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Trocken werden mit 3,5 Jahren

Trocken werden mit 3,5 Jahren

Blümelein90

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Hallo zusammen!  Mein Sohn 3,5 Jahre alt wurde plötzlich vor ungefähr vier Wochen nur nachts trocken und hat seitdem auch nicht mehr nachts in die Windel gemacht.  Seit nun fast 2 Wochen möchte er plötzlich auch tagsüber keine Windel mehr tragen, weil er ja ein großer Junge ist und meldet sich zu Hause auch zuverlässig zur Toilette, außer er ist müde weil es schon spät am Nachmittag ist. Wir waren zu der Zeit nicht im Kindergarten, der hatte aus Personalgründen und aufgrund der Feiertage wieder mal zu. Nun klappt es dort deutlich schlechter als zu Hause und sie müssen ihn zwei bis dreimal am Tag umziehen und möchten nun, dass er wieder eine Höschenwindel trägt. Ich habe das mit ihm besprochen und das Resultat ist er kreischt und weint und reißt sich die Hose ab. Sie haben es 3 Tage mit ihm probiert. Sie fragen ihn wohl jede halbe Stunde, er muss dann nicht. Auch nicht in dem Moment wenn sie ihn zwangsweise aufs Klo setzen und einige Minuten später geht es in die Hose, weil er es dann nicht rechtzeitig zur Toilette schafft. Was soll ich also tun? In zwei Wochen hat der Kindergarten zu wegen Sommerferien und wir lassen ihn dann auch 5 Wochen zu Hause. Sollte ich ihn einfach ohne Windel hinbringen und die Erzieher sollen ihm die anziehen in der Hoffnung er ist dann diplomatischer drauf? Ich verstehe die Erzieher, aber er kann es ja grundsätzlich... Er ist vermutlich einfach nur mit den ganzen Reizen überfordert und er will sich ja von mir keine anziehen lassen. Außerdem weiß ich genau wenn er sie dann doch tragen würde nach einem langen Kampf, dann würde er überhaupt nicht auf Toilette gehen, weil er mit Windel an nicht den Sinn der Sache sieht sich zu melden. Das war immer schon so als er noch phasenweise die Windel an hatte. Vielleicht habt ihr ja eine Idee! Außerdem haben sie sich auch schon einmal vor einer Weile beschwert, dass er mittlerweile so viel großes Geschäft in die Windel macht, dass sie ihn danach teilweise untenrum abduschen müssen. Also wie man es macht, ist es verkehrt. Danke!!


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Blümelein90

Schade, dass vom Kindergarten nur Kritik und keine konstruktiven Vorschläge zu kommen scheinen... Es ist ganz normal, dass es in der Übergangszeit außerhalb des Hauses noch nicht so gut klappt. Die Chancen stehen gut, dass es nach den Sommerferien nochmal anders aussieht, da bis dahin mehr Routine in die Sache kommt. Wie lange ist er denn schon ohne Windel im Kindergarten? Bei nur wenigen Tagen würde ich noch gar nichts ändern, sondern ihm noch etwas Zeit geben. Das musst du den Erzieherinnen gegenüber dann klar und freundlich erklären, dass er es ohne Windel kann und keine mehr möchte. Wenn es schon 2-3 Wochen geht, und keine Besserung in Sicht ist, kann ich die Erzieherinnen ein Stück weit verstehen. Was sagt denn dein Sohn, warum es dort nicht funktioniert? Da gibt es viele mögliche Gründe, z.B. - Angst, etwas zu verpassen, oder dass Spielzeug oder die Spielgelegenheit danach weg sind - Unsicherheit, alleine auf die Toilette zu gehen, oder im Gegenteil weil Erzieherin dabei steht, oder andere Kinder reinstürmen - Ungemütliche Toiletten (verschmutzt, zu große Sitze, kalt...) Je nachdem, was das Problem ist, könntet ihr dann eine Lösung suchen. Am besten natürlich alle gemeinsam (Kind, Eltern, Kindergarten). Ich würde als erstes einfach fragen, was er für Ideen hat und was er braucht, damit es klappt. Und erklären, dass er sonst eine Windel anziehen muss, wenn es gar nicht funktioniert.


Blümelein90

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Hallo! Danke dir. Sie haben es 3 Tage probiert. Am ersten Tag gab es nur einen Unfall, am 2. Tag 2 am 3. Tag 3, dann haben sie die Grenze gezogen. Er sagt mir nicht genau woran es liegt. Er sagt die Toilette dort mag er. Es geht aber immer nur die selbe Erzieherin mit ihm auf Toilette und kann mir vorstellen, dass sie halt auch nicht immer für ihn alles stehen und liegen lassen kann. Dann schafft er es nicht. Aber ihn zu festen Zeiten auf Toilette zu setzen macht er nicht mit, wenn er dann nicht muss, das bringt also nichts. Ganz alleine zu gehen klappt dort noch nicht, er bekommt seine geschnürten Hosen oder die Haken nicht richtig auf.


JoMiNa

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Also erstmal würde ich nach 3 Tagen nicht aufgeben. Da würde ich ihm noch mindestens eine Woche geben. Ggf. mit dem Kindergarten nochmal reden, dass ihr es bis zu den Ferien probiert, und falls überhaupt notwendig, nach den Ferien eine Lösung findet. Ich würde auch mit dem Kind nochmal reden und alles in Ruhe erklären. Wir haben im Alltag auch Situationen, wo ich meine Kinder schicke, weil ich weiß, dass in der nächsten Zeit keine Toilette verfügbar sein wird (beim aus dem Haus gehen, vor einer Autofahrt, usw.) Die Fähigkeit finde ich generell sinnvoll, vielleicht könnt ihr das zu Hause üben. Und bei den Hosen solltet ihr eine Lösung finden, er sollte das schon selbst hinbekommen. Hose aufschnüren üben, oder welche besorgen, die innen am Bund enger gestellt werden können. (Zuschnüren können Erzieherinnen ja wenn er von der Toilette kommt.) Kompliziertere Verschlüsse nicht in den Kindergarten anziehen, nur noch zu Hause.


Chriss123

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Wenn ein Kind (nur) durch seine Kleidung am klogang gehindert wird, dann muss die Kleidung weg. Entweder andere kaufen oder bei den aktuellen Temperaturen in Unterhose laufen lassen. Das sollte für die Erzieher doch machbar sein? Bringt auch weniger Dreckwäsche.   Du könntest auch versuchen eine andere Windelmarke als Pants zu kaufen, ggfs mit buntem Druck, und ihm die als spezielle Hosen für den Klogang in der KiTa verkaufen. Vielleicht lässt er sich so austricksen und alle kriegen, was sie wollen/brauchen...


Blümelein90

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Hallo! Das dürfen sie aus hygienischen Gründen nicht. Es liegt auch gar nicht daran, dass er komplizierte Kleidung trägt; sie muss nur immer ganz eng geschnürt werden mit Doppelknoten, weil er so schmal ist, dass ihm die Hosen rutschen. Kleiner kaufen geht aber nicht, er braucht die Länge. Ich versuche ihm morgen mal ne dünne kurze Schlafanzugshose anzuziehen, die hat nur Gummizug. 


JoMiNa

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Bei den aktuellen Temperaturen sind ja sowieso kurze Hosen angesagt, da ist die Länge zweitrangig 😉 einfach eine Nummer kleiner anziehen. Oder vielleicht kann die Erzieherin schnell den Knoten lösen, und er flitzt dann alleine aufs Klo? Wenn er mal ein paar Tage mit einer rutschenden Hose rumläuft, ist jedenfalls nicht so schlimm, solange es hilft, trocken zu bleiben.


Aixoni

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Hey, Meine Tochter ist vor kurzem im selben Alter von jetzt auf gleich trocken geworden,nur erst tagsüber und 2 Wochen später dann nachts. Auch bei ihr gab es die ersten Tage im Kindergarten Unfälle und nach der ersten Woche habe ich die Erzieher gefragt, ob das für sie so okay ist das Kind ggf 1-2x am Tag umzuziehen, denn Zuhause hatte sie keine Unfälle. Ihre Erzieherin sagte daraufhin zu mir, dass sie einem Kind, was trocken sein will und auch so deutliche Bemühungen zeigt, niemals eine Windel gegen den Willen des Kindes anziehen würden, weil das fürs Kind komplett demotivierend ist und wohl aus ihrer Erfahrung die Bemühungen auch komplett zerstören kann ("die glauben eh nicht an mich, dann kann ich es wohl noch nicht"). Außerdem ist die Kita mit den vielen Kindern, Spielzeugen und anderen reizen eben ablenkender als Zuhause und es völlig normal, dass die Kinder erstmal lernen müssen in dem ganzen Trubel auf die Signale ihres Körpers rechtzeitig zu hören/reagieren. Die erste Woche gab es bei meiner Tochter jeden Tag Unfälle, in der zweiten schon nicht mehr so oft und seit Woche 3 so gut wie keine mehr. Sie ist jetzt glaube ich seit ca 3 Monaten ohne Windel unterwegs und nach den ersten 2 Wochen kann ich die Male, die sie Wechselwäsche hatte, an einer Hand abzählen. Ich würde mit den Erziehern sprechen und sie bitten, das Kind in seinen Bestrebungen zu unterstützen, aber auch mein Kind motivieren, zumindest für Pipi alleine auf die Toilette zu gehen, wenn kein Erwachsener direkt Zeit hat. Die Kindertoiletten sind in der Kita ja so gestaltet, dass die Kinder überall selbst rankommen - da sollte das eigentlich kein Problem sein. Ich hoffe sehr, dass ihr eine gute Lösung für deinen Sohn findet und sich das ganze schnell einpendelt. 😊


Hexhex

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Huhu, ich finde im Gegensatz zu einer Vorrednerin nicht, dass die Erzieherinnen etwas falsch machen oder zu wenig unterstützen. Sie haben deinen Sohn ja halbstündlich daran erinnert, auf die Toilette zu gehen. Man kann völlig nachvollziehen, dass sie keine Lust haben, mehrmals täglich nasse Sachen zu wechseln. Schließlich passen sie nicht nur auf ein einziges Kind auf, sondern oft auf über 20. Und ich finde, da dürfen sie einfach Grenzen haben. Ich würde daher bis zu den Sommerferien einen Kompromiss fahren und deinem Sohn tatsächlich Windelpants anziehen mit Gummizug. (Besonders weich und nach meiner Erfahrung besser als Pampers sind die Windelpants von Lidl. Die kann das Kind leicht herunterziehen, weil das Bündchen nachgiebiger ist. Wenn er zwischen zwei Größen ist, die größere nehmen.) Die Sommerferien sind dann eine wunderbare Gelegenheit, dass das Sauberwerden sich festigt und zur Routine wird. Mit etwas Glück ist das Problem hinterher auch im Kiga erledigt. LG  


PatWe

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Antwort auf Beitrag von Blümelein90

"Nicht trocken" hört sich für mich in Bezug auf einen 3,5jährigen Menschen völlig in Ordnung an. Je mehr Druck dahinter, um so größer wird die Unzufriedenheit. Der "Teufelskreis" sieht dann oft so aus: Kind muss Pipi, will aber autonom sein, Eltern wollen "Unfall" vermeiden und drängen das Kind (auch durch wiederholtens Fragen), Kind fühlt sich dadurch nicht kompetent und möchte um so mehr autonom sein, etc.. Ein unnötiges Hochschaukeln der Situation findet dadurch oft statt. Pipi machen, egal ob mit oder ohne Windel, egal ob ins WC oder auf den Boden, ist kein "Unfall" sondern eine Lernprozess der begleitet werden sollte.  Selbst ein sehr junges Kind findet Pipi und Kacka in der Windel als unangenehm. Man muss also geduldig und wiederholt Lösungen aufzeigen und Hilfe dabei anbieten, um dieses natürliche unangenehme Gefühl nach und nach zu beheben und zu vermeiden. Und irgendwann klappt es von alleine, und das Kind wird stolz auf sich sein... auch wenn es dann noch nicht ganz "trocken" sein wird. Es kann natürlich auch vorkommen, dass auch ältere Kinder mal in die Hose und ins Bett machen, was überhaupt kein Grund zur Sorge ist.  Es gibt Krippen und Kitas, wo die Kinder auch ohne Windeln gebracht werden können. Und dort werden die Kinder auch nicht jede halbe Stunde gefragt, bei allem Verständnis für die ein oder andere Bedürfnis nach Arbeitsvermeidung. Da hätte doch niemand Lust drauf, auch ein Kind nicht, siehe Effekt oben "Teufelskreis".