Elternforum Rund ums Kleinkind

Extreme Angst vor Erwachsenen und auch vor fremden Kindern :-(

Extreme Angst vor Erwachsenen und auch vor fremden Kindern :-(

Mitglied inaktiv

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Hallo an alle Ihr habt mir schon oft mit guten Tipps und Infos geholfen...ich erhoffe mir auch dieses mal hilfreiche Meinungen zu folgender Sache: Mein Sohn,ist 20 Monate alt und eher der Beobachtertyp. Er war noch nie der Draufgängertyp...was auch vollkommen ok ist. Seit gut 1 Monat,beobachte ich dass er extrem ängstlich reagiert,wenn zB andere Mütter mit Kindern auf den Spielplatz kommen oder auch wenn eine fremde Person auf ihn zukommt beim Spazierengehen...er schaut dann auch ganz böse und ruft sofort "Mama Mama" und klebt an meinem Bein. Klar,es gibt die Fremdelphase ,aber ich frage mich wie ich mich verhalten soll. Bislang bin ich für ihn da und nehme ihn auf oder hocke mich runter und drücke ihn. Sage,dass das liebe Menschen sind oä. Oder soll ich ihn eher lassen und seine "Angst" quasi ignorieren ? Wisst ihr was ich meine? Ich möchte nicht,dass durch mein ständiges drauf eingehen ,er nur noch an mir klebt und sich nicht traut an anderen vorbei zu laufen... Gibt sich das von selber wieder oder kann ich irgendwie drauf einwirken ? Ich möchte,dass er sich sicher fühlt - auch im Beisein von anderen. Er bleibt immer wie angewurzelt stehen oder fängt manchmal an zu weinen... Danke,schonmal!


niccolleen

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Angst ignorieren, aber ihn kleben lassen. Das gibt sich mit der Zeit, aber es gibt immer wieder solche Phasen. lg niki


Nicole_Meyer

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Hallo, mein Sohn *Juli 13 war genauso. Im Alter von gut 1 Jahr bis vor kurzem hatte ich keine Chance ihn auf einem Spielplatz laufen zu lassen. Nur mein Arm, mein Schoß. Er hatte einfach Unwohlsein. Ab und zu hatte ich keine Nerven und habe versucht, es mal zu ignorieren, aber ehrlich gesagt ging das nicht. Seit August geht er in den Kindergarten. Nach 2 Wochen alleine für inzwischen 3 Stunden. Seither geht er auch auf Spielplätzen auf Kinder zu. Im Singkreis hat er das IMMER gemacht, er liebt die Leiterin. Gib dem Kind Zeit und Vertrauen. Das wird schon. Kostet echt Kraft, immer da zu sein, immer zu bespaßen, aber "abschütteln" hilft keinem. Echt, Du beschreibst meinen Sohn noch vor 6 Wochen :) Ich bin so froh, dass er sich jetzt was traut. Ich hatte so Schiß vor dem Kindergarten...dass er mich gar nicht loslässt, dass er nur in der Ecke steht....und? Nix: er schleppt fremde Erzieherinnen dahin, wo ER mit ihr spielen will, er verteidigt sogar sein Spielzeug!!!! Wahnsinn! Halte durch. Wie auch immer: Gewöhn ihn langsam ein, Du kennst ihn und seine Körpersprache, hör auf Dein Gefühl! Liebe Grüße!


Biene88

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Antwort auf Beitrag von Nicole_Meyer

hatte auch so ein kind. bitte ignorier nicht die angst! wenn er sich nicht mal bei dir sicher fühlt, weil du nicht auf ihn eingehst, ist er gänzlich verloren! Mein sohn war auch so. Ich hab ihn immer ernst genommen. wenn er angst hatte und auf den arm wollte, durfte er hoch. wir haben das natürlich nicht forciert, sondern ihn erst hochgenommen wenn er es auch wollte und nicht schon wenn uns leute entgegen kamen. auch auf dem spielplatz hatte er angst vor anderen kindern und spielte nur mit uns. nachdem er in den kiga kam wurde es besser. er redet jetzt schon mit fremden kindern/erwachsenen. auf dem spielplatz rennt er nicht gleich weg, spielt aber auch noch nicht mit fremden kindern. im kiga hat er aber gute freunde. die entwicklung hat 2 jahre gedauert. er ist jetzt 3.


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von Biene88

Also ich hab auf keinen Fall gemeint, ihn damit alleinzulassen und die Angst nicht ernstzunehmen! Im Gegenteil, tut mir leid, wenn das falsch ruebergekommen ist. Also natuerlich keine Erziehungsmassnahmen, sondern eben an deinem Bein kleben lassen, nicht wegschieben, wenn gewuenscht hochnehmen, etc.! Aber ich hab auch gemeint, denn ich kenn das auch nur zu gut, dass man ihm den richtigen STellenwert geben soll. Also die Angst nicht zu einer solchen zu machen, sondern - weiss nicht, wie ich das erklaeren soll, vielleicth an einem Beispiel: Kind spielt am Spielplatz, Bekannt kommt daher, Kind rennt zu mir, verkriecht sich hinter meinem Popo und klammert sich an mein Bein. Bekannte sagt: "Hallo, du brauchst dich ja nicht vor mir zu verstecken, du kennst mich ja!" und versucht, hinter den Popo zu schauen. Dann natuerlich nicht hervorziehen und ihn vielleicht auch noch zum Handgeben zu bringen, sondern einfach dort lassen, Hand auf den Ruecken oder die SChulter legen, dass er sich geschuetzt fuehlt, aber dann ganz normal mit der Bekannten weiterplaudern! Und auf keinen FAll jetzt diese Angst besprechen und was weiss ich was draus machen! Das habe ich gemeint, und daran glaube ich. lg niki


Biene88

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

ja, so haben wir das auch gemacht. bzw. machen wir das noch. am anfang ist er selbst bei bekannten immer noch schüchtern. also nicht das kind drängen und überfordern, aber im selbstbewusstsein stärken, dann wird das schon mit der zeit.


LadyFLo

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zeit lassen . die angst azetieren aber kein ach du armer draus machen- wie schon geschrieben evtl ein oder 2 kinder suchen die man öfter trifft- ihn da machen lassen- aber er lernt sie kennen und traut sich irgendwann dan auch weiterzuspielen etc. bei fremden ihn auf den schoß nehmen (am spielii) und weiterbuddeln als wär nix


Philo

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Antwort auf Beitrag von LadyFLo

Hallo, mir wäre ein Kind, das Respekt vor Fremden hat, immer Lieber als ein Kind, das auf alle munter drauf zu läuft. Man hört und liest so viel von Missbrauch leichtgläubiger Kinder. Ich würde meinem Kind NIE sagen, dass alle Fremden gut und lieb sind. Eine gesunde Distanz finde ich ganz gut. LG PHilo


Ani123

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Mein Babysitterkind hat(te) das auch. Sie war damals im gleichen Alter wie dein Sohn jetzt. Auf dem Spielplatz klebte sie förmlich an mir; max. meine Armlänge saß sie von mir entfernt, mehr nie. Und wehe es war doch mehr Platz dazwischen, dann schrie sie, unterbrach ihr Spiel sofort, fand sehr schwer wieder rein. Alleine sich ein Spielzeug aus der Box holen, niemals, nur, wenn ich sie an der Hand halte, sie dabei an meinem Bein klebt oder sie bei mir auf dem Arm war. Wenn ein anderes Kind auf sie zu kam und mir ihr spielen wollte, dann kam sie sofort auf meinen Schoß, saß dann dort, spielte nur bedingt weiter und meistens klammerte sie dann. Sie mochte das nicht. Was ich gemacht habe? Ich habe schon versucht das andere Kind (u.a. wenn ich es kannte und es mir ihr spielen wollte) in ein gemeinsames Spiel zu integrieren. Manchmal klappte es, manchmal nicht. Wobei mein Babysitterkind vielleicht mal von meinem Schoß runter ging, aber immer mit mir im Körperkontakt war (und sei es nur am Bein oder Arm). Doch es kam dann schon mal zu einem gemeinsamen Spiel (insofern man das in dem Alter so nennen kann). Mit 22 Monaten begann ich dann gemeinsam mit ihr eine Spielgruppe zu besuchen (einmal in der Woche) und anfangs war sie dort auch sehr schüchtern, hat nur auf meinem Schoß gesessen. Habe ich sie abgesetzt begann sie zu weinen und wenn die Leiterin sie ansprach, dann schaute sie weg und begann manchmal auch zu weinen. Ich danke der Leiterin, dass sie trotzdem jedes mal auch sie begrüßt und angesprochen hat und nach ein paar Wochen schaute sie nicht mehr weg. Dann nahm sie sich auch was zu spielen und rannte auch mir umher. Hat aber ca. drei Monate gedauert und sie hat auch nur mit den Kinder gespielt, welche regelmäßig da sind (eigentlich immer). Wenn Neue hinzu war sie anfangs wieder schüchtern, traute sich kaum von meinem Schoß runter. Inzwischen sind wir fast ein Jahr in der Gruppe und sie ist anfangs schüchtern, aber dann taut sie auf und fängt an zu spielen, wobei sie hier immer noch ihre Lieblinge hat (die Kinder, welche von Anfang an mit dabei sind und nur Jungs). Man muss aber dazu sagen, dass in der Gruppe ein Überschuss an Jungs ist (eine Zeit lang war sie das einzige Mädchen, jetzt ist ein weiteres da). Inzwischen ist sie 34 Monate alt und immer noch schüchtern. Sie braucht ihre Zeit um mit der Situation umgehen zu können. Auf dem Spielplatz ist sie oft bei mir, allerdings ist sie oft auch mehr als eine Armlänge von mir entfernt. Sie spielt manchmal mit anderen Kindern, manchmal auch nicht. Je nachdem ob sie will oder nicht. Ein schönes Beispiel finde ich kommt gerade aus dieser Woche: Ich hatte einen Arzttermin und sie war mit dabei (nur Werte mit Arzt besprechen, mehr nicht). Im Wartezimmer hat sie nur auf meinem Schoß gesessen, an mir gelehnt und schaute sich um. Sie sprach mit niemanden. Im Vorraum dann anfangs das Gleiche, doch von Minute zu Minute wurde es anders, sie ging vom Schoß runter, schaute um die Ecken (immer wieder mit Blickkontakt zu mir), fragte Vieles nach (warum steht da das Gerät? Was ist das? Wenn Behandlungszimmer nicht geschlossen sind sieht man vieles. Patienten waren aber keine drin.) Sie unterhielt auch die anderen Patienten und fragte mich dann, warum die denn alle hier seien. Es war auf einer gewissen Weite lustig. Als wir dann ins Arztzimmer rein kamen saß sie auf meinem Schoß (es gab nur einen Sitzplatz dort) und während der Arzt was erzählte schaute sie sich um und sprach nach einer kurzen Zeit zu mir und wollte wissen, was das alles für Geräte sind, usw.. Erklärt habe ich ihr da nichts und der Arzt ist auch nicht drauf eingegangen (sonst hätte das Ganze wohl noch lange dauern können). Nach nicht mal fünf Minuten waren wir wieder raus aus dem Arztzimmer und auf dem Gang (zur Rezeption hin) erzählt sie mir dann (so das alle mithören können) was sie alles gesehen hat und fragt immer wieder, warum das Gerät da steht, was es kann, usw.. (draußen habe ich es ihr dann erklärt). Was ich damit zeigen möchte: Ein anfangs schüchternes Mädchen, in einer ihr unbekannten Arztpraxis, mit vielen unbekannten Gesichtern. Sie wusste zwar, warum wir da sind (hatte ihr gesagt, dass ich da hin muss und der Arzt was erzählen wird). Trotzdem wusste ich nicht, wie sie darauf reagieren wird, ob sie vielleicht sogar weinen wird (dann wäre ich gegangen), doch so wie es dann gewesen ist, fand ich es sehr gut und sie erzählte freudenstrahlend ihrem Vater was sie in der Arztpraxis alles gesehen hat. Gib deinem Sohn die Zeit die ihr braucht. Es wird besser, auch wenn es eine Zeit lang dauert.