Bero2022
Ich mache mir Sorgen um die kognitive Entwicklung meines jetzt 3 jährigen. Sprachlich ist er spät dran. Jetzt bei etwas über 700 Wörtern. Er spricht auch in Mehrwortsätzen aber nicht so flüssig und viel wie Gleichaltrige. Bestimmte sprachliche Meilensteine, wie die den eigenen Namen sagen, ich Form nutzen, warum Fragen stellen, du er sie es verwenden, erste Nebensätze mit weil bilden, hat er aber recht zeitgerecht genommen. Er kann leider keine Geschichten erzählen. Er kann also nicht berichten wie der Kita Tag war, oder er sagt nur einen kurzen Satz. Vorlesen mag er leider nicht, aber wir bleiben dran. Wir waren auch beim Pädaudiologen, dort will man ihm aber noch mal ein halbes Jahr Zeit lassen und schauen, was die Kindergarten so bewirkt. Was mir mehr Sorgen macht, Ist, dass er bestimmte Entwicklungsschritte ausgelassen hat. Er hat nie Dinge aneinandergereiht oder gestapelt, Türme wollte er nie bauen, er hat erst nach dem zweiten Geburtstag einfache Steckspiele gekonnt, dann hat er aber recht schnell auch Steckpuzzle hingekriegt und mit 2,5 Dann auch unterschiedliche Rahmenpuzzle mit bis zu 35 Teilen gelegt. Leider interessiert ihn das hat nicht mehr. Man könnte sagen, dass alle Spielsachen, die ein Montessori Charakter haben, ihn nicht interessieren. Er kann auch nicht Dinge abzählen. Beim Zählen kommt er zur Zeit immer total durcheinander. Das war vor paar Monaten noch besser. Wenn er zum Beispiel ein Bild mit vier Kühen sehen würde, könnte er diese nicht abzählen. Er erkennt aber schon, ob er in der Hand zwei oder drei Bonbons hat. Erste Farben konnte er kurz nach seinem zweiten Geburtstag benennen, hat sie dann aber lange wieder verlernt und erst kurz vor seinem dritten Geburtstag wieder Interesse an Farben gezeigt. Er kann alle Grundfarben eigeninitiativ benennen, aber sobald man ihn abfragt, kommt er sehr schnell durcheinander oder rät. Gesellschaftsspiele können wir nicht spielen, da er kein Interesse hat. Bei der U7a hat er nicht mitgewirkt, der Arzt hat trotzdem altersgemäß angekreuzt. Ich habe schon sehr viele Telefonate geführt, aber in unserer Stadt gibt es keine Möglichkeit den KiA zu wechseln oder sich eine zweite Meinung zu holen. Was er gerne macht, sind Rollenspiele. Damit war er recht früh dran. Ich mache mit ihm einfache Bastelaufgaben (er klebt selbstständig kleine Papierblumen mit Kleber auf). Außerdem mag er kneten und Wimmelbücher. Er fährt gerne Laufrad. Liebt tanzen. Auch wenn man nicht vergleichen soll, so wirken gleichaltrige doch weiter in kognitiver Hinsicht. War es vielleicht bei anderen Kindern auch so? Wie war die weitere Entwicklung bei euch?
Klingt für mich alles wie ein ganz normaler 3 jähriger. Kein einziges Kind entwickelt sich gleich und es ist ganz normal, dass es Unterschiede gibt. Und ich bin sicher, dass es sie in beide Richtungen gibt - garantiert gibt es auch Dinge, die dein Kind besser macht als Gleichaltrige. Aber du scheinst so auf Defizite fokussiert, dass du die wunderbare Entwicklung deines Kindes gar nicht wahrnimmst. Ich weiß gar nicht wie du darauf kommst, den Wortschatz von 700(!) Wörtern zu zählen. Das ist überhaupt nicht notwendig, und wirkt auf mich, bitte nicht böse nehmen, schon zwanghaft. Es gibt wirklich gar keinen Grund, sich Sorgen zu machen, nur weil ein Kind nicht alles genauso macht wie in einem Lehrbuch. Diese Schritte, von denen du schreibst, habe ich überhaupt nicht überwacht, und kann daher nicht sagen, ob und wann meine Kinder das gemacht haben. Aber jedes Kind hat andere Vorlieben, du machst ja auch nicht alles genau so gern wie dein Partner oder deine Freundin. Bei den Us machen Kinder in dem Alter oft nicht so gut mit, aber bestimmt hast der Arzt mit dir gesprochen und alles wichtige von dir erfahren. Wenn du dir wirklich so viele Sorgen hast und deine Gedanken nur noch darum kreisen, solltest du dich versuchen abzulenken (Sport, Arbeit, Freunde...). Und wenn das nicht hilft, eventuell psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen. Es tut deinem Kind auf die Dauer nicht gut, wenn du es so akribisch beobachtest, und auch dir und eurer Beziehung nicht.
Genau meine Gedanken!
Hört sich völlig normal an. Du wirst immer Gleichaltrige finden, die in einem Bereich weiter sind - und in einem anderen nicht. woher hast du denn die Maßstäbe, an denen du dein Kind misst? Ich finde sie sehr hoch angesetzt. Geschichte vorlesen fängt im KiGa meist erst LANGSAM an. Wimmelbücher gehören da dazu! Vom Tag erzählt wurde hier mit knapp 5, manchmal, wenn Kind Lust hatte. Manches kommt und geht auch wieder. Hier klappt re und li seit ein paar Wochen plötzlich nicht mehr - wurde schon über Monate problemlos gekonnt. Jetzt hat der re Lenker ein grünes Band und wir fahren nach grün/ schwarz. Nimm den Druck raus. Dein Kind ist toll! Puzzeln mit 35 Teilen ist der Wahnsinn in dem Alter! Da darf Kind auch mal anderes spannender finden (das er noch nicht so gut kann, oder das einfacher ist!)
Ich finde auch, dass das komplett normal klingt. Insbesondere weil ich auch eine vierjährige Rollenspiel-Maus zu Hause habe. Wer so viel Fantasie aufbringt, dass z.B. das Löwen-Kuscheltier sich als Mensch verkleidet um in Ruhe im Kaufladen einkaufen zu gehen, der ist nicht kognitiv beeinträchtigt. Ist mir völlig wurscht, dass sie Bauklötze nach wie vor nicht stapeln oder in Reihe stellen mag, beim Ausmalen idR keine 5 Minuten Geduld hat und das Laufrad bis ca 3,5 Jahre lieber geschoben hat, weil ihr das Wackeln unheimlich war. Aber wenn du diese Dinge trainieren willst, dann tu es im Rollenspiel. Dem Lieblingstier ein Gehege aus Bauklötzen zu bauen, geht hier z.B. - dafür werden die sogar in mehreren Reihen übereinander gelegt. Oder mit Kreide einen Parcour fürs imaginäre Pferd auf die Einfahrt malen. Und natürlich muss da der ganze Wassergraben dann blau ausgemalt sein. Das sagt auch die KiTa bei uns: Kind kann alles, was es können müsste und teils noch mehr, aber macht fast nichts davon zum Selbstzweck. Wer viel Fantasie hat, der ist durch stumpfes Abarbeiten von Aufgaben nicht vom Hocker zu reißen. Wenn du schon beobachtest, dann achte mal darauf. Übrigens sind Gesellschaftsspiele laut einer Kindergartenleitung in meinem Umfeld sowieso erst ab ca 5/6 Jahren für die Kinder wirklich greifbar und werden dann auch oft erst gerne gespielt. Die Angabe 2+ auf denen bezieht sich ehr darauf, dass Kind sich ab dem Alter nicht mehr mit dem Spiel umbringen kann (Kleinteile etc). Aber z.B. Fische angeln wird hier deutlich beliebter, wenn die Fische an den Kuschelpinguin gefüttert werden. Und der will nicht irgendeinen fressen, sondern immer den, den kind würfelt! Ist nicht exakt die Spielanleitung, aber macht Spaß und trainiert die gleichen Dinge wie die originale Version. All das schreib ich um zu sagen: genieß deinen Sohn. Der ist toll. Der kann viel. Wenn ihr den Haushalt gemeinsam erledigt habt, geh auf ihn ein und spiel mit ihm statt ihn zu trainieren. Oder "trainier" ihn wenigstens, indem du ihn da abholst, wo er Spaß hat. Und lass ihn sich zwischendurch langweilen, damit er seine Kreativität und Fantasie weiter ausbauen kann. Stärken stärken ist langfristig wichtiger, lohnenswerter und leichter als Schwächen beheben. Das sagt dir auch jeder Lehrer bzw. Berufsberatung. Wenn Kinderarzt, Frembetreuung oder eure restliche Familie nichts Auffälliges bemerken, liegt das daran dass da nichts ist. Wenn er dann erwachsen ist, wird er 1000-Teile Puzzle können und mit euch stundenlang Jenga spielen. Sofern er es möchte. Aber vielleicht möchte er das dann ja auch nicht, weil es ihm schlicht keinen Spaß macht. Vielleicht schreibt er dann lieber jeden Abend allein in seinem Zimmer Drehbücher und lebt sein Rollenspiel voll aus. Oder er findet irgendwann zwischen jetzt und dann eine neue Leidenschaft. All das ist total normal.
er kann die farben spontan benennen aber kommt durcheinander wenn du ihn abfragst? dann frag ihn nicht ab, denn das setzt ihn ganz offensichtlich unter druck. du scheinst dein kind dauernd zu prüfen. hör auf damit! das setzt ihn unter druck und macht dich ganz offensichtlich auch nicht glücklich. das leben ist doch kein wettbewerb und "leben" ist kein leistungssport. wir haben keines unserer kinder so intensiv beobachtet und können daher auch nicht sagen wer was wann konnte. ich kann aber sicher sagen das jedes der 4 kinder sein eigenes tempo und seine eigenen prioritäten hatte. und auch dass es völlig normal ist wenn etwas was schon zuverlässig gekonnt wurde wieder "verschwindet".
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