Stina1234
Guten Morgen,
ich habe heute mal wieder einen Tag an dem ich wirklich nur weinen könnte.
Mein älterer Sohn (3 Jahre 3 Monate) ist schon immer ein ganz ganz extremes Mamakind. Schon immer durfte nur ich ihn ins Bett bringen etc. Er war dann gerade einmal 2 Jahre geworden als das Baby kam und war schon von Beginn an mit der Situation super überfordert. Er bekam die heftigsten Wutanfälle, wachte nachts schreiend auf. Wir haben ihn damals wieder mit zu uns ins Bett genommen damit er nicht das Gefühl hat alleine in seinem Zimmer schlafen zu müssen wo ja das Baby bei Mama schläft. Wir haben viel Oma Opa mit eingebunden weil er die abgöttisch liebt und dort quasi die alleinige Aufmerksamkeit hatten. Auch wir als Eltern haben immer so etwas wie Einkaufen etc mit ihm alleine gemacht oder es hat einer mit ihm alleine gespielt während der Andere das Baby nahm (Haushalt blieb hier wirklich liegen). Es fing dann aber schon früh an, dass er immer nach dem Geschwisterchen gehauen hat. Nun sind sie 3 und 1 Jahr und gefühlt wird es immer schlimmer .
Er haut den Kleinen oft aus dem Nichts raus oder schubst ihn einfach um. Ich versuche ruhig zu bleiben, sage ihm dass ich nicht möchte dass er haut und nehme entweder ihn raus und sage wie er es besser machen kann.. Oder aber ich nehme den Kleinen raus und tröste ihn zuerst falls er dolle weint. In den Situationen, in denen der Kleine nun einfach an sein Spielzeug geht verstehe ich seinen Hintergrund ja.
Aber dieses Hauen, Schubsen einfach im Vorbeigehen.
Beispiel gestern : Wir suchen den Playmobil Feuerwehrmann. Der Kleine war bei Oma und hat mit ihr Buch gelesen, ich habe mit dem Großen den Feuerwehrmann gesucht. Dann sagt er "guck mal Mama, da is er". Ich sage "ach super wo hast du ihn denn jetzt gefunden?". Daraufhin geht er mit der Figur in Richtung kleinen Bruder und will ihm damit auf den Kopf hauen
. Leider gelingt es mir natürlich auch nicht immer so ruhig zu reagieren und ich werde laut. Das sind dann vor allem die Situationen, in denen ich mich richtig erschrecke (weil der Kleine zb mit dem Kopf wo gegen fällt oder so).
Geht oder ging es jemandem so ähnlich?
Habt ihr noch Tipps?
Bin wirklich langsam am verzweifeln weil es einfach nicht besser wird
Hallo, Du unterschätzt vielleicht die Stärke der Geschwister-Eifersucht. Aber jedes ältere Kind wird von ihr gebeutelt, und zwar egal, wie gleich und gerecht die Eltern beide Kinder behandeln. Eifersucht ist ein Gefühl, das ja auch noch uns Erwachsenen irre weh tut. Umso mehr gilt das für ein kleines Kind, das seine Gefühle noch gar nicht reflektieren oder sein Verhalten steuern kann. Meine ältere Tochter war früher auch wahnsinnig eifersüchtig auf den kleinen Bruder, und auch er wurde geschubst, gehauen und böse angeredet. Ja, das bringt einen als Mutter sehr auf die Palme, auch ich habe da leider oft nicht gelassen und souverän reagiert. Weißt Du, das Problem ist aber: Bei einem so heftigen Gefühl wie der Eifersucht hilft es nicht, dem älteren Kind zu erklären, was es besser machen könnte oder wie es das anders lösen könnte. Das sind gutgemeinte, kopflastige Ideen von uns Erwachsenen, die am Gefühl des Kindes völlig vorbeigehen. Denn zum einen kann ein Dreijähriger seine Impulse und Affekte noch nicht kontrollieren, selbst wenn er das wollte. Zum anderen ist Eifersucht kein Streit oder Konflikt, den man lösen könnte. Sondern die Eifersucht Deines Sohnes wird Dir erhalten bleiben, bis Deine Kinder von zu Hause ausziehen. Natürlich schubsen sie sich später nicht mehr, die Eifersucht hat dann andere, aber ebenso anstrengende Formen (seufz!). Es hilft ein bisschen, wenn man sich klarmacht, dass Geschwister-Konkurrenz und Geschwister-Eifersucht absolut unvermeidlich sind. Man kann sie nicht wegtrösten, wegerziehen, wegmachen oder wegerklären. Wenn man weiß, dass sie bleiben wird, kann man paradoxerweise gelassener sein. Weil man nichts tun kann und muss, um sie abzustellen. Das einzige, was sinnvoll ist: den kleinen Aggressor aus der Situation herausnehmen. Und zwar optimalerweise ohne Schimpfen und Belehrungen, sondern neutral. Am besten durch Ablenkung ("Willst du mir beim Staubsaugen helfen? Sollen wir zusammen kochen?"). Optimal sind hier Dinge, bei denen das Kind sich wichtig und gebraucht fühlt, wie z. B. Mithilfe bei Haushaltstätigkeiten. Hierbei helfen zu dürfen, macht das ältere Kind stolz. Ich habe z. B. immer gesagt: "Ich bin so froh, dass du das schon kannst, denn dein kleiner Bruder kann mir hier natürlich noch nicht helfen." So erfährt das ältere Kind, dass "Großsein" auch Vorteile hat und es eigentlich ganz schön ist, nicht mehr das Baby zu sein. Das macht das ältere Kind stolz und lindert Eifersucht. Wie gesagt, wegmachen kann man dieses heftige Gefühl nicht. Man kann damit jetzt tausende Tage aufs Neue hadern, genervt sein, dem älteren Kind grollen, verzweifeln – oder es einfach akzeptieren. Das spart Energie, die man dann in mehr Gelassenheit investieren kann. LG
Ich kenne das.. Ich bleibe leider auch nicht immer ruhig. Es geht hier aber auch mal in die andere Richtung (1 und 4), und da erwartenich vom Großen Verständnis, schließlich ist er ja noch so klein... Nunja, der Große ist aber auch noch klein! Da muss ich auch Verständnis zeigen. So übe ich es in letzter Zeit...
Versuche deinen Sohn zu verstehen. Du und dein Mann, ihr seid alles für ihn. Und plötzlich ist da noch jemand, mit dem er euch teilen muss. Ob er will oder nicht. Vielleicht hilft dieses Beispiel: Dein Mann bringt eine andere Frau mit nach Hause, stellt sie dir vor und sagt dir, dass sie ab heute zur Familie gehört und ab jetzt hier wohnt. Er versichert dir, dass er dich immer noch genauso liebt wie bisher, er aber die "Neue" auch liebt. Er verbringt weiterhin natürlich auch Zeit nur mit dir, nimmt dich in den Arm und küsst dich. Macht das mit der anderen Frau aber auch und hat auch Zeit ohne dich mit ihr... Ich finde, aus dieser Perspektive kann man vielleicht etwas besser nachvollziehen und Verständnis für das Kind aufbringen. Natürlich musst du den Kleinen schützen und Attacken unterbinden, aber versuche deinen Großen nicht für dieses Gefühl zu bestrafen. Er ist nicht freiwillig in dieser Situation, denn ihr habt für ihn entschieden, dass er einen Bruder bekommt und euch "teilen" muss.
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