Lilal
Hallo ich bin fast am Ende meiner Kräfte und weiß nicht was ich noch machen soll. Mein Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und schon immer eher anstrengend. Das Schlafen lief mittlerweile allerdings erstaunlich gut. Nach unserem Abendritual wollte er meistens, dass ich gehe und dann schlief er alleine ein. Meistens auch durch. Er schlief oft auch bis 7 oder 8 Uhr früh. Seit etwa zwei Wochen ist er total ausgewechselt. Er wacht ab 5 Uhr auf. Ruft mich nachts oft und findet am Abend keine Ruhe. Wenn ich ihn schlafen lege ruft er mich bestimmt 10 mal um mir noch etwas zu erzählen oder weil er etwas haben will. Ich biete ihm auch an mich dazu zu legen, weil er vielleicht die Nähe brauch aber das hilft nicht. Er zappelt nur rum. Spielt an jedem kleinen Bettzipfel rum und sagt dann oft ich soll wieder gehen weil ich ihn ermahne er soll doch leise sein und die augen zu machen. Mir kommt es vor als wäre er übermüdet. Mittags schläft er erst recht nicht mehr. Manchmal klappt es dass er sich für paar Minuten hinlegt ein hörbuch hört und etwas entspannt. Außerdem brüllt er mich momentan oft lauthals an. Sobald ich etwas verbiete beschimpft er mich mit dummer Mama und schlägt mich. Ich sage ihm dass es nicht schön ist und halte seine Hände fest. Das ist oft sehr schwierig, deshalb sage ich meistens nur dass es nicht schön ist und mir weh tut. Dann steh ich auf und geh weg von ihm. Er rennt dann hinterher Mama Arm und so geht es weiter. Er ist total aufgewühlt, unruhig und ich komme null an ihn ran. Er macht nur unsinn, will ständig toben und seinen Kopf durchsetzen. Das kenne ich garnicht von uns weil wir immer voll das Team waren. Ich merke einfach wie ich nurnoch müde und erschöpft bin. Wie schaffen das nur Eltern mit mehreren Kindern. Omas haben wir keine in der Nähe und mein Mann ist mittlerweile auch froh wenn er nach der arbeit mal paar Minuten ohne Geschrei hat. Liebe Grüße und danke
Hey, erstmal: fühl dich umgearmt 🙏🏻 bei uns ist ähnlich seitdem meine Tochter geboren wurde (also seit Mai). Mein Sohn ist 3 Jahre alt und er kommt mit der Situation gar nicht klar, aber na ja ein geschwisterchen ist schon ne krasse Veränderung. Hattet ihr irgendwie letzte seit irgendwelche Situationen, die für ihn zu stressig sind? Hat er vielleicht in Kita (wenn er geht) zu viel Stress? Man soll nicht vergessen, dass die 3-Jahres-Krise kann auch bis 6. Lebensjahr dauern und die Kinder haben ja diese schere Phasen, welche man einfach überleben muss 🤯🫣 wenn du glaubst dass er übermüdet ist, vielleicht geht ihr früher schlafen? Oder vielleicht ist er nicht ausgepowert? Wenn mein Sohn zu wenig Action hatte, steht er auch früh auf und schläft auch sehr schlecht🫣 Ich werde zuhause auch nur geprügelt und angeschrien, und es wird sehr laut wenn mein Sohn nicht schafft seine Willen durchzusetzen. Ich habe schon ihn angeschrien, einmal habe ich ihn in die Hände geschlagen, was mir bis jetzt richtig leid tut, aber ich war wirklich am Ende weil ich davor Staubsauger in den Kopf gekriegt habe und danach noch geboxt wurde. Mittlerweile reagiere ich indem ich sage es gibt kein Grund um mich zu schlagen, es wird nicht geschlagen und so werde ich mit ihm nicht spielen. Er kann mich gerne umarmen wenn er sauer/ aufgebracht ist und dann beruhigen wir uns. Heute hat er mich mit Tränen in Augen geprügelt und wo ich mich hingesetzt habe, hat er mit mir gekuschelt und hat sich schnell beruhigt. Halte durch! Es wird irgendwann besser
Ich denke, da kommt einiges zusammen: Zum einen verrät es einem keiner, aber bei der kindlichen Entwicklung geht es nicht immer gleichmäßig voran. Mal machen sie einen Sprung und auf einmal klappt etwas, das vorher undenkbar war. Manchmal machen sie aber auch einen Sprung, und plötzlich ist jeglicher Funke Vernunft verschwunden. Sie toben, weil ihnen die Sonne ins Gesicht scheint, oder der Wind die Mütze wegpustet. Sie rufen nur noch "Arm Arm" und liegen auf dem Boden, obwohl sie schon lange in ganzen Sätzen sprechen können. Ich stelle es mir so vor, dass sie die Welt auf einmal mehr oder anders wahrnehmen und das verunsichert ungemein. Wie wenn du in deiner vertrauten Heimat einschläfst, und in einem fremden Land aufwachst. Zum anderen sind wir als Eltern ständig gefordert, unser Verhalten und unsere Erwartungen an das Kind anzupassen. Wenn man nicht aufpasst, behandelt man das Kind noch so wie vor 6 Monaten, dabei sich seine Persönlichkeit mittlerweile weiterentwickelt. Und ich weiß auch, was du mit "früher waren wir ein Team" meinst. Die Eltern-Kind-Beziehung verändert sich auch ständig. Dein Sohn entwickelt sich zu einem eigenständigen Menschen, der selbst entscheiden möchte. Einen Weg zum lieben, "folgsamen" Baby und Kleinkind gibt es leider nicht. Aber nach und nach wirst du immer wieder tolle und überraschende Eigenschaften an ihm entdecken und eure Beziehung wird wachsen und stärker werden. Und zu guter letzt sprichst du einen wichtigen Punkt an. Bei uns ist es auch so, dass wir keine Großeltern haben und damit weder ein "Backup", wenn einer von uns ausfällt, noch jemanden, der einspringt, wenn wir eine Verschnaufpause brauchen, oder auch nur einen Arzttermin wahrnehmen möchten. Dieses ständig gefordert sein akzeptiert man die ersten Jahre und beißt sich irgendwie durch, aber es ist sehr kräftezehrend und irgendwann ist man richtig ausgelaugt. Daher mein Tipp: achte auf dich, mach Sport, triff dich mit Freunden, nimm ein Hobby (wieder) auf. In dem Alter haben wir angefangen, Kind ohne Begleitung zu seinen Freunden zu bringen. Wenn ihr da 2-3 Familien habt, mit denen ihr euch regelmäßig die Nachmittage abwechselt, ist das viel wert. Dann habt ihr auch jemanden, zu dem ihr das Kind im Notfall ohne Bedenken geben könnt.
Huhu, hier gibt's ja zwei Themen, zum einen das Schlafen, zum anderen die Impulsivität deines Sohnes. Wegen Schlafen: Manche Kinder im Kiga-Alter brauchen (leider) sehr wenig Schlaf. Man kann diesen Schlafbedarf auch nicht erhöhen, sondern allenfalls umverteilen. Das Kind also z.B. abends später hinlegen. Zum Vergleich: In diesem Alter sind meine Kinder gegen 21.30 Uhr eingeschlafen und waren morgens um spätestens 6 Uhr fit. Mehr war nicht drin. Vielleicht musst auch du deinen Sohn abends später hinlegen. Ich weiß, man will als Eltern auch mal Feierabend haben, aber das geht halt nicht wirklich, wenn die Mäuse so klein (und so fit und munter sind). Die Baby- und Kleinkindzeit bleibt die anstrengendste Zeit des ganzen bisherigen Lebens. Aber auch das geht vorbei. Es wird wieder besser, wenn die Mäuse zur Schule gehen. Denn das ist so anstrengend, dass der Schlaf sich nochmal sehr verändert. Das zweite Thema ist ja die "Wildheit" deines Sohns. Gerade Jungs haben im Kiga-Alter oft noch wenig Impulskontrolle, und diese Kinder fordern ihre Eltern viel, viel mehr als die ruhigen. Studien zeigten, dass solche Kinder auch bei ihren Eltern viel öfter Aggression, Schimpfen oder sogar Klapse auslösen, ohne dass die Eltern das jemals wollten. Das ist eine schwierige Situation. Was bei meinem Sohn half, war das wunderbare Buch "Mein kompetentes Kind" von Jesper Juul. Das war das einzige Erziehungsbuch, das wirklich schnelle Ergebnisse und eine große Veränderung brachte, fast inh. von Tagen. Man muss sich allerdings etwas umstellen im Alltag und die Ratschläge konsequent umsetzen, auch wenn manches dann länger dauert oder nicht so perfekt wird. Vielleicht liest du es einfach mal, man versteht dann auch die Weltsicht des trotzenden Kindes viel besser. LG
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