Elternforum Rund ums Kleinkind

Trotzanfall - wie reagieren??

Trotzanfall - wie reagieren??

Colderasice

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Hallo, ich bin langsam am Ende. Mein Sohn ist jetzt 2,4 Jahre alt und hat verstärkt in der krabbelgruppe seine wutanfälle. Er rastet wegen Kleinigkeiten aus und tobt und schreit dann. Er rennt dann immer auf mich zu und ich habe ihm heute dann gesagt, wenn du so schreist, dann brauchst du nicht zur Mama kommen. Wenn du dich beruhigst, dann darfst du gerne kommen. Er steigert sich dann noch mehr rein, aber nach ein paar Minuten wird er etwas ruhiger und ich nehme ihn dann in den arm. Meine Frage ist jetzt, sollte ich ihn schon früher in den arm nehmen, weil er mich braucht um da raus zu kommen oder ist es eher falsch, weil ich ihm damit signalisiere, dass sein Verhalten ok ist und man wegen so etwas banalem ausrastet. Nach solchen Anfällen tut er mir dann fast leid, weil ich ihn nicht gleich getröstet habe, aber ich möchte nichts falsch machen und ihm schon zeigen, dass es nicht ok ist. Oder verlange ich da zu viel von ihm? Ich wäre für jegliche Tipps dankbar. Vllt sollte ich noch erwähnen, dass ich wieder ss bin und das Gefühl habe, dass es seitdem schlimmer geworden ist. LG


binesonnenschein

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Antwort auf Beitrag von Colderasice

Also andere mögen das anders sehen, aber ICH umarme meine Kinder nicht während einer Wutattacke, es sei denn sie wollen es. Ich würde sie nicht zurückstoßen. Aber wenn ein Kind sich schreiend auf den Boden wirft setze ich mich eher daneben und warte ab. Was in diesem Alter aber oft funktioniert ist Ablenkung. Also du lenkst die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema, zB das gemalte Bild oder die witzige Mütze am Haken eines anderen Kindes. Wenn das Kind sich dann beruhigt hat kann man aber schon sagen, dass dieses Geschrei nicht schön war.


PippiLotta16

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Gerade bei Jungs zwischen 2,5 und 3,5 Jahren wird ähnlich viel testosteron ausgeschüttet wie in der Pubertät. Die kinder haben heftige stimmungsschwankungen und sind von ihren verarbeitungsstrategien noch nicht so weit dass sie damit umgehen können. In einem solchen Moment ist es besonders wichtig zu signalisieren: es ist ok wenn du sauer wirst! Sonst können selbstzweifel entstehen. Dafür kannst du das Kind in den arm nehmen oder einfach Rückmeldung geben wie: oh, jetzt bist du aber wirklich wütend, oder? Damit es lernt seine Gefühle zu benennen und damit besser umzugehen... lg!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von PippiLotta16

Ich finde, dass du das ganz richtig machst. Einmal hat ich mit einem kleinen Kind die Situation, dass es aus geringem Anlass einen Wutanfall bekam. Als ich ihn fragte, ob er wieder normal mit mir reden könnte, antwortete er, dass ginge nicht, er müsse noch ein bisschen weiterschreien. Danach war alles wieder gut.


Tine1

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Antwort auf Beitrag von Colderasice

naja, sein verhalten IST ja okay für sein alter. bei einem erwachsenen sähe das natürlich anders aus. ;-) ich tröste mein kind schon immer wenn es weint. wenn es zb irgendetwas nicht darf oder nicht bekommt und deswegen weint, verbalisiere ich seine gefühle, signalisiere verständnis, wenn möglich biete ich einen kompromiss an und tröste. versuche also zu deeskalieren und seine gefühle ernst zu nehmen. bei uns klappt das sehr gut. beide kinder haben bzw hatten keine schlimmen trotzanfälle.


Baerchie90

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Naja, nur weil du es banal findest, heißt das nicht, dass es für dein Kind auch banal ist. :-) Das ist in der "Erwachsenenwelt" ja genauso, nur weil mir etwas wichtig ist, kann ich ja nicht erwarten, dass es für jedermann den selben Stellenwert hat. Mein Sohn erträgt es zum Beispiel oft nicht, wenn er einen blauen Becher und einen gelben Löffel für seinen Kakao bekommt, mir ist das Wurscht, ihm nicht, aber da ich es inzwischen weiß, lässt es sich oft umgehen, oder wir tauschen zB den Becher, wenn der passende Löffel gerade dreckig ist. Er muss mir halt nur sagen/zeigen was ihn belastet, vor einem halben Jahr brach er in solchen Momenten einfach nur heulend zusammen, da hab ich ihn immer erst getröstet und ihn dann gefragt was denn los ist, er muss mir schon einen Hinweis geben, Gedankenlesen kann ich nunmal nicht. Wenn ich wusste wo das Problem lag, hab ich ihm versucht zu helfen, egal wie banal ich das Problem fand. :-)


Else2011

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Wenn mein Kleiner einen richtigen Trotzanfall hat, also wütend ist, weil etwas nicht nach seinem Willen geht oder er etwas nicht darf, lasse ich ihn wüten und rumschreien, bleibe aber in seiner Nähe. Nur, wenn er seine Schwester oder mich schlägt, oder Sachen durch die Gegend wirft, greife ich ein. Sobald er genug gewütet hat, kommt er zu mir, manchmal von alleine, manchmal nach Aufforderung von mir, und bekommt seine Kuscheleinheit. Während wir kuscheln, sorechen wir dann darüber, warum er so wütend war. Er ist jetzt drei Jahre und es klappt ganz gut.


wir6

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Antwort auf Beitrag von Colderasice

ich habe meine Kinder immer sofort in den Arm genommen, sobald sie es wollten, dann wurden sie auch schnell ruhiger. Wenn sie aber auf den Arm weiter tobten und schrien, habe ich sie runtergesetzt, a) weils körperlich sehr schwierig war ein so zappelndes Kind zu halten und b) weil ich es auch nicht einsehe Ob es richtig war, werde ich wohl erst in 20 Jahren sehen, aber bisher, finde ich, haben alle ein gutes Verhältnis zu mir....nagut, sie sind ja auch noch klein, wäre schlimm wenn nicht :-D für uns war es auf jeden Fall der richtige Weg, gleich zu trösten