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Hat schon mal jemand eine Traumatherapie gemacht ?

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Hat schon mal jemand eine Traumatherapie gemacht ?

Mitglied inaktiv

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Moin ! Hat schon mal jemand eine stationäre Traumatherapie gemacht ? Ich muss demnächst eine machen in einer Klinik etwa 350 km entfernt. Kurz geschildert : Bin vor 7 Monaten in eine dumme Sache reingeraten. Bin angeschossen und verletzt worden. Körperlich habe ich alles sehr gut weggesteckt und auch das eigentliche was passiert ist, aber ich habe unheimlich mit dem zu kämpfen was ich vor Ort erlebt habe. Ich habe bisher noch nicht wirklich etwas verarbeiten können und werde daher jetzt eine stationäre Therapie machen. Nun kommt meine Frage : Hat jemand schon einmal ( aus welchem Grund auch immer ) eine solche Therapie MIT Kind gemacht ? Die Klinik selbst ist überhaupt nicht auf Kinder eingestellt. Man schrieb mir ich könne meine Tochter mitnehmen umsonst und sogar eine Betreuungsperson zu umsonst. Leider habe ich niemanden der vier bis sechs Wochen Zeit hat. Allein mit ihr ist das Problem, während der Behandlung selbst habe ich ja niemanden der sie dann betreut und von daher kann ich sie also auch nicht mitnehmen. Ich hadere sehr mit mir ob ich sie nicht trotzdem versuche mitzunehmen und dann mal schauen wie es klappt, andererseits habe ich halt ein bissel Angst das ich nciht wirklich dazu komme das Geschehene zu verarbeiten, weil das ist dringend notwendig um überhaupt meine Beruf weiterhin ausführen zu können. Ich habe nur diese eine Chance , weil ich nicht weiß ob die KK mir nochmal eine solche Therapie bezahlt. Kann mir wer helfen udn seine Erfahrungen schildern ? Bitte ich möchte nicht wissen ob andere damit klar kommen sich so lang von ihrem Kind zu trennen. Darum geht es nicht und es hilft mir nicht wenn man das diskutiert. Vielleicht arbeitet ja auch jemand hier in solch einer Einrichtung und weiß wie solch Therapien ablaufen und weiß wie man das auch mit Kind eventuell deichseln kann. Eine Mutter Kind Kur ist für solch ein Krankheitsbild nicht vorgesehen. Danke für nen Tip... LG steffi (RaL)


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mitgemacht habe ich keine solche therapie. aber es ist ja eine stationäre psychotherapie, das heißt du wirst mehrere stunden am tag therapie haben, allein oder in der gruppe. solche therapie"stunden" dauern in der regel 50 minuten, bei manchen verfahren auch länger. ich kann mir nicht vorstellen, daß es möglich ist, dein kind während einer solchen sitzung mit im raum zu haben, es sei denn, es bleibt auf anweisung eine stunde still in einer ecke sitzen. du mußt dich in der stunde voll auf die therapie konzentrieren können, sonst bringt es nichts. wenn dein kind noch relativ klein ist - kleinkind-forum - , dann kannst du dich vermutlich auch nicht konzentrieren, wenn das kind mal bei diesem und mal bei jenem abgegeben wird. 2 lösungsideen habe ich: 1. suche dir aus deinem verwandten- und bekanntenkreis eine möglichst weibliche person mit ausreichend zeit, der du vertrauen kannst und die du dann halt doch mitnimmst 2. kümmere dich rasch um die in der region existierenden kitas und/oder tagesmütter (z.b. über das örtliche jugendamt oder den sozialdienst der klinik) und organisiere dir einen gastkind-platz. da gibst du dann dein kind tagsüber hin und läßt es betreuen (wenn du berufstätig bist, ist dein kind kita gewöhnt, davon gehe ich mal aus?) 3. du wendest dich nochmal an den kostenträger und versuchst, in eine andere klinik umvermittelt zu werden, die mehrere behandlungsindikationen hat und wo es ein kinderbetreuungsangebot in der klinik gibt. das könnte z.b. ein haus sein, wo auch kinder-psychotherapie angeboten wird. auch wenn es dort normal nicht um so kleine geht, könnte man eventuell etwas stundenweises (vor antritt der therapie, nicht erst versuchen, wenn du da bist) vereinbaren. plan b: wenn du es finanziell kannst miete dir dort im voraus eine betreuungsperson, vielleicht auch über den sozialdienst der klinik empfehlen lassen, z.b. eine schwester im erziehungsurlaub oder eine berentete mitarbeiterin oder wen auch immer. aber ehrlich gesagt: wenn du irgendwie eine möglichkeit findest, die du aushältst, ohne kind zu fahren, dann wäre das die beste lösung für eine effektive therapie... alles gute uli


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Hi ! Ganz herzlichen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Über eventuelle Kosten brauch ich mir überhaupt keine Gedanken machen, weile s ein qualifizierter Arbeitsunfall ist und somit deckt die Behörde ALLE Kosten. Leider ahbe ich wirklich niemanden im bekanntenkreis der mitreisen könnte, selbst die Omas sind noch voll berufstätig, hätten aber sofort geholfen. Im Ort dorts elbst gibt es keinerlei Betreuungsmöglichkeiten, weil daß wurde bzw. habe ich aus selbst gecheckt. Also mit den 50 Minuten Einzeltherapie kommt hin, so steht es auch in den Beschreibungen. Du glaubst gar nicht was wir hier schon versucht haben zu regeln. Momentan sind wir halt so weit das unsere Tochter von eienr Tagesmutter und den Omas im Wechsel betreut wird. Am Wochenende wird mei Mann dann nachreisen. Sind halt immer 700 Kilometer und unsere Tochter hasst das Autofahren *grummel* Ich glaube es ist besser dort Ruhe zu haben und dein Posting hat mich ein bissel bestärkt..obwohl heute abend im Bett dann wieder Ängste kommen...aber das ist wohl normal :o) Dank und lieben Gruß steffi


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hallo steffi1972, erst mal mein mitgefühl für diese schwierige situation! ich kann zwar zu einer traumatherapie nichts sagen, aber ich hatte nach der geburt meines sohnes vor drei jahren wochenbettdepressionen. ich denke es hatte nicht nur mit hormonen zu tun, als ich zurückgeblickt hatte waren da einige sachen, die ich verarbeitet und auf die reihe kriegen musste. ich hatte mich damals zu einer stationären therapie entschlossen, auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist. meinen kleinen sohn hatte ich die ersten tage dabei, hatte aber schnell gemerkt dass das nichts bringt. ich konnte mich nicht um IHN und gleichzeitig um MICH und meine probleme kümmern. so schwer es mir fiel, ich habe ihn zuhause gelassen, mein freund hat ihn versorgt und wenn er seine studentischen 15 stunden die woche gearbeitet hat ist meine freundin eingesprungen. manchmal habe ich deshalb immer noch ein schlechtes gewissen, aber ich weiß dass es die richtige entscheidung war so und dass ich weder mir noch meinem kind etwas gutes getan hätte, hätte ich auf die therapie verzichtet. insgesamt war ich 11 wochen weg von zu hause, allerdings habe ich meinen sohn für durchschnittlich 3 mal die woche für ca. 5 stunden sehen können und auch ca. jedes zweite wochenende ganz. 350 km, oh je, so weit war es zum glück nicht. wie alt ist denn dein kind? aus meiner erfahrung heraus würde ich sagen, wenn du jemanden hast der sich zuverlässig um dein kind kümmern kann und dem es vertraut, dann lass sie zuhause. telefoniere, schreib viel, vielleicht ist ein besuch oder zwei möglich. eine klinik ist und bleibt halt eine klinik, wie schön gemacht sie auch sein mag; und wenn es dir phasenweise dreckig gehen sollte was ja durchaus möglich ist bei einer traumaverarbeitung ist das für dein kind sicherlich auch nicht so leicht zu verstehen; oder warum es nicht zu dir darf wenn es will, obwohl du doch in der nähe bist etc. ich wünsch dir viel kraft für die kommende zeit! wenn du magst kannst du mich anmailen, mailaddi ist oben. vg, mama.frosch


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wie ulimama schon schreibt musst du dich auf die therapien konzentrieren können; meine erfahrung ist die dass die therapien (logischerweise) zudem nachwirken oder etwas anstoßen. ich hätte jedenfalls nach einer intensiven therapiestunde nicht "umschalten" können auf mein mamadasein und mich dem dann widmen können. bei begrenzten besuchszeiten ging das eher. kleinkinder fragen mehr als säuglinge. wenn du dein kind in eine therapiestunde mit hineinnehmem willst (falls das überhaupt erlaubt würde) solltest du bedenken dass in therapiestunden viel tränen, schmerz, wut etc. freiwerden können, menschen in tränen ausbrechen etc. ich denke das kann ein kind sehr belasten. wenns gar nicht anders geht,könnte eine bezugsperson mit deinem kind quasi urlaub in der region machen und ihr vereinbart feste besuchszeiten? vg, mama.frosch