Elternforum Rund ums Kleinkind

Einschlafbegleitung eskaliert bei 2,5 Jährigem

Einschlafbegleitung eskaliert bei 2,5 Jährigem

KH2506

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Hallo zusammen, ich habe mich extra in diesem Forum angemeldet, weil wir einfach nicht mehr weiter wissen. Unser großer Sohn wurde recht konsequent abwechselnd von mir und meinem Mann ins Bett gebracht, seit er geboren ist. Natürlich gab es ein paar Ausnahmen, vor allem, wenn er krank war, aber meistens haben wir uns echt abgewechselt, weil uns sehr wichtig ist dass er uns beide als Bezugspersonen akzeptiert und der jeweils andere auch mal abends etwas unternehmen kann ohne dass hier die Hölle losbricht. Genau das ist jetzt aber seit ca 2 Wochen der Fall. Er war über eine Woche krank, in der Zeit habe nur ich ihn ins Bett gebracht. Seitdem rastet er extrem aus, wenn mein Mann ihn ins Bett bringen will, hyperventiliert und wird panisch. Wir bekommen ihn gar nicht mehr beruhigt, es sei denn, ich trete in Erscheinung. Die Situation ist für alle sehr belastend, vor allen weil er seit 6 Monaten eine kleine Schwester hat, um die wir uns ja auch kümmern müssen. Vielleicht hat jemand einen Rat?


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von KH2506

Es ist wie es ist; da kann man nur liebevoll begleiten. Erzwingen könnt ihr da nichts und das Zubettgehen ist nicht die Zeit für Machtkämpfe. Ich würde es mal eine zeitlang gemeinsam versuchen; du zusammen mit dem Papa. Oder du übernimmst den Sohn und der Papa das Baby. Es wird sich auch wieder ändern.


KH2506

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Danke für deinen Rat. Ich würde es nicht unbedingt Machtkampf nennen, glaub wir haben beide nur Angst, dass es ewig so bleibt und mein Mann nix mehr „darf“ - fühlt sich gerade irgendwie so an aber vllt sollte ich das ganze etwas gelassener sehen, also danke nochmal


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von KH2506

Ich würde auch keinen Machtkampf daraus machen. Was spricht denn genau dagegen, ihm den Wunsch zu erfüllen? Wenn ihr euch bisher abgewechselt habt, hat Papa mit dem Baby ja schon eine Routine. Ihr müsst ihn deswegen auch nicht jeden Abend bestimmen lassen, sondern du kannst die nächsten Abende von dir aus sagen „So, heute bringt dich Mama ins Bett“. Dann nimmst du ihm gleich den Wind aus den Segeln und das Thema gewinnt nicht unnötig viel Raum. Und entweder er wünscht sich irgendwann von selbst den Papa oder ihr probiert es in 1-2 Wochen nochmal. Wenn du mal abends wirklich weg bist, wird es trotzdem irgendwie mit dem Papa klappen. (Wird vermutlich mit Baby sowieso nicht so oft der Fall sein.) In dem Alter passiert so viel im Kopf. Manchmal passen die Dinge, die wir uns für unsere Kinder vorstellen, einfach nicht zum Kind in seiner aktuellen Situation. Bei uns kam die Erkenntnis auch in diesem Alter: Beim ersten Kind haben wir penibel darauf geachtet, dass er in seinem Bettchen einschläft und wir ihn auch immer darin beruhigen und einschlafen lassen. Bis er mit 2,5 angefangen hat, mitten in der Nacht aufzustehen, mit Schlafsack über das (niedrige) Bettgitter auf den Stuhl daneben zu klettern und zu uns ins Bett zu wandern. Ab da wussten wir, dass der Kampf verloren war Im Rückblick weiß ich gar nicht mehr, warum das eigene Bettchen uns so wichtig war… Das zweite Kind durfte von Anfang an da schlafen wo es wollte.


KH2506

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Danke für deinen Rat, es fällt uns gerade einfach schwer das Thema mit ein bisschen Abstand zu betrachten, also vielen Dank nochmal, hat schon geholfen


sarahT

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Mein Rat: haltet durch und macht was für alle gut ist. Mein Jüngster hat sich die ersten 2,5 Jahre nur von mir ins Bett bringen lassen. Hat Papa es versucht ging es aus wie bei euch: Weinen, schreien, Verzweiflung auf allen Seiten. Ich hatte also nie einen freien Abend. Tagsüber hat der Kleine immer viel mit Papa gemacht, geschmust, war immer fröhlich, aber abends ging nur Mama. Ich habe es akzeptiert, denn die Alternative wäre ja gewesen Kind und Mann und Geschwister so unter Stress und Druck zu setzen, dass alle Leiden. Das wollte ich nicht. Die Beziehung zum Papa leider auch nicht, wenn nur Mama ins Bett bringt, wenn der Papa tagsüber oder eben in anderen Situationen da ist, z.B. Fahrrad fahren, Fußball spielen, Malen, Zähne putzen etc. Bei uns hat es sich irgendwann übrigens umgekehrt, dann durfte eine Zeit lang nur Papa ihn ins Bett bringen. Also genieße es lieber so lange es hält.


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von sarahT

Exakt so war es bei uns auch: bis 2,5 Jahren habe nur ich die Einschlafbegleitung gemacht, erst weil Papa keine Geduld dafür hatte, dann weil er abgelehnt wurde. Dann mit 2,5 musste ich zum Elternabend um 20 Uhr. Sie ist ganz problemlos mit Papa eingeschlafen. Und hinterher hat sie an ein paar Abenden auch „mit Papa schlafen“ gesagt. Dein Sohn ist schon groß genug, um zu verstehen, wann Mama nicht zur Verfügung steht. Vielleicht spielt auch ein bisschen Eifersucht rein (Das Baby darf bei Mama bleiben und ich nicht). Die Eifersucht kommt bei den Geschwistern meist in Wellen, bevorzugt wenn das Baby etwas Neues lernt oder darf.


Rachelffm

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wenns mit dem baby möglich ist, würde ich versuchen, dass ihr ihn gemeinsam ins bett bringt. klappt es nicht, gehst du vlt. mal um die zeit mit der kleinen spazieren. da ist dann ja nur der papa da.


Mijou

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Hallo, man hat ja in diesen Fällen immer zwei Möglichkeiten: Man versucht, seine eigene Vorstellung davon, wie‘s gemacht werden muss, beim Kind durchzusetzen. Oder man ist pragmatisch und holt das Kid dort ab, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Ersteres macht man gerade beim ersten Kind ja sehr oft. Bei uns war das auch zunächst so. Wir haben erst langsam verstanden, dass die pragmatischen Lösungen IMMER die verträglicheren sind, und zwar für Kind und Eltern. Es geht nicht darum, etwas durchzusetzen. Es geht darum, dass alle happy sind und das Familienleben möglichst entspannt ist, denn es ist ja auch so schon anstrengend genug. Anstatt also etwas erzwingen zu wollen, was allen Beteiligten auch noch den letzten Nerv verödet, würde ich an deiner Stelle deinen Sohn momentan ins Bett bringen, während dein Partner das Baby übernimmt. Kinder verändern sich ständig, es ist gut möglich, das in einiger Zeit wieder zu ändern. Aber jetzt ist es nun mal der entspannteste Weg, und zwar für alle. Weißt du, ein kleines Kind verhält sich ja nicht so, um die Eltern zu ärgern, sondern es verhält sich immer so, wie es sich verhalten MUSS. Es kann seine Impulse, Ängste, Bedürfnisse noch nicht steuern, deshalb ist es darauf angewiesen, dass die Erwachsenen sehen, wo es gerade steht, und ihm helfen. LG


Chriss123

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Wir hatten ähnlichen Stress aus anderen Gründen. Im Wesentlichen war ich Abends so erledigt, dass ich Mann und Kind um etwa 2 Jahre ein paar Wochen gezwungen habe, gemeinsam das Schlafengehen zu bestreiten und selbst 15 Minuten Pause "von allen Menschen" gemacht hab. Also, 15 Minuten war der Plan, denn so schnell ging sie bei mir damals ins Bett. Bei ihm war Weinen, Jammern und in einigen harten Fällen auch Beißen für ehr so 45 Minuten die Regel. Ich hab das jedes Mal übers Babyphone miterlitten und bin regelmäßig als Notfalllösung eingesprungen. Um dann ein total frustriertes Kind erst zu beruhigen und dann in den Komaschlaf nach Wutanfall zu begleiten. Als ich die Abendroutine wieder alleine übernommen habe, war das super für alle: Kind glücklich schnell eingeschlafen, Papa wieder ausschließlich positiv besetzt, ich auch weniger gestresst (sie ausrasten und nach mir weinen zu hören, war nicht hilfreich beim Abschalten). Jetzt ist sie 2,5 Jahre alt und verlangt Mama und Papa zum Einschlafen. Kommt einer nicht mit, gibt's Drama. Ist einer nicht zu Hause... schläft sie friedlich mit dem anderen ein. Lange Rede kurzer Sinn: lasst den Jungen. Bitte. Es macht die Beziehung zu Papa kaputter, wenn er sich aufzwingt. Und stresst alle. Rückblickend keine Ahnung mehr, warum wir das forciert haben. Wahrscheinlich war ich psychisch erledigter als ich es jetzt wahrhaben möchte. Hyperventilieren hatten wir zum Glück nicht, da wären wir vermutlich direkt zurück zu Mama macht das jeden Abend gegangen.


kia-ora

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Klingt als wärst du abends so oder so zu Hause. Da kannst du dein Kind doch einfach ins Bett bringen und gut ist. Sehe da kein Problem.


ZippZappZeppelin

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Antwort auf Beitrag von KH2506

Wir hatten das ein paar Wochen nach der Geburt des Geschwisterkindes. Das ging dann fast bis zum Erbrechen vor lauter Weinen.. Davor haben wir die Große immer abwechselnd ins Bett gebracht und es gab so gut wie nie ein Problem. Ein paar Tage habe ich sie dann damals wieder ins Bett gebracht, dann hat es der Papa erneut versucht und dann ging's auf einmal wieder.