Elternforum Rund ums Kleinkind

bin so unausgeglichen

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Hallo an alle! würde mal gerne eure erfahrung dazu hören. Meine Tochter ist nun 15 Mon. und ich habe 3 Jahre Elternzeit genommen. Fühle mich aber momentan total unausgeglichen. Es heißt immer, dass die Zeit mit Kind wie im Flug vorbeigeht. Aber so ist es nur bei mir, wenn ich tagtäglich mir was überlege..Ausflug, Treffen, einkaufen usw. Ich habe hier auch keine Familie und treffe mich ab und zu mit anderen Müttern. Ich könnte aber jeden Tag mit jmd was unternehmen. Leider kommen da die Vorschläge oft von mir und ich frage mich, was die Mütter denn so die ganze Zeit machen?Würde ich mir nicht ständig was einfallen lassen, würde mir wirklich die Decke auf dem Kopf fallen. Habe schon überlegt, ob ich nicht wieder arbeiten gehen sollte. Aber zu meiner alten Arbeit möchte ich auch nicht zurück. Wie ist das bei euch? Habt ihr schnell festen Anschluß gefunden oder sind die Bekanntschaften meist oberflächlich? Bei mir ist es mit 2-3 Müttern intensiver, aber sonst ist es schon schwierig. Habe das Gefühl mich "geistig" auch mal zu beschäftigen, damit ich ausgeglichener bin. Wem geht es genauso? Wie ist bei euch der Alltag und füllt euch das Mutterdasein vollkommen aus? Was macht ihr noch in eurer Freizeit zum Ausgleich?Ein langer Bericht und viele Fragen..freue mich aber über jedes Feedback!! Vielen Dank schon mal! Viele Gruesse tigerlilli


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Hallo Tigerlilli, ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen, denn mir ging es genauso, machmal auch heute noch. Wir haben zwei Kinder, der Große wird diesen Monat vier, die Kleine Anfang Juli 1 Jahr. Ich bin hier in der Stadt zugezogen, habe also keine alten Freundschaften, an die ich anknüpfen könnte. In der Zeit, als ich mich ausschließlich um Kind(er) und Haushalt kümmerte, ist mir oft die Decke auf den Kopf gefallen. Ich habe dann beim ersten Kind alle möglichen (und unmöglichen) Mutter-Kind Kurse besucht, nur um unter Leute zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Weil ich aber bereits nach sechs Monaten wieder arbeiten ging, waren die Gelegenheiten, sich mit jemanden zu treffen, kaum mehr gegeben. Man gehört dann einfach nicht mehr dazu, wenn man keine "Vollzeit-Mama" ist und nur sporadisch für Treffen Zeit hat. Die wenigen Freundschaften, die sich durch unser erstes Kind mit anderen Familien gebildet haben, sind inzwischen auch wieder so ziemlich im Sand verlaufen. Nach den Geburten der Zweiten, die inzwischen bei allen stattgefunden haben, klappt es mit der Koordination zwischen Kindern, Arbeit und Haushalt einfach nicht mehr den Kontakt zu pflegen. So bin ich, bis auf max. einen Nachmittag die Woche, meistens mit mit meinen Kleinen allein. Vormittags arbeite ich, nachmittags gehen wir auf diverse Spielplätze, in die Kinderbücherei, den Park oder spielen Zuhause. Gelegentlich treffe ich noch die eine oder andere der "alten" Bekanntschafen. Meinen Kindern macht diese "Isolation" nichts aus. Sie haben ihre Kontakte im Kindergarten. Und ich führe eben meine "Erwachsenen-Gespräche" im Job und am Abend mit meinem Mann. Dennoch bin ich froh, wenn die Kinder so groß sind, dass sie auch mal alleine zu Freunden gehen oder Freunde mit nach Hause nehmen, so dass ich nicht den ganzen Nachmittag "Programm" bieten muss, sondern auch mal meinen Bedürfnissen nachkommen kann. Nun ja, in 2 Monaten ziehen wir um, und ich hoffe, dass wir an unserem neuen Wohnort schnell Kontakt zu Familien mit Kindern bekommen. Ich denke, gerade für zugezogene Frauen sind die ersten Jahre mit Kind(ern) eine Durststrecke. Aber wenn die Kleinen mal etwas selbstständiger sind, wir es sicher besser. Lass den Kopf nicht hängen! Die Idee, Dir einen Job (und wenn nur Mini-Job) zu suchen, kann ich natürlich nur gut finden. Denn wir sind zwar Mutter, darüber hinaus aber auch Frauen, mit dem Bedürfnis, mehr als nur das Thema Kind als Lebensinhalt zu haben. Viele Grüße, Joy


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Hallo Joy, vielen Dank für deinen langen Beitrag! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Es ist schön auch von anderen ähnliche Erfahrungen zu hören. Ich werde mich jetzt auch um einen kleinen Job bemühen. Wo gibst du dein einjähriges Kind ab? Kinderkrippe oder Tagesmutter? Ich habe erst eine Absage von der Krippe bekommen. Mit Tagesmutter habe ich noch ein komisches Gefühl bei. Meine Tochter fremdelt ganz stark. Ich wünsche dir auf jeden Fall einen guten Start in der neuen Stadt! Liebe Gruesse Lili


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Hallo nochmal, Danke für die guten Wünsche! Meine Kleine geht, seit sie 7 Monate ist, in die Kinderkrippe. Klappt prima, ihr geht es gut und sie profitiert sehr davon. Unser Großer ging vor dem Kindergarten auch schon in die Krippe (seit er 15 Monate war). Aufgrund dieser Erfahrung viel es uns auch nicht schwer, unsere Kleine so früh in die Kita zu geben. Mit Tagesmüttern habe ich keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Es gibt sicher gute, aber genauso viele schlechte. Und man sieht es ihnen leider nicht an... Wir mußten übrigens auch lange auf unseren Krippenplatz warten. Bei beiden etwa ein Jahr. Gruß und gute Nacht! Joy


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Hallo Tigerlilli, als würdest Du von mir sprechen. Geht mir auch so. Bin auch zugezogen und außer Kinder, Krabbelgruppen, andere Mammis, Kinderturnen, Essen machen, Erziehung, Haushalt nichs los. Mein Mann arbeitet sehr viel, auch am Wochenende oft und hat immer wechselden Schichtdienst. Eltern und Schwiegereltern weit weg. Ich habe meine Unausgelichenheit nicht ernst genommen. Habe mir keinen Ausgleich gesucht. Dann ging es über in Schlafstörungen. Jede nacht ab 3 Uhr wach, dann nervös und genervt zum Kind. Dann war ich immer schlapp und hatte viel Herzrasen u.s.w. Es hat sich über Monate gesteigert Jetzt nehme ich seit 4 Wochen atidepressiva zur Nacht. Super.Aber seit dem geht es mir gut und die innerliche Unruhe ist weg. Meine Ärztin meint, es hätten ganz viele Mütter und würde besser werden, wenn die Kinder älter werden und man wieder mehr Zeit für sich hat. Also: Suche Dir ein Hobby, was nichts mit Kinde zu tun hat. Irgenwas, was Dir Spaß macht. Einen Kurs belegen, Sport, Kosmetik. Such Dir einen Verein, wo Du Leute triffst...Alles Gute für Dich.


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Hallo Nycky, danke!Aber an Freunden hapert es überhaupt nicht. Da habe ich schon feste Freundschaften, die ich regelmäßig sehe. Habe auch einen super Mann, der mir den Rücken freihält und mir die Kleine oft abnimmt. Bei mir ist eher das Problem tagsüber, ständig Programm überlegen und möglichst immer was ausmachen, dass einem bloß vor lauter Haushalt und Kind einem nicht langweilig wird (so sehr man das Kind auch liebt!!). Dann bleibt man "geistig" auch auf der Strecke. Habe schon überlegt, ob ich nicht irgendwie eine Weiterbildung oder ein Studium noch mache. Aber da mute ich mir mit Kind wahrscheinlich zuviel zu. Vielleicht probiere ich es doch erstmal mit VHS-Kursen. Hoffe, dass du die Antidepressiva bald nicht mehr nehmen muß und von selbst zu deiner inneren Ruhe findest! Viele Gruesse Lili