Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin hier meist nur stille Leserin, aber heute bräuchte ich mal eure Hilfe: Die Situation: In unserem Kigs wurde noch nie Fasching gefeiert, es wurde einfach "totgeschwiegen". Rosenmontag u. Faschingsdienstag war der Kiga seit jeher geschlossen. So weit noch o.k. Nun haben wir seit einem halben Jahr eine neue Leitung und nun kommt's ganz dicke: in einer Elternbeiratssittzung wurde vereinbart, dass es wie bisher bleibt: die Erzieherinnen nehmen keine Notiz von Fasching, aber die Kinder dürfen verkleidet kommen (bezog sich auf den schmutzigen Donnerstag + den darauffolgenden Freitag). Nun wurde aber ein Aushang von der Leitung aufgehängt: "Da wir mit den Kindern kein Fasching feiern, bitten wir die Eltern, die Kinder NICHT verkleidet in den Kiga zu bringen". Eine Mutter sprach die Leitung darauf an und sagte, dass sie ihre Kinder trotzdem verkleidet bringt, falls die Kinder das wollen. Antwort der Leiterin: "Dann nehmen wir uns das Recht heraus, das Kind evtl. umzuziehen, wenn uns das Kostüm nicht passt" Ja Hallo! Höre ich recht? In der Kiga-Ordnung ist zum Thema Fasching nichts vermerkt. Was tun? Der Träger wird darüber in Kenntnis gesetzt, das ist klar. Aber habt ihr irgend etwas an rechtlichen Infos zu diesem Thema? Als Arumentationshilfe sozusagen? Gibt es neuerdings ein elftes Gebot: "Du sollst nicht Fasching feiern" für Evangelen? Ich weiss, dass Fasching auf heidnischen Ursprüngen fusst (wie sehr viele christlichen Feiertage) und von der kath. Kirche auch gefeiert wird. Wer von euch ist katholisch und klärt mich ein bisschen auf: warum und WAS feiert ihr an Fasching (aus kirchlicher Sicht)? Ich setze dieses Post ins Kiga-Forum und ins Baby-Forum, weil in letzterem immer am meisten los ist. Danke euch schon mal. viele Grüsse, Rio
Hallo! Erst unlängst habe ich zum Thema Fasching und dessen Ursprung einen interessanten Bericht gesehen. Demnach stimmt es, daß Fasching bzw. Fastnacht auf einem heidnischen Ursprung beruht, jedoch ist heidnisch NICHT im Sinne von nicht christlich zu verstehen, sondern so haben die evangelischen Christen in evangelischen Gegenden die Katholiken genannt. Es ist durchaus ein christlicher (katholischer) Brauch, deswegen wird er auch eher in der kath. Kirche gern gefeiert, denn das Ende der Faschingszeit, speziell der Aschermittwoch läutet ja die Fastenzeit ein, vor der man noch mal ordentlich feiern durfte. Daß in Eurem Kindergarten so rigoros das Faschingfeiern verboten wird, finde ich ja unglaublich. Es ist ja auch vom pädagogischen Sinne her bedenklich, wo gerade Kinder sich oft gerne verkleiden (nicht nur an Fasching) und den Kindern somit eine wichtige Möglichkeit des Rollenspiels vorenthalten bzw. verboten wird. Ich würde mich mit Eurem Elternbeirat beraten und dann das in einem offenen Elterngespräch mit dem Erzieherinnenteam thematisieren! LG Conny.
Puuuuh! Soll ich Dir mal erzählen, was seit Tagen bei uns im Kindergarten los ist? Die Erzieherinnen basteln und nähen seit Wochen wie die Verrückten. Motto: Ritter und Burgfräulein. Die Mädchen bekamen aus Tüll ein einfaches Kleidchen mit Glitzer drauf, einen silbernen Stoffgürtel und einen Spitzhut mit Tüll und Glitzer. Alles selbst gemacht! Den Jungs haben sie Schwerter und Schilder aus Holz gebastelt, Überwürfe mit Wappen genäht und Helme aus beschichteter Pappe. Wer Zeit hatte (auch die Köchin) saß da und pinselte die Schwerter usw. an! Geschminkt wurde natürlich auch! Dazu haben sie sich und etliche Mütter verkleidet und sind singend von Geschäft zu Geschäft gepilgert. Mit kleinem Ritterspiel --> der Inhaber oder ein anderer armer Tropf mußte auf einem großen Steckenpferd mit einer Lanze einen Luftballon zerstechen und wurde hinterher zum Ritter geschlagen! Mit einem mindestens 1,20 m langem Holzschwert! Und das bei bestimmt 15 Anlaufstellen. Nichtmal vor Polizei, Krankenkasse, Rathaus, Banken... wurde halt gemacht. Für mich Faschingsmuffel hat das schon etwas ausgeartet. Ist übrigens ein evangelischer Kindergarten! Und morgen ist interne Faschingsfete für die Kids mit gemeinsamem Mittagessen! Sie dürfen Knabbereien für sich und andere mitbringen! Was mich fasziniert: Eigentlich haben alle begleitenden Personen mitgemacht und sich verkleidet oder zumindest im Gesicht angemalt! Grüße von einer erschlagenen Uschi, die den Umzug mehr als 1,5 Stunden mitmachen mußte! :-) Aber für meinen kleinen Mann mache ich mich gerne zum Affen!
Hallo, danke erst mal für eure Antworten (natürlich auch an Neele). Hey, Uschi, da wohnen wir ja ganz in der Nähe! Ich wohne in der Nähe von Germersheim (Pfalz für diejenigen, die diese bedeutende Weltstadt nicht kennen *g*). Aber faschingstechnisch liegen da anscheinden Welten dazwischen... Bin mal gespannt, ob sich meine Kleine morgen traut, verkleidet zu gehen. Wenn ja, wird sie es tun. Und wehe, irgendwer legt Hand an ihre Bekleidung... Aber wahrscheinlich wird sie sich nicht trauen, den Vorreiter zu spielen und das muss sie natürlich auch nicht. Kann man ja verstehen, als Kind hätte ich mich das auch nicht getraut. Viele Grüsse, Rio
Hi! Du wohnst in der Nähe von Germersheim? Das ist ja witzig, da habe ich nämlich studiert, an der "Dolmetscherschul'"! Wo genau wohnst du denn, und was ist das denn für ein merkwürdiger Kiga, der solche strengen Vorschriften hat? Ich kenne so was von kirchlichen Altenheimen und Krankenhäusern, die der Diakonie unterstehen, aber da ist es ja auch ein bisschen was anderes, wenn kein Fasching gefeiert wird... Finde das ehrlich gesagt etwas kleinkariert und engstirnig von den Evangelen! Grüße in die Pfalz Nicole
la le lu
Wo wohnt ihr denn? Ich hatte auch schon mal pietistische Kinder in der Schule, die sich nicht verkleiden durften... Haengt wohl von der Region ab! Gruss Mariakat
...also morgen ist offiziell Faschingsfeier. Die Eltern bringen Besonderheiten zum Essen und zum Trinken und das Faschingsthema ist "Märchen" (mein Sohn wird Frau Holle sein). Am Montag und am Dienstag dürfen die Kinder auch verkleidet kommen, aber da ist nichts besonderes mehr los. Nur keine Pistolen etc. Ich finde es etwas arg pietistisch, wenn man den Kindern den Spaß des Verkleidens nicht gönnt, die haben doch keine "heidnischen "Hintergedanken dabei oder? Die haben einfach Freude an der Verwandlung, wer wollte nicht schon immer mal "Frau Holle" sein? Ich kann Dein Unverständnis durchaus verstehen.
hier in Stuttgart wäre es ein leichtes Fasching zu übergehen, weil es kaum gefeiert wird (wir sind da ziemlich langweilig).
im evangelischen KiGa in Mainz gehts heute rund, eine Erzieherin geht als Karotte, eine als Koch, eine als Spinne ec. Die Kinder sind auch entsprechend verkleidet. Normalerweise sind die Wünsche der Eltern zu Berücksichtigen. Wenn Du genug Mitstreiter findest, könnt Ihr das Feiern vielleicht durchsetzen. LG Kathrin
Hallo Rio, mal abgesehen davon, daß ich die Reaktion des KiGas bescheuert finde - hier ein paar Infos zum Fasching: Die Ursprünge sind schon heidnisch. An Fasching wurde der Winter ausgetrieben. Man erkennt das noch vor allem an den alemannischen Fasnachtverkleidungen, die ja auch immer mit Lärm verbunden sind (große Glocken, Holzratschen). Aber die katholische Kirche hat das Fest einfach okkupiert als "Abschiedsfest" vor der Fastenzeit. Von Aschermittwoch bis Ostern wird bei uns gefastet - 40 Tage, in Anlehnung an das Fasten von Jesus in der Wüste. Vorher wurde noch mal richtig gefeiert und die Sau rausgelassen. Wahrscheinlich kommt auch der Name "Karneval" daher, aus dem lateinischen "Carne vale", was so viel heißt wie "Abschied vom Fleisch", weil ja in der Fastenzeit kein Fleisch gegessen werden durfte. Für mich ist der Fasching ein wichtiges Fest im Jahr. In der katholischen Kirche ist man der Ansicht, daß nur der richtig fasten kann, der auch richtig feiern kann. Der Verzicht, den man während der Fastenzeit üben soll, ist ja nur dann ein wirklicher Verzicht, wenn er sich gegenüber der anderen Zeit abhebt. Im übrigen haben ausnahmslos alle christlichen Feste einen heidnischen Ursprung. Weihnachten war das "Lichtfest", man feierte, daß die Tage wieder länger wurden. Die Kirche hat das umgedeutet, daß Jesus an Weihnachten das Licht bringt. Ostern war das Frühlingsfest, das Fest der Fruchtbarkeit. Die Kirche hat das umgemünzt auf Jesus, der aus dem Tod (= Winter) siegreich hervorkommt. Schönen Gruß, Elisabeth.
Hallo, das ist ja ganz schön heftig bei euch :-( . Philip geht in einen katholischen Kindergarten. Gestern und heute dürfen die Kids verkleidet kommen. Da gibt es überall Luftschlangen in den Gruppen. Tanzmusik läuft auf dem Flur. Die Erzieherinnen sind alle verkleidet. Sogar die Leiterin (Ordensschwester) hat einen Matrosenumhang. Das Motto diesen Fasching heißt: Eine Seefahrt die ist lustig. Am Montag ist dann der Höhepunkt. Die Fete schlechthin! Da brauchen die Kinder nichts zum Frühstück mitbringen. Es werden Fischstäbchen gemacht, gesungen und getanzt. Alle sitzen dann zusammen an einem langen Tisch und feiern gemeinsam. Finde ich einfach klasse, obwohl ich ein absoluter Faschingsmuffel bin *g* Grüße Trischa
Hallo Rio, ich lese das gerade mit dem Faschingsverbot im Kiga - und muss dabei echt den Kopf schütteln ... was es nicht alles gibt! Es ist sicher regional bedingt, und auch immer eine persönliche Sache, Karneval (wie man hier in NRW sagt) mehr oder weniger zu feiern - oder auch gar nicht. Hier im nördl. Ruhrgebiet (zu Westfalen gehörig) teilt sich die erwachsene Bevölkerung - die einen feiern es, was das Zeug hält - und die anderen lassen es halt bleiben. Aber im Kiga wird es hier überall gefeiert. Das ist total normal. Karneval feiern im Kiga zu verbieten, das finde ich wirklich schon ganz schön krass! Gerade im Kiga gehört es für mich einfach dazu. Ich bin übrigens selber evangelisch und bin auch selber früher in einen evangelischen Kindergarten gegangen. Und natürlich haben wir dort Karneval gefeiert, und zwar jedes Jahr! Meine Tochter geht in eine Kita von der AWO - und sie feiern dort natürlich auch jedes Jahr Karneval. Sie haben sogar am morgigen Rosenmontag geöffnet (allerdings nur den halben Tag, sonst haben sie ja ganztags auf) und morgen steigt dort die große Party, auf die sich meine fast 6jährige Tochter schon wahnsinnig freut und total aufgeregt deswegen ist (schließlich geht sie als Prinzessin ;-)). Ich habe das wirklich noch niemals gehört, dass Karneval (bzw. Verkleiden) in einem Kiga, Kita oder ähnl. Einrichtung, egal welcher Träger, VERBOTEN wird ... aber scheinbar gibt es wirklich viele "Sorten Mäuse" ;-) Schönen Rosenmontag wünscht euch Sylvia
Sachen gibt es, die gibt es gar nicht. Also wir wohnen im Gebiet der neuen Bundesländer und hier war ja zu DDR-Zeiten eigentlich so richtig öffentlich nie Fasching oder Karneval, aber im Kiga, als ich selber noch Kind war gab es immer Fasching ohne wenn und aber. Unser Sohn ist jetzt in einem evangelischen Kiga und da ging gestern die Post ab, die Zwerge hatten alle irre Spaß und waren kaputt am Ende des Tages. Ich weiß nicht, ob ich mein Kind nicht aus so einem Kiga raus nehmen würde, wo man kann Spaß haben darf. Jedenfalls tue ich mich schwer mit so einer Meinung, obwohl wir selber auch keine Narren sind, aber den Kindern gönne ich den Spaß aus vollstem Herzen und kümmere mich herzlich wenig darum, wo der Ursprung herkommt. Die wollen wohl bei Euch bloß nicht so viel Arbeit haben?! (kopfschüttel)
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