Patti81
Meine Tochter ist 3,5 Jahre und verweigert Töpfchen oder Klositz. Ihr ist klar wofür beides da ist, sie weigert sich aber kategorisch sich auch nur darauf zu setzen. Sie meldet sich wenn sie eine volle Windel hat oder gerade das große Geschäft macht und scheint zu merken, was da gerade genau in ihrem Körper passiert. Sie weiß, dass “Pippi und Kacka ins Klo gehören“ oder ins Töpfchen. Sie bekommt es auch bei anderen Kindern mit. Sie will aber beides nicht nutzen. Wir lassen nun seit einigen Tagen die Windel weg und jedes Mal, wenn sie eine eingepieselte Hose hat darf/muss sie sich eigenständig ausziehen, umziehen und die eingepullerten Sachen zur Wäsche bringen. Natürlich wird sie dabei von mir begleitet und notfalls unterstützt. Der Vorschlag, dass sie auch Klositz oder Töpfchen nutzen kann wird abgelehnt. (Nachts bekommt sie eine Windel). Ich möchte sie nicht ungefragt aufs Töpfchen setzen/zwingen und da Druck aufbauen. Allerdings habe ich zunehmend den Eindruck, dass die Weigerung einfach nur der bequemere Weg für sie ist als eben die Windel. Im August kommt sie endlich in den KiGa, ich hoffe darauf, dass auch das eine Änderung bringt wenn sie mehr Kinder dabei sieht. Hat jemand irgendwelche guten Ratschläge? Ohne Druck, Strafen, Zwänge bitte.
Hallo, naja, Du baust natürlich längst gehörigen Druck auf. Du bestrafst Deine Tochter sogar für etwas, wofür sie nichts kann (selbst umziehen etc.). Und das ist nicht nur unnötig, es ist wirkungslos und sogar schädlich. Kluge Wissenschaftler konnten zeigen, dass ein Kind mit „Töpfchentraining“ nicht einen einzigen Tag früher sauber wird als ohne. Denn: Das Sauberwerden ist (genau wie das Laufen) ein genetisches Programm, das von selbst abläuft, wenn das Kind soweit ist. Das ist bei manchen mit drei Jahren der Fall, bei manchen mit vier. Man kann dieses angeborene Programm mit Üben nicht beschleunigen. Ein Kind, das soweit ist, wird von selbst sauber, oft inh. weniger Tage. So war es bei meinen Kindern (Tochter mit drei, Sohn mit vier sauber, aus eigenem Wunsch, ohne Aufforderung). In einem wirklich guten Kindergarten wird klaglos gewickelt. Frage in Eurem mal nach. Wenn sie dort drängen, ein Kind solle bei der Aufnahme schon trocken sein, ist es definitiv kein guter Kiga. Bei uns gab es einen eigenen Wickelraum, und aus dem Wickeln wurde nie ein Thema gemacht. Gut ausgebildete Erzieherinnen/Leiterinnen wissen, dass das „Töpfchentraining“ seit Jahrzehnten als überholt und wirkungslos gilt. Versuche, Dich etwas zu entspannen. Deine Tochter wird bald sauber werden, und zwar von sich aus. Melde sie bei einem Kiga an, wo man klaglos wickelt und dem Kind die Zeit gibt, die es braucht. So kommt Entspannung und Ruhe in die Sache und Du brauchst Deine Angst, Deine Tochter werde nicht „rechtzeitig“ sauber, nicht mehr an Dein Kind weitergeben. LG
m.E. massiven Druck auf Dein Kind aus. Zur Sauberkeit gehört auch die soziale Reife, die Deine Tochter offensichtlich noch nicht hat. Du "zwingst" sie also in die Hose zu machen, obwohl sie anscheinend nicht anders kann und darüber hinaus muss sie noch ihre Ausscheidungen selber weg machen. Wie du selber siehst, ist es halt nicht so einfach, sie nässt ja lieber ein und steht in ihrer Pisse, als dass sie aufs Klo geht. Für uns Erwachsene nicht nachvollziehbar, aber aus Sicht des Kindes verlangst du mit dem Toilettengang etwas unmögliches. Ich lehne mich deshalb so weit aus dem Fenster, weil ich vor 8 Jahren an der gleichen Stelle war wie Du. Kind ging sogar im KiGa auf die Toilette, zu Hause nur mit Windel. Ich hab auch beim Stuhlgang versucht, ihr die Windel zu verweigern mit der Folge, dass sie einfach eingehalten hat, bis sie Kotsteine hatte und ich mit einem vor Schmerzen schreienden Kind, dessen After blutig gerissen war, abends in der Kindernotambulanz saß. Da war mir klar, dass es so nicht geht. Ich hab dann an Dr.Posth, einen von mir hochgeschätzten Kinderarzt, der auf Entwicklungspsychologie spezialisiert war und hier ein Expertenforum hatte mein Problem geschildert und hab folgende Antwort erhalten: "Zur Windelfreiheit gehört neben der organischen Kontrollfunktion der Ausscheidungsvorgänge die innere Bereitschaft des Kindes zu sozialen Verantwortung in puncto Sauberkeit. Die lässt sich aber nicht verordnen. "Draußen" im Ki-ga unterwirft sich sich das Kind den Forderungen der Erzieherinnen. Auch wenn nicht immer mit Zwang gearbeitet wird, Druck wird auf versteckte Weise jedenfalls gemacht. Um in der Gruppe mitzuhalten und nicht negativ aufzufallen, passt sich das Kind an. Aber die soziale Reife ist noch nicht da. Also geht das Kind nach hause in seinen geschützten Raum und lebt dort den unerfüllten Teil des Reifeprozesses zu Ende. Da aber auch dort jetzt Anpassung erwartet wird, entsteht ein Konflikt. Das Verhalten Ihrer Tochter sind die Auswirkungen diese Konfliktes. Genau genommen verfällt Ihre Tochter zu Hause in eien Regression (s. gezielter Suchlauf) ausgelöst durch Anpssungsspannung oder -zwang im Ki.ga. Beim Stuhlgang hilft ihr noch der Ekel vor der Ausscheidung in die Hose. In schlimmeren Fällen geht auch der verloren, bzw. wird umgedreht zur Provokation. Die Schlussfolgerung ist die, dass es immer falsch ist, ein Kind durch Druck oder Zwang vorzeitig zu einem Verhalten zu bewegen (aus eigener Bequemlichkeit), Sie können jetzt die Spannung nur dadurch herausnehmen, dass Sie Ihrer Tochter zu Hause die Windel lassen und ihr zu verstehen geben, dass es Ihnen nicht ausmacht, wenn sie noch weiter die Windel benutzt. Sie dürfe selbst bestimmen, wann sie auf die Windel ganz verzichten kann. Das kann natürlich noch eine geraume Zeit dauern. " Das war für mich sehr nachvollziehbar und meine Tochter hat mir letztendlich furchtbar Leid getan, dass sie sie mal zu Hause ohne Druck sein durfte und dies ja letztendlich wegen meiner Bequemlichkeit, wie Dr Posth schrieb. Ich hab ihr dann ohne weitere Diskussionen ( ich geb es zu, innerlich hab ich immer noch gebrodelt und die Angst, sie tanzt mir nur auf der Nase Rum, war immer da). Auch mit der Aussage, es würde noch dauern, bis sie komplett trocken ist, behielt Dr Posth Recht: Nach ca 4 Monaten, mit 3,5 Jahren machte sie dann wenigstens ' klein' in die Toilette, bez Stuhlgang erklärte sie mir, dass sie den ins Klo macht,wenn sie 4 Jahre ist. Und es war tatsächlich so.Am Tag nach ihrem 4.Geburtstag hockte sie aufs Klo und machte ihren "Stinki" - übrigens mit den Worten"ich hab's Dir doch gesagt, wenn ich 4 bin" Ab dem Tag war sie komplett trocken und hat nie in mehr in die Hose gemacht. Es gab auch keine Unfälle. Jetzt ist sie 11, Pubertät macht sich bemerkbar und manchmal denke ich, wie banal die Windelprobleme waren. So, lange Rede, kurzer Sinn: Ich rate Dir, nimm für Dich und sie (!) den Druck raus, zieh Ihr bei Bedarf eine Windel an und mach keine große Sache draus. Das ist es nicht wert, Eure Beziehung wegen einem solchen - im wahrsten Sinne des Wortes- Scheiß Eure Beziehung zu belasten. In ein paar Monaten ist alles rum Alles Gute Schru
Mein Großer hat auch lange alles verweigert. Er war spät, aber dann von einem Tag auf den anderen sauber, und zwar einen Monat vor dem 4. Geburtstag. Es gab danach auch keinen einzigen Unfall mehr und er ging alleine und ohne Erinnern aufs Klo. Manche Kinder brauchen länger Zeit und es bringt doch auch nichts, wenn man täglich mehrmals angemachte Hosen wechseln muss. Zieh ihr doch eine Höschenwindel an, die kann sie rauf und runterziehen, wenn sie aufs Klo geht und wenn nicht, bleibt die Hose trocken. Es geht nicht schneller, wenn die Kinder sich täglich einpieseln und selber umziehen müssen, im Gegenteil, denn so was erzeugt Druck und dann verweigern sie meist noch mehr. Natürlich soll man sie dahingehend ermutigen und unterstützen aufs Klo zu gehn, aber wenn sie nicht reif dazu sind und es nicht klappt, macht das alles keinen Sinn. Früher oder später sind alle sauber, also hab Geduld!
Also ich finde jetzt nicht, dass du da unmenschlichen Druck aufbaust, wenn sie halt selbst beim Umziehen helfen "muss" und ihr dabei in freundlicher, hilfreicher Gemeinsamkeit handelt...
Den Kinder erlebbar machen, dass die Exkremente unangenehm sein können oder beseitigt werden müssen - das ist ja auch was, was man durchaus lernen darf.
Kommt immer auf die Atmosphäre an, in der man sowas macht.
Ob das dann was in Richtung "Sauberkeit" bringt, ist nochmal was ganz anderes. lol
Ich warte / hoffe auch einfach auf den Kindergarten. ;)
Obwohl ich umgeben bin von Müttern, die frühzeitig mit Abhalten / Windelfrei und ständiger Motivation fürs Töpfchen begonnen haben und die tatsächlich damit echt erfolgreich waren / sind, auch wenn immer so oft geschrieben würde, die Kinder würden das in dem Alter noch gar nicht können.
Siehst du echt, dass dieses Abhalten/Windelfrei tatsächlich immer funktioniert? Denn eine meiner besten Freundinnen praktiziert das bei ihrer Tochter auch. Die Kleine ist jetzt 1,5 Jahre alt und von sauber ist sie weit entfernt. Seit sie sitzen kann, setzt sie sie stündlich auf den Topf und wickelt nur mit Stoffwindeln bzw. lässt sie viel ohne Windel. Das Ergebnis ist jedoch, dass die Kleine ihr ständig irgendwo hinpullert oder kackt und gerade vor kurzem hatten sie eine extreme Topf-Verweigerungsphase, wo die Kleine schon gebrüllt hat, wenn sie den Topf nur gesehen hat. Ob sie jetzt dafür mit 2 oder 2,5 Jahren schon sauber ist, kann ich natürlich noch nicht sagen. Aber ganz ehrlich, mir wäre dieser Stress und dieser Aufwand echt nicht wert, nur um vielleicht ein paar Monate kürzer zu wickeln und dafür aber ständig Kleidung wechseln, Boden aufwischen, etc. zu müssen. Da wickel ich lieber ein Jahr länger und hab dann ein Kind, das wie mein Großer richtig sauber ist und ohne Erinnern und Topf setzen und ständig umziehen weiß, wann es aufs Klo muss. Aber ich weiß, dass dieser Trend jetzt wieder stark zunimmt und ich war auch ehrlich gespannt, wie es bei meiner Freundin klappt. Denn auch bei ihrem Großen hatte sie schon den Töpfchen-Wahn, damals aber noch mit Wegwerfwindeln gewickelt und ohne abhalten. Und ihr Großer war trotz dem ständigen auf den Topf setzen, das sie sicher über zwei Jahre mit ihm gemacht hat, nur ein paar Monate vor meinem Großen sauber und da noch nicht zuverlässig. Also im Endeffekt ging es bei ihr nicht schneller und sie hatte jahrelang Stress mit auf den Topf setzen und Kleidung wechseln. Deshalb kann ich es irgendwie wirklich nicht glauben, dass diese Kinder so viel schneller und besser sauber sind. Nur die Mütter vertuschen das halt dann oft und die Kinder tragen halt früher keine Windeln mehr. Aber es wird ja nicht erzählt, wie oft Kind sich einpischert und würde ich meine Freundin nicht so oft sehen und es eben live sehen, wie oft ihr Kind sich einpischert, wenn wir uns treffen, würde sie mir vielleicht auch was anderes erzählen. Also ich halte nichts davon, aber so hat halt jeder seine eigene Meinung zu diesem Thema :) Alles Liebe!
Doch, das ist massiver Druck, denn das Kind wird für etwas bestraft, was es noch gar nicht kann. Obwohl ich Bestrafung in jeder Hinsicht doof finde. Und windelfrei bedeutet nicht sauber oder trocken zu sein. Ich erfahre hier gerade auch einen extremen Hype um das windelfrei, erlebe dann aber gleichzeitig unzumutbare Situationen, wo 1,5 Jahre alte Kinder ausgeschimpft werden, weil sie ihr großes Geschäft in die Windel gemacht haben. Und ich werde doof angeguckt, weil mein bald 2 jähriger noch nicht auf den Topf geht. Naja, ich bin ja generell der Ansicht, dass Kinder hier ihrer ohnehin viel zu kurzen Kindheit beraubt werden, später fragt keiner mehr, wann man denn trocken wurde. Das machen die Kinder in einer liebevoll unterstützenden Umgebung schon ganz von allein.
Zieh Deiner Tochter Höschenwindeln an und gut ist. Ich finde es demütigend fürs Kind, wenn man es "zwingt", einzunässen oder einzukoten, und was es dabei genau lernen soll, ist mir auch unklar. Mein Sohn, nun 3,75 Jahre alt, kommt erst seit Ostern ohne Windel klar. Vorher hat er sich SEHR lange (bestimmt ein halbes Jahr) genauso verhalten wie Deine Tochter, irgendwann aber hat er sich darauf eingelassen, sich aufs Töpfchen zu setzen, war dann stolz wie Oskar, als er da hineingepinkelt hat und wir ihn alle mächtig lobten, und ab da ging es langsam vorwärts, das Pipimachen klappte recht schnell, beim großen Geschäft verweigerte er aber noch bestimmt zwei Monate lang das Töpfchen und den Klositz. So ist das halt. Mein Sohn war im Kindergarten nicht der Einzige, der in dem Alter noch Höschenwindeln trug. Irgendwann macht es "klick" und dann geht es. Das kann man nicht erzwingen.
Jedes Kind wird irgendwann trocken, von ganz alleine und zwar wenn das Kind soweit ist. Meine Tochter ist auch 3,5 Jahre alt, sie kennt ihr Töpfchen welches im Badezimmer steht, wenn sie merkt das sie muss geht sie drauf, aber nur mit Windel, ohne Windel mag sie noch nicht. Na und? Wenn sie dieses Jahr nicht trocken wird dann halt erst nächstes Jahr. Ich kenne kein gesundes Kind welches mit 18 Jahren noch Windeln trägt, entspann dich, dein Kind wird von alleine trocken werden
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