Elternforum Rund ums Kleinkind

Kind folgt nicht und haut zu

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Kind folgt nicht und haut zu

Sophia098

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Guten Abend ihr Lieben! Ich brauche Hilfe, Tipps und Aufmunterung! Meine Tochter wurde heuer im Januar drei. Sie ist ein gesundes, aufgewecktes und fröhliches Kind. Wenn man ihr allerdings eine Anweisung gibt oder ihr sagt, dass sie etwas nicht darf, hört sie überhaupt nicht zu. So richtig hören tut sie nur, wenn wir unterwegs sind, immerhin.. zu allem Überfluss haut sie mich jetzt auch noch. Mit den Füßen, wenn sie am Wickeltisch liegt, mit der Hand auf den Kopf, wenn ich sie am Arm habe, oder sie zieht mich an den Haaren. Alles ohne Grund oder Vorankündigung. Bei meinem Mann, oder anderen Leuten/Kindern tut sie das nicht. Ich habe sie nie geschlagen, auch gibt es bei uns in der Familie keine Gewalt. Manchmal kann ich damit besser umgehen, manchmal schlechter..es tut mir einfach weh. Nicht nur körperlich. Ich werde dann oft laut, oder haue mit der Hand auf den Tisch. Meistens erschrickt sie dann und beginnt zu weinen. Wenn ich erkläre, dass man das nicht darf und dass das weh tut, sagt sie zwar immer, dass sie das nicht wollte, es nicht mehr machen wird und entschuldigt sich, aber im nächsten Augenblick macht sie es wieder. Habt ihr einen Tipp für mich? Aktuell arbeite ich mit Fernsehverbot und Gummibärchen-Entzug. Aber davon ist sie wenig beeindruckt. Und dann noch was..seit kurzem schmiert sie sich sämtliches Essen in die Haare, schüttet volle Teller aus, mit großer Vorliebe Suppen und Müsli oder schmeißt einfach irgendwas durch den Raum. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Oft macht mich das so fertig, dass ich weine - manchmal auch vor ihr. Auch wenn man das eigentlich nicht tun soll. Bitte her mit euren Erfahrungen und Tipps!! Danke fürs Lesen!! Viele Grüße von der langsam verzweifelten Sophia


MamaMarie16

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Antwort auf Beitrag von Sophia098

Ohje, das klingt sehr anstrengend und frustrierend. Allerdings scheint deine Tochter sich bei dir auch sehr sicher zu fühlen, sonst würde sie deine Grenzen nicht derart austesten. Das kannst du als Kompliment von ihr sehen! Bei körperlicher Verletzung reagiere ich auch oft impulsiv und seht stark. Allerdings habe ich gelernt, dass das gar nicht hilft. Im Gegenteil, es hat bei K1 mit der Zeit nur das Interesse an meiner Reaktion geweckt. Daher meine Empfehlung: 1. versuche besonnen zu agieren. Zeige deinem Kind: Du hast die Situation unter Kontrolle! Du weißt, was zu tun ist. Du kennst dich aus und kannst den Mist für euch beide auflösen. Das heißt: 2. ruhige Worte, keine Strafe wie Entzug sondern ein klares "STOPP, das möchte ich nicht, das tut mir weh!" Wenn es nochmal passiert kannst du 3. etwas Abstand zu ihr nehmen. "Nein, das tut mir weh, ich mochte nicht, dass du mich verletzt. Ich bin gerne bei dir. Bitte hilf mit, dass es uns beiden gefällt." 4. Biete Alternativen an: Du willst deine Kraft testen? Komm, wir heben schwere Flaschen und schauen, wie viele wir schaffen. Du willst hauen? Hier hast du ein Kissen. Du willst etwas ziehen? Wollen wir Tauziehen? Du weißt etwas ausleeren? Komm, Wir füllen eine Kiste mit Nudeln/ Kastanien/Steinen, die kannst du mit einem Becher hin und her schütten (K1 durfte z.B. in Toilette und Badewanne spucken, wenn er unbedingt spucken wollte) Alternative Aktionen fallen den Kindern viel leichter als Verbote einzuhalten. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, es ist anstrengend, dauert einfach seine Zeit, aber die Ruhe und das Verständnis, dass du jetzt einbringst lohnen sich auf lange Sicht.


Sophia098

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Antwort auf Beitrag von MamaMarie16

Liebe MamaMarie16, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das mit dem Kissen habe ich schon mal ausprobiert. Die anderen Tips werde ich ausprobieren. Ich will mein Kind nämlich nicht anschreien oder bestrafen müssen. Morgen z. B. pflanzen wir Blumen ein. Ich hab ihr versprochen, dass sie helfen darf. Das macht mir auch nichts aus, wenn’s länger dauert, oder die Erde nicht nur im Topf landet. Aber ich weiß schon jetzt, dass sie die Blüten und Blätter der Pflanzen mit großer Freude einfach abzupft. ich bin gespannt, ob ich ruhig bleiben kann und deine Tips anwenden kann. Ich danke dir! Viele Grüße Sophia


MamaMarie16

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Antwort auf Beitrag von Sophia098

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Großer hat das auch sehr gerne getan . Zum Glück hat er auf Erklärungen früher oder später reagiert. Ich habe übrigens auch ne ganze Weile gebraucht, bis ich diese Erfahrungen gesammelt hatte und so einiges ausprobiert, das nicht klappte.


Sophia098

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Antwort auf Beitrag von MamaMarie16

Lieben Dank für deine Aufmunterung! Ich versuche mich morgen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen..


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Sophia098

Huhu, naja, Kinder, die sowieso schon extrem impulsiv sind, so wie Deine Tochter, werden vom Fernsehen noch unruhiger und können sich noch schlechter selbst kontrollieren. Das von den schnellen Bildfolgen (auch bei Kindersendungen) überreizte Gehirn flackert dann sozusagen noch stärker und ist noch weniger erreichbar für Ermahnungen oder sog. Logische Folgen. Im Vorschulalter sollten Kinder daher möglichst noch gar nicht fernsehen, auch wenn es für uns Eltern bequem ist, wenn sie dann so still und pflegeleicht davor hocken. Dasselbe gilt für Zucker, der Kinder nachweislich unruhiger, nervöser und schwerer zu handlen macht. Vielleicht bekommt Deine Maus generell zuviele Knabbereien (Weißmehlprodukte wie Knabberstangen, Brötchen, Toast…) oder zuviel Zucker. Gummibärchen sind echt Mist (sorry). Ich würde darauf achten, sie wertvoll zu ernähren: kein Zucker, kein Weißmehl, keine Wurst. Dies hat große Auswirkungen darauf, wie reizbar oder impulsiv sie ist, denn diese toten, wertlosen Kohlehydrate pushen empfindliche Kinder sehr und sollten weggelassen werden. Achte darauf, dass Euer Tagesablauf wenig TV, dafür aber möglichst mehrstündige Lauf- und Tobegelegenheit draußen beinhaltet, jeden Tag und bei jedem Wetter: Spaziergänge im Wald, Toben und Rennen auf Wiesen, Spielen in der Natur. Ich habe in diesem Alter mit meinen Kindern auf Holzstapeln balanciert, sie durften an kleinen Bächen spielen, Steinmänner bauen, Tiere aus Tannenzapfen legen, im Matsch spielen und sich dreckig machen, endlos viel laufen. Das Ergebnis: ausgeglichene, fröhliche Kinder, die ein gutes Körpergefühl und dadurch bald auch eine recht gute Impulskontrolle hatten, anstatt ständig auszurasten. Ich weiß, als Mutter hört man solche Ratschläge nicht gern (das ging mir auch so). Aber die allermeisten Probleme mit kleinen Kindern sind hausgemacht. Durch kleine, aber tägliche Veränderungen kann man hier sehr viel bewirken bzw. solche Probleme bald ganz abstellen. Kostet aber etwas Fantasie und Einsatz. LG


Lana1987

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Sorry aber das ist ein weit verbreiteter und lang gepflegter Mythos. Zucker/Kohlenhydrate/Wurst machen nichts am Verhalten von Kindern (auch nicht bei Erwachsenen). Ein wirklicher Zusammenhang konnte nicht nachgewiesen werden. Natürlich ist mehr Energie da, wenn man etwas gegessen hat und raffinierter Zucker geht schneller und Blut und auch wieder raus, am Verhalten wird das aber nichts ändern.


Sophia098

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Antwort auf Beitrag von Lana1987

Liebe Bela, meine Tochter schaut lediglich um ca. 17.30 Uhr zwei Folgen Leo Lausemaus. Bei schlechtem Wetter oder im Krankheitsfall vielleicht mal mehr. Aber sicherlich nicht, um sie „ruhig zu stellen“. Gummibärchen gibts ein bis zwei Stück am Tag. Ansonsten ernährt sich mein Kind sehr gesund. Viel Gemüse und Obst, Nudeln, hin und wieder Fleisch, gerne Käse usw. An zuviel Medienkonsum oder falscher Ernährung liegt es wohl nicht. Wir leben am Dorf, wir sind jeden Tag, oft den ganzen Tag draußen. Unser Garten bietet sämtliche Spielmöglichkeiten, Nachbarskinder sind auch zum spielen da. Sie hat ein Fahrrad usw. Wir gehen viel spazieren. Da kann ich mir nun wirklich keinen Vorwurf machen. Vielleicht ist es einfach eine Phase.. Aber dennoch vielen Dank für deine Meinung.