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KiGa mit oder ohne Freund?

KiGa mit oder ohne Freund?

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Ich bin so hin und hergerissen, vielleicht könnt ihr mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen? Meine Tochter wird ab August in den Kindergarten kommenn. Seit ihrer Säuglingszeit kennt sie ihren einen kleinen Freund, den sie an drei Tagen in der Kindergruppe sieht (sie geht fünf Tage hin), zudem übernachtet er einmal die Woche bei uns, einen Nachmittag die Woche ist meine Tochter bei ihm zu Hause. Seine Mutter würde sich nun wünschen, dass die Kinder auch zusammen in den Kindergarten gehen. Und ich weiß irgendwie nicht, ob ich das möchte. Ich versuche mal meine Gedanken zu sortieren. Einerseits fände ich es natürlich schön, wenn meine Tochter nicht alleine in den Kindergarten wechselt und einen Freund dabei hat. Ich fände es aber auch schön, wenn beide unabhängig voneinander neue Freunde kennenlernen, zumal der Junge sich sehr an meine Tochter hängt und kaum alleine Entscheidungen treffen will. Meine Tochter wird sich nicht schwer tun neue Kinder kennenzulernen. Andererseits ist die Mutter nett, aber irgendwie chaotisch. Falls es eine elterninitiierte Einrichtung werden sollte, habe ich (nicht ganz unbegründete) Bedenken, dass sie ihre Pflichten nicht wahrnimmt, z.B. den Kochdienst vergisst ("ach ja, hab ich ganz vergessen"). Es gab in unserer Kindergruppe so manches Konfliktpotential mit ihr und ich stand irgendwie immer etwas zwischen den Fronten, zumal ich den Freund an die Kindergruppe vermittelt habe. Durch die Freundschaft unserer Kinder und der wechselseitigen Betreuung wird immer rückgeschlossen, dass wir Mütter befreundet sind (ich würde uns aber nur als gute Bekannte bezeichnen). So wurde ich bei Problemen gerne mal hinzugezogen, was ich mir aber dann verbeten habe. Ein komisches Gefühl, wenn mal wieder alles schief läuft, bleibt aber irgendwie. Ich verstehe mich mit der Mutter, habe mich aber von ihr distanziert, weil ich es satt hatte immer für sie mitzudenken. Irgendwie verließ sie sich immer auf mich (ähnlich im Grunde wie bei ihrem Sohn, für den meine Tochter seine Ratgeberin ist). Konfliktpotential wird es im Kindergarten wahrscheinlich eh gehen, da sie vorhat ihren Sohn maximal dreimal die Woche in den Kiga zu bringen und er sich so ja kaum in die Gruppe integrieren kann. Seine Mutter ist froh, dass er dann ja wenigstens meine Tochter hat. Eigentlich wünsche ich mir einen unbeschwerten Neuanfang für meine Tochter und mich. Ist das egoistisch? Abgesehen davon wüsste ich ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich es begründen sollte, falls ich mich gegen eine gemeinsame Gruppe entscheiden sollte, ohne die Mutter massiv zu kränken. Ich hoffe, dass ich meine Problematik einigermaßen verständlich darstellen konnte(?). Habt ihr einen Rat für mich? Liebe Grüße, Katja


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Hallo Katja, es klingt ziemlich deutlich durch, dass Du eigentlich nicht möchtest, dass die beiden in dieselbe Gruppe kommen. Was auch wirklich verständlich ist, die andere Mutter scheint eher Ballast als Bereicherung zu sein. Da Du ja selbst merkst, dass Du es nicht willst, musst Du das auch hinkriegen! Es ist (sorry) typisch wir Frauen, dass wir unsere Entscheidungen lieber aus Höflichkeit und Rücksichtnahme falsch treffen, statt das zu tun, was wir richtig finden. Das würde einem Mann nicht so leicht passieren, und da können wir uns ausnahmsweise mal ein bissel was von den Kerls abgucken, huh? :-) Die verbiegen sich nicht so gern. Die andere Mutter wird's überleben, und die Freundschaft der Kinder auch - wenn Du's klug anstellst. Sag ihr kurz und ohne lange Rechtfertigungen und Erklärungen, dass Du findest, es wäre für beide Kinder wichtig, auch neue Freunde zu finden. Was aber natürlich nicht gut geht, wenn sie in dieselbe Gruppe kommen. Sie wird natürlich nicht Deiner Meinung sein, aber das ist nicht schlimm. Sag gleichzeitig, dass Du es sehr schön fändest, wenn sich die Kids nachmittags weiterhin oft sehen würde, weil Du diese Freundschaft sehr wertvoll findest. Lass nicht Dein Harmonie-Bedürfnis über Dein Bauchgefühl siegen, eh? An allererster Stelle kommst DU und das, was für Dich richtig ist. Dann erst kommen andere Leute, und was diese möchten und denken. Wo kommst Du als Mensch hin, wenn Du die Wünsche und Empfindlichkeiten anderer über Dich selbst stellst...? Liebe Grüße, Bonnie-B


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hallo, bei anmeldung im kiga kannst du der erzieherin doch einfach die situation schildern und erklären, dass du gerne möchtest, dass deine tochter in eine andere gruppe gegeben wird als der junge. bei uns im kiga hätte man sicher verständnis dafür. viele grüße antonia


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Ich hab bei mir im Kiga eine ähnliche Konstellation gehabt, nur das die Mama´s richtig befreundet waren, die Kinder auch und unbedingt in eine Gruppe sollten. Kamen sie auch, nur das die beiden sich den ganzen Tag nicht anschauten, sie haben sich Hallo und Tschüß gesagt, das wars. Das Mädchen suchte sich Freundinen und der Junge Freunde. Nachmittags spielten sie laut der Mama´s super, aber im Kiga wäre keiner drauf gekommen, das die beiden sich kennen. Liebe Grüße Becky


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Hallo. Ich hab vor einer ähnlichen Situation gestanden und mich für den gleichen KiGa entschieden - und es war die falsche Entscheidung. Mein Bauchgefühl (wie deines jetzt auch) wusste es vorher, aber ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und hatte Angst vor einer eventuellen Auseinandersetzung. Das Ende vom Lied war: Kinder waren zwar noch länger befreundet, aber Eltern waren zerstritten, ganz ganz blöde Situation für alle. Bonniebee hats wunderbar beschrieben. Hör auf dein Gefühl! Liebe Grüße von M. (mittlerweile Vorschule)


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Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir alle sehr geholfen und ich werde definitiv auf mein Bauchgefühl hören. Grundsätzlich fällt es mir eigentlich nicht unbedingt schwer meine Meinung zu vertreten, bei manchen Personen blöderweise dann aber irgendwie doch... Liebe Grüße, Katja


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Mein Sohn und seine kleine Freundin Jenny sind in ungefähr der gleichen Konstellation. Sie kennen sich, seit sie in unseren Bäuchen waren :o) und von Geburt an haben sie sich auch oft gesehen. Lange lange waren sie ein Herz und eine Seele, sahen sich sogar ähnlich, so dass die Leute sie immer für Zwillinge hielten! Sie waren ab ihrem 1. Lebensjahr auch bei der gleichen Tagesmutter und das dann fast jeden Tag zwei Jahre lang. Das hat anfangs sehr gut geklappt, aber es ist tatsächlich so, dass es sich mit der Zeit (inzwischen sind sie 3,3 Jahre alt) doch verändert hat. Sie wird halt ne kleine Zicke und er wird halt ein kleiner Rabauke. Und in letzter Zeit gibts mehr Tränen und Ärger als früher. Klar, sie vertragen und drücken sich auch wieder. Aber man merkt, das es ihnen sehr gut getan hat in verschiedene Kigas zu gehen (ich fands anfangs auch schade, dass er nicht im gleichen Kiga ist wie Jenny) Ich denke nicht mal, dass die momentan so enge Freundschaft zwischen Deinem Sohn und ihrer Tochter immer noch so eng sein würde, wenn sie erstmal in einem Kiga oder gar in einer Gruppe sind. Die Jungs suchen sich größtenteils Jungs - und die Mädels eben Mädels. Vielleicht ist es sogar wirklich besser, wenn Ihr in verschiedene Kigas geht - die Freundschaft kann man doch trotzdem aufrecht erhalten. LG Sue


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Vielen Dank auch für Deinen Erfahrungsbericht. Hihi, ich kenne das Zwillingsding auch. Wenn ich mit den beiden Blondschöpfen alleine auf dem Spielplatz war (besonders so mit 2 Jahren), kamen oft Fragen, wie alt die Kleinen denn seien. Meine Antwort, dass sie drei Monate Altersunterschied haben, sorgte für manch verblüffte Gesichter und Nachfragen. Ich persönlich würde den lediglich rein privaten Kontakt der Kinder mittlerweile sehr begrüßen. So manches Mal habe ich es auch bereut, dass meine Tochter und ihr Freund in die gleiche Kindergruppe gehen. Meine Tochter ist kontaktfreudig, selbstbewusst und sehr sozial, ihr kleiner Freund eher ein Mitläufer-Typ, der meine Tochter zur Orientierung braucht. Meine Tochter fühlt sich des öfteren mit ihren gerade einmal dreieinhalb Jahren für ihn verantwortlich, sie ist für ihn, obwohl er älter ist, seine Ratgeberin und "Lebenshilfe" für alle Belange. Ich glaube für beide wäre es der richtige Schritt unabhängig voneinander neu anzufangen. Meine Tochter könnte unbeschwert neue Kinder kennenlernen und ihr Freund wäre gefordert sich selbst um Kontakte zu bemühen und sich zu behaupten. Es klingt vielleicht etwas blöd das so aufzuwiegen, aber irgendwie profitiert fast nur der Freund von dieser Freundschaft, es ist irgendwie kein gleichwertiges Geben und Nehmen (das klingt jetzt ziemlich doof, aber irgendwie fine ich gerade keine besseren Worte dafür). Wahrscheinlich würde die Freundschaft unserer Kinder altersbedingt in der nächsten Zeit auch so etwas abflachen, aber irgendwie mag ich auch nicht mehr warten... An alle, die mir bisher geantwortet haben: Ich habe heute auch noch mal mit der Kindergruppenleiterin besprochen und sie würde eine Trennung auch befürworten und bestätigt meinen Eindruck (Freund unselbstständig, hängt sich an meine Tochter, will sie für sich). Vielen Danke für eure Hilfe, Katja