Elternforum Rund ums Kleinkind

2 Jährige schreit

2 Jährige schreit

Saphira2013

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Hallo Vielleicht habt ihr ja ein Tipp weil ich weiß bei meiner Tochter 2 Jahre nicht mehr weiter Sie hat sich angewöhnt zu schreien wenn sie etwas nicht bekommt und zwar Lauthals, voller Zorn. Bsp sie steht am Kühlschrank und möchte etwas essen, ich sage ihr dass ich kurz die Katze fertig füttere und dann komme, sie fängt an zu schreien Oder ich lese ihrem großen Bruder ein Buch vor. Sie mag das Buch aber nicht und will ein anderes. Ich sage ihr sie kann sich eins holen und dann lese ich ihr das vor, aber erst dieses Buch zu Ende. Sie will keins holen ich soll, ich sage ihr ich lese erst fertig. Sie fängt an zu schreien. So penetrant dass ich kaum weiterlesen konnte und der Große mir schon leid getan hatte. An diesem Tag gab es besonders viele ihrer Wutanfälle und mir ist die Hutschnur geplatzt. Ich fing auch an zu schreien und schickte sie raus aus dem Wohnzimmer. Tat mir auch leid aber in dem Moment konnte ich nicht mehr und ich wollte nicht mehr dass sie dadurch noch mehr Aufmerksamkeit bekommt und der Große immer zurück steckt. Ich habe es dann auch versucht sie in solchen Situationen abzulenken und in den Arm zu nehmen aber es wurde nicht besser. Ich weiß nicht was ich machen soll, was ist der richtige Weg ist. Sie bekommt dadurch nicht was sie will, aber verdammt viel Aufmerksamkeit. Das schreien macht sie meist nur bei mir (ich bin mehr weg als der Papa, dieser arbeitet in TZ und betreut in der Woche mehr die Kinder) Achja und ich würde sogar sagen mit ihr beschäftige ich mich mehr als mit meinem Sohn, also ich glaube nicht dass sie weniger Aufmerksamkeit von mir im positiven bekommt als mein Sohn. Vielleicht hat ja einer von euch einen Tipp, das wäre großartig


Anxunamun

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Antwort auf Beitrag von Saphira2013

Hallo. Also erst einmal glaube ich, dass 2 Kinder unter einen Hut zu bekommen eh schwer ist. Von daher finde ich es nicht schlimm, dass du mal ausgerastet bist. Das passiert jedem mal, und deine Tochter kann auch ruhig mal merken, dass du auch nur ein Mensch mit Gefühlen bist. Zu deinem Problem: Wenn Sie schreit, dann solltest Du sie einmal darauf hinweisen, dass sie mit Schreien hier nicht weiter kommt. Falls sie weiter schreit, dann am besten ignorieren. Schenkst du ihr Aufmerksamkeit beim Schreien wird sie immer versuchen sich so durch zu setzen. Also negatives Verhalten niemals mit Belohnung(Aufmerksamkeit) kombinieren. Das ist ziemlich schwer, zumal du ja eigentlich mit dem Sohn lesen wolltest. Unser Kinderärztin hat mir damals geraten das Kind ins Zimmer zu schicken. Und tatsächlich ist das auch immer noch das einzige was hilft, damit wir beide runterfahren können. Wenn mein Sohn also negatives Verhalten zeigt ( Schreien, Sachen werfen, Katzen nerven...) dann nehm ich ihn an die Hand und bring ihn ins Zimmer. Ich sage ihm, dass wenn er sich nicht benehmen kann, dann kann er nicht mit uns im Wohnzimmer sein. Tür zu und erstmal Pause für beide. Er schreit dann manchmal vor Wut noch rum, das dauert aber keine 2 Minuten und dann spielt er entweder friedlich oder fragt ob er wieder ins Wohnzimmer darf, weil er jetzt lieb ist. Diese Methode hat sich bei uns bewährt, wenn das Kind sozusagen außer Rand und Band ist. Wenn er so einen Befehlston (Mama Yoghurt!) hat, dann ignoriere ich ihn solange bis er normal mit mir redet. Das hab ich ihm erklärt und inzwischen kann er vollständige und freundliche Sätze formulieren. Er ist aber auch schon 3 Jahre alt. Also je nach Situation reagiere ich eben mit Auszeit im Kinderzimmer oder "Ignorieren". Wobei Ignorieren jetzt hart klingt. Nur in Bezug auf diese eine Sache. Und wenn er z.b. meine Hand nimmt und mich anschaut, dann erkläre ich ihm nochmal, dass er freundliche Sätze sagen soll. Für dich würde ich eben probieren ihr zu sagen, dass sie nicht Schreien soll, sonst liest du gar nichts vor. Nur wenn sie brav nachfragt. Aber natürlich muss sie halt trotzdem lernen zu warten. Falls das nichts hilft schick sie ins Zimmer und sag, sie kann dann nicht bei euch sein wenn sie sich nicht benimmt. Kommt sie dann aber ruhiger wieder ins Wohnzimmer und wartet, musst du sie natürlich massiv loben und umarmen. Schließlich ist es ja keine Bestrafung im Zimmer, sondern nur eine kleine Auszeit für euch beide. Und wenn sie eben versucht geduldig zu sein, sofort loben. Auch wenn sie nur 1 Minute warten muss. Bewährt hat sich dabei auch immer ein Wecker. Also sag beiden Kindern, jeder hat gleich viel Zeit mit Buch vorlesen und wenn der Wecker piepst, dann kommt der andere dran. So kann man auch prima Geduld üben und wirklich ganz viel loben!


kady33

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Antwort auf Beitrag von Saphira2013

Ich kann dich echt gut verstehen und auch dass du an deine Grenzen kommst. Ich finde es gut, dass du selbst nicht laut werden möchtest und dich reflektierst :) Ich halte wenig davon, Kinder ins Zimmer zu schicken, anzuschreien oder zu bestrafen. Was passiert da denn? Sie hat ein Bedürfnis, du hast ein anderes Bedürfnis, dein Sohn hat ein wieder anderes Bedürfnis. In erster Linie geht es wahrscheinlich nicht mal um das Buch. Dann geschieht folgendes: Deine Tochter sieht ihr Bedürfnis nicht befriedigt. Es entsteht Frust. Sie ist 2. Sie hat natürlich noch nicht gelernt, was Frust ist. Sie kann es nicht benennen und ohne Hilfe auch nicht regulieren. Logisch. Sie ist ja 2. Gleichzeitig ändert sich bei dir und deinem Sohn das Bedürfnis. Nach Ruhe, Harmonie etc. Auch logisch. Was passiert jetzt? a) Du wirst auch laut. Lernkonsequenz: wenn ich laut genug bin, setze ich mich durch. Willst du das vermitteln? Nein, das war ein Impuls. Absolut verständlich, ist bestimmt jedem schon passiert. Aber mit Frust umgehen ist immer noch ein weit entferntes Ziel. Oder b) Du bestrafst durch Wegschicken. Lernkonsequenz: Wenn ich mich so fühle (und ich weiß ja nicht mal, was ich da fühle), werde ich alleine gelassen. Zu beobachten: das Kind ist dann vielleicht ruhiger, aber wird das Verhalten langfristig in nicht angemessene Verhaltensweisen umsetzen, die sich vielseitig äußern können. Beispielsweise Konflikte auf Kosten des eigenen Wohlbefindens vermeiden. Oder c) du nimmst dir Zeit, überlegst, welches Gefühl hinter dem Handeln deiner Tochter steckt, und verbalisierst das erstmal. "Du bist gerade frustriert und ärgerst dich. Was können wir tun, damit du dich beruhigst?" Natürlich ist jetzt nicht gemeint, dass du das Bedürfnis deines Sohnes nach dem einen Buch hinten anstellst, sondern einen Weg mit deiner Tochter findest, wie sie regulieren könnte bzw. wie du dabei helfen kannst, ohne zwingend das zu tun, was sie fordert. Das kann klatschen sein. Oder ein Gummiball zum Kneten. Oder ein Kissen zum Reinbrüllen. Oder auf einem Bein stehen. Oder einen Gegenstand beschreiben. Lernkonsequenz: ich lerne (auch wenn es länger dauert), was ich fühle und wie ich damit umgehen kann. Ich werde nicht allein gelassen und Mama versteht mich, auch wenn ich es nicht tue Ja, das ist anstrengend. Und ja, das nimmt Zeit in Anspruch. Und ja, es gibt Leute, die meinen, dass sei keine Erziehung. ABER es ist die beste Vorbereitung auf später und schafft eine wundervolle Beziehungsebene. Dieser Weg bedeutet nie, dass Eltern es ihren Kindern immer recht machen müssen und die eigenen Bedürfnisse hinten runter fallen, sondern dass sie ihnen auf Augenhöhe begegnen und nicht die körperliche Überlegenheit nutzen, um etwas durchzusetzen. Liebe Grüße


Nhu Hoang

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Antwort auf Beitrag von Saphira2013

Meine mittlere Tochter war auch so, sie fing meist an zu quengeln und hab anfangs versucht auf sie einzureden, hab dann aber schnell gemerkt wenn du ihr indem Moment die Aufmerksamkeit gibst wird’s nur schlimmer. Ich hab’s dann einfach ignoriert und sie immer in ihrem Zimmer schreien gelassen bis sie sich von alleine wieder beruhigt hat. Nach ungefähr 2 Monaten war hat sie selber gemerkt dass es alles nichts bringt ausrasten schreien quengeln.


Saphira2013

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Antwort auf Beitrag von Saphira2013

Danke für eure Antworten. Ich bin mir noch nicht sicher wie oder welche Tipps ich umsetzen möchte. Ich habe sie auch schon aus dem Wohnzimmer geschickt, weil sie so laut schreit, aber sie schafft es nicht runter zu kommen. Meist brauchte ich kurz dieses rausschicken bzw bin ich auch schon aus dem Raum raus zum durchatmen. Wenn ich dann zu ihr gehe hört sie auf zu schreien und weint dann bitterlich. Damit bin ich nicht glücklich. Sie soll lernen dass sie so nicht schreien kann, aber ich fühl mich dann schlecht weil ich nicht will dass sie denkt ich habe sie nicht mehr lieb.