Mitglied inaktiv
Hallo, mein Vater kam gestern bei einem schweren Autounfall ums Leben. Meine Tochter ist fünfeinhalb Jahre alt und ist zur Zeit bei ihrer (anderen) Oma (ca. 200km entfernt) für vier Tage in den Ferien (zum ersten mal!!!). Janina hängt sehr an ihrem Opa, sie haben viel Zeit miteinander verbracht (meine Eltern wohnen ca. 15km entfernt). Ich kann irgendwie keinen klaren Gedanken fassen - so viele Fragen! Wie sage ich es meiner Tochter?! Soll ich sie vorzeitig aus ihren Ferien holen (sie würde eigentlich Samstag abend heimgeholt werden, wahrscheinlich ist aber Samstag vorm. die Beerdigung)... soll ich sie mit zur Beerdigung nehmen?! Das geht doch wohl kaum... abends mit ihr allein zum Grab gehen? Was erzähle ich ihr über die Umstände des Todes?! Am meisten Sorgen mache ich mir drüber, wann ich sie heimholen soll... Auf der einen Seite bin ich ganz froh, dass sie die erste Trauer hier von uns allen nicht mitbekommt, andererseits habe ich das Gefühl, sie belügen, wenn ich ihr nichts sage... Habt ihr Erfahrungen mit etwa gleich alten Kindern? MfG, Andrea
Erst einmal aufrichtiges Mitleid!!! Also ich würde meine Tochter nicht früher aus dem Urlaub holen und auch nichts sagen, bis sie nach Hause kommt. 1. Im Moment hast du mit deiner Trauer genug zu tuen. 2. Die Kleine will bestimmt direkt zu Dir, sobald sie es weiss und du brauchst im Moment bestimmt Ruhe f. deine Trauer. Zu Beerdigung würde ich sie auch noch nicht mitholen, denke sie ist zu jung dafür. Wenn sie so an Opa hängt, wird es ihr das Herz brechen zu sehen wie Opa in die Erde kommt. Wenn sie nach Hause kommt würde ich mich mit ihr und Ehemann an den Tisch setzen und Papa erklären lassen was passiert ist. Dann würde ich mit ihr abends oder einen Tag später zum Friedhof gehen.
Hallo Andrea, mein Beileid. Ich war damals 10 Jahre und mein Bruder 7 Jahre, als unsere Mama starb. Als der Unfall passierte war ich auch in Urlaub und niemand hat mir gesagt, dass sie schwerverletzt im KH liegt.Erst als ich wieder nach Hause kam, erfuhr ich davon und kurz darauf starb sie. Ich durfte nicht mit auf die Beerdigung und irgendwie fehlt mir nun ein Stück. Ich hätte mich so gerne von meiner Mama verabschiedet. Ich weiß nicht, was in eurem Fall richtig ist,aber ich würde es ihr mit Sicherheit jetzt schon sagen und nicht bis Samstag warten. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, für all das kommende. Gruß Anja
bei mir war es letztes jahr mein vater, also der opa von meinem sohn, er war damals 3 jahre alt ich war mit ihm wie immer allein zu hause als ich das telefonat bekam das er gestorben war ( er war zwar schon sehr krank doch es kam trotzdem sehr überraschend) mein sohn hat alles komplett mitbekommen aber konnte nicht einordnen was los ist, er war sehr verwirrt warum ich plötzlich in tränen ausbrach und die welt nicht mehr verstand ( mein dad hat mich allein erzogen und er war meine ganze familie, für mich ist die welt zusammen gebrochen) ich hatte glück das innerhalb einer stunde freunde kamen und ich nicht allein mit meinem sohn war es gab bei uns keine beerdigung da mein vater sich eine anonyme gewünscht hatte... aber ich hätte und würde jetzt auch nicht meinen sohn mitnehmen ich habe ihm erklärt das opa jetzt im himmel ist ect und uns von dort aus weiter beschützt es hat sehr lange gedauert bis er richtig realisiert hatte das er nicht mehr da ist....heute redet er von ihm und er weiß endlich das er im himmel ist und nicht wieder kommt ich konnte mich nur noch von meinem vater in der patalogie verabschieden da das krankenhaus versäumt hatte mir das überhaupt mitzuteilen und da hätte ich ihn ganz sicher nicht mitgenommen, denn mir war klar wie schwer das ist denn noch heute leide ich selbst unter diesen letzten bildern.... also ich würde dein kind nicht mit zur beerdigung nehmen und sie auch nicht früher aus dem urlaub holen nutz die zeit zum trauern denn vor deinem kind musst du dich so zusammen reißen um nicht ständig loszuweinen und ich sage dir das ich warlich nicht einfach und ist einfach nur die hölle herzliches beileit und ich wünsche dir alles gute für euch
Hallo Andrea, sei erstmal ganz lieb umarmt, Du bist sicher selbst momentan sehr schockiert und traurig! Was Deine Tochter angeht, gibt es hier wohl nicht "richtig" und "falsch". Man muss die Vor- und Nachteile abwägen und gucken, womit man sich am wohlsten fühlt und womit sie wohl am ehesten klarkommt. Ich persönlich würde sie, glaube ich, noch bei der Oma lassen für die geplante Zeit. Ich finde, sie muss noch nicht bei der Beerdigung dabei sein. Auch die erste große Trauer und die ganze Hektik der Beerdigungsvorbereitung ist sicher keine Bereicherung für sie. Zumal es auch für Euch schwierig sein dürfte, Euch ausreichend um sie zu kümmern, weil soviel getan und bedacht werden muss - und weil Du selbst den Tod Deines Vaters erstmal fassen musst. Wenn sie erst am Samstag kommt, wird sie trotzdem noch ausreichend von der Trauerstimmung mitbekommen (was auch wichtig ist), aber alle werden sich schon ein klein wenig gefasst haben. Vielleicht wäre es aber ein guter Kompromiss, wenn die andere Oma, bei der sie jetzt ist, ihr schon vom Tod des Opas erzählt. So kann sie - aus sicherer Entfernung sozusagen - schon ein wenig beginnen, das Ganze zu verarbeiten, ohne gleich mit der ganzen Wucht der Trauer zu Hause konfrontiert zu sein. Die andere Oma sollte natürlich behutsam vorgehen und eventuelle Fragen aufgreifen können, ohne Deine Kleine zu überfahren. Wichtig ist zum Beispiel, dass die Oma (und auch Ihr) mit unerwarteten Reaktionen umgehen kann. Zum Befremden der Erwachsenen reagieren viele Kinder im Alter Deiner Tochter zuerst scheinbar ungerührt oder beiläufig auf solche Nachrichten. Dies war bei meiner kleinen Schwester so, als damals unsere Oma starb. Erst im Laufe der Tage kamen dann die ersten Fragen, die zeigten, wie erschrocken sie war. Das anfängliche Unbeteiligt-Tun und Schweigen war nur ein Zeichen der Überforderung. So etwas muss man wissen. Wundert Euch also nicht, wenn Deine Tochter vielleicht anfangs sehr schnell zur Tagesordnung überzugehen und nur wenig zu trauern scheint. Erwähnt den Opa immer mal wieder und achtet darauf, wann Eure Kleine selbst Fragen hat oder darüber sprechen möchte. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute, Mimi
Das tut mir so leid für Euch!!!!! Ich denke, es ist wichtig, wie Du selbst jetzt damit klarkommen kannst. Wenn DU es Dir zutraust, "halbwegs gefasst" zur Beerdigung zu gehen, dann würde ich Deine Tochter schon mitgehen lassen. Der TOd gehört zum Leben. Früher war das ganz normal, als die Toten zu Hause aufgebahrt wurden und alle gemeinsam getrauert haben. Wir neigen dazu, ihn auszublenden, und haben verlernt, damit umzugehen. Deine Tochter wird sich in ihrem Verhalten sicher auch daran orientieren, wie Du damit umgehst. Ich würde sie abholen und es ihr sagen, und soviel erzählen wie sie fragt. Aber ich bin keine Psychologin. Als mein Vater starb, war ich 14. Am meisten fertig gemacht hat mich meine Mutter, die sich total gehen hat lassen und ich musste SIE aufbauen. Am meisten hat mir meine Oma geholfen, die erst mal zu uns kam und dafür gesorgt hat, dass es auch nach Papas Tod einen geregelten Tagesablauf und warme Mahlzeiten gab. SIe hat mir vermittelt, dass das Leben weitergeht und nicht alles aus den Fugen geraten muss. Hast Du so eine Hilfe an Deiner Seite? Das wünsch ich Dir! LG Catherina
Hallo, erstmal möchte ich mein herzliches Beileid aussprechen. Letzten November ist meine Schwiegermutter gestorben, die Erinnerung ist noch sehr frisch. Ich empfehle Dir, Deine Tochter einen Tag eher aus den Ferien zu holen, mit ihr zu sprechen und sie unbedingt mit zur Beerdigung zu nehmen. Kinder müssen lernen, dass der Tod zum Leben dazugehört, damit sie so ungezwungen wie möglich eben mit dem Thema umgehen können. Ein gutes Buch dazu ist "Leb wohl, lieber Dachs", das besorgst Du Dir am besten zuvor bei Amazon o.ä. Ich habe meinen Söhnen (fast 6 und 4,5) erklärt, dass der Körper beerdigt (bzw. in unserem Fall verbrannt) wird und die Seele zum lieben Gott fliegt. Sie glauben, dass die Oma jetzt oben auf der Wolke sitzt und ihnen zuschaut. Wenn es hilft, das Ganze leichter zu verarbeiten, warum nicht? Sie wird traurig sein, alle anderen werden traurig sein. Wahrscheinlich werdet ihr sogar zusammen weinen. Aber das ist in Ordnung. Traurigsein ist ein Gefühl und da spricht nichts gegen. Wie schlimm wäre es erst, wenn keiner um den Opa trauern würde? In dem oben genannten Buch heißt es in einem Satz "Mit dem Schnee schmilzt auch die letzte Traurigkeit" und das trifft es sehr gut. Unsere Jungs haben eine Blume ins Grab geworfen und der Oma "Auf Wiedersehen" gesagt, das jedenfalls finde ich tröstlicher als dass die Person auf einmal WEG ist, ohne Abschied. LG, Sonja
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