Elternforum Rund ums Kleinkind

Schnell überreiztes Kleinkind

Schnell überreiztes Kleinkind

Ruto

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Hallo Schwarmwissen, Ich bin etwas unsicher wie ich mit folgender Situation umgehen kann: Erst heute war ich Mal wieder mit meiner dreijährigen Tochter und Freunden in einem gut besuchten Cafe. Meine Tochter war schnell unruhig, ich versuchte sie mit ihrem Lieblingsspielzeug abzulenken. Es dauerte aber nicht lange, da fing sie an, verbal herumzupoltern. Ich sagte ihr dann deutlich, wenn sie nicht aufhört, dass wir sofort gehen müssen. Sie hat kurz überlegt und dann gebeten, zu gehen. Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter früher ein schwieriges Baby war (also, ging Richtung Regulationsstörungen, unser Kinderarzt nannte es noch Koliken) und sie super schnell überreizte, sodass ich auch heute noch darauf achte, nicht zu viele Termine an einen Tag zu legen. Heute aber war bewusst nur dieser eine Besuch im Cafe, damit es eben nicht zu viel wird, und offenbar war es trotzdem noch zu viel. Was ist euer Gefühl? Rücksicht nehmen und mich selber in Freizeitaktivitäten einschränken, oder mehr üben, hin und wieder in unattraktiver, lauter/voller Umgebung zu sein? Sie liebt die Kita (wo sie aber auch Rückzugsmöglichkeiten kennt), Ausflüge, wo durchaus auch viele Leute sein können. Aber heute habe ich mich wieder total an "frühere" Zeiten erinnert, in denen sie schnell überfordert war und sich die Seele aus dem Leib geschrien hat. So dramatisch war es heute nicht, aber ich weiß auch, dass es anders verlaufen wäre, hätte ich nicht die Option zum Gehen gegeben. Gleichzeitig will ich mich nicht ständig einschränken und ihr durchaus beibringen, dass sich nicht alles nach ihr richten kann.


Julie1302

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Mein Sohn fiel es auch schwer im Café oder Restaurant ruhig zu bleiben, ist ja auch total langweilig für die Kids, wir haben uns dann entweder in kinderfreundlichen lokalen getroffen oder alternativ bei jemanden zuhause, bei guten Wetter draußen und Picknick +Spielplatz. Solange die Kinder so klein sind muss man eben Rücksicht nehmen und auch ihre Bedürfnisse mit einplanen. Liebe Grüße und hoffentlich bald schöner treffen


Kaire

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Es gibt Kinder (zumindest ein paar), mit denen kann man einfach alles machen. Und es gibt Kinder (sehr, sehr viele), da geht es eben nicht. Mit einer Dreijährigen über einen längeren Zeitraum entspannt im Café sitzen hat meiner Erfahrung nach nur geringe Erfolgsaussichten - und da muss es nicht mal ein reizoffenes Kind sein, das wird einfach den meisten schnell langweilig. Es gibt einen Unterschied zwischen "sich nur nach ihr richten" und kindgerechter Gestaltung von Unternehmungen. Im benannten Beispiel wäre sich bei jemandem zu Hause treffen (oder mit Kaffee auf dem Spielplatz) oder das Kind bei Papa/oma/babysitter lassen zwei Varianten, die euch beide wahrscheinlich glücklicher gemacht hätten. Meiner ist 2, hatte regulationsstörungen, ist heute noch sehr reizoffen und impulsiv, dazu ein absoluter Wirbelwind. Wir gestalten unsere Aktivitäten entsprechend, so sind alle zufriedener. Und wenn einer von uns Erwachsenenunternehmungen machen möchte, dann ohne Kind. Inbein paar Jahren werden die Freiräume größer, bis dahin heißt es anpassen.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Kaire

So sehe ich das auch. Übrigens fällt es mir aks Erwachsene noch schwer, mich in für mich langweiligen Settings ruhig zu verhalten. Seminare zB oder - ganz schlimm - Gottesdienste. Das kostet all meine Selbstbeherrschung nur mit den Füßen zu scharren. Ich vermeide sowas daher (und gehe schon lange nicht mehr meiner Mutter zuliebe in die Kirche).


Beany1692

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Dein Kleiner klingt ziemlich wie meiner. Kann er sich mit Spielzeug beschäftigen?


kia-ora

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Jaaaaa. Ich nehme Rücksicht und gestalte unsere Freizeit kindgerecht.


File55

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Hallo, Prinzipiell bin ich auch Fan davon meine Pläne den Kindern anzupassen. Sonst haben oft alle hinterher schlechte Laune ;-) Es gibt aber Situationen, wo man das nicht kann oder will. Bei unserem Sohn helfen da solche Lärmschutz-Kopfhörer (peltor Kids) und das klare definieren von „sicheren Ecken“ (Orte wo alle unsere Sachen sind, wo er seine Bücher/wasserflasche etc. findet). Ggf auch unterm Tisch oder der Nische zwischen Sofa und Wand oä. Vielleicht auch Kopfhörer wo du Musik/ein Hörspiel anmachen kannst. Die haben wir für besondere Gelegenheiten (zB lange Bahnfahrten). Schaff du ihr die Sicherheit und den Rückzugsort, die sie braucht.


Ruto

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Danke für euren Input. Das bestärkt mich zumindest in der Ansicht, dass dieses Anpassen des Alltags auch in diesem Alter noch mehr als angemessen ist. Und nichts mit anderen Situationen zu tun hat, in denen ich sie vor allem stärken muss. Den Tipp mit den Kopfhörern werde ich mir zu Herzen nehmen, da das in manchen Situationen wirklich hilfreich sein könnte. Ja, mir ist völlig bewusst, dass der Cafebesuch ein Erwachsenending ist. Aber: An Langeweile kann es nicht gescheitert haben, immerhin hatten wir ihr Lieblingsspiel dabei und Mal Sachen, was sie beides bei Rückkehr weiter machen wollte. Nur eben nicht im Cafe, wo es ihr eindeutig zu viele Reize waren, zu viel Lautstärke.


Rachelffm

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ich bin meist auch eher der verfechter, dass man das kind nicht in watte packen soll und sich den alltag nicht stur vom kind diktieren lässt. bei café oder restaurant besuchen schränke ich mich aber auch ein. es ist halt einfach langweilig, sobald nix mehr zu essen auf dem tisch steht. mein kind ist nicht so reizempfindlich, aber länger als 20-30 min bekomme ich ihn auch nicht ruhig beschäftigt (kein handy!). von daher, ja, geh da ruhig auf dein kind ein. es sind ja nur noch 1-3 jahre, bis es wieder funktioniert.