Elternforum Rund ums Kleinkind

Wieviel Wut ist normal/gesund?

Wieviel Wut ist normal/gesund?

Lis-chen

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Hallo Ihr Lieben, ich habe viele Beiträge zu diesem Thema gelesen, weil es mich auch betrifft. Meine Tochter wird 3 Jahre alt und hat seit einigen Monaten auch solche Wut- und Tobsuchtanfälle, die mir Angst machen. Sobald ich ihr etwas verbiete und NEIN sage, flippt sie von jetzt auf nun komplett aus. Sie schreit, dass das ganze Haus was von hat, schmeisst sich auf den Boden, schmeisst Türen und wenn sie was in die Hände bekommt, fliegt das auch durch die Bude... und im schlimmsten Fall macht sie in die Hose. Wir versuchen sie dann auch in Ruhe auf sie einzureden, ihr zu erklären warum sie das nicht darf, aber am Besten klappt es, wenn wir sie abreagieren lassen und sie dann beruhigend in den Arm nehmen, wenn sie (und auch wir) runtergekommen sind. Aber meine Frage ist, und vielleicht hat einer von euch damit Erfahrung... Wieviel Wut ist normal/gesund? Ich will nicht sagen, dass mein Kind nicht normal ist, aber ab wann sollte man sich Hilfe holen, oder checken lassen, ob wir noch von gesunde Wut sprechen... Versteht mich bitte nicht falsch, aber es gibt viele Kinder, die einfach Probleme haben und wo die Erkenntnis einfach zu spät kommt. Ich denke ihr wisst was ich meine Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen, und hat noch Tips wie man (wir) mit unseren tobenden Kindern umgehen kann. Lis-chen


binesonnenschein

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Antwort auf Beitrag von Lis-chen

Ich würde sagen, wenn sie es selbst noch schafft, von ihrer Wut "runterzukommen", dann ist es doch noch normal. Ich glaube nicht, dass man sagen kann, 1x am Tag, soundsoviele Minuten sind normal und mehr ist "behandlungsbedürftig. Jedes Kind hat seine individuelle Wut und es wird Tage ohne und Tage mit dauernden Wutanfällen geben.


Betty01

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Antwort auf Beitrag von binesonnenschein

Hallo, ich weiß nicht, ob man das als normal oder nicht normal einordnen kann. Vielleicht lässt sich ihr Verhalten damit erklären, dass sie Verhaltensmuster erprobt, mit denen sie ihr Ziel erreicht: entweder ihren Kopf durchzusetzen oder/und Aufmerksamkeit. Vielleicht fehlen ihr auch andere Verhaltensmuster, mit denen sie ihre Enttäuschung oder Wut wieder herunterfahren kann. Oder vielleicht ist sie schnell enttäuscht und wütend, weil ihr eine innere Ausgeglichenheit fehlt. Ich denke, ihr solltet ihr viel Zeit widmen, um mit ihr zu kuscheln, etwas gemeinsam zu machen (der mam helfen, einen Spaziergang,...), Babyfotos von ihr anzuschauen und ihr zusagen, wie froh ihr seid, dass ihr sie habt und dass sie genauso ist, wie ihr euch das immer gewünscht habt. Verbote solltet ihr nur wenige haben, die aber gut erklären und ruhig/gelassen darauf bestehen. Wenn ihr merkt, dass sie dabei ist, sich aufzuregen, vielleicht könnt ihr sie ablenken. Wenn nicht, lasst sie nicht alleine, sondern versucht ihr eine Brücke zu bauen, mit der sie die Situation hinter sich lassen kann, sie aber nicht wie ein Verlierer dasteht (ein verlockendes Spiel/ Buch/schmusen). Vielleicht hilft euch das Buch "Das Geheimnis glücklicher Kinder"(Steve Biddulph). Fand ich sehr entspannend. Alles Gute!


kleinvenzi

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Antwort auf Beitrag von Betty01

Danke für den Buchtip. Ich habe es auch und werde bestimmt mal wieder reinschauen. Ist mir schon in Vergessenheit geraten


kimmimaus

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Antwort auf Beitrag von Lis-chen

Meine Kleine ist 3 Jahre und im November in den Kindergarten gekommen. Obwohl sie bereits 1 1/2 Jahre in der Krippe war fällt ihr diese Umstellung sehr schwer. Seitdem ist sie oft unausgeglichen, will nicht in den Kindergarten und bekommt zuhause stärkere Wutanfälle, in denen sie bei kleinen Frustrationen bereits Sachen rumwirft, laut schreit und weint und beginnt mich zu hauen. Die Eingewöhnung hat sich auch dadurch erschwert, dass die Erzieher bereits nach kurzer Zeit darauf gedrängt haben, dass sie ihren Schnuller abgibt und so das Vertrauensverhältnis gelitten hat. Für mich ist das Schlagen (auch wenn es überhaupt nicht weh tut) besonders schlimm und das merkt sie auch, dass mich das wütend macht. Ich versuche immer wieder ihr klare Grenzen zu setzen aber auch Verständnis zu zeigen für ihre Wut und nicht selbst auf stur zu schalten. Das ist echt hart und zeigt auch nicht so schnell Erfolg, aber ich denke die Phase geht auch vorbei, wenn sie sich an den Kindergarten gewöhnt hat.