morfer
Wir haben vor einigen Tagen mit der Eingewöhnung unseres einjährigen Sohnes in einer Krippe begonnen und sind ziemlich geschockt. Es wird nach dem Münchner Modell gearbeitet, d.h. ich bin momentan jeden Vormittag 3 Stunden mit ihm zusammen dort und bekomme dadurch sehr viel mehr Einblick als bei der Eingewöhnung von unserem ersten Sohn. Die Krippengruppe hat erst vor 2 Monaten eröffnet, zuvor waren die Erzieherinnen im Kindergarten der gleichen Einrichtung tätig und wir hatten eigentlich einen guten Eindruck von ihnen. Nun wirken sie allerdings ziemlich genervt/hilflos und nicht immer besonders liebevoll mit den Kleinen und irgendwie weint ständig mindestens ein Kind. Und zwar nicht weil es hingefallen ist oder ähnliches, sondern einfach nur weil es unglücklich ist. Oft dauert es einige Minuten bis jemand mal tröstet. Beim Umziehen für den Garten haben 11 von 14 Kindern geweint. Die Kinder verbringen sehr viel Zeit mit Freispiel. Das Programm am Vormittag ist Morgenkreis, Freispiel, Brotzeit, Wickeln, Freispiel, Mittagessen, Schlafen. In der Krippe von unserem Großen gab es immer noch ein Angebot (Wasserplanschen, Malen, Kneten, Turnen...) und die Erzieherinnen waren auch sonst aktiver mit den Kindern. Meine Frage ist, ob es vielleicht die traurige Wahrheit über den Krippenallrag ist, dass die Hälfte der Kinder unglücklich ist und häufig weint. Im Morgenkteis und beim Essen weint keiner. Würde es helfen mehr Struktur in den restlichen Tag zu bringen und die Kinder mehr anzuleiten? Wie soll ich meine Sorgen ansprechen ohne wie ein Besserwisser dazustehen? So möchte ich mein Kind nicht aufgehoben wissen. Ich dachte immer, dass er sofort getröstet wird und auch von seinem Kummer abgelenkt würde. Oder ist es naiv, das von "Fremden" zu erwarten?
Du beschreibst gerade den normalen Alltag, ich kenne es so aus unserer Einrichtung, einfach nur typisch! Und klar weinen die Kleinen oft! Es will halt auch keine Mami wissen, die ihr Kind, aus welchen Gründen such immer, mit unter 3, in eine Krippe bringt! Bei uns ca 15 kinder, 3 Erz., eine ist mit wickeln etc beschäftigt, eine macht aufräumen, Tisch decken, Telefon und Türsteher, ha wer soll dann noch trösten?! Die dritte? Die rennt rum und macht Papierkram! Lg von Dani die ihre Kinder seit Yjahren mit Bauchweh dort lässt!
also wenn es die krippe erst seit 2 monaten gibt solltest du den erz. ein bisschen zeit geben... das ganze hört sich nach überforderung an... neues team, neue kinder, ganz anderes arbeiten als mit großen kindern... das muss sich erstmal einpendeln, da kann man nicht sofort angebote starten und in der eingewöhnungsphase ist das auch schwieriger... wir sind vor 2 jahren mit der kita umgezogen und wir mussten und auch erstmal einspielen und das hat ganz schön gedauert... sind doch auch nur menschen...;)
ja, so war es bei uns auch, der erste Kiga hatte neu aufgemacht und die Krippe war das reinste Chaos. (und Ele noch schlimmer) Es haben auch immer irgendwelche Kinder schlimm geweint und ich habe einige sehr unschöne Szenen mitbekommen, eine Erzieherin hat ein 2 jähriges Kind regelrecht zusammengebrüllt, eine andere Erzieherin hat ein 1 jähriges Kind, weil es nicht hören wollte, einige Meter am Arm hinter sich her geschleift, der Ton war zum Teil auch recht lieblos. Der Grund war sicherlich Überforderung mit dem "offenen Konzept". Wir haben nach 2 Jahren (bzw 1 Jahr) den Kiga gewechselt und nun sind beide Kinder in einer Familiengruppe und bisher habe ich so gut wie kein Weinen gehört, die Kinder sind ausnehmend fröhlich und werden wirklich liebevoll betreut und es wird viel mit ihnen gemacht. Basteln, Malen, Turnen - immer sind genug Erzieher da, unser Kleiner (2) wird sogar mittags in den Schlaf geschaukelt! Leider scheint es solche kleinen, liebevollen Einrichtungen nicht mehr so häufig zu geben. Ich kann Dir nur raten, hör auf Dein Bauchgefühl und schaue Dich ggf nach Alternativen um. Ich bin sicher, dass es auch für U3 Kinder gute Einrichtungen und liebevolle Betreuungen gibt. Wir haben mit beiden Kindern auch sehr gute Erfahrungen mit Tagesmüttern gemacht. LG Mia
Oh Gott, wieso machen alle so schlechte Erfahrungen mit der Krippe. Hab das auch schon in anderen Beiträgen gelesen. Also hier sind die Krippen wirklich gut. Die Erzieher sind ganz ruhig und bedächtig, machen Angebote und trösten, was kaum nötig ist, weil ganz selten mal ein Kind weint. Ich kenne sogar eine Erzieherin die mit ganz Kleinen gearbeitet hat und die hat fast alles im Sing-Sang erzählt, was die Kinder total beruhigt hat. Also ich finde deine Erfahrung nicht normal und würde das nicht so hinnehmen.
Hier mein Beitrag aus dem Kleinkind-Forum zu einer anderen Diskussion. Wir waren recht lange auf der Suche nach einer Krippe für unsere Tochter. Von unzähligen, die wir uns angeschaut haben, war eine einzige dabei (Elterninitiative, Arbeit nach Emmi Pikler) die für uns vom ersten Eindruck her in Frage gekommen wäre. Bei allen anderen herrschten haarsträubende Zustände. Einige dieser Krippengruppen haben wir später des öfteren noch auf Spielplätzen in der Umgebung angetroffen, und auch dort wurde mein erster Eindruck bestätigt. Kleinkinder, die sich geprügelt haben, ohne dass ein Erwachsener irgendwie deeskalierend eingegriffen hat, Krippenkinder bei denen abfällig bemerkt wurde, dass sie "schon wieder" in die Windel "gekackt" haben und die dementsprechend grob zur Seite gezerrt und gewickelt wurden, Kinder die panisch schreiend auf irgendwelchen Klettergerüsten oder in diesen Kleinkindschaukeln hingen und schrien, weil sie weder vor noch zurück kamen und die Erzieherinnen kümmerten sich erst nach geraumer Zeit um das Kind. War in einer Großstadt Westdeutschlands. Vielleicht ist es irgendwo anders ja auch anders. Ich hätte jedenfalls schon heulen können bei dem Gedanken daran, mein Kind dort zu wissen. Glücklicherweise konnten wir es doch irgendwie so einrichten, dass unsere Tochter die ersten 3 Jahre komplett durch uns betreut wurde indem wir beide nur Teilzeit arbeiteten. Bei vielen Familien ist das so nicht möglich wie bei uns. Das tut mir sehr leid für die Kinder und die Eltern. Ich denke aber, dass Eltern die ihre Kinder auf diese Weise betreuen lassen (müssen) dies zum Teil als Abwehrmechanismus so vehement rechtfertigen, damit sie nicht allzu sehr mit ihrem schlechten Gewissen konfrontiert sind. Etwas weniger eigene Rechtfertigung und etwas mehr Wut über die bestehenden Verhältnisse wäre da sinnvoller. Denn nur so würde sich vielleicht an der Situaton irgendwann etwas ändern.
Hallo, ich fürchte, Du hast eine schlechte Krippe erwischt. Natürlich sollten sich die Erzieherinnen um die Kinder kümmern, die es nötig haben. Man kann sich bei mehreren Kindern nicht immer sofort kümmern wenn viele gleichzeitig weinen, aber man kann eine Athmosphäre schaffen, die diese Situation zur Ausnahme macht. Meine Kinder waren nicht in einer Krippe. Sie waren bei einer Tagesmutter, die allein mit bis zu 5 Kindern war. Nie habe ich dort erlebt, das Kinder länger weinten. Wann immer ich dort war (auch häufiger länger, mit einer Tagesmutter schwätzt man häufig nich eine Viertelstunde beim Abholen), wirkten die Kinder zufrieden. LG Linda
Ohje. Mein Sohn kam damals auch in eine neue Krippe, allerdings war er da genau 2 Jahre alt. Dort war es genau so wie von dir beschrieben, alle immer nur geheult, Erzieherinner überfordert. Ich paar mal dort um ihn anzumelden, Vorgespräche zu führen etc, habe jedesmal meinem Mann berichtet dass unser Sohn da eh nicht hingeht weil ich den Laden so schrecklich finde. Als wir dann aber paar Monate später (Eröffnung war im Sep, Unsere Eingewöhnung im Februar) dort waren, war alles wie ausgewechselt. Die gleichen Kinder waren plötzlich happy und zufrieden (wirkten wirklich so, keinesfalls resgniert oder so), die Erzieherinnen entspannt und liebevoll, die Abläufe eingespielt etc. Für uns war das natürlcih super, schlimm aber für die Kinder die da das erste halbe Jahr als Versuchskaninchen herhalten mussten bis der Laden lief. Also es besteht noch Hoffnung, allerdings weiss ich jetzt nicht wie lange es bei uns gedauert hatte bis alles normal war, ich war ja die Monate dazwischen nicht dort.
Also mein Sohn ist nun in der 2. Krippe. und beide Krippen sind/waren toll! Mein Männelein ging/Geht gerne hin. Natürlich weint mal ein Kind, natürlich muss ich auch mal ein weinendes Kind zurück lassen. Aber die Kinder werden gefördert. Sie lernen früh basteln, alleine Essen, (wenn sie schon alt genug dafür sind) . Sie singen viel. Backen und pflanzen. Immer mal wiede r gibt es Projekte . Bsp. Jetzt zu Sankt Martin wurde jeden Tag St. Martin vorgelesen und nachgespielt, dann haben alle Kinder zusammen eine Riesenbrezel gebacken und geteilt.. (wie Sankt Martin den Mantel geteilt hat) Aus Pappkartons haben die Größeren sich ein Feuerwehrauto gebastelt, das tagelang bespielt wurde (bis es komplett platt war ) ... Die ERzieherinnen haben Spaß an der Arbeit und die Kinder auch .... alle mögen sich. Niemand ist überfordert.
Hallo, bin keine Erzieherin. Aber ich kann eigentlich nur dazu raten, es offen anzusprechen. Ich habe meine Tochter seit Anfang der Woche im Kindergarten und am dritten Tag der Leiterin gesagt, was ich gut finde und was nicht (diese ist nur Teilzeit da und hatte die ersten zwei Tage Urlaub). Denn ich hab auch durch jeweils 3 Stunden Aufenthalt viel gesehen. Im Gespräch hat sich für mich einiges geklärt, aber auch für sie. Viele sind "betriebsblind", auch in dieser Branche. Am Nachmittag hatten sie Teamsitzung (war schon vorher geplant) und ich habe durchaus den Eindruck, dass einiges davon zur Sprache gekommen ist. Du wirst sehen, wie die Leitung reagiert. Sind sie offen für konstruktive Kritik oder nicht. Aber auch ich würde mein Kind nicht als "Einspiel"-Versuchskaninchen da lassen. Wenn sie stur sind und nichts ändern wollen, dann lass sie zunächst zu Hause udn schau Dich weiter um.
Naja, da hast Du zwei paar schuhe.. Mehr Struktur und Rituale und so weiter sind natürlich für die Kleinen sehr wichtig, gar keine Frage. Nach 8 Wochen mit einer neuen Gruppe muß sich das alles aber auch erstmal einspielen. 8 Wochen mit einer ganz neuen Gruppe sind wirklich keine Zeit. Das andere ist das Trösten und das Anziehen. Also natürlich versucht man in einer Krippengruppe jedes Kind zu trösten und da zu sein. Aber es sind nunmal mehrere Kinder, und sofort kann man manchmal nicht trösten. Sofort , den Anspruch kann man in einer Kitagruppe nicht haben. Das andere ist das Anziehen , ich muß ehrlich sagen, das ist bei uns in der Krippengruppe auch wirklich ein riesen Problem, bis wir alle 10 Kinder angezogen haben, dauert das ewig. Für die Kinder ist das ätzend, die ersten schwitzen schon wieder, bis die letzten anderen angezogen sind und weinen, den anderen ist langweilig, weil sie immernoch nicht dran sind. Anziehen finden dann von Grund auf, schon die meisten Kinder ätzend. Und es dauert einfach ewig, bis alle fertig sind. Dass die Kinder da weinen, ist irgendwie manchmal nicht zu verhindern.. Den Kindern ist warm, sie wollen raus..... Sprich mit den Erzieherinnen über Deine Bedenken und Deine Beobachtungen, aber ich denke auch, dass Du etwas an Deinen Anforderungen arbeiten mußt, sofort und "Einzelbetreuung" gibt es in einer Krippengruppe nicht. Und schwierig sind immer die ganz neuen Gruppen, die brauchen einfach ein bißchen, bis sie eingespielt sind....
Dass Einzelbetreuung in einer Gruppe von 14 Kindern nicht möglich ist, ist mir klar. Aber die Einstellung, dass manche Kinder grundlos weinen (gibt es meiner Meinung nach nicht) und dann stehen gelassen werden und die Bezugsperson weiter Kaffee trinkt, kann doch nicht normal sein. Mittlerweile habe ich auch zwei gute Tage erlebt, an denen es viel besser lief. Ich habe auch schon vorsichtig Verbesserungsvorschläge angebracht, die sofort umgesetzt wurden. Toll, dass sie das annehmen können. Das zeugt ja auch von menschlicher Souveränität. Aber die persönliche Art der einen Erzieherin (es ist nach genauerer Beobachtung vor allem eine) mit dem Kummer der Kinder umzugehen, ist ein so grundsätzliches Problem, dass ich nicht weiß, wie ich das ansprechen soll. Das muss ja als persönlichen Angriff ankommen. Und fehlende Empathiefähigkeit kann man nicht einfach ändern, bloß weil eine Mutter das sagt.... Meinem Sohn gefällt es übrigens trotz allem gut hier. Allerdings war er auch bisher nur mit mir hier. Die anderen Kinder sind wahnsinnig lieb und sozial. Sie trösten sofort wenn ein anderes weint und gehen auch sonst toll miteinander um. Die Krippe hat also auch sehr positive Seiten. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich werde dem ganzen noch eine Woche Zeit geben.
hi, ich bin etwas geschockt von deinem Bericht und auch der Zustimmung, dass es Eltern als normal empfinden, dass Kinder in der Krippe weinen. Mein Sohn ist 20 Monate alt und geht gerne in die Kita. Er steht selbst Samstags morgens an der Tür und erklärt mir 'Kita anzie(hen)' Er ist in einer kleinen Einrichtung und in seiner Gruppe sind nur 8 Kinder (die selten alle da sind) mit zwei Erzieherinnen. Klar weint mal ein Kind, aber unsere Erzieher sind sehr bemüht die Kinder zu trösten, auch wenn das nicht immer sofort geht. Die Kita wurde im Feb. neu eröffnet und nach 2 Monaten waren gerade mal 4 Kinder eingewöhnt (alle 14 Tage eines), wie kommt ihr bei vernünftiger Eingewöhnung auf soviel Kinder? Ich glaube da liegt was im Argen. Fehlende Abläufe und etwas Anfangschaos rechtfertigen noch lange keinen lieblosen Umgang mit den Zwergen. Ich würde das nicht als normal hinnehmen Viel angeleitetes Spiel paßt bei den Kleinen aber auch nicht. Bei uns sind es schon Rituale die den Ablauf bestimmen, also Lieder vorm bzw. beim Essen oder der Morgenkreis mit einer Geschichte und in der restlichen Zeit ist eigentlich immer eine Erziehrin auf dem Boden um mit den Kindern zu spielen oder ein Buch anzuschauen oder eben weil sie eines der Kinder auf dem Schoß hat, was etwas mehr Zuwendung braucht. Und die andere kümmert sich ums Windeln oder Vorbereitung zum Essen oder Schlafen. Sie führen aber z.B. auch gem. Kasperl Theater auf. Gruß Apydia
Hej, meine Tochter, bald 15 Monate, geht seit ihrem 1. Geburtstag bei uns im Dorf in die Krippe. Die Gruppe von 12 Kids wird von 3 Erzieherinnen sehr liebevoll betreut. Ich kann Apydia nur recht geben, wenn nicht grad das Essen vorbereitet wird oder Papierkram ansteht, sind zu den Ritualen (Aufräumen, Morgenkreis und anschl. Brotzeit u wickeln, immer alle drei mit den Kleinen beschäftigz, geben Anregungen,..... Ich bin begeistert. Such doch ein klärendes Gespräch bzw. nach Alternativen, sollte sich nix verbessern. Alles Gute und liebe Grüße Steffi
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