Esmeralda10
Mein Mann und ich sind beide selbständig und haben uns bislang die Kinderbetreuung im Bedarfsfall aufgeteilt, wobei ich mich hauptsächlich um unseren Kleinen (11 Monate alt) gekümmert habe. Insbesondere Nachts etc. Seit mein Mann ihn vor ca. 4 Wochen mal fast eine volle Woche tagsüber hatte, ist es plötzlich so, dass er total bevorzugt wird. Wenn wir hereinkommen, möchte er zu meinem Mann, sitzen wir auf der Couch hält er sich automatisch auf Papas Seite auf, er möchte auch nicht zu mir auf den Arm, sondern nur zu Papa. Wenn ich morgens an sein Bett komme bin ich auch die falsche. Ich weiß, dass ich mich darüber freuen sollte, dass es so ist. Aber ich bin nur ein Mensch und es schmerzt mich auf einmal so abgelehnt zu fühlen. Der Kinderarzt sagt, dass sei sehr häufig und laufe in Phasen ab. Ist das nur eine Phase? Leider gehören wir zu den Paaren, die nach der Geburt des ersten Kindes in eine Krise geraten sind. Es gab viele Diskussionen, auch weil ich bei beiderseitiger Selbständigkeit und gleicher Möglichkeit zur Aufteilung, immer viel mehr übernehmen musste als er. Nachts beispielsweise, war nur ich zuständig, für Mahlzeiten auch etc.. Wir schreien nicht, oder nur sehr selten wie die meisten denke ich, aber wir diskutieren und ich kann leider Unzufriedenheiten auch nicht lange herunter schlucken. Bzw. ich versuche Probleme verbal zu lösen und scheitere oft am Schweigen oder der Kommunikationsflucht meines Mannes. Ich bin der Meinung, dass es ein Leben ohne Konflikte nicht gibt und es dem Kind nicht schadet, diese auch mal mitzubekommen. Aber es sollte lösungsorientiert darüber gesprochen werden, um Unstimmigkeiten schnell und konstruktiv wieder beizulegen. Nun ist mein Kleiner in den letzten 14 Tagen auch sehr unzufrieden. Er zeigt viel Trotz, ballt seine Fäustchen und beschwert sich lauthals. Laut Kinderarzt ist das nicht ungewöhnlich. Kann er wirklich mit knapp 11 Monaten schon eine Trotzphase haben? Könnt Ihr mir bitte Eure Erfahrungen mitteilen? Ich hoffe auf viele Antworten.
Ich kann die Aussagen deines Kinderarztes nur bestätigen! Das geht vorbei! Es verläuft tatsächlich in Phasen! Meine vierjährige Tochter war erst Mamakind, dann lange Papakind und nun seit ein paar Monaten bin ich wieder dran. Kann sein, dass er eine Tendenz zu Papa behält. Das darfst du nicht persönlich nehmen. Ist eben so.... LG
Mit Trotz hat das in dem Alter noch wenig zu tun. Bei unseren Kindern ist es auch so, dass mal Mama und mal Papa wichtiger sind. Es ist ein unangenehmes Gefühl vom eigenen Kind weggeschubst zu werden. Man darf das aber nicht überbewerten. So viel Hintergrund als Ursache ist da eher nicht. Es wird auch wieder mal zu Dir wollen und dann ist Papa abgeschrieben.
Babys und Kleinkinder haben wirklich sensible Antennen für schlechte Stimmungen. Er merkt, dass die Stimmung schlecht ist, und reagiert darauf. Vor Babys und Kleinkindern sollte man sich zusammenreißen, es bringt ihnen null und gar nichts, Streitereien mitzubekommen, weil sie damit noch nicht umgehen können! Zeigt Euer Kleiner ja deutlichst. Bei KiGa-Kindern, die reifer sind, kann man schon mal konstruktiv streiten. Nur so bekommen sie mit, dass man Konflikte bespricht und löst. Dass er so viel zum Papa will, ist normal. Es gibt ausgeprägte Mama-/Papaphasen. Das muss nicht "schmerzen", Du mußt nicht eifersüchtig sein. Das ist doch sehr schön!
Unser Sohn ist 3.5 Jahre und hatte immer wieder Mama-Phasen, Papa-Phasen und Phasen wo beide angesagt waren. Als er sprechen konnte hat er dann tw. auch "Mama geh weg!" oder eben "Papa geh weg!" gesagt. Wenn aber nur einer von uns zuhause war, dann war es für den Kleinen auch immer ok (egal in welcher Phase wir waren), daher habe ich mir da nie Sorgen gemacht.