Elternforum Rund ums Kleinkind

Mädchen 20 Monate, beißt, haut und schubst

Mädchen 20 Monate, beißt, haut und schubst

MariusK.

Beitrag melden

Guten Abend, ich bin Vater eines 20 Monate alten Mädchens. Aktuell haben meine Frau und ich das Problem, dass unser Kind uns und auch den Betreuern in der Kita negativ durch aggressives Verhalten auffällt. Es ist kein tägliches Phänomen, aber dennoch passiert es regelmäßig. Bei uns zu Hause kommt es in letzter Zeit vermehrt vor, dass unsere Tochter uns schlägt (es ist eher ein wildes Gepatsche) und auch beißt, wenn ihr gewisse Dinge nicht taugen. Beispiele: Meine Tochter spielt gerade mit ihrer Mutter, einem anderen Kind und dessen Mutter bei uns im Wohnzimmer. Ich betrete die Szenerie und aus irgendeinem Grund passt meiner Tochter das nicht. Sie haut mich und verbeißt sich in meiner Hose. Meine Tochter liegt mit mir/meiner Frau im Bett uns soll schlafen, irgendwas macht sie zornig und sie fängt an nach mir/meiner Frau zu schlagen. Die Kita hat geraten, die Hände des Kindes kurz festzuhalten und zu fragen ob sie es gut fände, wenn man sie schlüge. Die erwartete Antwort darauf wäre selbst verständlich ein deutliches „Nein“, in einem von vier Fällen aber, sagt sie ja, und fängt an sich selbst zu hauen und lacht dabei. Was will man als Elternteil in so einem Moment tun, außer betroffen zu gucken? Ich persönlich bin absolut kein Freund von Gewalt, ich bin sie aber auch schon körperlich angegangen, indem ich sie mit langsam ansteigendem Druck gezwickt habe, nachdem sie geschlagen und gebissen hat. Ich habe so lange den Druck gesteigert, bis es ihr merklich unangenehm wurde und habe dann gesagt: „Das spürt Papa, wenn Du beißt und haust, findest Du das gut?“ Für den Moment hat das geholfen, aber es war nicht nachhaltig. Vorgestern hat sie sich mir im Bettchen genähert als wolle sie mir ein Bussi auf die Stirn geben, dann hat sie mich einfach in den Kopf gebissen, ich hab aus Reflex in das erste Körperteil (Wade) gezwickt, was ich zu fassen bekommen habe, bis sie losgelassen hat. Dann habe ich die Stimme sehr hochgefahren, woraufhin sie scheinbar reumütig wurde und mir vorsichtig Bussis geben wollt. Das Dritte habe ich dann angenommen. Heute wurde uns von der Kita ein Bild von einem Biss gezeigt, unsere Tochter hat ein anderes Kind gebissen, es ist das Kleinste in der Kita und scheinbar hat unsere Tochter etwas gegen ihn. Sie zieht ihn wohl auch öfter an den Haaren und versucht ihn zu beißen. Später am Tag hat sie auf dem Spielplatz mit einem kleineren Kind gespielt und auf einmal ist sie einfach zu ihm hingegangen und hat ihn gegen eine Plastikmülltonne geschubst … und dann nochmal. Dann hat das Kind geweint und ist weggelaufen. Da wird mir ehrlich gesagt Angst und Bange und ich frage mich, ob ich eine kleine Psychopathin in die Welt gesetzt habe und wie ich richtig und kindgerecht in solchen Situationen reagiere. Kann mir jemand weiterhelfen? Was soll ich tun und wann fangen Kinder an Empathie zu entwickeln? Ich habe gelesen das wäre mit ca. 24 Monaten der Fall, hat da jemand Praxiserfahrung?


Lizzlie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MariusK.

Ich empfehle euch, dringend damit auseinander zu setzen, wie die kindliche Entwicklugn abläuft.  Gerade auch, wie das Gehirn sich entwickelt. das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten z.B. hilft schon mal weiter, oder "Familie verstehen" als Podcast.  also falls dein post wirklich ernst gemeint ist, denn der teil mit dem : ich frage mich ob ich eine Psychopathen in Welt gesetzt habe, lassen mich daran stark zweifeln.  


MariusK.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lizzlie

Naja, ich halte jetzt nicht allzuviel von Muttis die Bücher schreiben, deren einzige Qualifikation es ist, selbst ein Kind zu haben. Da wird sehr viel, so bewertet, dass es zum emotionalen Weltbild passt.    


Rachelffm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MariusK.

die phase hatten wir auch. nein sagen, kind aus der situation nehmen und sich erst ums opfer kümmern und dann mit dem kind nochmal kurz und knapp reden. zudem mal die reize runter fahren und nach dem kiga bewusst ruhe phasen einbauen. wenn du merkst, dass deine tochter in "angriffslaune" ist, nimm sie aus der situation.  


Lizzlie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Rachelffm

https://kw-herzenssache.de/kind-beisst-haut/   Vielleicht hilft es ein wenig weiter, um zu verstehen, dass dein Kind es nicht macht, um "bösartig"zu sein. Nicht mit 20 Monaten!  sollten Erzieher aber eigentlich wissen.  sondern es ist gerade, die einzige fürs Kind beste Möglichkeit, sich mitzuteilen.     


MariusK.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lizzlie

Ja ... also auf solche Erklärungen bin ich natürlich auch im Vorfeld gestoßen, aber sie ergeben keinerlei Sinn. Dass sie den Jungen vor die Mülltonne geschubst hat .... wo soll sie sich da unverstanden gefühlt haben? Das hat sie einfach aus dem Nichts heraus gemacht und dann nochmal. 


Chriss123

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MariusK.

Nur weil du das unbegründet findest oder die Gründe deiner Tochter nicht verstehst, heißt nicht, dass sie keine hat. Mit 20 Monaten ist die Kommunikation ja auch noch nicht besonders präzise.   Ich hab neulich vorgeschlagen die neue Hose meiner Dreijährigen um zu krempeln. Sie ist arg lang, ich dachte das hilft ihr beim Laufen. Ihre Reaktion: Tränen! Dicke, fette Krokodilstränen! Ich hab 10 Minuten getröstet und anschließend erfahren: die Kleine hatte Angst, dass sie nicht mehr wächst, wenn die Hose gekrempelt wird. Weil sie dann nicht mehr reinwachsen kann. Hätte ich die Hose einfach so gekrempelt, wäre sie garantiert auch auf mich los gegangen. Denn sie muss ja wachsen und groß werden. Das ist ihr unfassbar wichtig! Und das ihre Überlegungen für Erwachsene überhaupt keinen Sinn machen und dieser Tränen-/ potentielle Wutanfall daher völlig unbegründet aus dem Nichts kam... ja... stimmt. Ändert aber nichts daran, dass es für sie eine echte Not war. Die Beweggründe von Kleinkindern sind oft nicht ganz nachvollziehbar, vorallem nicht mit der mangelnden Sprachfähigkeit unserer Kleinen (mit 20 Monaten hätte sie die Erklärung nicht geschafft).  Ich denke, ihr müsst einfach deutlich eure Grenzen zeigen, OHNE selbst Gewalt anzuwenden. Auch nicht, um den Schmerz vorzuführen. Festhalten, weggehen, gelassen bleiben. Und dann Vorbild sein und mit eurer Tochter üben, dass sie a) ihre Emotionen benennen lernt und b) Alternativen hat zum körperlich werden. Ein klares "nein!" zum Beispiel. Das müsst ihr dann aber im Regelfall auch respektieren (also nicht bei Entscheidungen zum Kindeswohl, aber wenn z.B. Papa aus dem Wohnzimmer gehen soll, dann sollte Papa gehen).