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Kind malt einfach nicht

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Kind malt einfach nicht

MaJuni

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Hallo zusammen, ich mache mir momentan ein paar Gedanken über meinen Sohn. Er wird bald 5 Jahre alt und mag/kann überhaupt nicht malen. Also er malt weder Figuren noch Menschen, Tiere oder ähnliches, sondern nur Striche, wie es Kleinkinder tun. Die Stifthaltung fällt ihm schwer, das klappt nur wenn er Lust hat und sich konzentriert. Ansonsten ist er ganz normal entwickelt, motorisch super, auch bügelperlen, Lego spielt er gerne. Er macht auch gerne Aufgaben aus den Rätselblöcken, "schreibt" da teilweise auch die Zahlen korrekt hin bei z. B. Sudoku, nur malen (auch ausmalen) geht gar nicht. Nun haben wir nächste Woche ein jährliches Entwicklungsgespräch im KiGa und ich bin mir sicher, dass das thematisiert wird. Daher wollte ich mal ein bisschen nach euren Meinungen fragen, ist das ein wichtiger fehlender Aspekt, also wird mir da zu einer Förderung geraten werden? (stehe dem absolut offen gegenüber) Kennt es jemand vielleicht von seinem Kind? Vielen Dank für eure Erfahrungen


Sunflower2210

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Unser Sohn (3) malt Spiralen. Im Kiga, denke ich, wenn ich mir die Bilder anschaue, lassen sie die Kinder einfach alleine malen. Wenn ich.mit Cedric (Name fiktiv) zu Hause Male, male ich etwas sehr einfach, zum Beispiel ein Kind, ein Tier und Frage ihn dann, ob er etwas ergänzen will, z.B. die Wiese, den Himmel. Hast du mal probiert, ihm etwas vorzumalen? Ich finde es nicht so schlimm, dass dein Kind nicht gerne malt.Es gibt immer Dinge, die ein Kind nicht so gerne mag. Bei Cedric sind das Puzzles.


User-1721891580

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Normalerweise würde ich sagen, lass ihn einfach machen. Jeder hat seine Vorlieben, aber das ging bei meinem Sohn nach hinten los. Er hat auch nie gemalt, war immer schnell frustriert und man sieht es jetzt in der Schule. Mittlerweile ist er 9 Jahre alt und schreiben fällt ihm einfach super schwer. Er findet es zu anstrengend. Ich wünschte ich wäre damals mehr hinterher gewesen. Du kannst ja das Thema Ergotherapie mal ansprechen. In der Kita wurde das damals übrigens nicht angesprochen.


kea2

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Hm, dass er Zahlen schafft, ist schonmal besser als gar nichts. Aber es gibt in der Schule immer wieder Aufgaben, wo sauber ausgemalt werden muss und das Fach Kunst. Eventuell wird Dein Sohn es auch nicht schaffen, besonders lesbar zu schreiben, und sich möglicherweise auch mit der geforderten Schreibgeschwindigkeit schwer tun. Da wird es dann schlechte Noten hageln. Daher würde ich schon überlegen, ob eine Förderung nicht doch eine gute Idee wäre, oder versuchen, das selbst mit ihm zu üben. Bei unseren Kindern wurde immer sehr auf das Malen geachtet. Wer das nicht konnte, landete blitzschnell in einer Förderung. Aber unser Jüngster ist schon 14. Daher ist das keine aktuelle Beobachtung.


Sunflower2210

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Antwort auf Beitrag von kea2

Willkommen in der Leistungsgesellschaft. Es gibt in der Schule das Fach Kunst. Na und. Dann bekommt er eben darin schlechte Noten in diesem Fach. Ich denke nicht, dass Malen und Schreiben unbedingt zusammenhaengen. Wer nicht gut malt,.muss nicht automatisch schlecht schreiben. Rede bei dem Gespräch mit der Erzieherin über deine Beobachtung. Nach Malkursen könntest du dich auch mal im Kiga erkundigen.


User-1721891580

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Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Es geht nicht ums gut malen. Es geht darum, was beim malen gefördert wird. Malen legt den Grundstein für das spätere schreiben.


Mamamaike

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Hallo, unser Sohn mal auch nicht. 1. hat er keinen Spaß daran, 2. "kapituliert" er davor, dass das, was er malt, nicht so aussieht wie in Wirklichkeit oder seiner Vorstellung. Bei Punkt 2 hat geholfen, ihm abstrakte Malerei zu zeigen (man "muss" nicht "erkennbar" und gegenständlich malen). Und wie haben ihm Lineale und Geodreiecke gegeben, denn er "konstruiert" lieber (und Pläne sind ja auch Gemälde). Es gibt viele Möglichkeiten, die Stifthaltung zu üben (zB den Stiftkampf - Du und er habt einen Stift und musst euch gegenseitig beim Zeichnen behindern). Dein Sohn ist ja noch kein Schulkind, und in Punkto Schreibfähigkeit wird sich noch viel tun, keine Sorge. Uns wurde nie Förderung empfohlen, weil unser Sohn nicht malt. Es wurde lediglich erwähnt. Und und ist es "egal". Viele Grüße


ml1820

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Meine Tochter hat auch kaum gemalt, erst nach ihrem 5. Geburtstag hat sie begonnen und malt inzwischen gerne, viel und auch erkennbar.


emilie.d.

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Ich finde den Aspekt extrem wichtig. So wichtig, dass meine Kinder mit 4 Jahren schon an einer Kunstschule ihre ersten Kurse gemacht haben. Würde Förderung wirklich wahrnehmen und schauen, wie Du das zusätzlich üben kannst. Vielleicht steckt ja wirklich was Motorisches hinter, da gibt es z.B. so Gummiüberzieher über die Stifte, mit denen sie sich leichter tun.


kia-ora

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Ab zum Kinderarzt und frag, ob ihr Ergo bekommen könnt. Das Malen und später Schreiben ist suuuuuuuper wichtig.


KleineMäuse

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Hallo, mein Sohn (jetzt 7 und in der 1. Klasse) hat auch nie gemalt. Ich habe ihm bis zum letzten Kindergartenjahr Zeit gelassen und bin dann mit ihm zur Ergotherapie gegangen um seine Graphomotorik zu trainieren. Das bringt aber nur etwas, wenn man dann täglich Zuhause übt. Übungen waren zb.: Münzen einwerfen (mit kleinem Finger+Daumen, Ringfinger+Daumen, Mittelfinger+ Daumen: usw.), kneten, schneiden, Aufgaben mit Stifthalterung, alles spielerisch. Ich bin selber Pädagogin im Kindergarten und angesprochen wurde es von seiner Pädagogin auch. Er hatte trotzdem noch Defizite, als er in die Schule kam, hat allerdings im ersten Monat extreme Fortschritte gemacht. Gestalterisch Zeichnen und exaktes Ausmalen sind immer noch nicht seins, aber er kann schreiben und kommt klar.


JoMiNa

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Mein Sohn hatte auch sehr lange kein Interesse am Malen. Aber irgendwann mit ca. 5 ging es plötzlich los und seitdem produziert er „Kunstwerke“ am laufenden Band Er ist jetzt fast 6 und vom Kindergarten haben wir die Rückmeldung, dass er gut und sehr detailreich malt. Erst seit kurzem macht ihm Ausmalen Spaß, da ist er auch schon sehr gut. Wir waren jetzt aber (aus anderen Gründen) bei der Ergotherapie und dort haben sie beobachtet, dass bei ihm die Bewegung aus dem Oberkörper und nicht aus dem Handgelenk kommt. Das ist wohl anstrengender, und vielleicht eine Erklärung für das späte Malen. Wenn dein Sohn nächstes Jahr in die Schule kommt, würde ich das Thema aktiv im Kindergarten und auch beim Kinderarzt mal ansprechen. Dann könnt ihr es ohne Stress gemeinsam beobachten und bei Bedarf handeln. Zu Hause animieren (Lieblingsfiguren inkl. Fahrzeug, oder Schatzkarten sind bei meinem beliebt) oder ein Malkurs kannst du auf jeden Fall probieren. Für die Stifthaltung sollen die dreieckigen Stifte gut sein. Falls du welche neu kaufst, nimm lieber nicht die billigsten. Der Stift sollte gut über das Papier gleiten und die Farbe gut abgeben.


SanBo

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Meine Erfahrung: ja Kinder, die malen, schneiden, basteln... haben einfach eine bessere Feinmotorik und dadurch fällt das Schreiben leichter. Und sieht schöner aus Ebenfalls meine Erfahrung: Sohn, mittlerweile 14, hat nie freiwillig gemalt. Natürlich habe ich versucht, ihn zu motivieren, zusammen gemalt etc... Er hatte keine Lust, es klappte nie länger als ein paar Minuten. Seine Schrift? Linien im Heft waren für ihn eine Option, seine Lehrerin sah es anders. Über die Sinnhaftigkeit vom Kunstunterricht wurde ab Kl. 1 diskutiert... bis heute. Fazit: Es hätte leichter laufen können, er hat aber andere Stärken (Mathe, Sport, von Klasse 1 an super organisiert...). Ich würde versuchen, ihn zu motivieren aber nicht erzwingen. Dann verweigert er vielleicht oder prägt sich jetzt schon ein, dass es keinen Spaß macht.


Lillimax

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Hallo, rein theoretisch ist das Malen nicht nötig. In früheren Zeiten, als es keine Schulpflicht gab und ein Junge mit 12 zu einem Handwerker in die Lehre gegangen ist, ohne jemals Schreiben gelernt zu haben, hatte das Malen keine Bedeutung. Aber heute ist das Schreiben und die dazugehörige Motorik natürlich sehr wichtig, weil Fundament jeder Bildung. Und damit ist indirekt auch das vorherige Malen wichtig geworden bei Kindern. Deshalb würde ich auf jeden Fall überlegen, wie du deinen Sohn da etwas fördern kannst. Ich dachte spontan an Malbücher mit Rennautos, Traktoren, Flugzeugen – was deinem Sohn an Motiven halt so gefällt. Anschließend kann man das Bild rausschneiden und sogar in seinem Zimmer aufhängen, dann hat es einen Coolness-Faktor und dein Sohn sieht den Erfolg. Denn ein Kind muss nicht unbedingt künstlerisch und kreativ malen, das Ausmalen schult die Stifthaltung und das konzentrierte Einhalten von Formen auch sehr gut. Auch Malkurse für Kinder werden vielerorts angeboten, meine Kinder waren z.B. bei einer örtlichen Künstlerin, die nachmittags solche Kurse für Kiga-Kinder veranstaltete. Die machten jedem Kind Spaß, weil nicht mit dünnen Stiften, sondern mit fetten, farbtriefenden Pinseln auf Riesenpapier gemalt werden durfte. Ganz frei und ohne den Ehrgeiz, dass etwas Erkennbares dabei rauskommen musste. Das macht mehr Spaß als das übliche Klein-klein. Ich würde vielleicht noch 6 Monate versuchen, das Ganze auf diese oder ähnliche Weise selbst zu fördern. Wenn es dann immer noch ein Problem ist, könntest du rechtzeitig vor Schulanfang mit dem Ki-Arzt über Ergotherapie zumindest einmal reden, weil die Hand- und Fingermotorik einfach essentiell wichtig sind in der Schule. LG


kuddelmuddel

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das sind zwei paar Schuhe: 1. keine Lust zu malen, anderer Interessensschwerpunkt: kein Problem, wenn Feinmotorik, Stifthaltung, Auge-Hand-Koordination und Oberkörpertonus grundsätzlich okay sind -keine Förderung nötig, außer man will das Kind etwas breiter aufstellen und die Kreativität stärken 2. fehlen oben genannte Fähigkeiten, dann meidet das Kind das Malen ggf. wegen dieses "Mangels" - und das ist problematisch ==> Förderung (Ergotherapie o.ä.) nötig Malen/Ausmalen (und ich meine nicht künstlerisch wertvoll, sondern "kindlich-normal") sind wichtig für das spätere Schreiben (google mal Malentwicklung). Das wiederum beeinflusst die Kognition (z.B. Gedächtnis) positiv. Viele Studien zeigen, dass Bewegung und Lernen/Intelligenzentwicklung zusammen hängen. Wer malt/schreibt, kann sich z.B. Dinge besser merken Wenn dein Kind aber Zahlen und sowas grundsätzlich schreiben kann und mit ein bisschen Förderung der Stifthaltung (da gibts spezielle Stifte und Stifthalter) klar kommt, ist ja alles gut. Mein Kind hatte auch nie Lust zu Malen, und eine "3-" in Kunst feiern wir wie eine "1+" - der wollte (und konnte) aber schon mit 5 Jahren Zahlen und Buchstaben schreiben und ist eher sachlich- unemotional und wenig kreativ unterwegs - die Kita hatte da nur wenig Bedenken (die eher dahin gingen, dass ein Kind doch eher malen lieben müsste als schreiben) LG


MaJuni

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Hallo, vielen Dank für die vielen Erfahrungen, das hilft mir sehr für die Einschätzung. Ich werde jetzt das Gespräch abwarten und sehen was die Erzieher dazu sagen und welche Empfehlungen ggf. kommen. Die nächste U ist auch nicht mehr lange hin, da kann ich es gleich mit dem KiA besprechen, sodass wir da ggf. schnell handeln können. Da er sehr klein, zierlich ist, haben wir schon oft den Eindruck, dass ihm für gewisse Dinge die Kraft fehlt. Vielleicht ist es auch hier das Problem, dann wäre Ergo ja super. Wenn es tatsächlich an der Lust liegt (da tu ich mich gerade schwer das zu unterscheiden) bringt es vielleicht die Zeit und Freunde die gerne malen


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von MaJuni

Was mir gerade einfällt: Vielleicht kann er mit bildlichem Malen nichts anfangen, aber mit schreiben oder zeichnen? Wie oft nimmst du denn selbst einen Stift in die Hand? Du kannst dich mal hinsetzen und ganz wichtig tun und „Erwachsenendinge“ machen: eine Postkarte an die Oma, einen Einkaufzettel, einen Plan von seinem Zimmer, weil ihr Möbel umstellen wollt, eine Wegbeschreibung für den Papa, eine Liste aller Kinder im Kindergarten… Mein Sohn greift solche Dinge sehr gern in sein Spiel auf. Letztens war er Polizist und hat etwa 20 Strafzettel „geschrieben“ Wichtig ist ja nur, dass er ab und zu die Stifthaltung übt. Diese darfst du auch ruhig hin und wieder korrigieren. Ganz ohne Druck: „Schau, wenn du den Stift so hältst, ist es einfacher“.