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Sanfte Eingewöhung?

Sanfte Eingewöhung?

Sunflowergirl

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Hallo, meine Tochter (3 J.,sehr schüchtern und ängstlich) geht seit 1 Woche in den Kiga. Die Erzieherinnen dort sind wirklich sehr liebevoll mit ihr und befürworten auch die sanfte Eingewöhnung. Ich war bisher jeden Tag dabei, halte mich aber immer mehr im Hintergrund auf... Allerdings durfte ich noch nicht den Raum verlassen, bzw. wenn ich z.B. zur Toilette gehen möchte, geht sie mit. Das Elterncafe habe ich ihr schon gezeigt. Sie weiß, wie sie dorthin kommt, wenn mal was ist. Aber nix zu machen... Sie sieht natürlich auch manch andere Kinder, die schreiend von den Mamas zurückgelassen werden. Das macht ihr zu schaffen. Sie hat die totale Panik, dass ich auch gehen könnte. Die Erzieher überlassen es mehr oder weniger den Eltern, ob sie die sanfte oder harte Ablösung (also mit weinen lassen) möchten! Bei wem hat die "richtige" Sanfte Eingewöhnung geklappt und nach wievielen Tagen?? Liebe Grüße und ein schönes WE! Sunny


bummi-mama

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Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Schade dass Eure Kita kein Konzept fährt in dieser Hinsicht. Man kann doch nicht einfach jeden machen lassen was er (Eltern) möchte. Es schließt ja nicht aus, dass man das Tempo je nach Kind individuell lässt. Bei uns: 2 Tage eine Stunde mit Mama im Hintergrund, dann 2 Tage wo die Mama "auf Toilette" geht (10-5 minuten), dann ein Tag wo Mama "einkaufen" geht (ca 30-45 minuten), dann Wochenende, dann ein Tag wieder 30-45 minuten, ein Tag mit Frühstück, zwei Tage mit Mittag, am letzten Freitag dann mit Mittagschlaf. Alles mit bewusstem Abschied (Mama geht da und da hin und ist in ... minuten wieder da, holt dich ab) und klar gab es mal ein paar Tränchen aber wenn sie nicht aufgehört hätten, wäre ich angerufen worden und hätte zurück kommen müssen. Es war gar nicht nötig. Allerdings habe ich meinen Kindern immer (!) gesagt, dass man im Kindergarten und nicht im Elterngarten ist und da Eltern eben auch nichts zu suchen haben, sie müssen arbeiten, damit man abends das Brot auf dem Tisch hat. Ich glaube, viele Eltern erzählen ihren Kindern ne Menge vom Kiga, aber nicht, dass man da ohne Eltern ist.Weiß Dein Kind das?


Früchtchen

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Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Hier ging es so 3--3,5 Wochen ca. Zuerst durfte ich den Raum nicht verlassen, dann das Haus nicht verlassen und ganz plötzlich war alles in Ordnung und seitdem liebt er es und wenn ich noch einen Abschiedsknuddler möchte, muss ich ihn manchmal dran erinnern *lach* Schön, dass eure Erzieherinnen da mitmachen, ich musste diese Eingewöhnung eeeetwas durchsetzen, mir auch anhören, dass es normalerweise nicht so lang dauert aber das is mir schnurz. Für uns war es richtig so und jetzt gehts ihm gut da, das ist die Hauptsache! Was ich noch sagen wollte...aus deinem Posting lese ich heraus, dass du nicht völlig überzeugt bist von eurem Weg oder dir das schon zu lang dauert? Versuch dich frei zu machen!!! Diesen "Druck" bzw die Unsicherheit spürt dein Kind. Ihr habt alle Zeit der Welt!


Tine1

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Antwort auf Beitrag von Früchtchen

Seh ich auch so! Wenn es 4 oder 6 Wochen dauert, dann dauert es eben so lange (wenn du keinen Zeitdruck hast wegen arbeiten oder so) Gemessen daran, dass sie danach 3 oder 4 Jahre in den Kindergarten gehen wird, ist es doch egal ob es zwei Wochen oder 6 Wochen dauert. Wir sind auch gerade bei der Eingewöhnung. Ich erzähl dir mal, was bei uns gut funktioniert hat, vielleicht sind da auch ein paar Ideen für euch dabei. Wir waren während zwei Schnuppertagen zusammen dort. Ich hab hinten gesessen als "sichere Basis", die Erzieherin hat sich um sie gekümmert. Wenn sie etwas wollte, hab ich sie zur Erzieherin geschickt. Die Kinder gehen in einen anderen Raum zum frühstücken. Dort ist sie dann mit den Kindern und den Erzieherinnen hingegangen, während ich im Gruppenraum gewartet hab. Sie hat davor mit der Erzieherin abgesprochen, dass sie neben ihr sitzt. Das war die erste Trennung und ich denke deswegen von der Situation her ganz günstig, weil nicht ich weggegangen bin, sondern sie. Ganz wichtig natürlich, nicht dazwischen auf Toilette gehen oder so um genau an dem Platz zu sitzen wenn sie wiederkommt, an dem sie mich "zurückgelassen" hat. In der zweiten Woche lief es so: Wir sind um kurz vor 9:00 Uhr angekommen, Erzieherin begrüßt, diese hat kurz mit ihr gespielt und dann ist die Gruppe frühstücken gegangen. Um ca. 09:30 Uhr oder ein bißchen später sind sie wiedergekommen, meine Tochter hat mich begrüßt. Ich hab kurz mit ihr gespielt und hab ihr dann gesagt, dass ich in den Personalraum zum Kaffee trinken und Zeitung lesen gehe und sie in der Zeit mit der Erzieherin und den Kindern spielen DARF. Vorher hatte ich sie mal gefragt, ob sie "alleine" bleibt, das rief großen Protest hervor. Alleine habe sie Angst usw. Ich hab dann nur "alleine" durch "Erzieherinnen und Kinder" ersetzt, und schon war es kein Problem. Also bei uns kam es stark auf die Wortwahl an. Habe ihr den Raum gezeigt in dem ich sitzen werde undihr gesagt, dass sie gleich kommen kann wenn sie mich vermisst. Nach einer halben Stunde bin ich wieder gekommen. Als Zeitpunkt hab ich gesagt, ich komme VOR dem Stuhlkreis wieder. Denn mit einer Zeitangabe können sie natürlich noch nix anfangen. Den Tagesablauf kannte sie bis dahin schon, so dass sie es einigermaßen einschätzen konnte. Dann sind wir noch gemeinsam geblieben bis 12:00 Uhr. Manchmal wollte sie früher nach Hause, dann sind wir früher gegangen. In der dritten Woche (Mo-Mi) habe ich vor dem Kindergarten gesessen. Habe sie aber dann nur um neun Uhr "abgegeben" und bin um 10:45 Uhr wieder gekommen. Vorher wieder gezeigt, wo genau ich sitze und dass sie rauskommen kann wenn sie mich vermisst. Do-Fr hat ihr Papa sie gebracht. Er hat ihr einen Zettel mit seiner Handynummer gegeben und ihr gesagt, er wird nicht draußen sitzen sondern ein bißchen spazieren gehen, weil ihm sonst langweilig ist. Sie soll den Zettel der Erzieherin geben und wenn sie abgeholt werden möchte, dann ruft die Erzieherin ihn an und er kommt dann ganz schnell. Soweit sind wir nun. Nächste Woche versuchen wir bis halb zwölf. Hab schon angekündigt, dass ich sie dann NACH dem Stuhlkreis hole, während die sie mit den Kindern draußen im Garten spielt. Bei uns hat, wie gesagt, die Formulierung viel ausgemacht. "Alleine" zu benutzen war immer schlecht. SIE am Anfang weggehen lassen (wenn es sich einrichten läßt). Zuverlässigkeit - ich glaube eine Katastrophe wäre es, nicht am verabredeten Ort zu sein oder nicht zur verabredeten Zeit wieder da zu sein. Viel Spaß weiterhin im Kindergarten!


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Tine1

lass dir zeit, hier hat man auch so viel zeit wie man will ich hatte glück, alle meine kinder blieben vom 1.tag an alleine da


Roxylady

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Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Hi Bei uns gab es nur die sanfte Eingewöhnung. Nach 2 Tagen konnte ich allerdings gehen, wurde quasi rausgeworfen von unserer Tochter. Zeit lassen, irgendwann platzt der Knoten schon. Bei uns gab es Kinder die 2 Monate die Eingewöhnung hatten. Lg Roxy


Sunflowergirl

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Antwort auf Beitrag von Roxylady

Hallo, danke für eure tollen Beiträge!! Es tut immer so gut, auch einmal von anderen Müttern zu hören, die auch nichts von der harten Ablösung halten. Ihr habt recht, ich sollte alles etwas entspannter angehen, und wenn es einen oder mehr Monate dauert, na und? Ok, ich gebe zu, dass ich am Anfang noch dachte, dass es wohl etwas schneller gehen würde, aber meine Güte, was sind schon 7 Tage? Schön finde ich auch, dass die Erzieher meinen Wunsch akzeptieren, aber ich habe mittlerweile das Gefühl, dass sie doch noch nicht so DIE große Erfahrung mit der sanften Eingewöhnung haben. Aber egal, falls die uns unter Druck setzten sollten, lassen wirs eben....Es gibt noch andere Alternativen. Ist es bei euch auch so, dass wenige Leute aus eurem Umfeld dafür Verständnis haben? Bei mir ist es so, dass ich lediglich 2-3 Mütter kenne, die das befürworten. Und ich habe wirklich recht viele Bekannte/Verwandte. Die haben alle ihre Kinder weinend dort gelassen. Die Kinder hätten sich nach kurzer Zeit beruhigt!! Klar tun sie das. Es ist eben eine Anpassungsreaktion! Es ist aber kein pädagogischer Erfolg. Es ist sehr belastend für ihre seelsiche Entwicklung und für die Mutter-Kind-Bindung ziemlich schlecht. Ich bin selbst Erzieherin und habe 10 Jahre in Kitas gearbeitet, und diesen Mist echt jahrelang geglaubt, den man damals gelernt hat. Einfach das schreiende Kind nehmen, Mama wegschicken und siehe da!! Kurze Zeit später sitzt es auf dem Bauteppich und spielt, als wenn nix gewesen wäre. Mittlerweile weiß ichs besser... Besonders nervig ist im Moment, das die Schwiegermutter das nicht versteht bzw. denkt, wir verziehen die Maus damit... LG Sunny


Ponyhex

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Hallo Sunny Du sprichst mir aus der Seele! die Wenigsten können das nachvollziehen mit der sanften Eingewöhnung! "da muß das Kind durch"....traurig unser Sohn ist nun bald 3 JAhre alt u ich bin grad auf der Suche nach einem Kindergarten, schwierig... leider. bei den meißten KiGa wird erwartet, das man da durch geht, aber ich möchte auf keinen Fall ein weinendes KInd zurück lassen, hoffe nur, das ich einen KiGa finde, der das versteht u einen nicht als "Klammermama" abstempelt. Das FAchpersonal sollte mal diese Foren lesen!!! liebe Grüße Ponyhex


Sunflowergirl

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Antwort auf Beitrag von Ponyhex

Ja, da hast du recht. Habe auch schon mal darüber nachgedacht, denen ein paar Texte von Dr. Posth ( hier vom Forum Entwicklung) vorzulegen. Seitdem ich da lese, habe ich eine komplett andere Einstellung zu dem Thema. Aber manche Leute wollen das auch gar nicht hören. Ein Freund von uns z.B. war letzte Woche bei uns mit der Kleinen (2 J.) und erzählte, dass sie ja nun in die Kita käme. Ich sprach nur kurz die Sanfte Eingewöhnung an, wie wichtig die sei etc. Und der Kommentar darauf war nur: "Was, ich soll da mit? Ne, ich gehe direkt wieder, habe ja auch noch ein anderes Kind zu Haus. Außerdem muß Sabine(seine Frau) das durchführen, denn er könne seine Tochter so schlecht weinen sehen!" Sabine sei da abgehärteter. HALLO? Mir fehlten die Worte...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sunflowergirl

Bei uns hat die Eingewöhnung sehr gut geklappt und es hat keine 2 Wochen gedauert. Das ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich. Es gibt keinen genauen Plan, dass es z.B. genau 3 Wochen dauert oder so, sondern wird abhängig gemacht vom jeweiligen Kind. Manche Kinder brauchen 5-6 Wochen, bis die Mutter sie alleine dort lassen kann, andere Mütter könnten am ersten Tag schon gehen, ohne das es Probleme gäbe. Wenn du merkst das es deiner Tochter noch zuviel ist alleine dort gelassen zu werden, dann würde ich das auch nicht erzwingen sondern mir lieber noch Zeit lassen. Kinder schreiend zurücklassen: Selbst wenn es 1 Jahr lang super gut funktioniert hat das Kind in den KiGa zu bringen, kann es immer wieder Phasen geben in denen das Kind quengelt oder schreit wenn die Mutter geht, doch wenn man dann jedesmal bleiben würde, dann würde sich das Kind das merken (wenn ich brülle bleibt Mama bei mir) und du hättest jeden Morgen dieses Problem. Daher wird einem auch oft geraten dann das Kind einfach brüllen zu lassen und zu gehen. Für die Eingewöhnung gilt das natürlich nicht!!!


Tine1

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Ich würde auch und erst recht später kein schreiendes Kind dalassen. Wenn ein Kind ein Jahr lang gerne in den Kiga gegangen ist und auf einmal nicht hin will und schreit, muss das ja wohl irgendeinen Grund haben. Und dass ein Kind sich daran "gewöhnt" dass die Mama es nicht im Stich läßt wenn es vor Verzweiflung brüllt sollte doch eigentlich wünschenswert und normal sein!!!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Tine1

Naja, das ist Ansichtssache. Ich musste arbeitsbedingt meinen Sohn manchmal sehr früh in den KiGa bringen und wenn seine besten Freunde noch nicht da waren, hat er auch schonmal geweint. Ich musste dennoch fahren, da ich ja zur Arbeit musste - glaube auch nicht, dass er dadurch einen psychischen Schaden hat. Nach 1-2 Minuten hat er dann auch immer aufgehört und sich mit irgendetwas beschäftigt bis seine Freunde da waren. Wer natürlich Zeit hat, der kann auch gerne dort bleiben, bis die besten Freunde des Kindes auch da sind und es daher nicht mehr weint.


Tine1

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Klar, wenn es nicht anders geht, ist ja ja immer eine andere Sache. Ich denke auch nicht, dass durch ein solches Erlebnis das Kind einen psychischen Schaden erleidet, das macht ja erst die Summe negativer Erlebnisse.