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ich bin frustriert…kids schreien/streiten ständig

ich bin frustriert…kids schreien/streiten ständig

sai89

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Hallo zusammen, ich wollt mal Fragen wie es bei euch so läuft mit 2 jüngeren kindern. Meine Töchter sind 6 und knapp 3 aber momentan ist es echt anstrengend, weil ständig nur geschrien wird sich gezankt wird und ich kaum mal zu etwas komme weil wir von einer Katastrophe in die nächste schlittern. nur ein kurzer Auszug von heute: Abholen in der Kita - ich bin natürlich zur falschen Zeit da und werde sofort angemotzt mit - Mama du bist zu früh - ein paar minuten haben sie dann noch gespielt und sind wir los (fahren mit dem Bus) und müssen bis zur Bushaltestelle ca 10 Laufen (die kleine nehme ich bei der Strecke den Wagen, da es morgens nicht zu schaffen wäre). Meisten dürfen sie auf dem Weg eine kleine Süßigkeit das natürlich anlass zur Unmut war es war das falsche und beide hatten nicht das selbe. Wenige momente später wird sich um die Kitarücksäcke gestritten die Große bekommt ihren eigenen zurück und rennt vor damit er ihr nicht wieder weggenommen wird - die kleine schreit weil sie diesen Rucksack nun nicht haben kann und einen Moment später stolpert die Große samt Rucksack und schlägt sich beide Knie auf. Nach kurzem Trösten sind wir an der Bushaltestelle. Den eigentlichen Bus haben wir vlt 3 minuten verpasst also mussten wir etwas warten. Als er endlich da war wieder Drama weil der Lieblingsplatz besetzt war und die Große nicht neben ihrer Kleinen Schwester sitzen will. Die Kleine brüllt mich dann im Bus an ‘Mama du bist blöd ‘ ‘lass mich in Ruhe’ etc so geht das weiter bis zur Haustür. Und auch da wird nur geschrien - ich will die Tür aufmachen - nein ich… das selbe beim Lichtanmachen im Treppenhaus oder den Schuhen die man zwar erst nicht anziehen wollte aber dann wieder nicht ausziehen will… Das war vlt 45min/1h von der Kita bis nachhause … ich hab das gefühl sie Finden immer einen Grund um rumzuschreien und das geht zuhause so weiter wenn mal 10 min Ruhe ist ist das schon ein Gewinn. Manchmal glaube ich echt, das ich was falsch mache - dabei habe ich gerade extra meine Std reduziert weil mir und meinem Mann das langsam echt an die Substanz geht ( haben vorher beide Vollzeit gearbeitet) Unterstützung von der Familie haben wir nicht - obwohl die Entfernung überschaubar ist aber das ist ein Thema für sich


Klugeeule

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Antwort auf Beitrag von sai89

Die Kinder reagieren so, weil sie von der Kita noch müde sind und den ganzen Tag dort kooperieren mussten. Nach der Kita ist der Zeitpunkt, wo die Kooperationsbereitschaft der beiden Kinder bereits aufgebraucht ist, deswegen sind sie so furchtbar anstrengend. Was könnte man verbessern? Erstmal gibt’s gar keine kleine Süßigkeit mehr beim Abholen, weil es eh nur Drama und Undankbarkeit gab, weil nicht beide dasselbe bekommen haben. Ja wo sind wir denn? Jetzt gibt’s erst zu Hause was. Sie werden nicht verhungern. Im Bus bleibt die Kleine im Kinderwagen sitzen, du stehst und die Große steht entweder auch bei dir oder sie darf sich setzen, wenn sie sich noch ordentlich benehmen kann, oder sie muss bei dir bleiben. Busfahrten ist ja keine Spaßveranstaltung, sondern die Kinder müssen schon sicher irgendwo „verstaut“ werden, damit kein Unglück geschieht, wenn der Bus stark bremsen muss oder mal zügig anfährt. Zu Hause angekommen sollen sie sich erstmal ausruhen. Drama wegen Schuhen oder Lichtschalter würde ich insofern unterbinden, dass ich den Schalter betätige und wer meint erstmal rumbocken zu müssen, kann das in seinem Zimmer tun. Tonie an und gut ist. Und dann gäbs erstmal ne Runde Obst oder Rohkost für den ersten Hunger. Und dann dürften mir die Kinder beim Abendessen machen helfen, entweder etwas schnibbeln, umrühren oder den Tisch eindecken. Was eben anfällt. Aber auf jeden Fall etwas sinnvolles, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, wieder Streit anzufangen. Auf dem Tisch steht das falsche Glas und es gibt Drama? Schön, dein Essen ist beendet, du kannst auf dein Zimmer gehen und dort schreien, WIR essen noch! Vielleicht überlegt sie es sich dann doch anders, weil sie doch noch Hunger hat. Es ist oft schwer Kinder, die müde und oder hungrig sind zum kooperieren zu bringen, aber dann muss man eben mal streng sein.


kea2

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Antwort auf Beitrag von sai89

Gibt es das auch anders? Nein, ernsthaft. Mir, als Einzelkind, war vorher nicht klar, dass Geschwister sich so viel zanken und so eifersüchtig aufeinander sind. Aber mir wurde von vielen Erwachsenen mit Geschwistern versichert, dass das bei ihnen früher auch so war. Unsere Kinder sind 2,5 Jahre auseinander, ein Mädchen und ein Junge und mittlerweile im Teenageralter. Ich kenne das Theater, was Du beschreibst, sehr gut von früher. Das wird natürlich noch schlimmer, wenn die Kinder müde sind, z.B. wenn man sie aus dem Kindergarten abholt. Da hilft nur durchgreifen. Wenn sie sich wegen der Süßigkeiten zanken, gibt es nächstes mal keine Süßigkeiten mehr. Das würde ich so ankündigen und durchziehen. Jeder fasst nur seinen eigenen Rucksack an. Die Kleine bleibt im Bus im Kinderwagen. Das ist für Dich eh einfacher zu managen. Wenn sie im Bus zu viel Aufstand machen, würde ich eine Haltestelle eher aussteigen und beide laufen lassen. Das würde ich vorher ankündigen. Meistens reicht das schon, wenn sie wissen, dass man es ernst meint. Wenn sie sich wegen der Tür und des Lichts zanken, macht das eben Mama. Wenn Dir die Zankerei zu Hause zu viel wird, schick beide in ihre Zimmer. Wir hatten auch keine Unterstützung von der Familie, weil meine Eltern früh verstorben sind, und die anderen Großeltern weit weg wohnten. Aber das war mir sehr recht so. Omas "Entlastung" für uns Eltern sah nämlich so aus, dass die Kinder danach noch dreimal anstrengender waren, weil sie völlig übermüdet und keine Regeln mehr gewohnt waren. Vollzeit für beide Eltern halte ich übrigens grundsätzlich für einen guten Weg ins Burnout. Da sind keine Kapazitäten mehr da, um die Kinder zu erziehen. Die Kinder selbst sind auch überlastet, weil so lange Fremdbetreuung für sie anstrengend ist. Spätestens, wenn ein Kind in irgendeinem Bereich nicht mehr reibungslos "funktioniert", bricht das Kartenhaus zusammen.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von sai89

Ich kenne das auch, dass es Phasen gibt, in denen viel gestritten wird bzw. nach dem Abholen aus dem Kindergarten sind die Kinder einfach extrem müde und fertig, oft auch hungrig und da ist die Frustrationstoleranz sehr niedrig. In den meisten Fällen hilft da einfach nur Durchhalten, Aussitzen und Konsequenz. Ich bin in solchen Situationen sehr konsequent. Süßigkeiten gäbe es bei mir da gar nicht, jeder könnte etwas Rohkost haben, wenn sie schon hungrig sind, z.B. Karotten, Gurken, Äpfel, die eingepackt sind. Zucker puscht sie doch nur noch mehr auf. Ich habe auch immer die Gefühle benannt bzw. konnten sich Streitereien oft schneller auflösen, wenn beide Kinder das Gefühl hatten, ich verstehe sie, indem ich einfach gesagt habe, was ich sehe und was eben beide Kinder wollen. Ich hab sie auch oft nach eigenen Lösungsvorschlägen gesucht, wenn sie zugänglich dafür waren und nicht schon komplett in einem Wutanfall. Wenn gar nichts mehr half und nur mehr geschrien wurde, dann war es eben so und wir mussten alle das Geschrei aussitzen. Mein Kleiner will im Moment auch alles machen und brüllt auch oft, wenn ich es dann gemacht habe. Ich sage dann aber klipp und klar, ich habe es jetzt schon gemacht, beim nächsten Mal kannst du wieder und wir gehen jetzt. Du darfst dafür die Tür aufmachen, etc. Oftmals schreit er dann auch, aber wie gesagt, dann muss das Geschrei eben ausgehalten werden. Oder wenn du schon weißt, dass sie es machen will, daran denken und sie machen lassen. Vielleicht helfen auch kleine Spiele auf dem Weg. Ich sehe was, was du nicht siehst... Oder zählen. Wie lange brauchen wir bis zum nächsten Zebrastreifen? Wie lange brauchen wir bis zum nächsten Zaun, etc. Oder du erzählst ihnen eine Geschichte auf dem Weg zum Bus. Oder ihr singt zusammen etwas. Oder du besprichst mit ihnen schon, was ihr daheim machen werdet. Ihr überlegt euch welche Buchstaben es gibt und welche Wörter mit welchen Buchstaben beginnen. Oder ihr versucht auf dem Weg etwas zu finden. Wer sieht eine Blume, wer sieht einen Stein, wer sieht etwas Grünes, wer etwas Gelbes, wer etwas Braunes, etc... All diese Dinge lenken Kinder ab und sie vergessen dann manchmal auch aufs Streiten. Es hilft oft auch, wenn sie sich eingebunden und gebraucht fühlen. Wenn ein Kind einen Streit anfangen will, dass du gar nicht so viel Aufmerksamkeit darauf verwendest, sondern dem Kind eine Aufgabe gibst. z.B. Du bist schon so groß und stark, du kannst doch sicher schon den Kinderwagen mit deiner Schwester schieben. Oder zu Hause dann... Du darfst deiner Schwester heute beim Schuhe ausziehen helfen. Wer stellt die Schuhe denn als erster schön hin? Du darfst heute den Tisch decken und du darfst ihn abwischen. Du darfst die Karotten und du den Zucchini schneiden. Etc. Solche Aufgaben lieben Kinder, sie fühlen sich dann gebraucht und haben dann oft keine Zeit zum Streiten. Und wenn doch, dann wieder: Ich weiß, du möchtest das auch gerade, aber heute darf deine Schwester. Du machst dafür... Morgen können wir tauschen und du bist dran. Im Bus selbst das Gleiche, frag die Kinder, was sie draußen sehen. Die Kleine kann im Kinderwagen sitzen bleiben, oder sie sitzen abwechselnd mal die eine, am nächsten Tag die andere am Fenster. Wenn der Lieblingsplatz besetzt ist, einfach sagen, das macht nichts, schau, dieser Platz ist genauso toll, vielleicht sehen wir hier sogar mehr draußen. Und beim nächsten Mal, wenn der Platz wieder frei ist, schauen wir mal, wo wir mehr entdeckt haben. Ich habe gemerkt, dass es einfacher geht, wenn ich die Dinge lockerer nehme und nicht auf jede Zankerei oder jeder Motzerei so sehr eingehe. Die eigene Ruhe überträgt sich dann oft auch auf die Kinder. Natürlich hat man nicht immer die Lust dazu, aber vieles lässt sich doch abwenden, wenn man selbst nicht auf jede Kleinigkeit einsteigt. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!