Elternforum Rund ums Kleinkind

So sprunghaft mit Anfang 2

So sprunghaft mit Anfang 2

Bero2022

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Söhnchen (2 Jahre und 3 Monate) ist seit ein paar Wochen so sprunghaft. ZB fangen wir an ein Buch zu schauen, er sieht auf Seite 2 ein Bobby car, rennt also zu seinem Bobby car und fährt ein Zimmer weiter, da steigt er ab und rennt zu seiner Werkbank, dann wieder zurück in sein Zimmer und holt ein Steckspiel, dann tut er 5 von 8 Steinen rein und will nicht mehr, rennt zu seinem Bücherregal und holt ein anderes Buch, da sieht er wieder was, was er auch hat, er läuft zu der im Buch gesehenen Sache und alles geht immer so weiter... wir versuchen das Angebot an Spielsachen zu verknappen, aber das zeigt keine Wirkung. Wenn er ein neues Spielzeug holt, bestehe ich darauf, dass das angefangene Spiel weggeräumt wird, das macht er auch mit. Aber länger als 2 Minuten bleibt er gerade nicht dran an einer Sache. Spiele wie mein erster Obstgarten klappt gar nicht. Er kann sich darauf nicht einlassen und versteht es auch noch nicht. Im gesamten 2. Lebensjahr wollte er eigentlich nur Rollenspiele machen (Spielküche, Eismann spielen, Puppe umsorgen), im Haushalt helfen und Bücher anschauen. Steckspiele, steckpuzzle und Türme bauen hat er wirklich erst mit 2 angefangen. Ich hatte gar nicht gedacht, dass das noch kommen würde. Bis zum 18 Monat war er schon sehr sehr sprunghaft, dann wurde es viel besser. Aktuell wieder viel schlechter. Es ist sehr mühsam ihn länger mit etwas zu beschäftigen. Kennt ihr das von seinem Kindern in dem Alter? Wir sind ratlos. Da er auch immer zusammen mit uns spielen will, kommen wir nachmittags kaum zur Ruhe. Wenn man sich weigert, zur nächsten Spielsachen über zu gehen, wird er erst laut, irgendwann kommen Tränen und Geschrei und dann muss man ihn trösten und wieder runter holen. So langsam finde ich das extrem sprunghaft beunruhigend. Ich habe überlegt, ob ich den Kinderarzt nach Ergo fragen sollte, damit wir Tipps bekommen, wie wir ihm beim Konzentrieren helfen können. Hat da jemand Erfahrung mit?


Bonniebee

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Antwort auf Beitrag von Bero2022

Huhu, für mich klingt es, als ob er sich im Alltag vielleicht nicht genug auspowern kann. Es ist ja wichtig, dass die Mäuse wirklich jeden Tag und bei jedem Wetter Gelegenheit haben, viel und lange draußen zu laufen und zu rennen. Am besten natürlich in der Natur, in Wald oder Feld, notfalls in einem Park usw. Spielen zu Hause kann das nicht ersetzen, und auch Ergotherapie ist in der Regel unnötig. Nicht zufällig zeigen Kinder, die in Wald-Kindergärten gehen, sofort keine Unruhe mehr. Sogar ADHS-Kinder werden in der Regel hier symptomfrei, was an den häufigen Fehldiagnosen liegt. Die Unruhe vieler Kinder ist hausgemacht durch zuviel drinnen sein.  Ich war mit meinen Kindern täglich in der Natur, sobald sie laufen konnten. Egal ob es regnete, dann sind sie eben fröhlich in Gummistiefeln durch Matsch und Pfützen geplatscht. Gerade für kleine Energiepakete ist das so wichtig. Anders kriegen sie ihren Überschuss an Energie nicht los. Vielleicht könntest du hier noch einen drauflegen. Ein Zuviel an Draußentoben gibt es nicht. LG


Bero2022

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Antwort auf Beitrag von Bonniebee

Wir sind jeden Tag nach der Krippe 1,5 - 2 Stunden draußen mit ihm. Ihm fällt zu Hause schnell die Decke auf den Kopf.  Adhs ziehe ich aus Laien Sicht nicht in Betracht. Er kann zB beim Essen, im Musikkurs oder auch mal abends beim Buch anschauen vor dem schlafen gehen lange und konzentriert still sitzen. Er ist auch kein besonders impulsives Kind. Das sprunghafte kommt eher beim puzzeln oder Steckspiel. ZB kann er von einem 12 teiligen Steckpuzzel von Ravensburger eigentlich alle Teile zuordnen, aber er steht geradezu unter Spannung und bricht schnell ab. Das gleiche beim Steckspiel. 


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von Bero2022

Klingt für mich nach einem ganz normalen Kleinkind. 2 Minuten mit 2 Jahren find ich ok als Aufmerksamkeitsspanne. Wie schaut das denn bei seinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen aus? 20 Minuten Rollenspiel zu spielen erfordert auch Konzentration. Oder 10 Minuten auf dem Bett springen Durchhaltevermögen. Das fällt nur nicht so auf wie 5 Minuten ruhig sitzen und malen oder lesen.  Vielleicht hat eurer gerade wieder einen Gehirnschub und ist dadurch aufgedrehter als noch vor ein paar Wochen. Die hat man bis ins Erwachsenenalter, allerdings sind sie nicht mehr zeitlich so festgelegt wie im ersten Lebensjahr und dadurch schlechter erforscht und für Eltern schlechter aufbereitet. Könnt ja mal drauf achten, ob er gerade was neues lernt. Ansonsten klingt es als könntet ihr durchaus noch mehr Spielzeug reduzieren. Ich zähle oben mindestens 6 Sachen (Buch, Bobycar, Werkbank, Steckspiel, Buch, nächstes Spielzeug,...) und das ist ja sicher nicht alles. Für mich zählt aber auch nicht "ein Bücherregal" als eine Sache, sondern 5 Bücher im Regal als 5 Sachen. Und 5 Werkzeuge plus 10 Nägel/Schrauben plus 1 Werkbank machen 21 Spielzeuge. Kinder gruppieren sowas zwar auch, aber nicht in dem Maß wie wir. Und sie benutzen Dinge ja auch für ganz andere spiele, z.B. den Hammer zum Musikmachen oder Bücher als Rampe fürs Spielzeugauto, was das Angebot noch potenziert und überfordern kann. Bei genug Platz könnt ihr auch solche großen Gegenstände wie Werkbank oder Kinderküche mit allem Zubehör mal in den Keller/die Garage einlagern. Oft hilft das bri und, damit nach ein paar Wochen wieder begeistert damit gespielt wird. Vorher ist es manchmal einfach langweilig und wird nur reflexmäßig durchgeturnt. 


Bero2022

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Ja, er zeigt schon viele neue Verhaltensweisen. Und schläft aktuell deutlich unruhiger. Generell sind wir in der Trotzphase angekommen. Vielleicht ist es nur ein Schub. 


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Bero2022

Klingt für mich überhaupt nicht beunruhigend und ich sehe auch nicht, warum ihr "ratlos" seid. Er ist einfach erst 2 Jahre alt! Da muss er sich nicht länger konzentrieren können. Ist doch toll, dass er alles spannend findet. Ich würde an eurer Stelle einfach aufhören, ihn "beschäftigen" zu wollen. Lass ihn einfach machen, und mach du dein Ding. Klar könnt ihr euch ab und zu daneben setzen, oder ein Spiel für ein paar Minuten mitmachen. Oder mal eine neue Spielanregung geben. Aber Eltern dürfen auch Haushalt machen oder einen Kaffee trinken, während Kind in einem entsprechend gesicherten Bereich rumwerkelt. Wenn er das bisher nicht kennt, könnt ihr ganz langsam anfangen mit Üben (erst nur 1-2 Minuten). Raus gehen ist auch ein guter Ratschlag, auch da würde ich ihn einfach an einen "sicheren" Ort bringen (Wald, Spielplatz, Park) und machen lassen. Höchstens eine Anregung geben wie "Lass uns viele Stöcke sammeln, dann haben wir ein Lagerfeuer" (natürlich ohne echtes Feuer😅). Fahrzeuge für draußen sind in dem Alter auch oft beliebt.


Bero2022

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Tatsächlich fordert er das gemeinsame Spielen sehr stark ein. Er ruft uns ständig dazu. "Mama da hin" (soll mich neben ihn setzen) und dann holt er die Spielsachen. Wenn er sich allein beschäftigt, dann kommt er auf eher gefährliche Ideen. Gestern hat er sein Spielregal so hingeschoben, dass er draufsteigen konnte und so ein an der Wand aufgehängtes Bild, das er selbst gemalt hatte, mit Stiften auf dem Regal stehend weiter bemalt hat. Oder er räumt wirklich sein ganzes Zimmer um. Kuscheltiere aus dem Bett auf den Teppich, Bücher vom Regal ins Bett, Holzeisenbahn aus der Kiste und Bücherregal. Keine Ahnung, ob das auch andere Kinder machen. 


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Bero2022

Wenn er das Spielen mit euch einfordert und ihr gerade Zeit habt, könnt ihr natürlich mitspielen. Und mit "ihn machen lassen" meinte ich natürlich, dass ihr ihn dabei beobachtet und bei gefährlichen Ideen eingreift. Meist hilft es da am meisten, nicht einfach zu verbieten, sondern alternative Lösungen zu zeigen ("Auf das Regal kannst du nicht klettern, das kann umfallen. Aber ich hänge das Bild weiter unten hin, dann kommst du besser dran.") Dinge umräumen machen glaube alle Kinder gerne 😅 Nach meiner Erfahrung kostet einmal am Tag aufräumen weniger Zeit, als ständig alles an seinen Platz zurückzubringen und Kind zu ermahnen. Also wenn die Kuscheltiere alle auf dem Piratenschiff (a.k.a. Sofa) mitfahren müssen - dann Leinen los 😅 Ich greife nur ein, wenn das aufräumen wirklich mit einem Riesenaufwand verbunden wäre oder Dinge kaputt gehen könnten.


Aixoni

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Antwort auf Beitrag von Bero2022

Hey,  Ich finde das Verhalten deines Sohnes völlig normal. Kinder sind in dem Alter extrem verschieden und zumindest laut deiner Beschreibung ist dein Sohn schon geduldiger/zu mehr Konzentration fähig als meine erste Tochter in dem Alter. Sie saß eigentlich nie still und selbst ein Buch anschauen war unmöglich, weil sie nach 10 Sekunden wieder weg war. Selbst die Kita hat es bei ihr als auffällig und ungewöhnlich erwähnt (und hat die Eingewöhnung extrem in die Länge gezogen). Unser Kinderärztin war da zum Glück entspannt und fand es normal. Sie ist nun 4,5 Jahre alt und zwar immernoch sehr lebendig und viel in Bewegung, aber es ist sehr viel besser geworden. Mittlerweile bekommt sie gerne vorgelesen, hört ganze Tonies am Stück und spielt mit einigen Sachen auch alleine sehr ausdauernd (Puzzle, malen, Rollenspiele, "Haushalt",..) Gib ihm Zeit. Nach und nach entwickelt er mehr Geduld und ggf auch ausgeprägerte Interessen, die seine Aufmerksamkeit bei einer Sache halten. Im übrigen: Brettspiele findet meine Große nach wie vor nicht spannend - ganz wie ihr Papa. Das ist vielleicht auch einfach eine Typfrage. 


Bero2022

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Antwort auf Beitrag von Aixoni

Danke für deine Einschätzung. Er kann durchaus ruhig sitzen zB beim Essen, im Musikkurs oder gerade abends  kann er auch mal 30 Minuten im Bett mit mir Bücher anschauen. Das Sprunghafte betrifft wirklich mehr zB Puzzle, Steckspiele, Brettspiele also alles was man konzentriert, längere Zeit machen müsste, da springt er los und hechtet zur nächsten Sache.