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Vertrauensbruch?

Vertrauensbruch?

Anja1234

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Hi, ich würde gerne Eure ehrliche Meinung zu folgendem Thema hören. Mein Schwiegervater hat nachmittags bei uns auf meinen 4 jährigen Sohn aufgepasst und ist in dieser Zeit mit ihm spontan zu einer Bekannten gefahren. Meine Schwiegermutter lebt leider seit 1 Jahr nicht mehr, wir kennen die Bekannte nur aus Erzählungen und als neue "Bekanntschaft" ist es auch irgendwie noch ein heikles Thema. Für mich fühlt sich das ganze falsch und nach einem Vertrauensbruch an. Zum einen weil wir die Person nicht kennen, zum anderen weil er meinen Sohn einfach irgendwo hin bringt, ohne, dass ich davon etwas weiß. Bin ich da zu empfindlich? Wie würdet ihr es empfinden?


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Anja1234

Hallo, ich glaube, dass das Problem vielleicht woanders liegt als es dir bewusst ist. Klar, es hat dir nicht gefallen, dass er deinen Sohn irgendwo hinbringt, ohne dich zu fragen. Das kann man verstehen. Aber du schreibst, er habe sie zu einer „Person, die du nicht kennst“ gebracht. Aber mal ehrlich: Denkst du, dass diese „Person“ gefährlich ist? Dass sie deinem Kind weh tut? Nein, das denkst du nicht. Sondern du nennst sie so abfällig „Person“ (statt Frau oder Freundin), weil es dir überhaupt nicht gefällt, dass dein Vater eine neue Beziehung hat oder dabei ist, sich zu verlieben. Das kann man völlig verstehen, kein erwachsenes Kindtut sich leicht, wenn der verwitwete Vater vielleicht eine neue Beziehung anfängt. Ganz im Gegenteil. Ich habe gleich drei Freundinnen, die dasselbe erlebt haben. Und die sehr überrascht waren, wie schnell Witwer sich neu verlieben können. Einer der Väter hatte schon nach sechs Monaten eine neue Freundin. Die beiden anderen nach etwa einem Jahr. Das fühlt sich kränkend an. Und zwar auch dann, wenn der Kopf behauptet, dass das völlig okay ist und man es dem Vater gönnt. Das kleine Mädchen, das man auch ist, sieht das aber ganz anders. Was ich damit sagen will: Es geht hier um zwei Dinge. Der erste Punkt ist, dass dein Vater mit dir absprechen sollte, was er mit deinem Sohn vorhat, egal was das ist. Wenn er wegfahren möchte mit ihm, egal ob zum Einkaufen, zur Tankstelle oder zu jemand anderem, sollte er das vorher kurz sagen. Das würde ich freundlich mit ihm vereinbaren. Denn ich denke, er wusste nicht, dass das für dich wichtig ist. Das zweite Thema ist natürlich die Bekannte deines Vaters. Du siehst sie als Fremdkörper, der nicht in eure Familie gehört, als Störfaktor und deinen Vater vielleicht ein bisschen als Verräter an deiner Mutter, weil es da eventuell eine neue Frau in seinem Leben gibt. All das mag man nicht, egal wie erwachsen man ist. DAS ist es vielleicht, was du unbewusst eigentlich mit „Vertrauensbruch“ meintest. Ich finde solche Gefühle normal. Du musst - falls er eine neue Freund hat oder demnächst haben wird - das auch nicht toll finden. Du musst nicht einmal groß mit ihr verkehren. Und du musst auch nicht erlauben, dass die beiden mit deinem Sohn etwas zusammen machen, dass dein Vater sie also mit deinem Kind besucht. Er ist stolz auf seinen Enkel und wollte ihn der Frau zeigen. Das kann man verstehen. Du kannst ihm das auch so sagen: Dass du es verstehst, aber es zukünftig lieber nicht möchtest, weil du seine Bekannte nicht kennst. LG


Tierpark-Mama

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Naja, wenn es ihr VATER wäre, dann hättest du sicher mehr recht. Allerdings schreibt sie ja von ihrem SCHWIEGERvater. Da ist das schon nochmal ein bisschen anders. Den Schwiegervater kennt man nicht sein Leben lang, wie seinen eigenen Vater. Ich hätte auch gemischte Gefühle, wenn mein Schwiegervater mit meinem Kind zu einer Bekannten geht, die ich selbst nicht kenne, ohne mir das vorher zu sagen. Ob man das nun schon vertrauensbruch nennen muss, weiß ich nicht. Ich würde dem Schwiegervater einfach sagen, dass ich es nicht gut finde, wenn er sowas ohne vorheriger Absprache macht. Aber ich bin mir auch sicher, dass er das nie machen würde, wenn er sich nicht sicher wäre, dass dem Kind nichts passiert. Er will ja auch nur das Beste für seinen enkel. Einfach miteinander reden. Das löst am schnellsten die meisten "probleme".


Suomi

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Antwort auf Beitrag von Tierpark-Mama

Naja wo genau soll denn der Unterschied sein,ob es der Schwiegervater oder der eigene Vater ist? Der Schwiegervater ist immerhin der Vater von ihrem Partner und der wird seinen Vater anscheinend auch sein Leben lang kennen. Was sagt er dazu? Hat er ein Problem damit oder vertraut er seinem Vater? Weder meine Eltern noch meine Schwiegereltern müssen mir bescheid geben, wenn sie mit meiner Tochter einkaufen gehen oder jemanden besuchen. Ich vertraue ihnen da einfach ansonsten würde ich sie auch nicht alleine mit meiner Tochter lassen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Suomi

So sehe ich das auch, Suomi. Ein Schwiegervater gehört nun mal genauso zur Familie wie der Vater, ob man das will oder nicht: Der Ehepartner komtm ja nicht solo daher. Und genauso wie ich erwarte, daß er mit den ggf. auch Widrigkeiten in meiner Familie klarkommt, darf er erwarten, daß ich dies mit den Seinen mache. Ich sehe es wie Bonnie. Auch ich habe erlebt, wie erwachsene Frauen ziemlich pikiert reagierten, wenn der verwitwete Elternteil, egal ob Mutter ob Vater, sich (schnell odr auch nicht) einen neuen Partner/in fanden. Statt froh zu sein,denn ich hätte mir das für meine Mutter sehr gewünscht - eine einsame Mutter, ein einsamer Vater, dessen einziger Lebensinhalt, wenn überhaupt, nur noch die (Enkel-)Kinder sind, ist nicht nur oft belastend, sondern letztendlich sehr traurig. Eltern dürfen und müssen ihr eigenes leben mit eigenen Freudschaften und eigenen Partnern führen, da haben sich Kinder weitgehend rauszuhalten wie das umgekehrt ja auch oft und hier sehr stark gewünscht wird. Und eine neue Lebenspartnerin gehört dann auch zur Familie. Erweist sich diese Person als wirklich unwürdig, ist es eine andere Sache, aber ihr zunächst mit Mißtrauen zu begegnen, würde mich als betroffener (Schwieger)Elternteil sehr kränken. Letztendlich ilt und galt für mich, was Du schreibst, Suomi, und das galt für Institutionen wie für (Groß)Eltern, für Freunde wie für alle anderen: "Ich vertraue ihnen da einfach ansonsten würde ich sie auch nicht alleine mit meiner Tochter lassen."


Tierpark-Mama

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Es ist schön, dass ihr eurer (schwieger)Familie da so vertraut. Wenn mein (schwieger)Vater (oder (schwieger)mutter) eine neue bekanntschaft hat, die er/sie noch nicht vorgestellt hat, dann will ich persönlich diese vor meinen Kindern kennen lernen. Oder gemeinsam mit meinen Kindern. Meiner (schwieger)Familie vertrau ich. Irgendeiner neuen bekanntschaft nicht. Und es ist nicht zu viel verlangt, dass der Schwiegervater der OP VORHER bescheid gibt, dass er mit dem enkel zur neuen Bekannten geht. Vielleicht bin ich da auch einfach nur verwöhnt, weil meine Eltern und Schwiegereltern von sich aus vorher sagen, was sie mit den Kindern machen wollen und wen sie besuchen werden. Sie fragen nicht um Erlaubnis, aber sie sagen eben bescheid. Das find ich persönlich sehr schön.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Tierpark-Mama

Soll sie noch ein polizeilichen Führungszeugnis vorlegen? Medizinische Tauglichkeitsbescheunigung? Der Opa war dabei. Er hat das Kind nicht einfach der Frau in die Hand gedrückt und ist davon gefahren. Armselig finde ich, das da dee Mann eine neue Freundin hat, von dieser erzählt und keinen aus der Familie interessiert es. Ja man bemüht sich nicht einmal die Frau kennen zu lernen. Peinlich dieses gezicke.


Tierpark-Mama

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Wie geschrieben: schön, dass ihr da so vertrauen könnt.


Klugeeule

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Antwort auf Beitrag von Anja1234

Nö, finde ich völlig ok. Wenn ich mein Kind beim Opa lasse, oder bei wem auch immer, dann VERTRAUE ich der Person ja. Wie der Opa die Zeit mit dem Kind gestaltet, würd ich völlig ihm überlassen, ich meine die Basics wird er wohl kennen? Damit meine ich z.B. falls das Kind Lebensmittelunverträglichkeiten hätte, oder ob das Kind noch Hilfe beim Toilettengang benötigt usw. Und dann hat der Opa in der Zeit die Verantwortung. Was die neue Bekannte angeht, dazu kann ich nicht viel sagen… aber generell würde ich meinen Vater so einschätzen, dass er das Kind nicht zu irgendwelchen dubiosen Gestalten bringt, abgesehen davon, dass wir keinen Umgang mit solchen Leuten pflegen. Also wenn er das Kind irgendwohin mitnimmt, dann hätte ich generell kein Problem.


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Anja1234

Hat er das Kind dort abgegeben- das ist ein Vetrauensbruch. Hat das Kind ihn begleitet - darin sehe ich kein Problem. Er hat ja weiterhin aufgepasst.


Mia186

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Antwort auf Beitrag von Anja1234

Mein Kind würde ich nur bei einem Opa lassen, dem ich auch vertraue. Dann bin ich mir auch sicher, dass der Opa weiß, mit wem er sich mit dem Enkel treffen kann und mit wem besser nicht.


Anja1234

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Antwort auf Beitrag von Anja1234

Liebes Forum, erst einmal vielen Dank für Eure Gedanken! Jeder Beitrag trifft wichtige Gründe, warum mir die Situation unangenehm ist. Ursache ist aber sicher, dass ich meinem Schwiegervater nicht 100%ig vertraue...