Elternforum Rund ums Kleinkind

Liebe geben und nicht schreien lassen vs. Kampf ums Schlafen gewinnen

Liebe geben und nicht schreien lassen vs. Kampf ums Schlafen gewinnen

Maddingluck2108

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Hallo, unsere Tochter ist jetzt 17 Monate alt. Seit der Geburt haben wir eigentlich immer versucht, für sie da zu sein und sie nie schreien zu lassen. Ich bin nicht sicher, ob das zu viel Fürsorge war. Seit ca. zwei Monaten haben wir jeden Abend einen regelrechten Kampf ums Einschlafen - bzw. weiterschlafen. Ca. 1h nach dem Einschlafen wacht sie fast täglich auf und brüllt was das Zeug hält. Meistens gewinnt die Kleine, weil meine Frau sie dann rausnimmt und noch 30 Minuten durch die Gegend trägt. Da das aber immer schlimmer wird und sie mittlerweile auch 2-10 mal pro Nacht durch die Gegend getragen werden möchte, denken wir uns dass wir was dagegen tun müssen. Wie schafft man denn den Spagat zwischen liebevoll für das Kind da sein aber trotzdem einem panisch brüllenden und am Bettgitter stehenden Kind klar zu machen, dass es jetzt nicht mehr raus darf? Wir haben das jetzt zwei mal versucht – mit dem Ergebnis, dass sie dann nach ca. 1h ohrenbetäubendem und herzzerreißendem Brüllen doch nochmal raus darf und dann vermutlich irgendwann vor lauter Erschöpfung auf dem Arm einschläft (sie ist dann platschnass geschwitzt). Manchmal hilft es auch, wenn sie nach 20 Minuten noch am Arm meiner Frau schreien zu mir kommt. Dann wird es erst mal nochmal lauter, aber kurz nach dem Hinliegen ist dann Ruhe. Das macht mich echt fertig. Habt ihr Tipps, wie man da irgendwie rauskommt? Mehr als eine Stunde brüllen lassen (einer von uns sitzt dann neben dem Bett während sie brüllend am Gitter steht) will ich ehrlich gesagt nicht und bringe es nicht übers Herz. Kann mir auch kaum vorstellen, dass sie sich da in der Situation irgendwie wieder beruhigt.


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

Schon mal probiert sie im Familienbett schlafen zu lassen? Rumtragen möchte ich nicht, erst recht nicht mehrmals in der Nacht. Stundenlanges Gschrei will hier auch keiner. Also schläft unsere Kleine im Beistellbett neben mir.


Regina87

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

In solchen Nächten, kommt unsere Tochter zu uns ins Bett. Stressfreier für alle. Das kann dann mal 7 Nächte in Folge sein und dann mal wieder 14 Tage nicht.


Maddingluck2108

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Antwort auf Beitrag von Regina87

Hm - Sie hat eigentlich bisher nie im Elternbett geschlafen. Anfangs bei uns nebendran und mit ca. 11 Monaten dann im eigenen Zimmer. Ging auch lange gut, bis eben vor ca. 3-4 Wochen. In unserem Bett hätte ich Sorge dass sie irgendwann runterfällt wenn ich so sehe wie sie sich in ihrem Gitterbettchen durch alle vier Ecken wirft Und schlafen würde ich da auch nicht mehr


Regina87

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

Unsere Tochter auch. Ab 6 Monaten, im eigenem Bett, im eigenem Zimmer. Mit ca. 18 Monaten schlief einer immer mal wieder bei ihr im Zimmer, auf einer Klappmatratze neben ihrem Bett. Jetzt sind die Gitter raus und sie kommt zu uns. Sie ist jetzt 2. Anscheinend braucht eure Tochter aktuell mehr Nähe. Also entweder dazu legen oder sie zu euch holen. Durch die Gegend tragen wäre mir einfach zu nervig in der Nacht


mercella

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

Hallo, Wir hatten eine ähnliche Situation. Mein Sohn wurde Nachts mehrfach wach und hat dann immer inbrünstig geschrien. Bei ihm hat aber nichts geholfen - nicht einmal tragen. Er war einfach nur müde und frustriert, dass er nicht mehr weiterschlafen konnte. Das hat sich oft über mehrere Stunden hingezogen. Und das obwohl er bei mir im Bett schlief. Er war auch ein Tragekind, dh zum Einschlafen am Abend und unter Tages hab ich ihn getragen. Das Tragen konnte ich ihm mit ca 12 Monaten abgewöhnen, indem ich immer etwas reduziert habe, dh eine Woche langsamer gehen, eine Woche länger stehen bleiben, dann sitzen, mit ihm ins Bett liegen etc... wenn er protestiert hat, bin ich wieder einen Schritt zurück und habs beim nächsten mal wieder probiert... irgendwann konnte ich ihn dann ins Gitterbett legen, hab ihm eine Flasche gegeben und er ist von selbst eingeschlafen. Das ging mehrere Wochen gut, bis er 3-Tages-Fieber und anschließend Schnupfen bekam. Weil er so anhänglich war, hab ich ihn wieder getragen.. und BAM alles was wir gelernt hatten, war wie weggefegt... Auch die Nächte wurden wieder schlimmer - siehe oben... Ich konnte va das Geschrei nicht mehr ertragen - ich hab alles getan, hab ihn nie allein gelassen und immer getröstet - trotzdem hat er halslaut geschrien... und das zehrt an den Nerven. Ich habe dann mit einer Kinderärztin/Schlafberaterin gesprochen. Sie hat mit mir eine Art Schlaf-Gewöhnungs-Plan ausgearbeitet. U.a. empfohlen, nochmal einen Schritt zurück zu machen. Nicht tragen, aber dafür mit ihm im Bett gemeinsam einschlafen und dann auch bei ihm bleiben, die ganze Nacht. (Hab ich davor iW auch schon gemacht, nur dass ich erst beim 2./3. aufweinen bei ihm geblieben bin). Das Ziel war ihm wieder beizubringen wie man einschläft und (durch)schläft. Und das unter gleich bleibenden Bedingungen, die positive assoziiert sind, dh die Mama ist immer da! Wir machen das jetzt 3 Wochen und er schläft, ohne Weinen ein, wacht in der Nacht noch auf aber ohne geschrei und schäft meist nach kurzer Zeit von selbst wieder ein... es ist wunderbar! Der nächste Schritte, wenn er gelernt hat zu schlafen, ist wieder Distanz aufbauen, sodass er auch lernt alleine zu schlafen. Ich war sehr skeptisch, aber es hat bisher gut funktioniert... jetzt heißt es konsequent dran bleiben. Die Beratung war übrigens per skype, 2h Gespräch. Ich kann bei Bedarf gern den Kontakt weiterleiten. Ansonsten empfehle ich, in kleinen Schritten das Tragen abgewöhnen und sie ggf vorübergehend bei euch schlafen zu lassen zB auch im Gitterbett, wenn Familienbett keine Option ist. Liebe Grüsse und viel Kraft!


mercella

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Antwort auf Beitrag von mercella

Noch ein Nachtrag. Ich habe im Zimmer von meinem Sohn ein Gästebett stehen. So kann wenigstens immer ein Elternteil schlafen, wärend der andere bei unserem Sohn schläft....


Thiara82

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

Mich macht der Satz mit dem ca. eine Stunde nach dem Schlafengehen hellhörig. Google mal Nachtschreck! Sind eure Tage entspannt und ruhig, oder eher aufgeregt? Hat sie vor dem ins Bett gehen genug Zeit, vom Tag runterzukommen? Wir hatten das auch eine Zeitlang und auch jetzt noch mal, wenn es turbulenter am Tag war. Ca. eine Stunde nach dem einschlafen schreit und weint unsere Tochter wie am Spieß, schlägt dann auch um sich. Ich lass das Zimmer dann dunkel, nehme sie auf den Arm bzw. setze mich in den Sessel und halte sie einfach. Alles andere verschlimmert das nur. Der Nachtschreck geht so schnell, wie er kommt. Ansonsten kann ich mich den anderen anschließen. Wenn sie eine unruhige Nacht hat (was ja in dem Alter völlig normal ist), dann kommt sie zu uns ins Bett und schläft dort prompt ein und durch bis zum nächsten Morgen. Diesen Kraftakt, dass Kind in seinem Zimmer schlafen legen zu wollen, will ich gar nicht in der Nacht aufbringen.


mellomania

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

ihr seht das völlig falsch. tut mir leid. ein kind braucht euch. viele jahre lang. und mit den kindern habt ihr das für euch entschieden, für die kinder da zu sein. ein kind gewinnt nicht, es macht das nicht mit absicht und zuviel fürsorge gibt es auch nicht. bitte sieh das nie von dieser seite. das kind braucht euch. fertig. und wenn sie herausgenommen werden möchte, dann ist das so. ein kind schreien zu lassen, damit es lernt zu schlafen hat nur den effekt, dass es vor müdigkeit und erschöpfung alleine im dunklen zimmer ohne nähe der eltern einschläft. nicht mehr, nicht weniger. es lernt nicht alleine zu schlafen. es gibt irgendwann einfach auf, weil keiner kommt. bitte gebt eurem kind solange liebe und nähe, wie es braucht. kann auch im familienbett sein, sich zusammen hinlegen auf eine matratze was auch immer. das wird sie euch später danken. denn liebe ist das einzige, was man nie niemals zuviel hat und zuviel geben kann. wäre sehr schade, wenn ihr das als spiel seht wo ihr verliert und das kind gewinnt.


Esmeralda

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Antwort auf Beitrag von Maddingluck2108

Es ist viel zu früh, das Kind zu erziehen! Die Tochter verhält sich völlig normal und es ist wichtig, dass ihre Bedürfnisse schnellstmöglich gestillt werden. Die Tochter "kämpft" nicht gegen dich oder euch, so denken Kinder in diesem Alter nicht. Sie ist nicht verwöhnt. Einschlafen ist schwer für kleine Kinder und solche Phasen werden noch oft kommen. Ja, es ist anstrengend, aber das sind Elternaufgaben oft. Die Tochter "gewinnt" auch nicht - sondern deine Frau tut etwas, was der Kleinen ihre Not nimmt und ihr ermöglicht, einzuschlafen. Du solltest dich dringend informieren (fundierte kinderpsychologische Grundlagen und Entwicklungsphasen) und deine Einstellung ändern, weil du deiner Tochter sonst für das ganze Leben schaden kannst. :(