatz zu Dir denke ich) stark auf sein seelisches Gleichgewicht. Ich komme selber aus einem engen Familienverband, kann mir schon vorstellen das er den mehr vermisst als er beim Wegzug ahnte. Zumal es sich so anhört, als wäre mit Dir gerade zusammen sein auch nicht schön, da egal was er macht es nie ok ist (nicht böse gemeint, aber hört sich so an). Werde aktiv, kommuniziere deinen Kummer ohne direkt vorzuwerfen und überlege Dir wo Du Dir Hilfe wünschst und sprich darüber. Lebe selber alleinerziehend mit 3 Buben und einer Fernbeziehung. Zusammenzug die nächsten Jahre definitiv nicht geplant. Wir beide stecken familiär und beruflich einfach an unseren Orten fest. Wenn Dich an deinem Ort eh nichts groß hält, würde ich das ganze wagen. LG Cyd


Milchkaffee14

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Antwort auf Beitrag von Sissina

Klingt für mich, als wäre er auf dem Absprung. Als ich meinen Mann kennenlernte wohnten wir 1,5 Autostunden voneinander entfernt. Recht schnell war uns klar, dass wir zusammenbleiben, heiraten und Kinder zusammen wollten. Ich arbeite hier am Ort, er damals in der Mitte ( Fahrtzeit war die gleiche). Er ist zu mir gezogen. Da er sowieso fahren musste und wir Kinder wollten. Er war in seiner Heimat stark verwurzelt. Dennoch ist er hergezogen. Weil unser Lebensplan derselbe war und so gut zu verwirklichen. Ich glaube nicht, dass Familie sein Lebensplan ist, wenn er so oft und so lange ohne echte Notwendigkeit ( Job) wegfährt….