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Will nicht in den Kiga - nur Kampf und ich bin am Ende. Was soll ich tun?

Will nicht in den Kiga - nur Kampf und ich bin am Ende. Was soll ich tun?

sonnenschein1704

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Hallo liebe Mamas, gestern war mein Großer das erste mal nach 2 Jahren Tagesmutti im Kiga. Es war ein Kampf. Es gibt für uns keine Eingewöhnung, da die Kinder von einer Tagesmutti kommen, die zum Kiga gehört. Er kennt einige Kinder. Zeitgleich kam ein weiterer Junge von der Tagesmutti, ein weiterer ist seit November dort. Ich bin in Elternzeit, er weiß, dass ich zu Hause bin. Es ist ein Kampf. Gestern nur Gebrüll und furchtbares Weinen, um sich schlagen. Ich musste von der Erzieherin aus gehen. Danach war alles in Ordnung. Sie meinte, dass es Wutweinen war und nicht aus Traurigkeit. Sie musste mal straff mit ihm reden, dann war alles in Ordnung. Jetzt gerade wieder Kiga. Er hat furchtbar gebrüllt, geweint, um sich geschlagen. Anziehen fast unmöglich bzw. hat sich immer wieder ausgezogen. Reden hat nichts genützt, streng reden ebenfalls nicht. Er hat nichts mehr wahr genommen. it Grauen denke ich an morgen. Wie kann ich die Situation entschärfen? Wie kann ich mit ihm reden, wie ihm helfen? Es is so schwer und ich plage mich mit Schuldgefühlen. Auf der anderen Seite weiß ich, dass es ihm gut tut und er viel lernt. Aber ich weiß mir keinen Rat mehr. Habe schon gesagt, dass wir am Nachmittag was unternehmen usw. Er das ganz toll gemeistert hat. Er ein toller großer Junge ist. Danke und LG


Meffilein

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Antwort auf Beitrag von sonnenschein1704

aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: durchhalten. Hast du deine Bedenken den Erziehern gegenüber geäußert? Was sagen die dazu? Die sehen dein Kind ja dann nach dem morgendlichen Drama den ganzen Tag und können oft dann am besten einschätzen wie es ihm tatsächlich geht. Mit meiner Tochter (wird im Januar 3) habe ich ein ähnliches "Theater". Sie geht seit August in die Kita, ich bin jetzt in der 30. Woche schwanger, d.h. auch zu Hause - und ich kenne diese schuldgefühle nur zu gut. Aber - mir ist auch bewusst das meine Tochter das spürt. Sie merkt das Mama sich auch nicht unbedingt wohl fühlt mit der Situation und springt darauf an. Würde ich zur arbeit müssen wäre meine Einstellung ja eventuell völlig anders - das heißt die Frage ob man vielleicht doch nicht in den Kiga geht stände überhaupt nicht zur Diskussion. Und so versuche ich es auch zu halten bzw. auszustrahlen. Ob sie in die Kita geht steht nicht zur Diskussion, sie geht (es sei denn sie ist krank natürlich). Und diese Regel gilt nicht nur für sie sondern vor allem für mich. Meine Einstellung muss stimmen. Seit eh und jeh weint meine Tochter wenn ich morgens gehe. Ich hab verschiedene "Varianten" durch - viel zeit nehmen zum aus- und anziehen im Kiga, sie dann in die Gruppe bringen und warten bis sie spielt - sobald ich anstalten machte zu gehen wurde geweint. Schnell ausziehen/anziehen, Kind den Erziehern in den Arm/an die Hand geben, kurz und schmerzlos gehen - ich konnte sie noch das ganze Treppenhaus lang weinen hören. Schimpfen und streng sein, gut zureden, überreden, Diskuttieren (ja sie kann schon wunderbar diskuttieren), ihr sagen sie soll nicht diskuttieren, alles endete in Tränen und Wutgeheul. Schimpfen war am schlimmsten - das hab ich aber auch nur einmal gemacht. Ist ja eigentlich auch nicht angebracht sie will mich ja nicht ärgern damit. Aaaaaber - immer wieder wird mir von den Erziehern versichert, dass keine 5 Minuten nachdem ich weg bin alles in Ordnung ist. Wenn ich sie abhole sagt sie auch immer es war schön und erzählt mir wo und was sie gespielt hat und mit wem. Anfänglich war danach jedes Gespräch mit ihr in Richtung Kita schwierig. Sie sagt sie wolle nicht - aber wenn man dann gesagt hat "aber du kannst dann wieder mit C. in der Puppenecke spielen" hat sie sich dann doch gefreut und war einverstanden doch wieder zu gehen. Geholfen hat da das Gebetsmühlenartige Wiederholen von "Papa geht arbeiten, L. geht in den Kindergarten" und "Mama holt mich immer wieder ab!". Und eben nicht einknicken - ob man in die Kita geht steht nicht zur Diskussion. Beim Elterngespräch mitte Dezember hat mir die Bezugserziehering dann erklärt das das morgendliche Gebrüll für meine Tochter eine Art abschiedsritual geworden ist - sie macht es quasi gewohnheitsmäßig. Das ist anstrengend für uns alle, aber nicht schädlich und wird sich auch wieder legen. Solche Phasen hätten alle Kinder mal. Wir (also ich und die Erzieher) achten nur darauf das wir dann morgens einen Moment erwischen wo ein Erzieher "frei" ist und direkte anlaufstelle für meine Tochter - damit ich sie nicht "stehenlasse". Also ich hab da immer schon drauf geachtet, aber die Erzieher wollen halt mehr darauf achten das sich einer "abseilt" wenn wir ankommen. (morgens kanns ja auch schonmal ganzschön turbulent zugehen, da musste ich schon mal warten bis meine tochter dann "dran" war. die wartezeit gab meiner tochter aber wiederum die gelegenheit sich daran zu erinnern das sie ja heulen und wütend sein muss ) Bauchschmerzen macht mir das immernoch - aber ich weiß das es ihr 5 minuten später gut geht und sie dann auch den ganzen tag nicht nach Mama fragt oder soetwas. Sie schläft auch dort - völlig problemlos ohne mama - zu hause wär das nicht denkbar, z.b. mit papa ins bett geht garnicht. Und es gibt ja auch lichtblicke. Just heute morgen hatten wir einen: Ich habe zu hause mit ihr "abgemacht" das wenn wir im Kindergarten sind und Mama dann geht das sie nicht weinen muss. Und wir gingen wie immer hin, sie zog sich aus und an (inzwischen kann sie das ganz toll alleine *stolz*), eine Erzieherin nahm sie an die Hand und wir sagten tschüss und sie winkte noch - war zwar nah dran und guggte verzweifelt, aber sie hat nicht geweint. (ich hoffe so gehts jetzt weiter). so sorry für den langen beitrag, aber vielleicht ists auch schön für dich zu lesen, dass du nicht allein bist mit dem Problem ^^ Und es muss ja irgendwann besser werden - spätestens dann zum Schulabschluss.


ramona1704

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Antwort auf Beitrag von Meffilein

Danke, für Deine Mutmachantwort. Ich habe gestern früh auch eine SMS von einer befreundeten Mama bekommen, die ihr Kind in der gleichen Gruppe hat. Sie sagte, dass er eine halbe Stunde später schön am Tisch gespielt hat. Auch die Erzieherin meinte, dass er kurze Zeit später wieder fit war. Seit im Mai sein Bruder auf die Welt kam, hat er sich sowieso verändert. Eifersucht ist immergegenwärtig, auch wenn er seinen Bruder liebt. Der Start war auch schlecht. Er war jetzt zwei Wochen mit zu Hause. Wäre er vielleicht direkt von der Tagesmutti zum Kiga gekommen, wäre es vielleicht leichter gewesen. Mein größtes Problem ist aber, dass er schon zu Hause brüllt und teilweise um sich schlägt. Er läßt sich nicht anziehen und wenn dann nur nach langem Kampf. Das schlägt aufs Gemüt. LG


tina70

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Antwort auf Beitrag von sonnenschein1704

also ich bin da ja ganz anderer meinung...ich finde diese durchhaltphrasen echt schrecklich. ICH würde mein kind wieder mit nach hause nehmen und es irgendwann nochmal versuchen. ein kind macht das nicht, um dich zu ärgern. wo bleibt das bauchgefühl von manchen müttern? ich verstehe das nicht... aber letztendlich muß ja jeder selber wissen wie er es machen möchte... lg tina


Meffilein

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Antwort auf Beitrag von tina70

wenn das kind dann länger als 10 minuten unglücklich wäre dann würde ich dir da vollkommen zustimmen. es ist eben von kind zu kind verschieden. wenn es wirklich nur wutgebrüll ist - noch dazu ganz am anfang - warum dem nachgeben? kinder können und müssen (auch in dem alter) auch lernen mit ihrer wut umzugehen, und das wut nicht dazu führen kann das man immer seinen willen kriegt. dazu ist die trotzphase ja "da" - um konfliktlösungstrategien zu entwickeln. hat das kind mit wut und geschrei erfolg - na super, konfliktlösungsstrategie gefunden, kann man immer wieder anwenden. praktisch. (kann man natürlich nicht pauschalisieren, aber im grunde sind doch die züge der trotzphase so oder seh ich das jetzt komplett falsch?) wäre das ganze z.b. ein harmloseres thema als "in den kindergarten gehen" und dein kind würde z.b. einen wutanfall bekommen weil es.. sagen wir ein zweites stück wurst an der theke im supermarkt möchte. würdest du ihm eins organisieren oder einfach mal wütend sein lassen? wenn du ihm eins organisierst kannst du dich drauf einstellen das du in zukunft jedesmal nen trotzanfall zu erwarten hast - oder du fängst an ihn jedemal zu umgehen indem du von vornherein um ein zweites stück wurst bittest ^^ (ist nur ein beispiel - kann auch quengelware sein.. oder jacke nicht anziehen.. oder etc.pp. wir alle wissen warum kinder so auch mal trotzig sein können). und trotzanfälle können aussehen als sei das kind totunglücklich und nie mehr fröhlich ^^ auf den ersten blick. nach 5-10 minuten ist aber auch gut. wie gesagt - ich finde da ist wut und wirkliches unglück stark zu unterscheiden. hier kommen auch zwei situationen zusammen: eventuelle trotzphase und neuer lebensabschnitt. nur kann ich den lebensabschnitt doch nicht auf pausenmodusstellen nur weil das kind trotzig ist? wäre nach ner stunde noch immer theater wäre die situation eine ganz andere.


seestern1978

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Antwort auf Beitrag von Meffilein

Ich sehe es wie Meffilein. Da muss er leider jetzt erstmal durch. Meistens beruhigen sich die Kinder, wenn die Mutter kaum aus der Tür ist. Es hat wirklich was damit zu tun, dass Du zuhause bleibst und er muss los. Hinzu kommt tatsächlich das Alter. Mein Sohn ist jetzt 3,5 Jahre alt und seit 2 Monaten ist es hier ein auf und ab. Mein Mann und ich wechseln hab mit Verhandeln, klaren Ansagen und Trösten. Sein Erzieher meint, dass es voll in der Trotzphase/Findungsphase ist und ich sehe es auch so. Vielleicht kommt bei Euch auch alles zusammen. Bei uns ist noch der 5 Monate alte Bruder da, den er lieb hat, aber auf den er auch ein bißchen eifersüchtig ist. Wir erklären immer, als DU ein Baby warst, hat Mama Dich auch gestillt, immer getragen etc. .........lass es vorüber gehen und sei geduldig. Gegenankämpfen bringt bei uns gar nichts, nur Diplomatie und Ansagen. Gruss Katrin


Vibella

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Antwort auf Beitrag von seestern1978

Werde ich nie verstehen... Naja, egal. Ich finde es komisch, daß er keine sanfte Eingewöhnung bekommt. Nur, weil er schon Kinder kennt und die Tagesmutter irgendwas mit der Kita zu tun hat? Trotzdem ist doch vieles neu. Erzieher, Räumlichkeiten, Abläufe, neue und vorallem mehr Kinder,... Da Du ja zu Hause bist, solltest Du auf eine sanfte Eingewöhung drängen. Vielleicht weint er beim Abschied wirklich nicht vor Traurigkeit, aber wenn doch? Dann kann es auch sein, daß er nach den 5 Minuten weinen resigniert. Versuche rauszubekommen, ob es wirklich nur der Abschied ist, oder ob er Dich einfach noch etwas dabei braucht. LG


larissa

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Antwort auf Beitrag von sonnenschein1704

... ist dazu da, dass das Kind sich LANGSAM an das neue Zuhause gewöhnen kann. Diese "Da-muss-er-durch-Sprüche kann ich langsam nicht mehr hören. Also, auf eine 2-6-wöchige Eingewöhnung nach dem Berliner Modell bestehen. Jeder Kindergarten der sich daran nicht hält disqualifiziert sich selber. Larissa