Alexander80
Hallo an euch, meine kleine Tochter ist circa 4,5h Jahre alt und ein Einzelkind. Bis zum 4. Lebensjahr habe ich mir nie große Sorgen um die Soziale Entwicklung / Freundschaft mit anderen Kindern gemacht, denn mir ist bewusst dass die meisten Kinder vorher dazu noch nicht wirklich in der Lage sind. Was den Umgang mit mir und meiner Lebenspartnerin betrifft ist unsere Kleine vom Sternzeichen und Charakter her ein regelrechter "Löwe". Sie lässt sich absolut nichts sagen, will alles selbst entscheiden, stellt alles in Frage und spricht wie am Fließband über Gott und die Welt. Sie involviert uns bei den meisten Spielen die sie machen will, und sagt uns oft dass wir ihre besten Freunde sind. Nach außen hin, also in der KiGa, Spielplatz und mit anderen ist sie aber das totale Gegenteil, ein schüchternes "Kätzchen". Sie ist anderen Kindern gegenüber total verschlossen, spielt am liebsten immer alleine. Wenn wir sie irgendwie dazu bringen, mit anderen zu spielen, wird sie sofort traurig und schmollt wenn ihr eine Kleinigkeit am Spiel nicht gefällt. Es muss alles ablaufen wie sie es sagt, ansonsten ist es sofort aus und vorbei. Und die anderen Kinder spielen deshalb nicht weiter mit ihr habe ich das Gefühl. Dann noch ein anderes merkwürdiges Verhalten - neulich ist ihr beim spazieren gehen ein kleines wildfremdes Mädchen über den Weg gelaufen, und unsere Kleine geht auf dem Mädchen zu und sagt zu ihr "du bist meine beste Freundin". Ich frage mich ob das verzweifelte Versuche sind, mit gleichaltrigen einen Kontakt herzustellen - wie soll ich damit umgehen? Es erscheint in den Augen anderer Personen als komisches Verhalten und vielleicht fragt sich der eine oder andere auch ob unsere Kleine nicht ganz richtig tickt? :-( Vielleicht mache ich mir da als Vater einfach nur zuviele Sorgen über dieses Verhalten und das löst sich irgendwann von selbst? Vielleicht muss ich etwas ändern im täglichen Alltag. Mehr Distanz entwickeln, also mehr die Elternrolle übernehmen - im Sinne ich bin nicht dein Spielfreund sondern ein Elternteil? Vielen Dank und liebe Grüsse
Hast du mit den Erziehern im Kita und/ oder mit dem KiA über deine Beobachtungen und Bedenken gesprochen. Macht einen Termin und sprecht in Ruhe; vielleicht ist es ja ihr Charakter, vielleicht ist ja auch ein Förderbedarf vorhanden. Hier kennt ja niemand deine Tochter, was soll man da für Diagnosen (er-)raten. Vielleicht ist sie ganz zufrieden damit, für sich zu spielen. Ist das im Kita auch so (wenn ihr nicht da seit). Hat sie dich darum gebeten, Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen? Oder habt ihr sie quasi in ein Spiel gedrängt, dass sie eigentlich nicht will? Frag sie doch mal, ob ihr mal jemanden zum Spielen einladen sollt und lasst die Kinder einfach machen. Wie ist das mit Kindergeburtstagen? Habt ihr selbst schon eingeladen/gefeiert? Wird sie eingeladen? Seit ihr beim Kinderturnen, Schwimmen, Kindertanzen... also da wo die Kinder sich im sozialen Miteinander üben können und auch Selbstvertrauen gestärkt wird. Übrigens kann ich nicht bestätigen, dass Kinder erst ab 4 Jahren Freundschaften schließen. Meine Mädchen habe ihre besten Freunde alle schon vorher kennen gelernt; in der Krippe. Was sich entwickelt ist die Art der Freundschaft, in dem Alter ist jeder schnell "BFF" und 5 min später "du bist nicht mehr meine Freundin"...
Huhu, ich denke, Du solltest jetzt nicht zu tiefenpsychologisch werden. Du musst nicht „auf Distanz“ gehen und die „Vaterrolle“ (wie auch immer Du die definierst) forcieren. Es ist toll, wenn Du viel Zeit mit Deiner Tochter verbringst und gern mit ihr spielst. Zeit ist die wertvollste Währung für Kinder, und gern darf diese Zeit mit Quatsch machen, Toben und Spielen verbracht werden. Mein Vater war auch so, und das war prima für mich. Was Ihr aber tun könnt: bei den Freundschaften nachhelfen. Damit Deine Tochter einfach Übung und Routine im Umgang mit anderen Kindern bekommt, denn die fehlen ihr im Moment noch. Sozialverhalten wird nur im sozialen Kontakt gelernt, durch nichts anderes. Meine Tochter war auch sehr zurückhaltend. Ich habe damals einfach beim Abholen vom Kiga andere Eltern angesprochen und gefragt, ob ihr Kind mal nachmittags zu uns zum Spielen kommen möchte. Das hatte fast immer Erfolg, Eltern freuen sich, wenn ihr Kind eingeladen wird. Ich habe meine Tochter gefragt, welche Kinder sie ganz gut findet oder nett findet, und die haben wir dann zwanglos eingeladen. Daraus sind ein paar feste Freundschaften entstanden. In diesem Alter steuern Eltern die Freundschaften noch sehr mit, das ist im Kiga gang und gäbe, auch wenn Ihr das vielleicht bisher nicht so mitbekommen habt. Macht da einfach mit und helft Eurer Tochter. Nur durch häufiges Spielen mit anderen Kindern lernt sie, was gut ankommt und was nicht gut ankommt. Das ist ein Lernprozess, den man durch Erklärungen nicht ersetzen kann. Das Kind muss diese Erfahrungen selbst machen. Es bekommt dann Übung im sozialen Umgang. Das ist umso wichtiger jetzt, als sie ja schon durch ihr Verhalten zeigt, dass sie gern mehr Freunde hätte (als sie zu dem fremden Kind gesagt hat, es sei ihre beste Freundin). Sie wünscht sich das jetzt, und als Eltern muss man manchmal ein bisschen über seinen Schatten springen und helfen, auch wenn man selbst nicht so gern andere Eltern anspricht, die man vielleicht nicht so gut kennt. Es lohnt sich so sehr. LG
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