moolleyhnsl
Hallo liebe Eltern, gerne würde ich euch um Rat bezüglich meines kleinen Mannes (frisch 1 Jahr) zum Einschlafen fragen. Seitdem er ca. 8 Monate alt ist, schläft er neben unserem Bett in seinem eigenen Kinderbett ohne Probleme ein, weder Mittags noch Abends. Einer von uns bringt ihn ins Bett und legt sich daneben ins Elternbett und wartet bis er eingeschlafen ist. Das ging auch immer recht fix. Seit er ca. 11 Monate ist, schläft er aber abends plötzlich nicht mehr dort ein. Er liegt so ca. 15 min in seinem Bett relativ ruhig und irgendwann stellt er sich hin und fängt an zu weinen und will zu einem. Ihn wieder hinzulegen und zu streicheln etc. bringt alles nichts. Er weint immer mehr, bis man ihn letztendlich zu sich ins Elternbett legt. Dort schläft er dann auch gut ein. Mittags ist das alles kein Problem, da schläft er zügig und ohne einen Mucks ein. An sich stört uns das nicht wenn er bei uns schläft, doch dann hört man wieder von allen Seiten „Uh passt auf, nicht dass ihr ihn nicht mehr da raus bekommt“. Eigentlich bin ich immer mit der Schiene „den Bedürfnissen nachzugeben“ sehr gut gefahren. Doch jetzt ist er ja auch kein Baby mehr. Ich dachte auch es ist nur eine Phase, aber das zieht sich jetzt schon ein paar Wochen. Ging es jemandem ähnlich oder hat jemand Tipps? Soll ich ihn einfach lassen, wenn er das Bedürfnis nach Nähe hat und lieber bei uns schlafen will? Oder springt es mir ran, wenn er jetzt „lernt“ sobald er weint und wir ihn rausnehmen? Vielen Dank für euren Rat
Meine Meinung: es gibt da kein richtig oder falsch. Jeder sieht das anders. Wenn es euch nicht stört, kann euch gepflegt egal sein, wie andere darüber denken. Möglich, dass ihr es schwerer haben werdet, ihn wieder ans eigene Bett zu gewöhnen, wenn ihr das wieder möchtet. Möglich aber auch, dass er irgendwann von selbst alleine schlafen will. Ich kenne im übrigen keinen Erwachsenen Menschen, der noch bei seinen Eltern im Bett schläft. Also raus kommen sie alle irgendwann aus dem Elternbett :)
Du bist ein bisschen hin- und hergerissen zwischen Deinen eigenen Bedürfnissen, denen Deines Sohnes und dem, was andere zu Euch sagen. Das Schlafverhalten Deines Sohnes dagegen ist völlig normal. Es löst Deine Bedenken aber sicher ein bisschen auf, wenn Du das ganze Drumherum mal weglässt und einfach nur schaust, wie das Ganze aus Sicht eines kleinen Kindes aussieht, und wie die Natur es ursprünglich vorgesehen hat: Ein kleines Kind, das früher nicht bei den Eltern hätten schlafen dürfen, wäre sofort in Lebensgefahr gewesen. Es wäre erfroren oder von wilden Tieren weggezerrt worden. Deshalb haben alle Babys und Kleinkinder angeborenerweise das Bedürfniss, bei Mama und Papa zu schlafen. Dort fühlen sie sich sicher, warm und geborgen, dort schlafen sie ohne Angst. Dieses Bedürfnis ist in ihren Genen verankert. Es gibt deshalb kein Naturvolk, bei dem man kleine Kinder irgendwo abseits der Gruppe ablegen würde, sie schlafen immer mittendrin. Das eigene Bett oder sogar das eigene Kinderzimmer ist eine moderne Erfindung und von der Natur nicht vorgesehen, denn es entspricht nicht dem Bedürfnis eines Kindes. Es will (in diesem Alter) kein eigenes Zimmer, es will bei der Mama sein, nichts sonst. Wir haben aber oft das Gefühl dafür verloren, was unser Kind wirklich braucht. Obwohl das so wenig ist, nehmen wir es nur schwer wahr oder sind unsicher, weil das Bauchgefühl zugekleistert wird mit Märchen wie: „Du verwöhnst dein Kind“, „Wenn du es jetzt in deinem Bett schlafen lässt, will es da nie mehr weg“ und weiterem Unsinn. Es klingt, als hättest Du selbst eigentlich gar kein Problem damit, Deinem Sohn seinen natürlichen Wunsch nach Nähe zu erfüllen. Lass Dich nicht von Bedenken oder anderen Leuten verunsichern, mach‘ das, was Dein Bauch Dir längst sagt. Mein Mann und ich haben bei beiden Kindern das Familienbett praktiziert, weil es das Schönste für Babys und Kleinkinder ist, und zwar recht lange (locker bis sie jeweils zwei Jahre alt waren). Erst danach zogen sie auf eine eigene Matraze bzw. ins beigestellte Bett um, und noch deutlich später ins eigene Zimmer (wobei sie abends meist trotzdem noch bei uns im Bett einschlafen wollten). Ich bin bis heute unheimlich froh, dass wir das so gemacht haben. Meine Kinder mussten nie weinen oder Angst haben abends und nachts. Sie schliefen glücklich und problemlos. Wenn Du noch mehr darüber erfahren willst, warum kleine Kinder bei den Eltern am problemlosesten schlafen, empfehle ich den Bestseller des Kinderarztes (und sechsfachen Vaters) William Sears: „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte“. LG
Vielen Dank für die lieben und umfangreichen Antworten das bestärkt mich total in meiner Sichtweise und ich denke wirklich dass es das beste ist, dem nachzugeben. Vielleicht möchte er einfach irgendwann wieder in sein eigenes Bett und solange er bei uns schlafen möchte ist das denke ich auch ok
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