Bijoumaus
Unser Sohn (1,5jahre) bzw wir haben große Probleme mit seinem Essverhalten. Er isst weder früh, noch mittags, noch Abende etwas mit. Vor 1 Monat hat er wenigstens noch ein bisschen mitgegessen, aber auch nicht viel, aber jetzt trinkt er nur noch seine Kindermilch und isst ab und zu paar Knabbereien. Im Babyalter hatten wir auch mit Schnitte angefangen, die hat er uns aber förmlich ausgebrochen, das isst er bis heute nicht. Ich muss sagen, es ist unser 3. Kind und wir hatten bei den anderen nie Probleme.
Ich hab nur eine Tochter im selben Alter. Isst auch grad nicht so toll, aber mit Bespaßung und Füttern geht es bei uns. Ich hab den Eindruck, dass ihr Essverhalten sich ständig ändert und grad schlechter wurde, und dass sie gerade absolut einen Entwicklungssprung macht und das damit zu tun hat. Sie trinkt wieder mehr Fläschchen nachts, dabei dachte ich vor wenigen Monaten, sie braucht bald gar keines mehr.
Ja Flasche brauch er wieder mehr, die Nächte sind viel unruhiger. Leider geht auch bei Ablenkung nix rein. Man bietet alles an und nix mag er. Obst und Gemüse ist auch so ein Graus. Er spuckt alles wieder aus.
Ich hör sowas aber auch oft von anderen Müttern. Oder hörte es vor Corona... Also eigentlich denke ich, solche Phasen sind ganz normal. Aber ich bin kein Experte.
Habt ihr mal versucht, ihm verschiedene Sachen vorzusetzen? Also heiß/warm/lauwarm/kalt, und stückig / püriert / flüssig. Dazu natürlich auch ganz verschiedene Lebensmittel, aber das scheint ihr ja ausprobiert zu haben. Dazu würde ich die Knabbereien streichen. Ja, ich weiß, sagt sich einfach, man möchte ja als Mama, dass das Kind zumindest irgendetwas isst. Aber durch (zu viele) Zwischenmahlzeiten kann sich kein Hunger einstellen, und dadurch isst man weniger bis gar nichts. Als letztes Mittel fällt mir ein, könntet ihr dem Kind eine bestimmte Menge vorgeben, die es essen muss, damit es anschließend Milch gibt. Also z.B. 2 Nudeln, oder 1 kleine Kartoffel, oder 1-2 Löffel Joghurt, etc. Die Mengen langsam steigern. Vielleicht könntet ihr das Kind auch beim Kochen und Tischdecken einbeziehen?
Hallo Knabbereien sind mal, wenn überhaupt am Nachmittag 1-2 Reiswaffeln. Ja kosten sollte er bis jetzt so gut wie alles. Beim kochen Buenos zubereiten nehme ich ihn meist mit in die Küche, aber da interessieren ihn dann ganz andere Dinge, als Lebensmittel. Im Kindergarten hat wenigstens das Mittagessen geklappt. Wahrscheinlich die vielen Kinder, wir sind ja aber auch nicht wenig, wenn wir essen.
Das Wichtigste beim Essen ist, keinen Druck machen. Ich finde auch nicht, dass man Kinder zwingen sollte, du musst 2 Nudeln essen, sonst bekommst du keine Milch. Da fängt man bereits den Machtkampf an, den beim Essen immer das Kind gewinnen wird. Im schlimmsten Fall züchtet man sich dann eine Essstörung heran. Das Essen einfach unterschiedlich zubereiten und anbieten und nicht kommentieren. Also nicht loben, wenn das Kind isst und nicht schimpfen, wenn es nicht isst. Beim Essen eine gemütliche Atmosphäre schaffen, mit dem Partner über andere Themen reden und dem Kind, im Bezug auf das Essen, gar nicht so viel Beachtung schenken, es also nicht mit Argusaugen beobachten, ob und was es jetzt isst. Essen sollte etwas ganz Natürliches sein. Ihr esst alle zusammen am Tisch und das Kind darf essen, was es will, muss aber nicht. Du könntest das Essen auch lustig zubereiten, sodass man lieber zugreift. Mein Großer war auch immer ein schlechter Esser, aber wir haben das Thema nie zum Kampf werden lassen. Ich habe eher versucht auf kreative Art und Weise das Essen schmackhaft zu machen. Ich habe z.Bsp. mit Keksformen Figuren aus Brot ausgestochen. Ein Stern oder ein Auto aus Brot isst man doch gleich lieber. Obstspieße oder lustige Gesichter aus Gemüse auf den Teller zaubern. Kleine Käsestücke und Weintrauben abwechselnd auf Spieße stecken. "Verrückte Würstel", Also Wurstscheiben mit Gurkenaugen, Paprikamund und Käsenase oder am Rand eingeschnittete Würstchen waren auch immer heißbegehrt. Ich habe auch oft "Mäusebissen" für ihn gemacht. Also Wurst, Käse, Obst, Rohkost in ganz, ganz kleinen Stücken, das hat ihm gefallen und er hat es gern gegessen. Das Kind selber beim Essen zubereiten helfen lassen. Ein selbstgeschmiertes Brot oder selbst geschnittene Gurken schmecken doch auch gleich besser. Und ich habe mich damit abgefunden, dass er eben nur kleine Portionen isst. Es reicht ihm aber scheinbar einfach. Sein kleiner Bruder ist das genaue Gegenteil. Der verdrückt Mengen, der isst jetzt mit seinen 20 Monaten schon mehr auf einmal als mein 6-jähriger. Den ganzen Tag was knabbern sollte man vermeiden. Dann wird immer nebenher gegessen und man hat nie richtig Hunger. Manche Kinder brauchen aber Zwischenmahlzeiten. Mein Großer mit seinen 6 Jahren isst immer noch wie ein Spatz. Er braucht am Vormittag und am Nachmittag eine Zwischenmahlzeit, die meist aus Rohkost besteht. Gemüsestücke, Obststücke oder auch mal ein Zwieback oder Joghurt/Müsli, je nachdem, was gerade da ist, aber da wird dann gegessen und dann wird bis zur nächsten Mahlzeit wieder weggeräumt, sodass nicht ständig und rund um die Uhr gegessen wird. Manche Kinder brauchen auch lange ihre Flaschen. Die Flasche würde ich nicht nehmen. Ich würde jedoch Pre-Milch geben. Meine Kinder haben ihre gesamte Flaschenzeit über Pre-Milch getrunken und das war beim Großen laaaaange. Abends vor dem Schlafengehen hat er meist eine Flasche mit Kuhmilch getrunken und sonst immer nur Pre. Jetzt trinkt er vor dem Schlafengehen immer noch einen Becher Milch. Er ist einfach ein Milchjunkie. Im Großen und Ganzen verhungert kein Kind vor der vollen Schüssel. Sie wissen schon ganz genau, wie viel sie brauchen. Wir Eltern sind da, um das Angebot zu geben und um gesundes Essen vorzubereiten und die Kinder sollen und dürfen davon das essen, was sie wollen und wie viel sie wollen. Ich wünsche euch alles Gute damit!
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