Poohbär
Hallo, ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin. Es geht um meinen Sohn, der im Mai 4 wird. Er hat als Baby sehr viel geschrien, jeder Entwicklungsschub hat ihm sehr zugesetzt und dauerte ewig. Mit 8 Wochen waren wir in der Schreiambulanz, da sagten sie, er sei hochsensibel. Soviel in aller Kürze vorweg. Die Eingewöhnung in Krippe (mit 2,5) und Umgewöhnung in den KiGa war schwierig, aber wir haben beides ganz sanft angegangen und so hat es ganz gut geklappt. Er war schon immer der Beobachter, konnte mit Gleichaltrigen nicht viel anfangen. Im Herbst wurde sein Bruder geboren, den er abgöttisch liebt. Zur etwa der gleichen Zeit/ kurz vorher fing er an, mit den anderen Kindern zu spielen, er ging sogar schon ein paar Mal zu anderen alleine nach Hause zum Spielen. Bis Weihnachten hatte er einen besten Freund, mit dem er toll spielte. Seit ein paar Wochen ist das vollkommen vorbei. Er isoliert sich im Kiga vollkommen, sagt seit ein paar Tagen, er bräuchte keine Freunde, er habe ja seinen Bruder. Nun hat er doch mal wieder ein Mädchen eingeladen, das ging ganz gut. Er sagte gestern plötzlich auch, dass er nun auch mal zu diesem Mädchen nach Hause möchte. Wenn sonst Besuch kommt, maßregelt er diesen ('Es heißt "Wie bitte! ", "Man spielt nicht beim Essen" etc). Er kriegt dann auch sehr schnell Wutanfälle, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Letztere sind seit ein paar Wochen sowieso an der Tagesordnung, er verweigert sich vielem, so dass ich eigentlich wieder an einen Schub denke. Aber so lange? Die anderen Kinder wollen sich mit ihm treffen und im Kiga mit ihm spielen, aber er halt nicht. Langsam vermute ich auch, dass sie anfangen sich von ihm abzuwenden, weil er immer so garstig ist. Meine Fragen: Wer kennt das noch aus eigener Erfahrung? Legt sich das? Oder soll ich es so akzeptieren? Habt ihr Tipps für mich? Grundsätzlich sage ich mir ja: Er ist halt, wir er ist und solange er glücklich ist, ist alles ok. Und es fügt sich schon alles. Mir wird aber von anderen (Erzieherin, Freunden) suggeriert, dass sein Verhalten nicht normal ist... Danke im Voraus!
Hallo, meine Tochter war im Kiga-Alter genauso. Sie hatte gar keinen Anschluss in der Gruppe, weil sie Spielangebote von anderen Kindern mit Kopfschütteln ablehnte oder gar nicht erst darauf antwortete. Sie spielte fast immer allein. Sie hatte aber zwei Nachbarfreundinnen, mit denen sie ab und zu ganz gern spielte. Es gibt einfach Kinder, die sich phasenweise selbst genug sind, bzw. mit sehr wenigen Freunden (oder eben auch dem Bruder) glücklich sind. Wenn Dein Sohn nicht traurig wirkt, würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Du kannst aber trotzdem etwas tun, nämlich ihm einfach immer wieder Angebote machen: Dass er sich mit einem Kind, das er nett findet, mal nachmittags verabredet. Das fände ich wichtig, einfach damit er Routine im Umgang mit Kindern gewinnt. Meist haben auch kleine Eigenbrötler nicht allzu viel dagegen, mal ein Kind einzeln zum Spielen einzuladen, meine Tochter fand das auch ganz okay. Die Einzelkämpfer unter den Kindern haben sonst irgendwann ein bisschen wenig Erfahrung im Umgang mit anderen, mit bestimmten Regeln, die da gelten, mit bestimmten Formeln, die man benutzt, wenn man zusammen spielt usw. Deshalb finde ich es wichtig, da wenn möglich ein bisschen anzuschubsen. Erzwingen musst Du es aber nicht. Meine Tochter ist heute übrigens längst ein Teen. Sie hat seit der Grundschule einige feste Freundinnen, nicht viele, aber sie reichen ihr. Sie ist längst nicht mehr so zurückhaltend und scheu, sondern kann sich gut behaupten und einbringen. Sie ist selbstbewusst, hat einen trockenen Humor, der gut ankommt, und sie macht ihr Ding. Ich kann Dich also beruhigen: Kinder verändern sich, sie entwickeln sich weiter, sie bleiben nicht, wie sie sind. Wir Eltern machen uns da meistens ganz unnötige Sorgen. Das kommt alles! LG
Meiner war auch immer ein Beobachter, und mit etwa 4 hat er begonnen, ganz langsam mit anderen zu spielen. Ist ganz normal. Jetzt ist er 4 3/4 und hat viele Freunde. lg niki
Vielen Dank euch beiden für eure Erfahrungsberichte! Diese zu lesen ist wirklich eine Erleichterung. Ich bin jetzt tatsächlich beruhigter und fühle mich darin bestätigt, dass es sich um eine Phase handeln kann. Ob er glücklich ist, kann ich gar nicht so genau sagen, da er momentan auch sehr trotzt (so kenne ich ihn gar nicht) und sonst auch einfach anders drauf ist. Deswegen gehe ich auch von einem Schub aus. Aber jedenfalls scheint ihn der mangelnde Kontakt nicht zu stören, es geht ja auch von ihm aus. Es gibt im Kiga einen Jungen der mich jeden Morgen und Mittag fragt, ob mein Sohn nachmittags Zeit hat. Aber mein Sohn will nicht. Jedoch will er sich nun mit einem neuen Mädchen verabreden. Das finde ich schon mal gut.
Kann sein, dass es eine Phase ist. Kann auch sein, dass es einfach sein Charakter ist. Eines meiner drei Kinder ist auch die totale Einzelgängerin. Sie ist jetzt 11, war schon immer so und scheint damit nicht unglücklich. Ändern kann man das eh nicht. Reagieren müsste man nur, wenn er zu den anderen Kindern im KiGa wirklich böse ist, sie vielleicht sogar wegschupst oder so. Da müsste aber eher die Erzieherin mit ihm arbeiten und ihm immer wieder zeigen, dass es völlig okay ist, "Nein, ich möchte jetzt nicht spielen." zu sagen, aber dass man das freundlich machen kann, ohne andere vor den Kopf zu stoßen. Aber das lernen die Kids erst nach und nach. Mit 4 darf man da auch noch etwas forsch und ungeschickt sein.
Da hast du recht, aber das macht er zum Glück überhaupt nicht. Er ist ganz lieb und fängt eher an zu weinen, wenn er bedrängt wird.
Dann warte einfach ab. Vielleicht legt es sich, vielleicht nicht. Vielleicht noch eine Erfahrung zur Beruhigung: Meine einzelgängerische Tochter war nie unbeliebt oder so. Die anderen wollten eigentlich immer mit ihr spielen oder mit ihr in einer Arbeitsgruppe oder Mannschaft (später dann in der Schule) sein oder sie zum Geburtstag einladen etc. Manchmal hat sie sich darauf eingelassen, manchmal nicht.
Das beruhigt mich in der Tat! Es wäre ja auch ok, wenn er Einzelgänger würde - solange er glücklich und zufrieden ist und die anderen ihn trotzdem mögen, ist das ja ok. Er umgibt sich auch schon immer lieber mit Erwachsenen, vielleicht begegnet er ja auch noch einem Kind, das ähnlich tickt.
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