Sam20
Ich bin der Vater eines wundervollen 20 Monaten Kindes und hoffe ihr könnt mir helfen, denn ich habe ein Problem, das ich nicht in Griff bekomme. Unser Sohn ist ein sehr aufgewecktes und liebevolles Kind, mit sehr starkem Charakter. Sein Kinderarzt hat ihn mit „sehr temperamentvolles Kind“ beschrieben. Elias war hat uns vor großen Herausforderungen gestellt, indem er eigentlich erst ab den 18ten Monat anfing, die Nächte besser zu schlafen. Nach einigen Therapien im KBO und erst nach einem Schlaftraining hat sich die Situation für alle gebessert, weil er und wir Nachts dann wieder schlafen konnten. Das Problem ist, dass ich seine sehr schrille Tonlage beim Schreien nach den 20 Monaten nicht mehr ertragen kann. Er kann solche hohe Töne von sich geben, dass meine Ohren Stundenlang danach noch weh tun. Das Schlimme für mich ist allerdings, dass ich auf diese Töne mittlerweile nach einigen ruhigen Versuchen mit Gegenschein reagiere. Wir haben alles versucht, um ihn klar zu machen, dass diese Töne nicht gut sind und das er bitte leise sein soll. Das geht bei ihm links rein und rechts raus. Auch Ignorieren zeigte keine Wirkung. Er macht diese Töne hauptsächlich wenn er seinen Willen nicht bekommt oder ihn irgendwas stört. Wenn er beispielsweise wegen Schmerzen weint, dann ist es ganz normal. Ich weiß dass schreien zu Kindern gehört und dass stört mich auch nicht. Allerdings dieses hohe schrille ist das, was ich nicht mehr ertrage. Es ist so schrill, dass ich an bestimmten Tagen in der Wohnung nur mit Gehörschutz rumlaufe. Ich hoffe ihr könnt meine Situation als Vater verstehen, der mit seinem eigenen Verhalten gegenüber seinem Kind nicht mehr glücklich ist und versucht eine Lösung zu finden. Sam
Kinder sind ein Geschenk Gottes. Sie sind unsere Zukunft. Du solltest dein Sohn sein Willen geben. Dann wird er auch friedlich.
Was man gegen das schrille Schreien mache kann, kann ich dir leider nicht sagen. Nur den Tipp geben, nicht auf meine Vorrednerin zu hören. "Gib dem Kind was es will und dann ist Ruhe", selten so einen dämlichen Ratschlag gehört. Da hat jemand von Erziehung keine Ahnung
Habt ihr sein Verhalten Mal mit dem Kinderarzt, einem Kinderpsychologen bzw den Mitarbeiterin besprochen, wo ihr das Schlaftraining gemacht habt? Vielleicht können sie, in Anbetracht der Tatsache, dass sie euer Kind und dessen Geschichte kennen, fundiertere Aussagen und Ratschläge treffen/geben.
Das hohe schrille in der Tonlage ist das, was am meisten Durchsetzungskraft hat. Ich kann dir leider keinen Tipp geben, aber ich denke du bist sicher trotz Gehörschutz ein wundervoller Vater und wirst eines Tages mit einem Lächeln auf diese Zeit zurückblicken. Nimm dir kurze Auszeiten, wo du sie brauchst. Gönnt euch auch mal einen Babysitter für eine Zeit als Paar alleine - falls noch nicht geschehen.
Kleine Kinder suchen und finden genau die Frequenz und Tonlage, die fuer sie die groesstmoegliche Wirksamkeit hat. Insofern ist das kein Zufall, dass dich sein Schreien wahnsinnig macht. Es ist darauf ausgerichtet, genau deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht kannst du ihm schon Aufmerksamkeit goennen, bevor er schreit? Das darueber Diskutieren festigt ja auch seinen Eindruck, dass er die richtige Tonlage gefunden hat. Irgendwann geht das jedenfalls vorbei. Bis dahin muss man sich kurzfristige Loesungen suchen. lg niki
In den letzten Tagen mehren sich die inhaltlich gleichen Anfragen von Müttern UND Vätern bezüglich des schrillen Schreiens von Kindern. Schreien ist eine Art der Kommunikation. Diese ist genetisch nicht festgelegt, sonst würden ja ALLE Kleinkinder so schrill kreischen (es gibt natürlich lauterer und temperamentvollere Kinder) . Die Kommunikation zwischen Eltern und Kind entwickelt sich und was einmal funktioniert oder zu einer unerwartet heiteren Reaktion (aus Sicht des Kindes) bei den Eltern geführt hat, etabliert sich. Schlaues Kind, das ist doch schon mal positiv! Du kannst also nicht erwarten, dass du einen Tipp bekommst und das Kreischen wird von jetzt auf gleich verschwinden. Ihr müsst jetzt alle zusammen eine "neue" Sprache erlernen. Das was bislang gelebt wird, muss verändert werden. Versucht auf das Kreischen nicht zu reagieren. Weder verbal noch nonverbal, wobei ich nicht meine, dass ihr das Kind ignoriert. Redet bewusst leise, in ruhigem Ton und versucht auf das Kind einzugehen. Kämpft nur die Kämpfe, die es wirklich lohnt. Lest viel vor, dadurch wird die Sprachkompetenz des Kindes gestärkt.
Schlaftraining klingt nicht mach einer Familie, in der man sich liebevoll auf das Kind einlässt und es Kind sein lässt und mit allen Ecken und Kanten annimmt. Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer. Er kreischte also, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Das kommt auch so oft vor, dass dich das Schreien wahnsinnig macht und du mit Gehörschutz Zuahuse bist. Sind seine Wünsche so abwegig oder sind eure Vorstellungen zu krass? Also viele Wutausbrüche kann man mit Kompromissen vermeiden. Statt einem sturen "nein" kann es auch der Vorschlag zu etwas anderem sein. Das Kreischen wird sich erst legen, wenn Eier Sohn keinen Grund mehr dafür sieht. Und da seid ihr gefragt. Zeigt ihm die Welt und statt vielen Neins, sagt auch öfter ja. Es fehlen nun in deinem Text natürlich konkrete Beispiele, wo er schreit. Wo möchte er seinen Willen und wo geht das nicht? Dann kann man dir auch konkrete Lösungsvorschläge bieten. Und somit zur Besserung eurer Situation beitragen
Vielen Dank für eure zahlreiche Antworten. Ich möchte einst nun wiederholen, mich stört das Schreien nicht, denn es gehört zum jedem Kind. Mich stört die Art und Weise, wie ich mittlerweile auf die Tonlage des Schreiens reagiere (es ist wie ein Reflex). Wie gesagt, das Problem liegt eindeutig bei mir und nicht beim Kind. Ich werde versuchen, ein paar von den Tipps umzusetzen und hoffe dass es sich mittelfristig insgesamt verbessert. Elias ist sicherilch ein schlauer Kerl und weiß mittlerweile, dass er durch diese schrille Tonlage sein Willen durchkriegt Ein Beispiel, wir möchten ihn eine Jacke anziehen um rauszugehen. Ich nehme die Jacke in die Hand und dann fängt er mit dem schrillen Ton an, weil die Mama ihn die Jacke anziehen soll, und nicht der Papa. Das macht dann die Mama und es ist alles gut und manchmal lässt er die Jacke von mir anziehen. Klar und hoffentlich wird es besser, wenn er besser kommunizieren könnte. Bis dahin suche ich für mich nach ein paar Lösungsansätze.
Das tut mir leid, aber dann musst du die Jacke halt flott und konsequent anziehen und das Gekreische ertragen. Jedes Mal wo es funktioniert wird ein neuer Impuls im kindlichen Gehirn verankert (tatsächlich bilden sich neue Synapsen), dass das ein probates Mittel ist. Noch besser ist es natürlich, dass man gar nicht erst als Vater ankommt und die Jacke anzuziehen versucht, wenn man weiß, das Kind toleriert dies sowieso nur und ausschließlich durch die Mutter. Es verlangt also ein empathisches Gespür, was geht und was geht nicht. Das sind dann die Kämpfe, die lohnen nicht.
Besser als die Mutter die Jacke dann anziehen zu lassen wäre allenfalls, sie AUS zu lassen. In dem Alter haben Kinder durchaus schon ein Kälteempfinden. Dann gäbe es eben den Gegenimpuls des Frierens. Schreien -> unangenehme Konsequenz.
Naja, wenn er mit dem Schreien auch noch seinen Willen bekommt, ist es kein Wunder, dass er schreit. Würde mein Chef mir jedes Mal einen 10er geben, wenn ich schrill Schreie, würde ich auch den ganzen Tag schreien ;-) Verstehst du was ich meine? Ihr könnt erklären, was ihr wollt, solange das Schreien FUNKTIONIERT, wird er weiterschreien. Mutti69 hat dir eben schon den Tipp gegeben es gleich von der Mutter machen zu lassen oder das Schreien auszuhalten bzw ohne Jacke rauszugehen. Andere Idee wäre noch das Kind vorher zu fragen wer etwas tun soll. Das gibt ihm das Gefühl wichtig zu sein und gehört zu werden und das auch OHNE SCHREIEN. und zum anderen umgeht ihr damit auch das Kreischen ganz gezielt. Einem Kind den Willen zu geben, wenn es nur genug Terz macht halte ich persönlich für die falsche Lösung. Da muß man das Zetern auch einfach Mal aushalten. Ja, auch mit klingelnden Ohren
Schrilles Schreien aus solchen Gründen - weil nicht die Mama die Jacke anzieht, - das würde ich aber nicht durchgehen lassen. Das ist ein Machtkampf. Das scheint ein durchsetzungsstarkes Kind zu sein. Schrilles Schreien wegen heftigen Schmerzen - da würde ich reagieren.
Achso, na dann einfach Ohren zuhalten, wenn das schrille Schreien losgeht, bei gewissen Lautstaerken hoert man ja mit zugehaltenen Ohren auch noch gut genug ;-) lg niki
Noch besser: Schreien -> keine Konsequenz, keine Wirksamkeit => Schreien = ineffizient.
Machtkampf??? Das Kind ist 20 Monate. Er hat schlichtweg irgendwann gelernt, dass er in dieser Frequenz die Aufmerksamkeit und Reaktion bekommt, die er gerne hätte. Das ist keine Macht, das ist "anerzogen"
Er soll zurück schreien??? Oder wie meinst du das gerade?
Hallo, Sam. Sie haben meine volle Anteilnahme. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Sie können es mal fragen, ob es Schmerzen hat, weil es so schreit. Im jetzigen Alter von ca. 2.5 Jahren kann man nicht unbedingt schon auf Vernunft oder Verständnis hoffen. Helfen könnte schon da schon eher der Satz:: "Nur Babies schreien, aber nicht grosse Jungs". Wenn das nichts nützt, einmal richtig gegenbrüllen und fragen, ob das angenehm war (hat ein Kollege übernommen). Letzteres hat bei meinem Kind geholfen, kam dann nicht wieder vor. Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Zeit mit Ihrem Sohn nach der anstrengenden Kleinkindphase. Da gibt es eine kleine Tür, die Sie finden müssen im Charakter Ihres Sohnes, und wenn die offen ist, ist das Thema beendet. Viel Glück beim Ausprobieren, sollte es noch aktuell sein. Lg Maria.
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