Elternforum Rund ums Kleinkind

Ungeeignet als Eltern? Oder normaler Familienalltag?

Ungeeignet als Eltern? Oder normaler Familienalltag?

karolinKlose

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Hallo ihr Lieben, wie schon desöfteren, sind wir daheim etwas ratlos :-D Mittlerweile sehe ich es schon etwas gelassener, jedoch lassen die Zweifel mich nicht ganz los. Unsere Kleine ist nun 2 Jahre und schaut in Notbetreuungstagen oder auch am Wochenende mal so 30 - 40 min Ihre Lieblingssendung Bluey. Völlig gut für Sie geeignet in dem Alter. Bisher kriegen wie es auch noch ganz gut hin, dass wenn wir alle 3 frei haben, was zu unternehmen und den Fernseh sowieso wenn dann überhaupt erst Mittags an zu machen. Unser Schlaf momentan, funktioniert überhaupt nicht. Sie braucht Mittags im Kinderwagen manchmal 45 min und Abends beim einschlafen manchmal 1 bis 1/2 Std Irgendwie findet Sie momentan gar nicht zur Ruhe, trotz wirklich durchgerechnet und aufgeschriebenen Zeiten, zu denen Sie sehr müde sein müsste. Jedoch MÖCHTEN ist hier eine grosse Sache, denn ich glaube die Phase in der sie gerade nichts verpassen möchte ist ganz stark da, genau wie alles selber machen zu wollen. Wir begleiten Sie und bleiben entspannt mit all dem um ihr nicht dass Gefühl zu vermitteln, irgendwas stimmt mit IHR nicht. Denn wir versuchen nur Ihr zu helfen und ihr beizustehen, jedoch können wir nicht genau sagen, woran es liegt. Wenn dies ein Dauerzustand bleibt, klar fragen wir auch den Kinderarzt dann. Jedoch hatten wir gerade jetzt nach den schönen Feiertagen und keiner Kita (( in der, der Schlaf übrigens wunderbar passt(jedoch auch verständlich, da dort alle kinder schlafen)) eeeeeecht einige miese Tage. Morgens lange geschlafen, Abends ins Bett mit nochmal austoben ging noch viel besser. Jedoch sind Papa und Mama total überstimuliert und brauchen mal wieder Zeit allein, also jeder alleine :-D und unsere Kleine hatte Tage da konnten wir Ihr nichts recht machen, kein Anziehen, kein Zähne putzen, jeder hatte irgendwie schlechte Laune und ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob dies einfach so ist. Manchmal hat man auch als Familie Tage die einfach nicht "im Flow" sind. Durch einige neute Rituale und kleine Spielchen wird es zeitweise mal besser und mal wieder chaotischer. Wir lernen gerade Konsequent zu bleiben, aber mich würden 2 Sachen interessieren, da wir NIEMANDEN mit kindern in bekannschaft oder familie haben und auch wir beide vorher nie so richtig darüber nachgedacht haben :-D Ist es in Ordnung schlechte Tage oder auch mal ne Woche zu haben ? Und können wir da wirklich durchgreifen wenn Sie schreit oder Dinge rumschmeisst und nicht in Ihrem Bett bleiben will? ( also aus frust. braucht sie nähe kommt sie zu uns, und dass darf sie von mir aus bis sie 18 ist :-D) Ich bange so ein bisschen damit, lauter zu werden oder sie zu etwas zu zwingen , es ist ihr körper und es sind ihre sachen, jedoch bin ich dafür verantwortlich, dass sie LERNT und VERSTEHT und wir ein schönes miteinander haben. Vielleicht versteht ihr mein Anliegen oder auch nicht, auf Rückmeldungen freue ich mich jedoch sehr!


seerose1979

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Halli Hallo, erst einmal fühle dich gedrückt und ich kann dir sagen, jede Familie erlebt mal Tage, an denen es nicht so rund läuft. Das mal vorweg. Ich persönlich finde, dass ein Kind von 2 Jahren noch kein Fern sehen braucht und wenn es unbedingt sein muss, sind 30 bis 40 Minuten für das Kleinkindgehirn zu viel. Ich würde das auf 10 bis 20 Minuten kürzen. Es gibt immer mal wieder Phasen, in denen die Kinder (etwas) schlechter schlafen. Sie haben auch eben oft viele Dinge zu verarbeiten- vor allem wenn ein neuer Entwicklungsschritt hinzukommt z.B. neue Wörter lernen, klettern o.ä. Mein Rat wäre viele Rituale- sprich Wiederholungen in den Alltag einbauen, z.b. jeden Nachmittag geht ihr auf den Spielplatz, einmal die Woche ist Kinderturnen, abends vor dem Einschlafen gibt es eine Geschichte vorgelesen. So etwas in der Art. Vielleicht ändert sich auch gerade die Gesamtschlafmenge bei ihr. Bei meinen Söhnen war dies um den 2. Geburtstag jedenfalls der Fall. Ihr könntet ja mal versuchen einen kürzeren Mittagsschlaf machen zu lassen. Hier aber mindestens 10 Tage lang ausprobieren, denn das Gehirn muss sich erst einmal an die Änderung gewöhnen auch wenn der Körper schon signalisiert "ich bin müde". Desweiteren kommt hinzu, dass deine Tochter so langsam in die Autonomiephase (früher Trotzphase) kommt. Bei Sachen, in denen keine Gefahr für sie selber oder für andere besteht, könnte sie ja schon mitbestimmen dürfen, z.B. in dem du sie fragst:"möchtest du eine Hose oder einen Rock anziehen?" oder "möchtest du Wurst oder Käse auf dein Brot?" oder "möchtest du in den Park gehen oder auf den Spielplatz?" Dies sollen ein paar Beispiele sein. Ihr müßt schauen, was bei euch als Familie möglich ist. Auch kann deine Tochter bei bestimmten kleinen Aufgaben helfen z.B. dir die Wäsche anreichen und du hängst sie auf, die Wäsche in die Waschmaschine legen oder rausholen, Teller fürs Essen auf den Tisch stellen, den Tisch abwischen. So etwas in der Art. Ja, ich gebe zu, der Haushalt dauert dann länger, aber die Kinder sind super happy, wenn sie helfen dürfen und so das Gefühl haben sie werden gebraucht. Sprecht nicht zu viele Regeln/ Verbote aus. Überlegt euch genau, was wollen wir in unserer Familie, was nicht. Hier würde ich so weit es geht auch konsequent sein, zwar nicht auf biegen und brechen, notfalls muss einer von euch ihr helfen z.B. sie soll Spielzeug wegräumen, sie möchte das aber noch nicht, dann klärt sie auf, warum du das jetzt möchtest und ihr Hilfe anbieten (du legst ein Spielzeug in die Spielzeugkiste, sie legt eins hinein). Der dänische Familientherapeut und Autor hat gute Bücher (wie ich finde) zum Thema geschrieben. Sie heißen "Babyjahre" und "kinderjahre". Durch das Aufklären der verschiedenen Entwicklungsschritte auch unter psychologischen Aspekten hilft einem ganz gut zu verstehen, warum sich Kinder so verhalten, wie sie sich manchmal verhalten. Auf Youtube bin ich neulich auch auf eine Frau gestoßen (ich glaube sie war Psychologin o.ä.), die auch kindliches Verhalten und Erziehungsmethoden ganz gut erklärt. Leider weiß ich den Namen nicht mehr. Haltet durch und bleibt geduldig, es wird mit jedem Jahr ein Stückchen "besser". Viele Grüße Seerose


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Das ist doch ganz normaler Familienalltag ... ich verstehe diese Unsicherheit nicht. Das ein Kind auch mal vor dem Fernseher sitzt oder man als Eltern mal laut wird oder überfordert ist oder einfach mal ausschlafen möchte ... nobody is perfect und Eltern sind ganz normale Menschen Solange es in Summe stimmt, seid ihr die besten Eltern für eurer Kind


Nikac

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Da unterschreibe ich. Deshalb ist man doch nicht ungeeignet . Ich werde auch manchmal laut und meine Kinder nehmen es mir nicht krumm. Deshalb zweifel ich nicht an mir oder meinem Mann. Es gibt schlimmeres. Auch was das Fernsehen angeht. Ja mei dann guckt sie halt.


karolinKlose

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Antwort auf Beitrag von Nikac

Haha ja aber tatsächlich durch wenig Kontakt oder Erfahrung mit anderen Eltern zweifelt man da schon mal :D man hat ja oft selbst n kleines hau weg aus seiner Kindheit:D


Katz_Lisa

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Das sehe ich anders. Fernsehen (und gleich so lange!) ist für ein 2jähriges völlig ungeeignet und „laut werden“ ist ein no-go. Das heißt nicht, dass ihr als Eltern versagt habt - aber es bedeutet, dass ihr wohl einiges besser machen könnt.


AdrienneMesurat

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Hallöchen, ja das kenne ich! Wir sind auch die einzigen mit kleinem Kind und die Feiertage waren... Extrem. Für uns alle. Habe auch schon zu meinem Mann gesagt, dass ich nie diese Spa-Urlaube machen wollte, bei denen man nur ausschläft, liest und ab und zu Mal Schwimmen geht aber jetzt gerade klingt das so verführerisch. Meinetwegen auch ohne meinen Mann, einfach so ein Tag ohne Fremdbestimmung und ständigem Diskutieren. Hachja... Man kann ja Mal träumen. Da ich das gut kenne, will ich auch Mal schreiben. Ich habe mich auch in letzter Zeit oft gefragt, wie andere das mit mehreren Kindern alles schaffen, ob wir einfach nicht hart genug im Nehmen sind. Ständig fühle ich mich am Limit, der kleine (fast 2) ist abends im Bett und ich will einfach daneben fallen und schlafen. Ich habe einfach keine Energie für den Alltag mit Kind aktuell, will den Kleinen aber in seiner aktuellen Autonomiephase auch möglichst gut begleiten aber es schlaucht einfach so sehr. Mein Mann und ich fühlen uns ständig als wären wir die größten Mimosen, weil wir so platt sind. Ziemlich so, wie du beschreibst... Das macht irgendwie Mut. Vielleicht sind es ja doch nicht wir sondern es ist ganz normal in der aktuellen Phase. Das mit dem Fernsehen finde ich übrigens völlig normal, wir sind alle nur Menschen und wenn zwei Menschen arbeiten müssen, trotzdem die Kita ausfällt und die Fristen nicht weggehen... Gibt's halt Mal eine Folge von seiner Sendung und dann kann man wieder loslegen. Es gibt übrigens eine neue oxford-Langzeitstzdie die keine negativen Auswirkungen von Screen-Time gefunden hat, weder auf kognitiver noch verhaltenstechnischer Art. https://www.oii.ox.ac.uk/news-events/no-evidence-screen-time-is-negative-for-childrens-cognitive-development-and-well-being-oxford-study/ Ich verlinke das einfach Mal, weil dieses "Bildschirme sind des Teufels"-Anthroposophie Ding sich so hartnäckig hält. Natürlich heißt das nicht, Kinder dürfen ständig und alles Fernsehen aber eine Folge bluey wird ihr nicht schaden. Lass dir das von niemandem einreden!! Fühl dich umarmt, wir schaffen das schon irgendwie alle!


Mome

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Antwort auf Beitrag von AdrienneMesurat

Hast du die Studie gelesen? Forscher des Oxford Internet Institute haben die kognitiven Funktionen von 9- bis 12-jährigen Kindern zusammen mit ihrer selbstberichteten Bildschirmnutzung untersucht. Hier geht es eben nicht um Kleinkinder, die gerade in der Sprachentwicklung stecken. Aber macht nur, mein Mann ist Logopäde und so müssen wir uns keine Sorgen, um seine berufliche Zukunft machen.


karolinKlose

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Antwort auf Beitrag von AdrienneMesurat

Haha ja aber tatsächlich durch wenig Kontakt oder Erfahrung mit anderen Eltern zweifelt man da schon mal :D man hat ja oft selbst n kleines hau weg aus seiner Kindheit:D Vielen Dank euch allen und adrienne, zieht doch einfach mal nach mönchengladbach dann haben wir uns wenigstens :D Danke euch


AdrienneMesurat

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Antwort auf Beitrag von Mome

Liebe Mome, da hast du natürlich Recht, die Langzeitstudie beobachtete ältere Kinder. Die sind übrigens bestimmt alle ohne Bildschirme aufgewachsen, nur deshalb haben sie die Fragen überhaupt verstehen können. Es ist aber richtig, ich hätte es exakter formulieren sollen. Meine Intention war eindeutig nicht: Setzt alle Kinder ständig vor den Fernseher. Das hat auch die Fragestellerin und viele andere hier sicher verstanden. Meine Intention ist ausdrücklich: Ich möchte gerne all uns Müttern Mut machen, die viel unter einen Hut bringen müssen, die gestresst sind und auch mal überfordert. Die Mütter, die als "Rabenmütter" von Heiligen wie Dir bezeichnet werden, die nicht die stundenlange Beschäftigung, Investition, zeitintensive Betreuung von Gefühlen und Bedürfnissen sehen sondern nur die zehn Minuten Fernsehen, die uns in Deinen Augen alle zu Versagern machen.


AdrienneMesurat

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Haha, das klingt sehr gut. Wir sind leider etwas weiter im Süden, aber das wäre schon was. Uns allen weiterhin Mut und alles Gute! Fühlt euch umarmt.