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Tagesmutter werden, worauf achten?

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Tagesmutter werden, worauf achten?

Alicia_Herzglück

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Hallo, ich überlege mir seit einigen Tagen eine TaMu zu werden und brauche Mal Eure Meinungen oder Eure Erfahrungen. Ich selbst lasse meinen 3-jährigen Sohn von einer super lieben TaMu betreuen und bin mega zufrieden. Sie betreut bis zu fünf Kinder in ihrem eigenen Haus, hat ein separates Zimmer. Eigentlich ist es ihr Esszimmer, aber sie hat eine große Spielecke drin und der Esstisch stört nicht. Ich habe noch einen 1-jährigen Sohn. Ich selbst bin im Finanzwesen tätig und aktuell in EZ. Mit Kindererziehung oder Pflege hatte ich vor meinen eigenen Kids nicht viel am Hut. Da ich noch 2 Jahre daheim sein werde und positive Einblicke zum Thema TaMu bekommen habe, überlege ich eben auch in diese neue Schiene zu wechseln, aber ich habe da noch ein paar Fragen im Kopf: Welche Kosten kommen auf eine TaMu zu? Sei es Versicherungen, Sozialabgaben, Spielmaterial, etc. Wie vereinbare ich es mit der Abholzeit vom Großen aus der Kita? Er fängt ab Herbst im KiGa an und diese endet jeden Tag um 13 Uhr. Das würde bedeuten, ich müsste die Kids um 12:30 Uhr einpacken, anziehen und wir müssten loslaufen. Ich denke bis ich mit der Großen Bande wieder daheim bin ist es ungefähr 13:30 Uhr. Hat da jemand Erfahrung? Wie mache ich das am besten mit dem Abholen? Nehme ich die Kids einfach mit in die Kita und die warten dann bis mein Großer sich fertig angezogen hat? Und wie mache ich es mit eventuell schlafenden Kids oder Mittagessen? Und bei Wind und Wetter?? Ich habe auch daran gedacht nur eine Betreuung bis 12 Uhr anzubieten, aber das ist dann vllt nicht so attraktiv für Eltern, oder? Ist ja schon wenig von 8 bis 12 Uhr Wie ist es mit Unfällen? Wenn einem Kind etwas passiert, kann ja auch was "kleines" sein, worüber man aber informieren will. Wie verhält man sich da? Oder wenn man grad in der Küche steht und eines der Kinder ein anderes schubst und es sich wehtut oder (Gott bewahre) es in dem Moment in dem man kurz aus dem Raum geht (Toilette, Küche, etc.) Kind aufs Sofa oder Stuhl steigt und fällt. Das sind, muss ich ehrlich zugeben, meine größten Ängste bei der ganzen Sache. Weil es eben fremde Kinder sind. Wie bleibt man dabei ruhig und kann sich dennoch für eine Tagespflege entscheiden? Bitte nur höfliche Kommentare, weil ich teile offen meine Gedanken mit Euch, die keinesfalls verwerflich sind. Ich denke diese Gedanken haben viele und dennoch gibt es viele die als TaMu erfolgreich arbeiten, also muss es ja iwie Anreize geben. Sei es Geld, Flexibilität oder der Umgang mit Kindern. Ich liebe Kinder sehr und am liebsten gehe ich mit Kindern raus, erkunde, mache tue....und ich denke mir der Job als TaMu ist echt supi für eine Mutti, dabei kann ich flexibel sein und meinen 1-jährigen auch von daheim aus betreuen. Ich kann meine Arbeitszeit einteilen wie ich will und muss keine Fahrtzeit zur Arbeitsstätte einplanen. Meine Wohnung wäre auch geeignet (aber ist "nur" ne Wohnung, also kein Haus mit Garten). Aber eben das Thema mit der Aufsicht, weil man kann ja nicht 100 % immer da sein. Allein wenn ich ein Kind schlafen legen muss oder mit einem älteren auf Toilette muss oder beim Kochen, MUSS ich ja ausm Raum. Und manchmal dreht man sich kurz weg und schon passiert was, ihr wisst es ja selbst. Sorry für den mega langen Post. Ganz liebe Grüße Eure Alicia


Sonnenblume.

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Ich würde dir vorschlagen einfach mal die jetzige tagesmutter auf einen Kaffee einzuladen und mit ihr zu quatschen (natürlich nur wenn sie einverstanden ist). Zudem müsstest du glaube ich auch eine Schulung oder ähnliches zur tagesmutter machen. Die Räumlichkeiten werden bestimmt auch geprüft, ob die in Ordnung sind. Wenn du keinen Garten hast, dann ist es umso wichtiger viel an die frische Luft zu gehen. Also Spaziergang und Spielplatz. Zum Kind 1 abholen: Das funktioniert nicht. Eben wegen mittagsschlaf, alle Kinder müssen angezogen sein etc. Außerdem hast du dann keine ruhige Minute um mit den Erziehern von deinem Kind zu reden. Und dein großes Kind kommt zu kurz. Nicht böse gemeint aber er möchte dann Zeit mit dir verbringen vom Tag erzählen, ist vielleicht müde vom Tag, möchte noch auf den Spielplatz etc und das alles funktioniert nicht, weil da noch Kinder sind. Außerdem was machst du, wenn Eltern ihr Kind abholen wollen und du dann da unterwegs wärst. Als Mutter würde ich persönlich eher eine tagesmutter nehmen, die bis 12 Uhr betreut als eine, die mit 5 Kindern ihr eigenes Kind bei der Kita abholt. Zu den Unfällen: betreuungszimmer müsste soweit kindersicher sein. Alles andere passiert halt mal. Passiert ja selbst in der Kita. Ich nehme halt an, das du die Türen nicht komplett schließt oder offen lässt um ein Ohr auf sie Situation zu haben. Wenn du weißt, das zwei Kinder konfliktpotenzial haben, dann lässt du sie nicht zusammen alleine sondern bindest sie in die Situation ein. Dann helfen die Kinder beim Kochen, Tisch decken etc.


Sonnenblume.

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

https://www.xn--tagesmtter-feb.com/tagesmutter-werden/ Das hab ich noch gefunden.


Lena_1922

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Bei uns braucht man eine Zulassung vom Landkreis, die umfaßt u.a. - ein Praktikum im Kindergarten - Zwei Lehrgänge a 160 Stunden dann braucht man ein Konzept und die Örtlichkeiten müssen abgenommen werden. Mit 12 Uhr Schluß und Kind abholen ist schwer - die meisten bieten mit Mittagsschlaf bis 15 Uhr an - dann können die Eltern zumindest 5-6 Stunden arbeiten.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Ich schreibe dir eine Privat-Nachricht. Alles Liebe!


Rote_Nelke

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Ich bin mal ganz ehrlich: du gehst sehr naiv an die Sache ran. Das ist dann dein Job. Du hast keine freie Zeiteinteilung, sondern musst liefern, was mit den Eltern vereinbart wurde. Du bist mit zwei kleinen Kindern auch nicht flexibel. Zumindest nicht, solange du durch dein großes Kind an den Kindergarten und seine Zeiten gebunden bist. Ich gehe auch stark davon aus, dass die KiTa deine Bezreuungskinder nicht in ihrer Einrichtung haben will. Zurecht. Du wirst weder deinen Betreuungskindern, noch deinen eigenen Kindern gerecht. Genieße deine Elternzeit, informiere dich viel und wenn deine Kinder älter sind, kannst du immer noch TaMu werden


Chaka!

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Antwort auf Beitrag von Rote_Nelke

Naja, sie stellt doch Fragen - das ist alles andere als eine Sache „naiv angehen“. Viele Kindertagespflegepersonen sind in der Zeit gestartet, als ihre eigenen Kinder klein waren. „Liefern“ muss eine Tagesmutter auch nur das, was sie anbieten möchte und kann, nicht das, was die Eltern wollen. Insofern ist der Job schon flexibel, da eben selbst gestaltet werden kann. Liebe AP, du kannst dich vermutlich noch beim Jugendamt beraten lassen. Dort gibt es Fachberater*innen für die Tagesmütter, die auch die Pflegeerlaubnis erteilen, die Wohnung kontrollieren, beraten etc. Die werden dir auch sagen können, wo du die Ausbildung machen kannst. Hier noch ein Link vom Bundesverband der Kindertagespflege: https://www.bvktp.de/


Alicia_Herzglück

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Antwort auf Beitrag von Chaka!

Vielen lieben Dank


Rote_Nelke

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Antwort auf Beitrag von Chaka!

Fragen zu stellen ist gut, dennoch sind ihre bisherigen Vorstellungen naiv und romantisiert. Die Eltern zahlen und erwarten die Erfüllung des Betreuungsvertrages. Wenn die TE also Kunden haben möchte und von der ganzen Sache genug Geld zum Leben erwartet, dann muss sie sich schon nach dem Markt/ den Elternbedürfnissen richten. Die TaMü, welche mit kleinen Kindern anfangen, haben diese auch zuhause oder jemanden, der sie abholen kann. In der jetzigen Situation wird keins ihrer Betreuungskinder einen ausreichenden Mittagsschlaf bekommen und die Zeiten wären derartig begrenzt, dass es sich für die wenigsten Eltern zum Arbeiten lohnt. Wäre für mich ein absolutes No-Go. Später, wenn die Kinder älter sind, spricht aber nichts gegen einen Berufswechsel.


blessed2011

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Antwort auf Beitrag von Rote_Nelke

Was du meinst, ist Babysitting. Tagesmutter ist ein Beruf mit einer Qualifizierung, was man LANGFRISTIG plant zu tun und eben nicht nur weil man gerade Kinder hat in dem Alter. Das ist die falsche Motivation. Ich habe das mal für eine Freundin gemacht, als ich in Elternzeit war, habe ich auf ihren Sohn regelmäßig aufgepasst, bis der Krippenplatz losging. So etwas passt zu dir, denke ich.


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Was viele vergessen: Tagesmutter ist entweder ein Vollzeitjob oder man hat am Ende sehr wenig Geld. Machst du nur bis 12.30 auf, dann finden sich eher wenig Eltern. Machst du Vollzeit, kannst du Mittags dein Kind nicht abholen. So flexibel ist der Job in meinen Augen nicht, wenn man aufs Geld angewiesen ist. Verdient der Partner gut und man hat Spaß daran, dann kann man seine "Flexibilität " durchziehen. Damit stößt man aber die Kunden/Eltern vor den Kopf. Ich würde NIE wieder eine Tagesmutter nehmen, die selbst kleine Kinder hat! Da kann man sich zahlreiche Probleme einhandeln und steht häufig ohne Betreuung da. Aber vielleicht ist bei euch auch großer Mangel und du kriegst so oder so zahlreiche Kunden.


Alicia_Herzglück

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Ich danke euch allen für eure freundlichen Amtworten und sehr hilfreichen und ehrlichen Tipps. Liebe Grüße


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Möchtest du komplett von deinem bisherigen Job in den neuen Beruf Tagesmutter wechseln? Oder möchtest du das nebenher, bis zum Ende der Elternzeit? Wenn Letzteres muss ich dir leider sagen, dass es nicht funktionieren wird. So wie dein Beruf nicht ohne Ausbildung möglich ist, ist es auch beim Beruf Tagesmutter. Der erste Schritt wäre, dass du dich ans Jugendamt wendest, dort wird dir zum einen gesagt, welche Voraussetzungen es für die Aufgabe gibt, welche Kurse du vor Ort besuchen kannst/musst und Hinweise auf das Tagesmütternetz vor Ort geben etc. Außerdem überprüfen sie auch direkt, ob sich deine Wohnung eignet (auch da gibt es Vorgaben). Entscheiden tut es letzten Endes das Landesjugendamt. Hier Beispiel Bayern: https://www.blja.bayern.de/unterstuetzung/kindertagesbetreuung/pflege/index.php Um selber ruhig zu sein in bremseligen Situationen helfen eben die Kurse. Ich könnte auch nicht ohne Vorwissen z.B. bei den Steuern fremder Leute helfen.


Piccadilly

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Antwort auf Beitrag von Alicia_Herzglück

Hallo, ich erzähl mal wie es bei unserer Tagesmutter läuft: Als wir dort anfingen war ihre Tochter 2 Jahre alt und blieb zu Hause bis sie 3 war, dann kam sie in die Kita. Ihre Eltern wohnen mit im Haus und sie bringen die Kleine morgens weg und holen sie auch wieder ab. Jetzt sind die Eltern krank geworden..... Mein Kind kommt an 3 Tagen um kurz nach 7 zur Tagesmutter. Also nahm sie meinen mit zum Kindergarten (sie hat einen zweiten Kindersitz). Bin da aber nicht ganz so begeistert aber lässt sich halt nicht ändern. Nun muss sie ihre Tochter auch wieder abholen. Das hat sie dann mit allen Kindern zu Fuß gemacht (bzw. sie hat einen entsprechenden Kinderwagen wo alle reinpassen). Heisst es hat die ganze Woche über nicht ein Kind Mittagsschlaf gemacht (bei meinem egal aber es gibt ja noch kleinere). Auf Dauer wär das nichts gewesen. Betreuungszeiten bis 12 Uhr da wirst Du kaum Mütter finden, die meisten gehen ja wieder arbeiten und haben dann noch Anfahrtweg zur Arbeit, das lohnt sich null. Meine Tagesmutter nimmt auch nur noch 45-Stunden Kinder weil sich alles andere nicht lohnt, sie ist aber auch alleinerziehend. Unsere Tagesmutter sagte, dass sie selbstständig ist. Hat auch schonmal auf F.acebook nach neuen Kindern gesucht weil vom Jugendamt nichts kam. Die meisten Mütter geben ihr Kind lieber in die Kita und Tagesmütter sind oft nur 2. Wahl. Bei uns ist es so, dass die Wohnung vom Jugendamt "abgenommen" werden muss, es muss also kindersicher und kindertauglich sein. Und jedes Jugendamt hat andere Vorstellungen. Die Frau von einem Arbeitskollegen ist auch Tagesmutter in einem anderen Kreis. Die dürfen nichtmal ihr eigenes Auto in der Hofeinfahrt parken. Am besten informierst Du Dich beim zuständigen Jugendamt. Hoffe etwas geholfen zu haben. LG