MarcyDarcy
Hallo zusammen, mein Sohn geht seit Anfang September in den Kindergarten. Es hat ihm von Anfang an viel Spaß gemacht. Er hat gleich mit den Kindern gespielt und geht auch wirklich gerne hin. Die Eingewöhnung dauerte 3 Wochen und in meiner Gegenwart hat er auch gesprochen, wenn auch relativ wenig. Seitdem er dort aber nun alleine ist redet er kein einziges Wort mehr. Weder mit den Erziehern noch mit den Kindern. Sobald wir aus der KiTa Türe raus sind sagt er "Jetzt sind wir nicht mehr im Kindergarten" und redet den Rest des Tages non-stop. Zuhause hat er allerdings auch schon mal 3 Tage lang nicht mit seinem Papa geredet. Ich habe das Gefühl, dass er aufhört zu reden wenn es ihm zu viel wird: zu laut, zu viel action, zu viele Personen. Er ist allgemein sehr sehr schnell überreizt. Hm. kennt jemand so ein Verhalten und hat Tipps für mich, wie ich und die Erzieher damit umgehen sollten? Ihn zum reden zu drängen führt eher zum Gegenteiligen Verhalten, was mein Mann ja schon erleben musste. Vielen Dank schon mal. MarcyDarcy
Meine Tochter hat das auch nicht so schnell gemacht und es lief am besten,wenn man sie in ihrem Tempo Vertrauen und Sicherheit bekommen ließ.
Ich kann gut verstehen, daß gerade keine Kinder, die noch nicht so dezidiert STOP sagen können (viele Erwachsene schaffen das ja auch noch nicht wie Postings, aber auch die zunahme an Burnouts zeigen) sich einfach den Erwartungen und Anforderungen verweigern.
Du hast ja gut erkannt, daß er das meistens macht, wen nes ihmzuviel wird.
Wie wirkt es, wenn gerade dann alle um einen herum mit lieben und netten Aufforderungen, Bitten, "Sag doch mal..." an einen herantreten?
Man ist völlig hilflos und überfordetr - ich kann ihn gut verstehen.
Die Erwachsenen, die meine Tochter NICHT bedrängten, genossen am schnellsten ihr Vertrauen.
Sie hat alles, was um sie her vor sich ging, enorm aufgesogen (aus der Gymnastik oder Musikstube hat sie Großmutter zuhause in Ruhe genau erzählt, was wir gemacht hatten - -- aber dort war sie monatelang stumm wie ein Fisch).
Auch als Mutter solltest Du signalisieren, daß es okay ist, was Dein Kind macht - ihm udn den anderen.
Umso leichter fällt es ihm später,sich zu öffnen.
Habt Geduld --- gerade dieses Kind hat sich später zur Quasselstrippe in der Familie entwickelt!!!.
Schönes Wochenende - Ursel, DK
Die Erzieher müssen ihm auch erst mal richtig kennen lernen. Er ist ja erst einen Monat dort. Dann werden sie eigene Wege für ihn finden. Meinem Sohn war der Trubel manchmal auch zu viel. Eine der Erzieher oder Praktikanten ist dann mit ihm aus der Gruppe raus. Geht natürlich nur bei sehr gutem Personal Schlüssel und Möglichkeiten.
Solange es ihm im Kindergarten gefällt würde ich das jetzt nicht überbewerten und würde ihn einfach mal lassen. Vielleicht ist es jetzt mal so eine Phase zu Beginn und legt sich dann wieder, wenn nicht mehr alles so neu für ihn ist.
Meine Mittlere hat nahezu die ganze Kindergartenzeit nur "Ja" und "Nein" gesprochen. Wir haben kein Drama daraus gemacht, da wir wussten, dass sie eigentlich gut und richtig sprechen kann. Nach vielen Gesprächen mit den Erziehern wurde sie so angenommen, wie sie war. Das Schlimmste, was man tun konnte, war nämlich Drängen. Eine Person, die sie schon bei der ersten Begegnung bedrängt hat zu reden, wurde durch jahrelanges Schweigen bestraft. Das ging einigen Personen aus der entfernteren Verwandtschaft so. Vor Schulbeginn habe ich mit der Lehrerin gesprochen und davor gewarnt, sie zu drängen. Man hat ihr Zeit gegeben und es hat super funktioniert. Sie redet immer noch nicht gern und viel mit Fremden, hat aber trotzdem gute Noten. Spontan etwas gefragt werden, findet sie immer noch furchtbar (sie ist jetzt Klasse 6 Gymnasium), aber vorbereitete Vorträge bekommt sie auch vor der Klasse super hin. In Klasse 3 ist sie sogar mal Vorlesekönigin geworden. Falls Du magst, google mal "selektiver Mutismus". Da wirst Du viele Tipps finden. Aber stecke Dein Kind auch nicht gleich in eine Schublade, denn aktuell halte ich es noch für völlig unbedenklich nach dieser kurzen Zeit.
Vielen Dank für eure Antworten. Solange er glücklich ist sollte ich mir wohl keine Gedanken machen, aber natürlich macht man sich diese als Mutter sofort. Mutismus passt eher nicht auf sein Verhalten. Er interagiert ja mal allen via Körpersprache, lachen, tanzen und spielen :)
Hej Marcy - dann ist doch alles gut. Gruß Ursel, DK
Von deiner Beschreibung her würde selektiver Mutismus schon passen - auch wenn er durch Gestik und Mimik kommuniziert. Anders als die meisten Vorschreiber, würde ich sehr bald reagieren. Es könnte auch die Gefahr bestehen, dass sich dieses Verhalten verfestigt - und schwerer abgelegt werden kann. Rein zur Abklärung empfehle ich dir einen baldigen Besuch beim Kinderarzt oder / und einem Sprachheilpädagogen. Alles Gute! J.
Ich habe zur Zeit auch ein Kind in meiner Gruppe, welches ein halbes Jahr lang nicht gesprochen hat...die Mutter hatte es zu Beginn gleich gesagt, dass er nicht mit anderen spricht und sie als Kind genauso war. Ich habe ihn so akzeptiert, wie er ist und ihm die Zeit gelassen, die er braucht. Und ich habe mich total gefreut, als er dann anfing, mit mir zu kommunizieren. Man konnte immer schon gut in ihm lesen und hat ihn auch ohne Worte verstanden. Anfangs machte er nur Tierlaute, langsam kamen einige Wörter und nun auch ganze Sätze. Er spricht aber nicht gerne vor anderen, bzw im Spielkreis, aber so ist es eben. Interessant ist, sobald die Mutter kommt, redet er ununterbrochen. Und er ist sehr schlau, kann schon viele Dinge, die er in seinem Alter noch gar nicht können muss... Ich denke, man muss die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen erst mal so annehmen, wie sie sind und langsam eine Beziehung aufbauen. Erst dann kann man erfolgreich miteinander arbeiten...
Meine Tochter hat im Kindergarten auch aufgehoert zu sprechen, und ein Jahr lang nichts und mit niemandem gesprochen, ausser - genau wie in deinem Fall, mit mir und ihrem Bruder, und das aber (zuhause) wie ein Wasserfall. In der Entwicklungsambulanz, wo sie als Fruehchen regelmaessig hinmusste, ist das aufgefallen, und die Diagnose war selektiver Mutismus. Sie ist ein sehr selbstbewusstes Maedchen, das aber sehr lange braucht, um Situationen erfassen zu koennen und wirkt deshalb am Anfang oft schuechtern. Sie ist gern in den Kindergarten gegangen, hat aber wenig mitgemacht und war meistens bei der der Bezugsperson. Nach dem Jahr habe ich ihren Kindergarten gewechselt, und innerhalb von einigen Wochen war sie ein anderer Mensch. Mit dem Sprechen hat es noch ein paar Monate gedauert, bis sie auch dort ganz normal sprachlich interagiert hat. IN unserem Fall war sie mit dem grossen Kindergarten und dem offenen Prinzip total ueberfordert. Selektiver Mutismus ist eine (wenn auch meist ungewollte) Entscheidung, also kein Unvermoegen per se. So wie du das berichtest, hat sich dein Sohn willentlich dazu entschieden, nichts mehr zu sprechen. Ob das besorgniserregend ist oder nicht, kann ich dir nicht sagen, vielleicht eine Psychologin. Aber so wie du die Situation beschreibst, wuerde ich einfach mal abwarten und dem keine Bewertung geben. lg niki
Ich kenne das von meiner Tochter. Seit Anfang ihres 2. Lebensjahres konnte sie wahnsinnig gut reden - Schöne lange Sätze und auch ihr Wortschatz war außerordentlich. So im Kiga hat sie fast gar nix geredet - nur wenn es unbedingt sein musste. Natürlich habe ich es irgendwann aufgegeben den Erziehern zu erklären, dass sie keine Förderung braucht - ich habe es dann auch wirklich "verboten".
Als sie in die Vorschule kam, ging es plötzlich von einem Tag auf den anderen explosionsartig los. Ihr Wortschatz fiel am meisten auf und die Erzieher waren echt baff von ihrer Ausdrucksweise.
Ich glaub, dass es irgendwann einfach "klick" machen muss bei den Kleinen - es braucht nur Gelegenheiten. Und dann wird halt alles nachgeholt. Ich hatte so Angst vor der Einschulung, aber alles im Nachhinein unbegründet.
LG, das wird schon....
Hallo, wenn Kinder plötzlich aufhören zu sprechen, spricht man von selektivem Mutismus. Wenn dieser länger als 6 Wochen andauert, so wird dieser als manifestiert eingeschätzt. Ich würde mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Selbst habe ich mit Kindern mit Mutismus gearbeitet. Ich war als Heilpädagogin in einer Integrationskindertagesstätte tätig, und habe zusammen mit einer Logopädin das Kind begleitet. Nach 2 Jahren hat es gesprochen. Liebe Grüße und alles Gute, Philo
Hallo marcydarcy auch ich möchte dich wie die meisten vor mir beruhigen und dir mut zusprechen. uns ging es bis vor kurzem genauso. meine tochter war zwar recht schnell eingewöhnt und ging auch problemlos in die kita, aber es dauerte an die 5 monate, bis sie mit den erzieherinnen gesprochen und wirklich aus sich rausgegangen ist. ich hatte mir anfangs auch sorgen deshalb gemacht, aber wie sich zeigte, brauchte sie einfach die zeit um so viel vertrauen und sicherheit zu gewinnen, sich zu öffnen und unbefangen mit anderen (d.h. v.a. mit den erzieherinnen) zu sprechen. du hast nicht geschrieben, wie alt dein sohn ist und wie die kita organisiert ist. das spielt nach meiner erfahrung neben dem individuellen charakter jedes menschen, also auch jedes kindes (manche sind nun mal mehr extrovertiert, manche mehr introvertiert ohne dass dies gleich krankhaft ist!), eine wichtige rolle. bei uns war es so, dass die kita ein offenes konzept hatte und meine tochter mit knapp 3 damit m.e. noch überfordert war. wie groß ist die kita-gruppe deines sohnes, bleibt die gruppe unter sich od. offenes konzept, wieviele erzieherinnen u. wieviele teilzeitkräfte (sprich personelle fluktuation über den tag und durch die woche) gibt es? meine erfahrung ist, dass kleinere kita-kinder, also die dreijährigen - die u3s sowieso - besser fahren mit möglichst kleinen, geschlossenen gruppen und festen bezugspersonen, also 2-3 erzieherinnen möglichst in vollzeit statt 7-8 teilzeitkräften. das gibt nochmal mehr struktur, vorhersehbarkeit und damit sicherheit. kurz gesagt: auch ich würde dir raten, deinem sohn zeit zu geben, es kann durchaus ein paar monate dauern bis er wirklich in der kita "angekommen" ist. sollte er in einem halben jahr oder so immer noch nicht sprechen, wäre m.e. auch ein kitawechsel zumindest der überlegung wert.
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