Elternforum Rund ums Kleinkind

Kind 3 1/2 lehnt Vater oft ab

Kind 3 1/2 lehnt Vater oft ab

Kleeblatt 1983

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Hallo, ich schreibe heute, weil ich hoffe jemand hier kennt die Situation auch oder hat Ideen wie man sie verändern kann. Unsere Tochter ist nun 3 1/2 Jahre alt. Ihr Papa ist berufstätig. Sieht sie meist morgends kurz, mittags ca 30 min und abends vorm Zubett gehen spielen sie in der Regel immer noch ein bisschen miteinander bis wir sie zusammen ins Bett legen und ich noch eine Geschichte lese. Er geht dann und ich begleite sie in den Schlaf.   von Anfang an manage ich all die alltäglichen Dinge mit ihr und er ist eher zum Spielen für sie da. er liebt sie sehr und gibt sich Mühe für eine gute Bindung. er darf sie aber nicht ins Bett bringen was aber meiner Meinung nach einfach daran liegt weil sie es gewohnt ist dass ich sie in den Schlaf begleite. sie ist ein recht gescheites Kind das schon früh viel geredet hat - hängt aber auch stark an ihren Routinen. So darf er sie zb nicht beruhigen wenn sie müde ist und grummelig wird. In der Regel bin ich da immer gefragt. Wenn wir im Bett lesen würde er gern ihre Hand nehmen / die stößt ihn aber immer weg - wenn er dann gehen will weil ihn das doch oft verletzt weint sie wo ihr Papa ist sie will ihn nach der Geschichte immer noch knuddln und gute Nacht sagen - das ist ihr dann wieder super wichtig. Wischt aber dann im Gegenzug seien Bussis oft weg - was ich eher als Scherz sehe ihn aber sehr verletzt. Heute waren wir bei Oma Opa und er musste eher weg in die Arbeit und sagte zu ihr, dass er jetz dann fahren muss und wollte sich verabschieden. sie spielte grad im Sandkasten und war recht abgelenkt meinte dann aber darauf "das ist mir egal" "der fehlt mir eh nicht". Wir waren beide über die Aussage schockiert. er musste dann fahren und sie hat sich dann doch eher lieb von ihm verabschiedet. Ich habe versucht ihr zu erklären dass das was sie gesagt hat verletzend war usw.    nun ist der Papa am Boden zerstört weil er sich fragt warum sie ihn nicht mag weil er nie etwas darf und dann auch noch so eine Aussage von ihr hingeworfen bekommt...  Habt ihr dazu evtl einen Rat?


Lizzlie

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Antwort auf Beitrag von Kleeblatt 1983

Klingt sehr danach, dass sie gern mehr Zeit mit ihrem Papa hätte. Wieviele Stunden ist er denn am Tag da? ihr ist es ganz und gar nicht egal, dass er weg ist.  Haben die beiden auch mal exlusivzeit, wie du nicht dabei bist? Also außer das vor dem zu Bett gehen? 


Kleeblatt 1983

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Antwort auf Beitrag von Lizzlie

Leider oft zu wenig in unser aller Augen. Denke zwei Stunden im Schnitt unter der Woche am Wochenende natürlich mehr.ich versuche ihnen da auch Freiraum zu geben dass sie mal alleine spielen aber meist läuft sie dann doch wieder zu mir. wenn ich abends mal weg möchte geht das nur wenn ich sie vorher ins Bett lege sonst wein und brüllt sie und schläft nicht ein. 😔


Chriss123

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Das wird jetzt erstmal hart klingen, aber ich versuch meine Gedanken zu erklären: Wieso sollte dein Mann denn etwas wichtiges dürfen, wenn er nie etwas wichtiges macht? Ich glaube, dass er eure Tochter genauso liebt wie du. Das steht außer Frage. Aber wie du es beschrieben hast, ist er ein reiner Spaßpapa. Das weiß eure Tochter sicher auch zu schätzen, aber damit ein Kind wirklich volles Vertrauen aufbauen und sich in den eigenen Notsituationen an jemanden wenden kann, muss dieser verlässlich wichtige Dinge im Alltag managen. Frühstück servieren. Anziehen helfen. Zum Sportkurs gehen. Und am besten ohne dass Mama dabei ist. Du sagst ja selbst, dass er vieles wohl nicht darf, weil sie es von dir gewohnt ist. Das ist per se für mich auch nicht schlimm. Aber wenn dein Mann nie für ihre Grundbedürfnisse zuständig ist, kann eure Tochter sehr gut ohne ihn klar kommen. Und das äußert sich dann uU in solchen Aussagen. Heißt nicht, dass sie ihn wirklich nicht vermissen würde. Aber brauchen tut sie ihn halt auch nicht wirklich.  Ich würde da eurer Tochter auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen im Sinne "Papa war verletzt" oder sie zu einer Entschuldigung bringen. Das Empathievermögen ist in dem Alter noch nicht weit genug entwickelt, um so komplexe Gefühle von anderen zu verstehen. Genügend Kinder verstehen in dem Alter ihre eigenen derart komplexen Gefühle noch nicht. Insofern wird dein Mann da der Erwachsene sein müssen, der er ist und seine Gefühle mit sich ausmachen müssen. Was helfen würde, wäre meiner Meinung nach, regelmäßige echte Papa-Kind-Zeit. Z.B. Papakind-Sport einmal die Woche. Oder Schwimmengehen, ein besonderer Spielplatz. Ohne Mama. Und lange genug, dass Papa wirklich für wichtiges verantwortlich ist. Sprich essen einpacken muss, einen Ort fürs Wickeln/Klobesuche organisieren muss, kleinere Wehwehchen bewältigen muss und große Gefühle dabei. So kann eure Tochter wirklich lernen, dass Papa sich kümmert und verlässlich für sie sorgt. Und eben nicht nur spielt.   Und damit das anekdotisch auch noch eingeordnet wird: ich hab angefangen wieder zu arbeiten  als Tochter fast drei war. Vorher war Papa morgens und abends da und ich habe fast alles gemanagt. Wollte Tochter meist auch so. Jetzt muss er sie morgens alleine fertig machen und zur KiTa bringen. Und ich krieg regelmäßig die Info "Papa soll das machen", "Papa kann besser ", etc. Also findet Zeit für die zwei zusammen und übt.


natalie_92

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Für mich kommt es so vor, als ob die viel zu wenig Zeit miteinander haben und du einfach alles mit ihr übernommen hast.  Das gleiche ist übrigens bei meiner Freundin, die wirklich selber aus ihrer Tochter eine Mamatochter gemacht hat, weil sie nichts ihrem Mann "erlaubt" hat.   mein Tipp für dich: lass die zusammen was machen, komplett ohne dich. Keine Ahnung: fahr einfach von zuhause weg, geh einfach in die Park und setzt dich auf die Bank, lass die beiden zusammen Eis essen gehen oder dass nur die beiden zum Spielplatz gehen.    Mein sohn ist z.b. komplett Papa Kind geworden seitdem unsere Tochter da ist. Ich durfte nichts machen, nicht mal ihn abwaschen. Lag aber daran dass meine Tochter immer dabei ist (ist ja noch ein Säugling). Jetzt haben wir Exclusive Mama-Sohn-Zeit und ich darf jetzt wieder mehr machen   


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Kleeblatt 1983

schließe mich den anderen an. der papa spielt lediglich eine schöne nebenrolle. die wichtigen sachen machst du. wie soll sie denn da vertrauen aufbauen, dass er auch ihre anderen bedürfnisse außer spiel und spaß stillen kann? mein mann und mein sohn sehen sich auch sehr wenig, aber weil es uns wichtig war, hat er von anfang an auch alles außer stillen übernommen. lass den papa mehr "versorger" aufgaben übernehmen und zieh du dich mal zurück. er soll alleine mit ihr dinge unternehmen und dazu gehört auch tasche packen, snacks/getränke einpacken, anziehen und dann muss er sie auch mal trösten, wenn sie sich die knie aufschlägt, ihr auf die große schaukel helfen. auch können sie zusammen einkaufen gehen und andere alltägliche sachen und nicht eben nur daheim spielen. sie muss auch merken, dass der papa die selben sachen wie mama kann.


kia-ora

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Einen Preis für seine Entscheidungen zahlt wohl jeder. Dein Mann hat sich entschieden Vollzeit zu arbeiten und nur für ein wenig Spaß zu sorgen. Er ist also kein fester Bestandteil im Alltag und es ginge gut ohne ihn. Hat das Kind clever erkannt. Ändern kann es das aber nicht. Das können nur die Erwachsenen.     Aber will der Papa das wirklich?  Das bedeutet nämlich sehr viel Arbeit so ein Alltag....


Kleeblatt 1983

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Hallo und danke erstmal an alle Beiträge. ja irgendwie hat sich die Situation so eingeschlichen. Er muss leider Vollzeit arbeiten - wenn er könnte würde er das nicht tun und gerne mehr Zeit zuhause verbringen aber aus diversen Gründen geht das nicht. ich habe auch immer versucht ihn zu entlasten weil ich ja zuhause bin usw und er soviel arbeitet und diese Aufgaben auch gern übernommen. Wenn er abends nach Hause kam wollte ich ihm dann nicht die zwei Stunden Schlafbegleitung antun die unsere kleine lange brauchte und er war damit auch ok.    aber ich denke auch dass wir da im Ablauf etwas dran schrauben müssen. Haben heut damit begonnen dass die zwei heut mal Zähne putzen schlafi anziehen und abends "dürfte" er auch im Bett das gute Nacht Buch lesen 😅. Aber ja alles hat seinen Preis und nat wird das anstrengender sein mehr vom Alltag zu übernehmen für ihn und auch ungewohnt für mich es nicht zu tun 😅    


natalie_92

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Antwort auf Beitrag von Kleeblatt 1983

Also ich glaube fast alle Männer MÜSSEN Vollzeit arbeiten um Familie zu versorgen - mein Mann auch, allerdings hat mein Mann von Anfang an manche Sachen übernommen. Auch jetzt bei unserem zweiten Kind. Witzigerwrise schläft meine Tochter besser bei meinem Mann ein als bei mir, also legt Papa abends beide Kinder schlafen 😅  Ich glaube es ist eher die Sache der Einstellung . In unserem Freundschaftskreis gibts Männer, die nicht einmal Pampers gewechselt haben, weil es ja stinkt🤦🏼‍♀️ und jetzt wundern sie sich, wenn Kinder nur mir denen mal spielen, aber nichts weiter machen. mit unserem Sohn ist mein Mann auch einkaufen gefahren, ihm essen gemacht und ihn gefüttert.  Klar habe ich mehr mit meinem Sohn gemacht, da ich mehr Zeit habe und auch nur Halbzeit gearbeitet habe, aber nach der Arbeit hat mein mann ihn immer übernommen, und besonders wo ich zweites Mal schwanger geworden bin und nur am leider war. Da wurden die Beziehungen zwischen beiden nur noch stärker 


Kleeblatt 1983

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Antwort auf Beitrag von natalie_92

Er hat sie als sie klein war auch mal gewickelt oder Fläschchen gemacht oder mal Frühstück. War sonst auch jedes Wochenende einmal mit ihr vormittags allein unterwegs. Das hat nur irgendwie aufgehört als man auch außerhalb des wagerls zuhause gut spielen konnte zu dritt. Was wir ja auch schön fanden weil wir eh nicht viel Zeit zu dritt haben aber ich würde das gern wieder einführen dass sie einmal die Woche irgendwas allein machen die zwei und die eine oder andere Sache im Alltag auch die beiden. Mal schaun wie's läuft. Ihm fällts Hald jetz grad alles sehr schwer wenn sie ihn so behandelt das macht das alles dann nicht einfacher. Und ich versteh auch dass es weh tut. Drüber stehen kann er nicht - er glaubt mir einfach nicht dass sie noch zu klein ist um da Empathiescher zu sein. Und unterstellt ihr "Absichtliches ärgern" Und möchte sie zur Umarmung "überreden". Was ich aber absolut nicht gut finde. Er liebt sie und wünscht sich mehr Gegenliebe ich versteh das ja auch...  alles grad etwas dünnes Eis hier 🤦🏼‍♀️


Chriss123

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Tut mir sehr leid für dich, dass du da jetzt zwischen den Stühlen sitzt und nicht nur Kind, sondern auch Mann erziehen bzw unterrichten musst. In eurer Situation find ich das eigentlich übertrieben (denn eure Tochter benimmt sich mM wie sie sich benehmen sollte), aber ihr könntet auch eine der kostenlosen Erziehungsberatungen von AWO, Caritas,... in Anspruch nehmen. Die erklären sehr gut warum Kinder handeln, wie sie handeln und Väter glauben oft ehr der unabhängigen Fachkraft als der eigenen Partnerin. Das könnte deinem Mann vielleicht den Impuls geben, das mit der Empathie zu verstehen. Die Bindung zwischen deinen beiden wird sich nämlich schwer verbessern lassen, wenn er bei jeder "frechen" Handlung seiner Tochter Bösartigkeit und Absicht unterstellt...


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Kleeblatt 1983

ich habe ganz wenig verständnis für erwachsene die beleidigt sind weil ein kleinkind sich benimmt wie ein kleinkind. sag deinem mann er soll erwachsen werden. es würde sicher helfen wenn er sich mehr einbringen würde und du dich mehr zurückziehen würdest. aber da muss im grunde er aktiv werden. stattdessen spielt er die beleidigte leberwurst. das ist 1. kindisch und 2. nicht hilfreich. so ein affentheater!