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Was machen die Kinder den ganzen Tag....

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in einem Kindergarten in Deutschland? Blöde Frage, aber meine zwei Jungs gehen beide hier im Ausland in den Kindergarten, waren nie in einem in Deutschland. Unser Aufenthalt hier ist noch ein bzw. zwei Jahre, danach vielleicht wieder zurück nach Deutschland. Die Kinder hier lernen ab der ersten Kigaklasse (es ist nach Alter unterteilt, heißt 1. Kiga Klasse 3-4 jährige, 2. Kiga 4-5 jährige usw.) die Zahlen, Buchstaben, lesen und schreiben. Wobei ich gleich sagen muß, daß das nichts mit Drill zu tun hat, sondern kindgerecht und im Spiel beigebracht wird. Meine Kinder haben viel Spaß an den Kindergärten hier und ich befürworte es, daß sie schon in diesem Alter mit "Lernen" anfangen. Auch das erlernen einer zweiten und dritten Sprache (Englisch und Chinesisch) ist für sie überhaupt kein Problem. Gibt es in Deutschland auch Kindergärten, die vor der Schule den Kindern das Alphabet und die Zahlen vermitteln und sie somit auf die Schule vorbereiten? Lieber Gruß aus China Stephanie


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Einge gute Frage!! So wie das bei euch gehandhabt wird, so ist es hier nicht. Meine Kinder sind jetzt 4 Jahre alt - sie kennen jetzt zwar die Zahlen von 0-100 zuverlässig und das Alphabet, aber es wird nicht bewusst "beigebracht" und es steht auch nicht das Vermitteln von "Wissen" auf dem Plan. Was sie machen?? Laut meinen Kindern: "Nichts..." ;-) Gemeinsam Frühstücken - ggf. Mahlzeiten im KiGa zubereiten, Gesellschaftsspiele erlernen, basteln mit sämtlichen Materialien, singen, Sport und bei uns stehen viele Ausflüge auf dem Programm (Tierpark, Kurpark, Schlösser, Bücherei - und mal in diverse Betriebe rein gucken). Also Projektwochen zum Thema Wald, Musik, Universum, Mittelalter, Indianer, Steinzeit - all sowas findet auch statt, aber da steht eher der Spass an der Sache im Vordergrund, statt das konkretes Wissen vermittelt wird. (das ist dann wohl eher der Nebeneffekt, der dann erzielt wird). Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich Kinder, die es gewohnt sind, durchaus etwas zu lernen und eine gewisse Struktur und Disziplin gewohnt sind, in einem deutschen Kindergarten dann unterfordert fühlen.


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Das Leben besteht doch nicht nur aus Zahlen und Buchstaben und zur Entwicklung gehört doch mehr als lesen und schreiben lernen. Davon mal abgesehen, ist hier auch das Schulsystem darauf ausgerichtet, dass die Kinder eben nicht lesen und schreiben können, wenn sie in die Schule kommen. Was sie machen? Singen, tanzen, basteln, töpfern, viel Sport, sie lernen schwimmen, Holzarbeiten, Theater spielen, kochen und backen, sie lernen die Natur kennen, ihre Stadt und die öffentlichen Einrichtungen usw. Diese Dinge finde ich für die Entwicklung erstmal viel wichtiger. Es gibt Kinder, die lernen dann so ganz nebenbei auch Zahlen und Buchstaben, wenn sie soweit sind. Es gibt Kinder, die lernen das erst in der Schule, das ist doch kein Problem! Mein Großer ist jetzt 6,5 Jahre alt und in der 2.Klasse, obwohl ihm keiner schon mit 3 Jahren gezielt die Buchstaben beigebracht hat, das hat er irgendwann ganz nebenbei von alleine gelernt. Wobei ja gerade China nun nicht so ganz frei ist von Drill!!!


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Auch wenn das jetzt so rüber kommt, daß die Kinder hier in China "gedrillt" werden, so ist es ganz und gar nicht. Unsere Kinder gehen auch nicht in chinesische Kindergärten sondern internationale. Somit sind dort auch internationale Kindergärtnerinnen und Lehrer. Meine Kinder basteln, schwimmen, kochen, lernen vieles über die Tierwelt, über die vielen verschiedenen Nationen, singen Lieder usw. was Eure eben auch machen und lernen dennoch nebenbei, was bei uns eben erst in den ersten Schulklassen vermittelt wird. Es geht mir nicht darum, daß ich das unheimlich wichtig finde. Ich merke nur, daß Kinder ab dem Alter von 2 Jahren extrem aufnahmefähig sind und Spaß am "lernen" (im spielerischen Sinne) haben. Die Kindergärten hier sind mehr strukturiert, haben nicht nur Spiel-, Mal-, Tanz-, Sing- und Bastelstunden, sondern auch mal, Englisch, Chinesisch, "Mathe" und "Naturkunde". Was man sich aber nicht wie bei Schulkindern vorstellen soll. Im kindgerechtem Stil wird dies vermittelt. Natürlich dreht es sich im Leben nicht nur um Zahlen und Buchstaben, aber wäre es denn so verkehrt, dies auch in Deutschland vor dem Alter von 6 Jahren einem Kind langsam beizubringen? Die Kinder, die wir hier kennen und die im Kindergarten dies alles gelernt haben, haben in der ersten und folgenden Klassen weniger Probleme und können sich auch viel besser konzentrieren und sind alles andere als gedrillt. Natürlich kann ich eine internationale Schule nicht mit den deutschen Schulen vergleichen. Dazu fehlen in Deutschland die Fachkräfte und das Geld, leider. Klar brauchen Eure Kinder vieles nicht, aber fändet Ihr es denn nicht toll, wenn Euer Kind von klein auf eine zweite Sprache sprechen würde, die es durch fremdsprachige Kindergärtnerinnen beigebracht bekommen würden, z.B. Englisch? Diese Sprache wird heutzutage überall gesprochen und schaden tut es einem Kind nie. Wie sehr müht man sich als Erwachsener ab, eine Sprache neu zu erlernen, Kinder lernen dies regelrecht mit links. Bitte, es soll sich niemand angegriffen fühlen, nur sehe ich vieles von einer ganz anderen Perspektive und finde es schade, daß Deutschland in vielem einfach hinterher ist. Lieber Gruß an alle Mamis aus China Stephanie


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Also wenn du auf so einem Dorf landen solltes, wo mein Kind in den KG geht, wären deine Kinder völlig unterfordert. Dort ist spielen angesagt, wie es meiner Meinung auch sein soll. Die Kinder müssen sich noch früh genug auf´s Lernen einstellen. Deine Kinder würden sich in der ersten Klasse in Deutschland langweilen. Ich finde (meine Meinung) ist es besser, die Kinder erst mal Kind sein zu lassen und das Lernen, Schreiben, Rechnen in die Schule zu verschieben. Schönen Gruß aus den gerade sonnigen Sachsen! und nicht persönlich nehmen


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Willst Du mal meine ehrliche Meinung. Ja, das ist sicher schön. Aber viel wichtiger ist es doch, dass die Kinder erstmal ihre eigene Muttersprache beherrschen. Du vergißt dabei, das viele Kinder auch aus etwas bildungsferneren Schichten kommen und diemüssen erstmal viele andere Sachen lernen, bevor man an Englisch, Zahlen oder Buchstaben denken kann. Das 2.Problem ist , dass unser Schulsystem nicht auf Kinder eingestellt ist, die mit so einem Wissensvorsprung kommen.Da müsste sich dann auch so einiges ändern. Ein internationaler Kiga in China ist nun mal nicht repräsentativ für alle Bildungsschichten. Nicht umsonst werden hier z.B. Sprachtests schon frühzeitig gemacht, um die auffälligen Kinder noch vor Schulbeginn ördern zu können. Und das macht man sicher nicht für Einzelfälle, man macht es, weil die Problematik zunimmt. Wie sollen diese Kinder zusätzlich noch Englisch lernen? Davon mal abgesehen, hat mein Sohn auch seit er 3 Jahre alt ist im Kiga Englisch gelernt, das ist aber nicht repräsentativ. Die Zahlen konnte er schon vor dem 3.Geburtstag, wann er die Buchstaben konnte, weiß ich gar nicht genau. Letztendlich kam er mit 5 Jahren in die Schule und war total unterfordert. In einem int. Kiga in China findest Du halt bestimmte Schichten nicht und solche Kindergärten kannst Du hier mit Sicherheit auch finden. Danach folgt dann die entsprechende Privatschule. Das ist doch aber nicht repräsentativ. Und das in China an sich viel gedrillt wird, ist doch unumstritten.


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Du kannst dir zumindest in Großstädten auch eine solche Bildung "kaufen", dort gibt es auch internationale Kindergärten und Schulen. EIn solches Angebot wäre in einem normalen KiGa nicht möglich, wie auch mit maximal zwei Erzieherinnen für 25 Kinder. Unsere Tochter und bald auch unser Sohn sind in einer KIta, in der sich 5 Erzieherinnen und Praktikantinnen um 15 Kinder kümmern, da ist schon mehr Raum fürs Lernen. Es geht aber eher um Projekte. Z.B. haben die Vorschulekinder im Mai ein Amselnest beobachtet, das wir im Garten hatten, Fotos gemacht, in Büchern nachgeschlagen, rausgefunden, was Amseln fressen, wie lange sie brüten usw. Oder sie organisieren (inkl. "Catering") eine Zirkusveranstaltung. Oder machen eine Ritterwoche, besuchen eine Burg, verkleiden sich und lernen wirklich viel. Gerade läuft ein WM-Projekt, bei dem jeden Tag ein anderes Teilnehmerland vorgestellt und auf dem Globus gesucht wird, die Kinder ein WM-Fußball-Turnier gegen die anderen Kitas veranstalten, sich Trikots basteln (dabei werden dann auch Zahlen geschrieben). Wenn sie aus der Kita kommen, können alle die meisten Großbuchstaben erkennen, ihren vollständigen Namen und einige Wörter schreiben, haben ein elememtares Zahlenverständnis, können souverän mit Kleber und Schere umgehen usw. Wichtiger noch - sie haben gelernt, wo man sich Informationen beschaffen kann, sie können allein auf dem Markt und beim Bäcker einkaufen, sie wissen, wie man nach dem Weg oder um Hilfe fragt, sie können sich um Kleinere kümmern und Hilfe anbieten, sie können Konflikte lösen und ihre Sachen in Ordnung halten. Die Erfahrung lehrt, dass so vorbereitete Kinder in der Schule keine Schwierigkeiten haben. Ich bin wirklich sehr zufrieden.


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Hallo Stephie, schön *kopfschüttel*, wie sich einige Mütter wieder gleich angegriffen fühlen *schmunzel*, dabei wolltest Du doch "nur" wissen was in dt. Kindergärten so abgeht! *schmunzel* Also in Spanien ist es in den "normalen" Kindergärten auch schon so das Zahlen, Buchstaben, Englisch, Naturkunde, usw. auf spielerische Weise gelehrt wird. Ich finde das supertoll und unsere Maus hat nun in nur 4 Monaten echt genügend spanisch gelernt das sie fast alles versteht! Ich denke Deine Kinder sind in Deutschland wirklich unterfordert und können ja vielleicht nachmittags noch was machen in chinesischen Spielgruppen oder so, und wenn sie in die Schule kommen, dann werden sie die erste Klasse überspringen können. Eine Cousine meines Mannes hat das mit all Ihren Kindern gemacht! Viel Glück!!!! Simone


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Und Spanien kann man umgekehrt auch als Beispiel dafür nehmen, dass es eigentlich keinerlei Vorteile bringt, wenn die Kinder das schon so früh lernen, denn Spanien ist bei Pisa ja auch ziemlich weit hinten zu finden! Ich finde lernen im Kiga sehr wichtig, aber nicht Zahlen und Buchstaben lernen. Dafür brauchten meine Kinder weder Kiga noch Schule.


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Hallo, sowas wirst du in den meisten deutschen Kigas nicht finden. Wenn ihr in eine Grossstadt zieht, kann es aber sein, dass es eine private Einrichtung nach deinem Geschmack gibt, da muesstest du dich fruehzeitig umhoeren und dich in Wartelisten eintragen. Bei uns gibt es vorwiegend freies Spiel drinnen und draussen, sowie Basteln, Malen, Buecher anschauen, manchmal Toepfern, einmal die Woche Turnen, einmal Rhythmik, einmal privat organisiertes spielerisches Englisch (ist bei den Kindern aber nicht besonders beliebt). Am wichtigsten ist mir, dass die Erzieher liebevoll sind und sich meine Tochter wohl fuehlt. Ein paar Zahlen und Buchstaben kann sie uebrigends schon, allerdings nicht aus dem Kiga, sondern hat sie zu Hause aufgeschnappt. Wenn es dir wichtig ist, nimm dir selbst die Zeit. LG Berit