Annamaria23
Hallo zusammen 😀 Hab länger überlegt, ob ich hier mal frage, aber vielleicht kann mir jemand weiter helfen, einen Versuch ist es wert... Meine Tochter ist mein 1.Kind. Mit Babies und kleinen Kindern hatte ich vorher auch über Freunde keine Erfahrung. Sie ist inzwischen 20 Monate alt. Spätestens seit dem Besuch von Krabbelgruppen, Spielplätzen etc. bin ich zunehmend verwundert und auch verunsichert... Ihre ersten Worte hat sie mit 8-9 Monaten gesprochen. Unter anderem "Da!" in Verbindung mit Fingerzeig. Wenn man mit ihr ein Bilderbuch oder eine Zeitschrift angeschaut hat, hat sie auf diese Weise "abgefragt", was sie interessiert. Entsprechend schnell ist ihr Wortschatz gewachsen. Ihren ersten ganzen Satz hat sie mit 14 Monaten gesagt, heute spricht sie sehr viel - aber nicht ausschließlich- in ganzen, auch längeren Sätzen. Entsprechend vielfältig ist auch ihr Wortschatz. Sie schaut sehr gerne Naturkundebücher an, die eben daheim herumlagen. Inzwischen kennt (und benennt) sie Dutzende von Vögeln, diverse Schnecken, Fische, Schmetterlinge... Auch diverse Autos haben es ihr angetan. Sie hockt dann bei mir hinten im Auto und sagt mir, dass ein Audi, Mercedes etc. vorbei fährt. Und wenn ich dann gucke, stimmt das auch. Buchstaben haben es ihr ebenfalls angetan. Jeden Tag muss ich mit ihr irgendwelche Wörter schreiben. Das war sicher NICHT meine Idee. Sie hat uns beobachtet, wenn wir uns eine Notiz gemacht haben und Buchstaben in Zeitschriften natürlich gesehen. Nun zwingt sie mich jeden Tag Wörter, die sie "bestellt", für sie zu schreiben. Viele Buchstaben kennt sie schon. Sie sagt "Ein O wie Oma!" oder "V...Da kann ma Vogel schreiben!" Da es mich zeitweise echt nervt, hab ich mich schon geweigert. Aber dann brüllt sie laut und weint bzw. kriegt einen Wutanfall. Mit Zahlen hat sie es nicht ganz so. Aber sie sagt aus heiterem Himmel "6-7-8-9" oder zählt spontan und ungefragt irgendwas ab (bis 3). Dann kommt sowas wie "Ein grünes Auto...noch ein grünes Auto...2 grüne Autos!" Das sind alles nur Beispiele. Ich finde sie auch echt anstrengend, aber das sind eh alle Kleinkinder... Mein Problem: Einen Kitaplatz hab ich noch nicht bekommen. Eigentlich dachte ich, ihr wird es dort gefallen, sie wird Freunde finden, Spaß haben... Aber seit ich in verschiedenen Spielgruppen war, mache ich mir zunehmend Gedanken, weil die Kinder in ihrem Alter alle entweder nichts oder fast nichts sagen. Sie ist wohl früh dran, verwächst sich das bis zum Kindergarten? Macht sich jemand vielleicht gerade die gleichen Gedanken? War das bei jemandem in dem Alter auch so, das Kind ist inzwischen schon etwas älter: Mich würde sehr interessieren, wie das in Kita und Kindergarten geklappt hat? Ich mache mir halt Sorgen und will nicht, dass meine Tochter stumm am Rand steht und kein Kind was zu ihr sagt. Meine Hoffnung: Sobald dann alle sprechen im Kindergarten ist alles gut. Gibt es (positive...) Erfahrungen?
Hallo! Bei uns ist zwar nicht so, aber bei unseren Bekannten hat die Tochter was ähnliches gemacht. Sie ging zu Tagesmutter und na ja, schlechter wurde es nicht. Die Kinder brauchen keine Sprache um Sich zu verstehen. mein Sohn ist ein Late Talker und er ist 4. und er hat immer jemanden gefunden zu spielen bzw. Kinder haben mit ihm gespielt. Meistens sind das die älteren Kinder. Er geht in Kita seitdem er 1.1 Jahre ist. Er hat in der Gruppe Kinder von 2 bis 6 Jahren. also mach dir da nicht zu viele Sorgen.
Danke für deine Antwort! Das ist schön zu hören, dass dein Sohn immer jemanden zum Spielen findet und sich sogar ältere Kinder gern mit ihm beschäftigen Genau das würde ich mir für meine Tochter auch wünschen. Wusste gar nicht, dass Kinder in einer Gruppe in so unterschiedlichem Alter sind, das ist toll!!! Bald mache ich mit meiner Tochter in einer Gruppe einen Ausflug. Da ist sie mit die Jüngste, sind auch Kinder im Alter deines Sohnes dabei. Bin gespannt, wie das wird.
Hallo Annamaria23, beim Lesen deines Beitrags musste ich so schmunzeln – nicht, weil ich es lustig finde, sondern weil du fast 1:1 die Entwicklung und die Sorgen beschreibst, die wir mit unserer Tochter auch hatten! Du bist also definitiv nicht allein mit diesen Gedanken. Zuerst einmal: Deine Tochter klingt absolut faszinierend und brillant! Dieser Wissensdurst, dieses genaue Beobachten – das ist ein riesiges Geschenk. Aber ich verstehe deine Verunsicherung zu 100%. Wenn alle anderen Kinder noch auf einer anderen "Wellenlänge" sind, fühlt man sich als Mutter schnell isoliert und macht sich Sorgen über die soziale Zukunft. Ich kann dich aber aus unserer Erfahrung heraus hoffentlich ein bisschen beruhigen: Ja, sie ist früh dran. Aber das "verwächst" sich nicht, sondern es integriert sich. Bis zum Kindergartenstart holen die anderen Kinder sprachlich oft riesige Schritte auf. Die Unterschiede werden kleiner. Was aber oft bleibt, ist dieses Bedürfnis nach "tiefem" Input. Und genau da kann der Kindergarten eine riesige Chance sein! Für unsere Tochter war es eine Erlösung. Endlich gab es neue Gesichter, neue Ideen, neue Spielsachen, die sie erforschen konnte. Der wichtigste Punkt ist: Kinder spielen nicht nur über Sprache. Sie spielen, indem sie zusammen eine Sandburg bauen, indem sie sich gegenseitig eine Rutsche hochjagen oder indem sie einfach nur nebeneinander sitzen und malen. Die gemeinsamen Interessen finden sie auf einer ganz anderen Ebene. Sei stolz auf deine kluge, kleine Entdeckerin! Deine Aufgabe ist nicht, sie zu "bremsen", sondern ihr weiterhin das Futter für ihren Geist zu geben, das sie so offensichtlich braucht. Der Kindergarten wird für sie wahrscheinlich ein riesiges, spannendes Abenteuerland sein. Alles Gute für euch!
Wow, ich bin wirklich erstaunt, wie gut du beschreibst, was in mir vorgeht Genau das ist es: Man fühlt sich als Mutter schnell isoliert. Ging mir phasenweise nach irgendeiner Gruppe so, wenn ich auf meine Tochter angesprochen wurde, weil sie irgendwas gemacht/gesagt hatte, das als ungewöhnlich empfunden wurde. Oder wenn sie am Rand stand und durch nichts zum Spielen zu bewegen war. Sie hat aber offenbar alles ganz genau beobachtet, da sie mir hinterher oft Tage später erzählt hat, dass Kind XY in der Krabbelgruppe hingefallen ist/geweint hat/mit Sachen geworfen hat und wie die Mutter des anderen Kindes reagiert hat...
Du erwähnst noch einen Punkt, der für mich wichtig ist: Kinder spielen in dem Alter anders zusammen. Das muss nicht über Sprache laufen. Meine Tochter freut sich immer schon vorher, in eine Gruppe zu gehen. Irgendwie hab ich den Eindruck, sie will auch einfach "Teil haben" - genau wie ich. Das wäre für mich schlimm, wenn sie im Kindergarten mal schlecht Freunde finden würde. Sie ist eigentlich sehr offen, total an Menschen interessiert, freundlich, lieb zu anderen.
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Über ihren Wissensdurst freue ich mich schon irgendwie. Wir haben zusammen viel Spaß. Sie ist auch immer für einen Lacher gut. Und der Rest gibt sich hoffentlich, wenn wir endlich einen guten Platz in einem Kindergarten/einer Kits finden und ich sehe, ihr gefällt es dort...
Mein Kind hat auch sehr früh sehr gut gesprochen, sich viel gemerkt usw. Er ist mir etwas über 3 in den Kindergarten gekommen und sich dort die ganzen 3 Jahre sehr wohl gefühlt. Hatte richtig feste Freundschaften, aber auch kein Problem damit, wenn diese nicht da waren und dann andere Spielpartner gefunden. Davor bei der Tagesmutter gab es auch nie Probleme mit anderen Kindern. Ich denke, deine Befürchtungen, dass dein Kind soziale Probleme bekommen wird, weil es zu gut spricht, sind komplett unbegründet. So etwa ab 3 können sich die meisten Kinder soweit sprachlich verständigen, dass Spielen möglich ist. Viel Kommunikation läuft auch ohne Worte ab. Und im Kindergarten gibt es garantiert genug Personen (sowohl ältere Kinder, als auch pädagogisches Personal) mit denen dein Kind sprechen kann. Was wichtig ist: Auch intelligente oder sprachlich fitte Kinder müssen Sozialverhalten genauso lernen wie die "durchschnittlichen". Oft entwickeln sie sich im sozialen oder emotionalen Bereich nicht schneller als die anderen, aber Außenstehende halten sie für reifer. Also mach weiter so, geh in Spielgruppen, auf Spielplätze usw., damit sie es gewohnt ist, mit Kindern zu interagieren, sie beim Spielen beobachten kann usw. Dein Kind profitiert davon, auch wenn es in bestimmten Bereichen schon weiter ist. Wobei man dazusagen muss, dass das Spielverhalten im Kindergarten auch sehr stark vom Charakter abhängt. Es gibt die offenen oder "vorlauten" Kinder, und es gibt die ruhigen und vorsichtigen Beobachter. Das ist alles in Ordnung. Viele Kinder brauchen ein halbes Jahr oder länger, um so richtig im Kindergarten anzukommen, und kommen erst dann aus sich heraus. Die Fähigkeit zum gemeinsamen Spielen entwickelt sich oft erst zwischen 3 und 4. Das ist völlig normal.
Danke auch für deine Antwort!
Oh ja, sie wird oft für älter gehalten und überschätzt. Etwa für 3 halten Fremde sie. Mag sein, dass sie eher zu den Größeren gehört, aber riesig kommt sie mir auch wieder nicht vor...
Ich würde unglaublich gerne mal einen Kindergarten 1x von innen sehen können. Das würde vermutlich helfen, die Sache realistischer einzuschätzen. Da sie mein 1.Kind ist, hab ich nur meine eigenen (sehr positiven) Erinnerungen an die spätere Kindergartenzeit. Im Internet finde ich immer nichts auf den Homepages zu Tag der offenen Tür oder sowas. Vielleicht sollte ich mich trauen und einfach mal freundlich nachfragen. Es gibt dort ja auch überall immer Sommerfeste etc für die, die dort schon angemeldet sind. Ob es da, wenn man z.B. einen schönen Kuchen mitbringt, möglich wäre, sich mal umzusehen, weiß ich nicht. Aber die Frage kostet ja an sich nix, ich muss mich nur trauen
Wenn du dich für einen Kindergarten interessierst, dann wirkt es sogar positiv, wenn du anrufst und nachfragst, ob es eine Möglichkeit zur Besichtigung gibt. Du kannst auch bei der Gemeinde nachfragen, zumindest die städtischen Kindergärten haben bei uns offizielle Besichtigungstage. Die Homepages werden leider oft nicht gut gepflegt, darauf würde ich mich nicht verlassen. Deine Idee mit dem Kindergartenfest ist zwar süß, aber nicht ganz passend. Bei solchen Festen sind normalerweise nur die Kinder, die dort einen Platz haben, eingeladen. Und mit dem Kindergartenalltag hat sowieso sehr wenig zu tun. Steht ihr denn schon auf einer Warteliste, oder habt euch für einen Platz angemeldet? Wenn nicht, dann solltest du dich demnächst darum kümmern, denn zumindest hier in der Region wärst du jetzt schon sehr spät dran.
Kindergärten kann und sollte man hier bei uns jederzeit anrufen und eine Besichtigung ausmachen. Am liebsten soll man dann auch mit dem eigenen Kind kommen. Sonst hat man eigentlich keine Chance auf einen Platz. Also mach das einfach mal! Es kann allerdings sein, dass es jetzt nicht mehr so schnell klappt, weil um den August ja die Eingewöhnung neuer Kinder startet und die Erzieher damit schon voll eingespannt sind. Das wäre für euch auch kein Einblick in den regulären Alltag, denn wenn neue Eltern zur Eingewöhnung "rumsitzen", benehmen sich auch die alteingesessenen Kinder anders. Bei uns wärt ihr auf dem Sommerfest auch ohne Kuchen willkommen bzw da ist es immer so wuselig, dass ihr von vielen gar nicht als Besuch wahrgenommen werden würdet. Es kommen bei uns oft auch ehemalige und Freunde der aktuellen Kinder/Familien. Um einfach mal ungestört die Räume zu sehen und im Garten zu spielen könntest du das schon mit deiner Tochter machen. Aber mit dem normalen Alltag hat das wirklich nichts zu tun, da hat Jomins recht.
Die Tochter einer Bekannten war so. Schon ungefähr mit 2 hat sie mir richtige Geschichten erzählt aus 3-6 Sätzen in logischen Abfolge. Ich war massiv beeindruckt. Die Mutter meinte damals, dass die extrem gute Sprachentwicklung sie leider öfter mal vergessen lässt, dass ihre Tochter eben doch erst 2 ist. Das emotional/soziale war bei ihr nämlich altersgerecht entwickelt, aber damit rechnet man nicht. "Mamaaaa! Lara aua macht!" induziert halt intuitiv eine andere Art des Kümmerns als "Mamaaaa! Lara hat mich gegen das Schaukelpferd geschubst. Mein Bauch tut weh!"
Du hast mich zum Lachen gebracht mit deinem Beispiel, danke dafür
Genau: Sie spricht toll, sie hat ein Elefantengedächtnis, ABER emotional und sozial ist sie halt doch noch nicht einmal 2 Jahre alt. Einmal hab ich sogar ihren Papa angemotzt. Er hatte meiner Meinung nach in einer Situation nicht genug Verständnis für ihre Reaktion. Als ich ihn dann abends im Bett wütend gefragt hab, was er denn von einem 1.5 Jahre (damals) alten Kind erwartet, hat er erstmal dumm geguckt. Dann meinte er, er hatte glatt ihr Alter vergessen
Das mit den Gepflogenheiten bezüglich Kindergartenanmeldung ist für mich irgendwie immer noch ein Buch mit sieben Siegeln
Da ich schon irgendwo gehört hatte, man meldet am besten die Eizelle direkt an, hab ich mich mit etwas Verzögerung zumindest in der Schwangerschaft schon auf die Suche gemacht. In meiner Wunschgemeinde läuft die Anmeldung aber zentral über etwa 4 Monate. Egal, wer zuerst kommt: Gleiche Chancen für alle. Man kann auch kein Ungeborenes anmelden, und die Anmeldung gilt immer nur für das folgende Kalenderjahr. Bei der Geburt Kiga-Platz sichern, das wird also nix. Es steht auch explizit dort, man soll doch bitte nicht die Kindergärten einzeln anrufen wegen eines Platzes etc. Finde ich eigentlich sehr gut. Ist wahrscheinlich etwas viel geworden, wenn alle Schwangeren dort anrufen und einen Platz Jahre später reservieren wollen. Mich hat es aber leider auch davon abgehalten, wegen Tag der offenen Tür zu fragen. Will ja nicht den Preis als nervigste Mutti aller Zeiten abräumen...
Werde jetzt aber doch mal vorsichtig bei ein paar Einrichtungen nach Tag der offenen Tür fragen. Am besten per Mail. Dass das mit dem Sommerfest nicht so eine gute Idee ist, leuchtet mir jetzt auf jeden Fall ein, das mache ich nicht
Nächstes Jahr braucht meine Tochter auf jeden Fall einen Platz und neue Eindrücke. Sie interessiert sich sehr für andere. Die Namen der anderen Kinder merkt sie sich auch immer sofort und benutzt sie dann aktiv. Auch diverse Hunde aus der Nachbarschaft spricht sie mit Namen an, die Nachbarn mit "Hallo Frau XY!", seit sie etwa 14/15 Monate ist. Sie merkt sich auch mit Vorliebe bestimmte Redensarten oder Wörter, die diese Personen bevorzugt benutzen und gibt das zum besten, z.B. "Ei ei ei sagt die Oma Marta!" Da gucken diejenigen dann schon mal etwas ertappt
Das Prozedere ist auch überall anders. Bei uns wird sich offiziell über das online-Portal der Stadt beworben. Da gelten dann theoretisch für alle die gleichen Regeln: Alleinerziehend mit Job geht z.B. vor. Aber in der Standard-Kategorie "2 Eltern, beide (teilzeit) arbeitend, 1. Kind", gibt es bei den guten Einrichtung so viele Bewerber, dass es eben doch wieder nach anderen Regeln geht. Zum Beispiel Position auf der Warteliste, die die KiTa intern führt. Oder Bekannte, die bereits in der KiTa sind. Oder Gefallen am Kind beim Kennenlernen-Besuch (sowas wie "wir nehmen lieber einen wilden 4-Jährigen, damit unser Maximilian endlich einen passenden Spielkameraden hat und die 5-jährigen Mädels in Ruhe puzzlen können satt einer ruhigen Dreijährigen, die Maximilian dann unterbuttert") Oft hilft Hartnäckigkeit der Eltern, die mehrfach anrufen - damit kann man auch manchmal mitten im KiTa-Jahr plötzlich einen Platz bekommen, wenn jemand z.B. umzieht. Das entscheidet echt jede KiTa dann wieder selbst. Und das verrät dir unsere Stadt nicht in ihrem Portal. ;-) Du könntest mal in den Spielegruppen deiner Tochter Eltern mit älteren Geschwistern fragen, wie das bei euch wirklich läuft. Oder die Kursleitung, die kennt sich auch oft sehr gut aus und kann evtl sogar bestimmte Einrichtungen empfehlen, wenn du weißt, was euch wichtig ist. Gibt ja auch zig Konzepte für Kindergärten: offenes vs Gruppen-Konzept, Montessori-basiert, Wald und Bewegungskita, mehrsprachig, musikalische KiTa,... und dazu noch diverse Trägerformen: öffentlich, kirchlich, Elterninitiative. Alle haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, die meisten betreuen die Kinder bei sich super und trotzdem passen einige einfach besser zum eigenen Kind als andere. Da schadet es gar nicht, sich zu erkundigen. Insbesondere wenn man keine anderen Kinder im eigenen Umfeld hat und daher verständlich wenig Ahnung. Die meisten Einrichtungen finden solche Eltern toll, da Interesse an der baldigen Einrichtung fürs Kind meist mit echtem Interesse am eigenen Kind und einer Zusammenarbeit mit den Erziehern einhergeht. Also mach dir da keine Sorgen, jemanden zu stören. Tust du nicht!
Vielen lieben Dank für deine Einblicke!!! Kann mich echt nicht genug bedanken, Vieles wusste ich tatsächlich nicht
Leuchtet mir aber alles ein, was du sagst. Dann werde ich jetzt mal die Fühler in alle Richtungen ausstrecken und doch mal direkt bei den Einrichtungen anfragen. Ich bin auch einfach neugierig darauf, wie es in einem Kindergarten so ist - so doof das jetzt für die klingen mag, die schon länger als Eltern unterwegs sind
Ich bin auf jeden Fall sehr daran interessiert, dass mein Kind zusammen mit anderen Kindern im Kiga eine gute Zeit hat und bin auch bereit, mich dafür entsprechend einzubringen (Gemüsegarten anlegen, was auch immer an Gemeinschaftsprojekten vermutlich anfällt für Eltern).
Hallo, es wäre für eine Fremdbetreuung ja sowieso noch arg früh. Entwicklungspsychologen betonen seit vielen Jahren unermüdlich: Wenn es nicht (wegen Berufstätigkeit der Mutter) unbedingt sein muss, ein Kind bitte nicht unter drei Jahren fremdbetreuen lassen. Kleine Kinder sind noch sehr trennungsempfindlich. Für sie ist es eine arge Herausforderung, die oft mit großen Problemen erkauft werden muss. Kinder im Alter deiner Tochter sind noch sehr auf ihre Hauptbezugsperson angewiesen. Natürlich können sie manchmal schon gut mit anderen Kindern interagieren, aber am liebsten, wenn Mama in Reichweite ist. Deshalb sind Turn-, Spiel-, Sing- oder ähnliche Gruppen (Familienbildungsstätten, manche Sportvereine) für deine Tochter durchaus das Richtige, auch wenn die anderen Kinder erst wenig sprechen. Ob dein Kind hochbegabt ist, kann man so früh nicht sagen. Bei kleinen Kindern ist die Spannbreite der Entwicklung oft riesig, ohne dass dies Rückschlüsse auf die Begabung oder eine überdurchschnittliche Intelligenz zulassen würde, dafür ist dieses Alter bekannt. Tatsache ist aber sicher, dass deine Tochter klug ist. Meine Kinder waren ähnlich. Sie sprachen sehr früh, meine Tochter konnte mit drei Jahren komplexe Relativsätze bilden und den Konjunktiv verwenden, die Erzieherinnen im Kiga waren völlig perplex. Sie konnte außerdem ihre Gefühle bereits reflektieren und sie den erstaunten Erzieherinnen erklären ("Ich bin nicht schüchtern. Ich möchte mir aber alles zuerst angucken, bevor ich mitmache." Oder als die Erzieherinnen sie mal trösten wollten, weil sie neu war: "Ich finde es okay, dass ich noch ein bisschen weinen muss. Es ist doch alles noch so neu für mich!" Die Erzieherinnen sagten, so etwas hätten sie noch nie erlebt. Auch was Zahlen, das Verstehen komplexer Zusammenhänge, frühes Lesen usw. angeht, waren die Kinder früh dran. Trotzdem sind beide nicht hochbegabt, und andere Kinder holten bis zum Schulalter natürlich auf. Ich würde deine Tochter ruhig schon mit anderen Kindern zusammenbringen. Auch wortlose Interaktion beim Spielen ist wertvoll. Ermögliche ihr außerdem viele Reize und Erfahrungen. Besonders wertvoll ist das Spiel in der freien Natur: kleine Tiere unter der Becherlupe anschauen, kleine Bäche stauen, Steinmännchen legen, Steinmänner bauen, Gesichter aus Tannenzapfen legen, an Mamas Hand auf liegenden Baumstämmen balancieren, bei Regen mit Matsch spielen, ihn anfassen und fühlen dürfen. Wir haben das jeden TAg und bei jedem Wetter gemacht. Was natürlich auch extrem wertvoll ist: Tägliches vorlesen, ruhig zweimal, sagt die Deutsche Stiftung Lesen. Im Moment natürlich noch Bilderbücher mit kürzeren Sätzen. Auch das löst unzählige neue Verknüpfungen im Gehirn aus. Ebenso wie dich ausführlich mit deiner Tochter zu unterhalten über alles, was ihr so macht und erlebt. Und auch über Gefühle, damit sie Wörter dafür hat ("Ich sehe, du bist heute ganz fröhlich! Das ist toll, so geht es mir auch!" "Ich sehe, du bist traurig. Ist es, weil ...(möglichen Grund benennen)?" Wörter für Gefühle zu haben, heißt, die eigenen Gefühle und die anderer wahrnehmen zu können. Das ist sehr wichtig. All das sind großartige Reize fürs Gehirn und tolle Lernerfahrungen. Und so bekommt deine Maus alles, was sie für eine gute Entwicklung braucht, bis sie in den Kiga gehen kann. LG
Da spricht du noch ein paar Themen an, die mir etwas Kopfzerbrechen bereiten. Dadurch, dass es heute Kitas ab etwa 1 Jahr gibt, steigt der soziale Druck, finde ich. Auch innerhalb der Familien. Teilweise heißt es, man soll doch beruflich nicht zu lange raus sein. Oder es heißt, vor dem Alter von 3 Jahren ist das eine Qual fürs Kind. Manchmal schwanke ich ein bisschen in meiner Entscheidungsfindung. Derzeit denke ich mir, dass ich mit 1 Jahr kein gutes Gefühl hatte bei der Kita-Sache. Im Alter von 2 wollte ich es probieren, quasi der Mittelweg, aber habe keinen Platz bekommen. Und nun ist es gerade so, dass ich lieber bis fast 3/etwa 3 warten will. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie das dort funktioniert mit Schlafen auf Knopfdruck, Wickeln (hasst sie, und darf eh nicht jeder), Essen (sie isst nie zu festen Zeiten und oft auch wenig). Und wie du sagst, sie braucht einfach noch sehr ihre Bezugspersonen. An sich klebt sie nicht an mir dran, ist offen, spricht andere an. Aber sie guckt sich natürlich regelmäßig nach mir um. Frau hat es da heute leider nicht leicht im Kreuzfeuer zwischen Beruf und Familie...
Das Thema Hochbegabung hast du noch angesprochen. Ich weiß, dass man das so früh noch gar nicht sagen könnte. Das wäre wohl erst im Schulalter mit Test möglich, aber das möchte ich bei meinem Kind - wenn es irgendwie geht - nicht machen lassen. Wenn sie gut zurecht kommt, muss ich ihr das nicht zumuten, finde ich. Selbst hätte ich darauf schließlich auch keine Lust.
Dass sie sprachlich fit ist, war mir von Anfang an klar. Ich dachte mir auch nichts dabei, für mich war das so "normal". Wie groß der Unterschied zu Gleichaltrigen tatsächlich ist, habe ich dann erst in den Gruppen festgestellt. Verbunden mit der Sorge, meine Tochter wird deshalb vorerst zur Aussenseiterin, bis sich das "verwachsen" hat bzw. alle anderen auch flüßig sprechen. Aber da haben mir die Beiträge oben schon meine Sorgen genommen, sie wird Spielpartner finden
"Etwas schräg" finde ich eher schon ihre Merkfähigkeit. Da sind auch einfach jede Menge sehr komplizierte Begriffe dabei, die sie sehr schnell abspeichert. Und das in großer Menge, mit guter Sprachfähigkeit alleine hat das nichts mehr zu tun. Und noch ein paar andere Sachen. Vielleicht verliert sich ihre "Neugierde", so nenne ich das jetzt mal, irgendwann einfach schleichend. Ich lass mich überraschen, und sie darf anschauen, was sie interessiert.
Vorlesen ist noch nicht ihr Ding. Wir schauen aber sehr viele Bücher und Zeitschriften an. Auch so große Wimmelbücher mag sie. Ich erzähle ihr dazu meine eigenen, ausgedachten Geschichten. Sie erzählt inzwischen selbst auch bisschen was. Es sind nicht nur Bücher für Kleinkinder, sondern auch viele Sachen, die bei uns eh im Regal stehen. Sie zieht schon lange alles raus. Weiß anhand des Einbands, um was es geht. Mal war ein steinaltes Pilzbestimmungsbuch für ein paar Tage sogar ihre Bettlektüre. Sie hat nach 2 Tagen diverse Pilze benannt, deren Namen ich ihr verraten hab. Dann war das Thema bald wieder durch, uninteressant seither. Die Pilze (z.B. Rotkappe, Stinkmorchel, Kartoffelbovist, Maronenröhrling etc.) kennt sie aber noch. Vereinzelt ist auch mal in Bilderbüchern, für die Kleinen ein Stein- oder Fliegenpilz zufällig mit drin
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