KatharinaY
Hallo ihr Lieben, Mein Sohn (2 Jahre) ist seit Juli bei einer Tagesmutter. Die Eingewöhnung lief ziemlich holprig, es wurden (bzw. werden) parallel 3 Kinder eingewöhnt, aktuell ist dort nur ein vollständig eingewöhntes Kind. Am Anfang liefen die Trennungen gut, dann kam eine schwierige Phase, in der wir wieder zurückgerudert sind und ich wieder eine Weile dort geblieben bin. Bei den anderen Kindern war es genauso. Es folgte eine dreiwöchige Urlaubspause, die letzte Woche davor waren alle bis auf das eingewöhnte Kind im Urlaub, und das lief super. Er hat den ganzen Tag dort verbracht und auch geschlafen, obwohl das ein wenig schwierig war. Nun, nach dem Urlaub, ging es erst gut los, aber nun ist wieder eindeutig der Wurm drin. Die anderen Kinder sind wieder zurück und die beiden Mamas waren auch den Vormittag komplett mit dabei, ohne Trennung. Für meinen Sohn ist es nun deutlich schwieriger, den Tag durchzuhalten und ich musste ihn des öfteren früher holen. Gestern sogar schon nach wenigen Stunden, weil er so geweint hat. Laut der Tagesmutter klebt er den ganzen Tag an ihr und sie kann sich nicht um die anderen Kinder kümmern. Leider hat sie mir nun gestern in einem Gespräch suggeriert, dass sie nicht mehr weitermachen will. Sie habe ihn in den letzten beiden Wochen priorisiert, weil sie weiß, dass ich nächste Woche wieder arbeiten muss. Aber sie könne ihm auf Dauer nicht so viel Aufmerksamkeit schenken wegen den anderen Kindern. Sie glaubt nun nicht mehr, dass es was wird. Die Bindung zu ihr scheint da zu sein, laut ihr liegt es am Schlafen. Das würde ihn zu sehr stressen, so dass er den ganzen Tag unruhig sei und auch nicht ins Spiel finden könne. Dass die parallele Eingewöhnung mehrerer Kinder ein Problem sein könnte, weist sie von sich, er müsste die Bindung ja zu ihr aufbauen und nicht zu den anderen Kindern. Zudem hätten wir ja auch gewusst, worauf wir uns einlassen. Fakt ist: ich fange nächste Woche wieder zu arbeiten an, und da sie mir zwischendurch immer wieder positive Signale gegeben hatte und meinte, dass es besser wird, dachte ich auch, dass es klappen wird. Nun habe ich ein unvollständig eingewöhntes Kind und somit keine verlässliche Betreuung. Papa arbeitet auch 100% und wir haben keine Verwandten in der Nähe, die uns unter die Arme greifen können. Es ist auch extrem schwer, eine Betreuung zu finden, weshalb ich auch an der jetzigen so lange festgehalten habe. Meint ihr, es gibt eine Chance, dass sich das noch bessert? Ich will ihn natürlich auch nicht zwingen, dorthin zu gehen, wenn ich das Gefühl habe, es geht ihm nicht gut oder dass die Tagesmutter ihn als Last sieht weil er so viel Aufmerksamkeit braucht. Aber die nächsten Wochen habe ich keine Wahl, weil ich ja die Teilzeit in Elternzeit erst einmal kündigen müsste. Was natürlich auch sehr unangenehm ist, da mein Arbeitgeber nun auch mit mir rechnet und mich eingeplant hat. Sorry für den langen Text. Hat jemand eine Idee oder einmal eine ähnliche Sache erlebt und kann mir einen Rat geben? Liebe Grüße!
Was schlägt den die Tagesmutter vor? Ist schon ziemlich mies von ihr. Mein Vertrauen, das mein Kind da gut aufgehoben wäre, wäre nach so einer Ansage auch nicht mehr gegeben. Ich würde mich jetzt mal mit dem Problem ans Jugendamt wenden, die sind für die Tageseltern zuständig. Mach auf die Dringlichkeit aufmerksam (also nicht einfach am Telefon abspeisen lassen; alles schriftlich mit Amtleitung ins Boot holen und etc.). Ihr habt alles richtig gemacht und es war genügend Zeit für die Eingewöhnung angesetzt. Zugleich geht mit dem Problem zu euren AG von dir oder deinem Mann. Auch wenn dein Mann 100% arbeitet, es ist auch sein Kind und somit auch sein Problem. Vielleicht gibt es die Möglichkeit für Homeoffice / Teilzeit (überschneidend). Meist lässt sich immer was machen, man muss nur miteinander sprechen.
Danke für deine Antwort. Ich werde auf jeden Fall mit dem Arbeitgeber sprechen, was machbar ist und ob ich in die Elternzeit ohne Teilzeit zurückkehren kann. Habe ich mir nicht so gewünscht, aber meine Voraussetzung für einen Arbeitsstart war immer, dass mein Sohn gut eingewöhnt ist. Dies ist nun nicht der Fall und wirklich blöd gelaufen. Sie hat zum Glück eingesehen, dass ich nun keine Wahl habe, als ihn die nächsten Wochen so lange wie möglich zu ihr zu bringen, will aber, dass wir langfristig aufhören. Von dem her haben wir keinen akuten Notfall, aber trotzdem ist es extrem blöd, nun alles wieder abzublasen, auch meinem AG gegenüber.
hab dir ne PN geschrieben
Hallo, ich weiß, du wirst es nicht so gern hören. Aber das Problem ist nicht die Tagesmutter. Sondern dass Kinder unter drei Jahren noch sehr trennungsempfindlich sind. Kluge Entwicklungspsychologen sagen daher einhellig, eine Fremdbetreuung unter drei Jahren soll man eher nicht machen, außer es geht absolut nicht anders. Kleine Kinder wollen in den ersten Lebensjahren bei der Mama sein und tun sich mit Trennungen sehr schwer, die einen noch mehr, die anderen etwas weniger. Natürlich ist es richtig und verständlich, wieder berufstätig sein zu wollen. Aber dann müssen wir akzeptieren, dass unser Kind den Preis dafür bezahlt. Das ist vielen Müttern vorher nicht klar, sie planen den Wiedereinstieg, aber das Kind macht den Plan nicht mit. Dafür kann es nichts. Ich selbst habe es damals so gelöst, dass ich zwar wieder gearbeitet habe, als meine Tochter ein Jahr alt war, allerdings im Home Office. In meinem Beruf ging das damals schon. Ideal war das nicht, weil sie immer um mich herum war, aber für einige Stündchen mit vielen Unterbrechungen ging es. Wenn es bei dir im Moment keinen Ausweg gibt aus dem Wiedereinstieg in den Beruf, musst du akzeptieren, dass dein Sohn eben fremdbetreut wird und das für ihn eine große Herausforderung ist. De er deshalb bewältigen muss und auch wird, weil es keine andere Möglichkeit gibt. Natürlich geht das irgendwie, Tausende Kinder müssen das schaffen, die z.B. schon früh in eine Krippe müssen. Optimal ist es nicht. Da die Tagesmutter eine Wackelkandidatin ist, musst du wohl parallel nach einer neuen suchen. Das ist alles eine hässliche Situation, ich kann dich gut verstehen, du hast dir das sicher ganz anders vorgestellt. Aber jedes Kind ist eben so, wie es ist. Und man muss ein Kind letztlich dort abholen, wo es in seinen Ängsten und Bedürfnissen steht. Notfalls musst du tatsächlich den Job kündigen, so dass du nur eine Übergangs-Tagesmutter für die Kündigungszeit benötigst. Tagesmütter vermitteln ja auch manche Jugendämter (wo sie diese inzwischen vielerorts vorgeschriebene Ausbildung gemacht haben). Ich würde da schonmal anrufen, vielleicht gibt es Lösungen für Akutfälle, die nur einige Monate Betreuung brauchen. LG
Lillimax, Du kannst uns gern die "klugen Entwicklungspsychologen" namentlich und mit Literaturangabe nennen. Ansonsten, mit Verlaub, ist das nur heiße Luft. Natürlich gibt es Kinder, die trennungssensibler sind. Aber für die allermeisten ist es bei guter Eingewöhnung kein Problem. Und es gibt genügend Studien zu Fremdbetreuung unter drei Jahren: Nicht automatisch ein Problem ("nicht optimal"), sofern eben die Betreuer gut aufs Kind eingehen. U3-Betreuung ist ja nun auch wahrhaftig kein Einzelfall, international schon mal gar nicht. zur Einstellerin: - wie ist Dein Verhältnis zum Arbeitgeber? Jetzt Karten aufdecken? Später "krank" sein (möglichst im Wchsel zum Partner)? Kündigen? Stunden reduzieren? - kann Dein Partner Elternzeit oder unbezahlten Urlaub nehmen? Wie ist sein Verhältnis zu seinem Arbeitgeber? - Was empfiehlt das Jugendamt? - Du kannst ja eine Fremdbetreuung einklagen - dafür brauchst Du vermutlich die offizielle Absage der Tagesmutter? Frag das Jugendamt! - 3 Wochen Urlaub für nicht gut eingewöhnte Kinder sind natürlich großer Mist!!! Wenn Du eine neue Betreuung suchst - nachfragen, wann sie in Urlaub gehen! - Plan mal mit Deinem Partner, wie Ihr vorübergehend die Betreuung ersetzen könnt. Und dann dreigleisig: - Eingewöhnung weiter probieren - neue Betreuung suchen (einschl. Jugendamt) - mit Partner und ggf. Arbeitgebern Überbrückung organisieren Alles Gute!!!!!
Ich habe mich auch gefragt, wer den die"klugen Entwicklungspsychologen" sind. Und alle Entwicklungspsychologen, die sagen, dass eine Betreuung durch dritte, nach entsprechender Eingewöhnung gut möglich ist, sind dann dumm?!?
Ich würde mit den AG absprechen, ab die Stundenanzahl an Anfang nochmal runter gesetztv werden kann. Ein paar Stunden schafft dein Kleiner ja schon. Er braucht einfach mehr Zeit.
Also würde ich versuchen noch vor dem Mittagsschlaf abzuholen.
Ob die Tagesmutter natürlich zuverlässig ist, kannst nur du beurteilen. Grundsätzlich kenne ich die Situation bei der Tagesmutter, das einzelne Kinder extrem viel Aufmerksamkeit brauchen und somit die Eingewöhnung der anderen Kinder schwierig machen. Da hilft nur sehr viel Geduld und eine sehr lange Eingewöhnung.
Eine Grundsatzdiskussion über Fremdbetreuung wollte ich eigentlich nicht anstoßen, aber ich bin insofern nicht deiner Meinung dass eine Fremdbetreuung unter drei Jahren grundsätzlich schlecht für das Kind ist und von diesem gar nicht oder nur schwer bewältigt werden kann. Es kommt auf die Betreuung und auch auf den Zeitumfang an, und auf eine gelungene Eingewöhnung, dann kann eine Fremdbetreuung für ein Kind durchaus positiv sein. Ich kenne auch viele Beispiele aus dem Bekanntenkreis, wo das wirklich gut gelungen ist. Im Endeffekt war ich immer offen für die Möglichkeit, dass es nicht klappt und für mein Kind noch zu viel ist. Wir haben Wert darauf gelegt, dass es nur 20 Stunden in der Woche sind, einen Ganztagesplatz in der Kita haben wir abgelehnt. Wir haben uns auch für eine Tagesmutter entschieden, weil ich den Eindruck hatte, das ganze sei familiärer und durch weniger Kinder weniger überwältigend. Ich habe meinen Arbeitsstart auch zwischendrin verschoben, um mehr Zeit zu haben. Allerdings hatte ich zunächst den Eindruck, dass es sich grundsätzlich zum Besseren entwickelt und er an sich gerne dorthin geht. Diesen Eindruck hat die Tagesmutter verstärkt. Nun kam halt wieder ein schlechter Tag und nun meint sie plötzlich, das geht nicht mehr, kurz bevor die Arbeit losgeht. Nun zu sagen, das ist ja klar, in diesem Alter kann ein Kind sich gar nicht an eine Fremdbetreuung gewöhnen, finde ich vereinfacht und auch nicht richtig.
Ich finde diese Theorie auch sehr drüber und frage auch nach fundierten Quellen! Zumal ich das Wort „Fremdbetreuung“ auch immer etwas deplatziert finde. Die Pädagogen meiner Kinder sind nämlich nicht fremd! Sie ersetzen meiner Meinung nach das immer wieder hochgepriesene Dorf, die meine Kinder langfristig neben meiner Familie mit am besten kennen. Familien sind auf ein Netzwerk angewiesen und zwar schon immer, wenn auch in unterschiedlichen Formen. Zu der AP: gib nicht auf und bleib dran. Andererseits sehe ich eure Tagesmutter auch in der „Pflicht“ das dein Kind seinen Platz findet. Versuch irgendwie eine Möglichkeit zu finden den Aufenthalt dort so kurz wie möglich zu halten aber kontinuierlich und irgendwann wird es wieder länger gehen. Ich persönlich finde Tagesmütter schwierig, neben der fehlenden gegenseitigen Kontrollinstanz durch Kollegen ist mir die Betreuung zu optional.
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