Elternforum Kigakids

Kita-Eingewöhnung 2. Versuch

Kita-Eingewöhnung 2. Versuch

Mami_seit_2015

Beitrag melden

Hallihallo, meine Tochter ist 2 Jahre alt. Ende August haben wir einen ersten Versuch der Eingewöhnung im Kindergarten nach zweieinhalb Wochen abbrechen müssen und uns auf einen Neustart Mitte Oktober geeinigt. Ich würde den zweiten Versuch gerne mit der sanften Ablösung probieren. Wie kann ich gegenüber dem Kindergarten argumentieren, die ein anderes Konzept (Berliner Modell) verfolgen? Von meiner Seite besteht kein Grund, Druck auszuüben. Sie darf sich die Zeit nehmen, die sie braucht. Liebe Grüße, Julia.


Oktaevlein

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mami_seit_2015

"Wie kann ich gegenüber dem Kindergarten argumentieren, die ein anderes Konzept (Berliner Modell) verfolgen?" Naja, zunächst mal ist das Berliner Modell gar nicht soooo verkehrt. Unsere Kita macht die Eingewöhnung auch danach. Es kommt aber auch stark auf die Umsetzung an. Irgendwo kann man das Konzept des Berliner Modells auch nachlesen (googeln). Wenn ich mich richtig erinnere, soll nach 3 Tagen ein kurzer TrennungsVERSUCH gemacht werden. Das bedeutet nicht 5 Minuten weinen lassen, sondern sofort abbrechen, falls das Kind bereist klar zeigt, dass es noch nicht bereit ist, also vielleicht 15 Sekunden. Und das Berliner Modell "erlaubt" auch Rückschritte, Neuanfänge etc. Ich wollte auch eine möglichst sanfte Eingewöhnung. Unsere Tochter war 2 Jahre und 8 Monate alt. Ich habe gesagt, dass ich NICHT gehe, wenn sie weint. Letztendlich hatten wir die Haupteingewöhnung nach 2 Wochen geschafft. Danach bin ich aber noch ein paar Wochen morgens für ein paar Minuten mit in die Gruppe gegangen. Wenn meine Tochter dann mit Hilfe einer Erzieherin ins Spiel gefunden hatte, konnte ich problemlos gehen. Als Hauptargument habe ich gesagt, dass schließlich alle, also auch die Erzieherinnen mehr davon haben, wenn die Eingewöhnung im Tempo des Kindes verläuft. Denn was bringt ein Kind, das schlecht eingewöhnt wurde und dann Monatelang jeden Morgen weint und schreit? Sag den Erzieherinnen, dass du Zeit hast und sie dir für dein Kind nehmen möchtest. Lass dich auf nichts ein, wenn sie dich bedrängen wollen. Und lass dir vor allem nicht dein schreiendes Kind aus dem Arm reißen. Wie gesagt, es haben ALLE mehr davon, wenn ein Kind im eigenen Tempo eingewöhnt wird.


Mami_seit_2015

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Oktaevlein

Hallo Oktaevlein, Grundsätzlich finde ich das "Berliner Modell" auch nicht verkehrt. Der erste Versuch ist gescheitert, weil hier zu sehr danach vorgegangen wird, wie das Modell "funktionieren" soll: An Tag 1-3 ist der Elternteil dabei, an Tag 4 erfolgt die erste Trennung (meine Tochter war an diesem Tag aber nicht gut drauf und es sollte trotzdem probiert werden). Sie weinte sehr doll. Ich sollte trotzdem raus gehen, weil sie probieren wollten, sie zu trösten. Klappte nicht. Ich wurde nach fünf Minuten zurück geholt. Hab dann klipp und klar gesagt, dass das so nicht nochmal stattfinden wird. Von da an habe ich mir schrittchenweise ihr Vertrauen zurück erarbeitet. Dann sollte sie alleine an einer größeren Kindergarten-Singstunde teilnehmen. Meine Bedenken wurden mit "Doch, doch: Sie ist soweit!" zerstreut. Das Ergebnis: Sie war noch lange nicht soweit! Habe ein völlig verängstigtes Kind abholen müssen, was danach jeden Morgen beim Jacke-Anziehen weinend und strampelnd NICHT in dem KiGa wollte. Ab diesem Tag kein Fortschritt mehr zu sehen. Darum Abbruch. Ich empfinde es als falschen Weg, alles wieder genauso machen zu wollen und überlege deshalb nach Alternativen (= sanfte Eingewöhnung)


Oktaevlein

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mami_seit_2015

Wie gesagt, die 5 Minuten waren zu lang! Ich habe während der Eingewöhnung meiner Tochter ein anderes Kind 10 Minuten weinen sehen. Das war die Hölle für alle Beteiligten. Ich habe ganz klar gesagt, dass ich das so nicht für mein Kind möchte. Es wurde zum Glück akzeptiert. Natürlich sollt ihr jetzt nicht wieder alles genauso machen. Vielleicht braucht dein Kind eine Woche oder länger MIT dir. Dann kannst du mal in einem von dir ausgesuchten Moment zu deinem Kind sagen, dass du z. B. kurz aufs Klo gehst oder etwas an der Garderobe vergessen hast. Und dann auch wirklich so schnell es geht (Sekunden!) wiederkommen. Sag den Erzieherinnen, dass du erst rausgehst, wenn du denkst dass dein Kind soweit ist.


subidu

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mami_seit_2015

Hallo, Hier wird auch versucht das Berliner Modell an das jeweilige Kind anzupassen, bei einer Freundin gab es die erste Trennung nach 4tagen, bei meinem süßen und mir schon am 2. Tag. Bei ihm war es schon absehbar das es erst später klick macht und so hat er nach ca ner Woche erst angefangen Protest zu machen. Da er aber ein paar Sekunden nach der Verabschiedung immer aufgehört hat zu weinen wollte die Erzieherin immer weiter verlängern. Mir war dabei unwohl weil mein Kind mir Zuhause deutlich gemacht hat das er mich vermisst (extremes Klammern usw.) Und ich habe das der Erzieherin Natürlich gesagt und sie war einverstanden, also wurde der "Druck" raus genommen und ich habe meinem Sohn dann auch immer erklärt das er spielt und ich ihn abholen und dann war es OK. Ich muss sagen wir sind gerade auch mitten in der Eingewöhnung und waren jetzt eine Woche krank. Dh wir fangen wahrscheinlich von vorne an (auch wenn die Erzieherin meint er sei super integriert) Ich würde dir einfach empfehlen offen mit der Erzieherin zu reden, und wenn sie ein bisschen was von ihrem Job versteht geht sie auf dich ein. Denn dein Kind merkt es wenn du mit einem schlechten Gefühl da hin gehst und das wird sich übertragen. Und es dann knallhart durchzuziehen wäre für alle Beteiligten ein Graus. Ich wünsche viel Erfolg und hoffe es gefällt der kleinen besser.