Elternforum Rund ums Kleinkind

Ablenkbarkeit ohne ADHS (evtl. durch Hochbegabung)?

Ablenkbarkeit ohne ADHS (evtl. durch Hochbegabung)?

Esmeralda

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Hallo, vor kurzem traf ich eine Mutter. Deren Sohn ist hochbegabt, die Schule drängte später aber zusätzlich auf einen ADHS-Test. Der war negativ. Die Mutter meinte, ihn würde halt alles in der Umgebung ablenken. Wie kann man denn das von ADHS unterscheiden? Ich frage, weil ich bei meiner fünfjährigen Tochter eine Weile lang vermutet habe, sie könnte ADHS haben. Weil sie bei Routinesachen wie Anziehen, Bett fertig machen, Essen ständig was anderes beginnt oder findet, womit sie sich beschäftigen kann. Auf dem Weg zu einer Sache kann sie etwas anderes finden und vergisst völlig auf die erste Sache. Allerdings wurde nun bei ihr vor kurzem eine deutliche Hochbegabung festgestellt. Evtl. ist sie oft unterfordert, gelangweilt? Wir bekommen noch psychologischen Rat usw. aber ich wollte hier schon mal fragen. Also mich interessiert, wie man eine hohe Ablenkbarkeit haben kann ohne ADHS. Wie unterscheidet man denn ADHS von anderer Ablenkbarkeit? Was ist bei ADHS das zusätzliche, das erfüllt sein müsste? Danke. LG


Astrid

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Hallo, wurde deine Tochter wirklich von einem Kinder- und Jugendpsychiater oder -psychologen auf die Hochbegabung getestet? Denn wenn ein Fachmann dein Kind getestet hat, hätte er es dir natürlich gesagt, wenn ihm auch Anzeichen eines ADHS aufgefallen wären. In diesem Alter darf ein Kind noch sehr ablenkbar sein. Auch Schulanfänger brauchen oft ein, zwei Jahre, um sich überhaupt konzentrieren zu können. Wenn deine Tochter auffallend unruhig ist, dann könnte das am Fernschauen liegen. Viele Eltern lassen ja schon Vorschulkinder TV gucken, und zwar viel zu lange (okay sind 30 Minuten täglich). Auch scheinbar harmlose Kindersendungen überfordern das Gehirn der Kinder mit ihren schnellen, bunten Bildern. Sie lösen eine Überreizung aus, die schwer abgebaut werden kann. Was Kinder brauchen, ist tägliches, mehrstündiges Spielen, Rennen und Toben draußen in der Natur. Achte darauf, dass ihr das bei jedem Wetter macht. Am besten in Feld und Wald oder in einem Park, wenn ihr einen in der Nähe habt. Die meisten Kleinen sind viel zu wenig draußen und können ihren Bewegungsdrang nicht ausreichend ausleben. Sie wirken dann unruhig und zappelig. Daher vermuten Fachleute ja auch, dass locker 80 Prozent der ADHS-Diagnosen falsch sind und es in Wirklichkeit meist um Kinder mit zu hohem Medienkonsum und zu wenig Bewegung handelt. Nicht zufällig zeigen auch „ADHS-Kinder“ in Waldkindergärten plötzlich gar keine Symptome mehr. LG


Esmeralda

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Hallo. Ja, die Tochter hat einen KABC Test bei einer schon viele Jahre auf Hochbegabung spezialisierten Kinderpsychologin gemacht. Ergebnis ist eindeutig. Bei der Psychologin bekommen wir in zwei Wochen auch ein längeres Gespräch. Bisher hat sie uns gesagt, dass unsere Tochter sich die 75 min sehr gut konzentriert hat und Ihres Erachtens auch mitmachen wollte. Stimmt schon, wenn meine Tochter was Selbstausgedachtes bastelt oder spielt, da hat sie Konzentrationsfähigkeit. Aber wenn ich viel zu tun habe oder mir ihr pünktlich sein will, da seh ich keine Konzentration. Mein Mann und ich "kämpfen" oft dafür, dass immer wiederkehrende Alltagssachen zügig erledigt werden. Trotz aufgebauten Routinen, trotz Regeln und Regelmäßigkeit und immer gleicher Schlafenszeit, da beginnt sie dauernd Ablenkungen oder "Spiele" mit uns oder für sich. Wobei, ich muss zugeben, manchmal läuft es schon ganz gut. Sind halt so Phasen. Ändert sich grad wieder viel. Wir sind bei jedem Wetter mit ihr draußen. Im KiGa sind sie auch oft draußen. In Wald, Park, Garten u.ä. sind wir oft. Zweimal die Woche geht sie zum Kindersport und im Kinderzimmer turnt sie noch freiwillig an ihrem Trapez. Aber ja, sie darf auch viel gucken. Also nicht frei am TV, sondern nur mit konkreter Erlaubnis und bestimmte Sendungen mit Limit. Eher 30 min morgens und 30 min abends. Meines Wissens gibt es aber aktuell kein wirklich fest bzw. von übergreifender Stelle empfohlenes Zeitlimit für 5 jährige bzw. Kinder, sondern das muss dem Kind angepasst sein. Hab ich mir vor der U8 oder U9 mal so angelesen gehabt. Ich finde es auch einen großen Unterschied, was das Kind sieht, und wie schnell die Schnitte sind. Unsere darf hauptsächlich Sendung mit dem Elefanten, Sendung mit der Maus - und die Sachinhalte saugt sie auf. Ich seh auch nicht, dass sie davon aufgedreht würde, mir scheint sie sich eher dabei zu entspannen. Sie schaut auch auf eigenes Verlangen oft dieselben Folgen mehrmals. LG Esmeralda


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Astrid

Selten so einen Quatsch gelesen. Woher hast du denn bitte diese Zahlen, inkl. Deinem vermuteten Medienkonsum anderer Kinder? Und kannst du mir die besagten Studien (ja, Plural) zu den Waldkindergärten nennen? Ich lese hier nur Halbwissen und Behauptungen heraus.


KielSprotte

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Wieso sieht eine fünfjährige bereits morgens fern????? Da wunderst du dich ernsthaft, dass die Routine dann schwerfällt?


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Esmeralda

meine laienhafte aussage dazu: es ist bei routinesachen einfach zu banal und daher uninteressant. ich bin selbst auch hochbegabt und kenn es von mir selbst. bei einfachen routineaufgaben mache ich fehler, weil sie mich geistig nicht fordern und ich anfange über etwas anderes nachzudenken. 1 h später fällt mir dann ein, ach du musst ja noch die wäsche weiter machen... gib mir aber ne komplexe aufgabe und ich kann da stundenlang konzentration reinbringen um sie zu lösen. letzteres können menschen mit adhs eben nicht.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Esmeralda

Es gibt viele Gründe für Ablenkbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Für die Diagnose und Behandlung sind Psychiater*innen zuständig. Das können wir Laien aus dem Forum nicht beantworten. ADHS äußert sich in verschiedenen Ausprägungsformen, nicht umsonst werden unterschiedliche Methoden für die Diagnostik angewandt. Wenn du die Vermutung hattest, dass bei deiner Tochter ADHS vorliegen könnte, wurde sie bestimmt auch darauf getestet. Oder nicht?