Elternforum Rund ums Kleinkind

Kleinkind ist zu beschäftigt zum Essen...

Kleinkind ist zu beschäftigt zum Essen...

Myriel9

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Hallo zusammen, Ich befinde mich kurz vor der Geburt von Nummer 2, habe bis vor einer Woche noch "trocken" gestillt, aber mein großes Kind (21 Monate) hat im Grunde seit fast einem halben Jahr nachts nichts mehr gegessen und getrunken und kam damit super zurecht. Seit einigen Wochen nun ist das Essen tagsüber immer mühsamer, es wird nach wenigen Happen schon ungeduldig geturnt oder ganz aufgestanden, viele Lebensmittel werden ganz abgelehnt, obwohl wir hier immer einen "Allesfresser" hatten. Wir essen zusammen in Ruhe am Tisch, es wird auch nur seltenst gesnackt - und dann so wenig, dass man davon auf gar keinen Fall satt würde. Und ich weiß, dass durchaus große Portionen ins Kind passen, zum Frühstück konnte es mit einem Jahr durchaus schon ein ganzes Brötchen mit Belag sein. Die Folge ist nun, dass ich nachts mehrfach angebrüllt werde, weil natürlich Hunger aufkommt, ist ja klar. Ich bin aber gerade zum Ende der Schwangerschaft und auch in Kürze mit Säugling, der mehrfach nachts versorgt werden muss, absolut nicht gewillt, nachts Essen anzubieten. Es geht ja nicht darum, dass zu wenig da wäre, und selbstverständlich steht immer Wasser am Bett, wenn es so warm ist, und das wird auch gerne genommen, aber abends nur rum spielen und dann um 3 Uhr nachts Alarm muss aus meiner Sicht echt nicht sein. Wir essen abends gegen 17 bis 17:30, ins Bett geht es um 19:30 Uhr und bis dahin bekomme ich teilweise nur eine halbe Banane oder noch weniger ins Kind... Kennt ihr diese Phasen und habt ihr Tipps für mich? Liebe Grüße und danke! Myriel


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Myriel9

Hallo, es gibt ja immer zwei Möglichkeiten für den Alltag mit Kind: Wir bestimmen den Ablauf und die Essenszeiten, und das Kind richtet sich danach. Zweite Möglichkeit: Wir schauen, was das Kind wann braucht und stellen uns darauf ein. Weg eins gilt als normal, sorgt aber früher oder später meist für einen sog. „Misfit“ = die Bedürfnisse von Kind und Eltern passen nicht zusammen. Das gibt Probleme. Der zweite Weg dagegen holt das Kind da ab, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Es gibt Einklang und Harmonie, auch wenn die Eltern sich von manch liebgewonnener Gewohnheit vorübergehend trennen müssen. Ich kann aus Erfahrung mit meinen eigenen Kindern sagen: Ein kleines Kind, das nicht zügig und genussvoll isst, ist glasklar nicht hungrig genug. Es ist dann ablenkbar, lustlos, isst ein paar Happen, aber ohne viel Interesse. Man muss es zum Essen animieren, anregen, überreden. Dies heißt: Die Essenszeiten der Familie passen nicht zum Kind. Zum Beispiel ist 17 Uhr zu früh fürs Abendbrot. Dein Kind ist dann nicht sehr hungrig, und weil es zu früh zu wenig isst, kommt der Hunger dann in der überproportional langen Nachtphase. Wenn Ihr um 17 Uhr esst, und es das Frühstück z. B. um 7 Uhr gibt, dann sind das über 14 Stunden. Das ist viel zu lang. Das zweite Thema sind Snacks. Du redest Dir vielleicht ein klein wenig selbst ein, dass Du nur Snacks gibst, die den Appetit nicht verderben. Aber bei einem Kleinkind, das momentan sehr wenig isst, sind auch kleine Snacks schon zuviel, weil sie sehr wohl schon sättigen. Das gilt auch für Obst, dünne Knabberstangen usw. Heißt: Im Moment knallhart keinerlei Snacks geben und da auch konsequent sein. In der Regel verlangen Kinder nicht von sich aus Snacks, sondern es sind wir Mütter, die glauben, ein Kind müsse auch zwischendurch mit Nahrung versorgt werden. Wenn Dein Kind wirklich mal von sich aus (!) einen Snack möchte, bietest Du etwas mit viel Füllstoff und wenig Kalorien an, wie z. B. ein paar Scheiben Salatgurke oder Möhre. Kein Obst (viel Zucker, gibt‘s daher nur zu den Hauptmahlzeiten), kein Gebäck, nichts Süßes. Bei den Hauptmahlzeiten darf das Kind aus einer kleinen Auswahl an gesunden Dingen das nehmen, was es möchte. Es darf wenig essen, das ist phasenweise normal. Es wird nicht zum Essen gedrängt, nicht überredet, nicht dazu animiert. Essen ist etwas Schönes und Genussvolles, man muss dazu weder gedrängt noch dafür gelobt werden. Sei beiläufig und neutral. Wenn Dein Kind wenig isst, kommentiere das nicht. Wenn es viel isst, lobe es nicht. Nach der Mahlzeit wird alles abgeräumt. Bis zur nächsten Mahlzeit wird nichts angeboten. Die Abendmahlzeit sollte deutlich später sein. Dann ist mehr Hunger da, und Dein Kind schafft es auch durch die Nacht. Ersatzweise kannst Du ihm eine Abendmilch am Bett geben. Dies ist auch nach dem Zähneputzen erlaubt. Milch enthält Kasein, einen Stoff, der den Zahnschmelz ähnlich gut härtet wie Fluor. LG


Moosweibchen

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Antwort auf Beitrag von Myriel9

Es kann zusätzlich auch sein, dass sich gerade das schlafbedürfnis deines Kindes geändert hat. In dem Alter ist es durchaus schon möglich, dass das Kind etwas weniger Schlaf braucht. Das heist zum beispiel: mittagsschlaf auf eine schlafphase verkürzen, wenn das noch zwei sind oder das einschlafen ca. Eine stunde nach hinten schieben, wenn der mittagsschlaf schon kurz ist. Dann ist nächtliches wach sein wieder weniger attraktiv und man kann das Abendessen nach hinten schieben. Dazu kommt, dass bei den warmen Temperaturen viele Menschen und auch Kinder erst abends richtig Hunger bekommen und tagsüber einfach weniger Appetit haben.


MamaMarie16

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Antwort auf Beitrag von Myriel9

Ja, die Phase hatten wir auch. Meist hatten wir aber Glück und k1 hat trotzdem gut geschlafen. Wenn nicht, gab es nachts ne Banane: ist schnell "zubereitet", rasch gegessen und macht satt. Es ist eine Phase. Irgendwann wird schlafen wieder wichtiger werden und weiter Kind kann tagsüber wieder besser essen. Auch wenn mal mehr auf einmal in den kleinen Magen passte, kann sich das aktuell geändert haben. Euer Kind wächst und entwickelt sich. Da gibt es immer Schwankungen. Auch das ein Kind nachts wieder Hunger bekommt, obwohl es das schon lange nicht mehr brauchte gehört dazu. Tu euch beiden den Gefallen und biete deinem Schatz eine kleine, schnelle Portion an. So könnt ihr beide rasch wieder schlafen. Du hast jetzt ja auch keinen Vorteil, wenn er nachts hungern muss. Und sei dir versichert. Auch das ist nur eine Phase! Sie geht vorbei. Achja, und Kinder zwischen 2 und 3 fangen an mekelig zu werden. Auch das ist normaler Teil der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.