Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben, die Freundin meiner Tochter lernt von Haus aus eine ganz fürchterliche Grammatik. Wenn ich schon höre "ich fahr NACH Oma" stellen sich mir immer die Nackenhaare auf. Bei meiner Tochter wiederhole ich den Satz immer nochmal korrekt, wenn sie etwas falsch sagt. Wie würdet ihr es bei ihrer Freundin handhaben? Ich sehe es nicht so ganz als meine Aufgabe an, hinter dem Rücken der Eltern ihre Grammatik zu korrigieren, andererseits hoffe ich nicht, dass das abfärbt. Wie würdet ihr da verfahren? Oder brauche ich mir da keine Gedanken machen? Die sind beide 5 Jahre. LG
So Pappenheimer haben wir auch oft da. Ich verfahre wie bei meinen Kinder und wiederhole es korrekt. Bei ab-Fünfjährigen verbessere ich auch konkreter und sage: "So heißt es nicht." Bin aber diesbezüglich schon beruflich eine Besserwisserin :-).
Hallo ! Vorab: ich mag so etwas auch nicht. Aber ich musste doch etwas schmunzeln, das hört sich doch sehr nach Ruhrpott an ;-) Je nachdem aus welcher Ecke man kommt, ist das durchaus üblich so zu sprechen. Ich denke, spätestens in der Schule wird das dann in "grammatisch korrekte" bahnen gelenkt. Ich denke besser als zu korriegeren wird sein, das einfach so aus zu sprechen wie es richtig ist. Deswegen wird das auch nciht auf Deine Kinder abfärben, da Du in erster Linie das sprachliche Vorbild für Deine Tochter bist. LG Ute
:-))) ne ne, zwar schon Nordrhein Westfalen, aber nicht Ruhrpott. Wir wohnen da, wo sich der "Hund" befindet- Ostwestfalen ;-)
Sorry, ich will nicht persönlich werden. Aber wer hat schon eine perfekte Grammatik. Du jedenfalls in Deiner ersten Mail auch nicht!!!
Ich kenne viele 5jährige Kinder, die da noch einiges dazu lernen müssen.
Aber wie Du schon schreibst, den Satz nachsprechen und dann lernen sie es schon irgendwann.
LG Tina
Hallo, grammatikalische Fehler sind in dem Alter durchaus noch normal, obwohl es ja dann auch noch die Eltern gibt, die von sich aus so sprechen. Das finde ich auch fürchterlich und erschwert dem Kind natürlich einiges. Wenn ich ein Besucherkind zu Hause hätte und das dann mit mir direkt sprechen würde, dann würde ich den Satz auch noch mal grammatikalisch richtig wiederholen. Allerdings würde ich nicht anfangen zu sagen, dass das Kind falsch spricht, das verunsichert nur... Gruß Birgit
Hallo, Du kannst natürlich die Freundin unauffällig korrigieren, wenn sie bei Euch ist. Das geht, indem man das Wort nicht verbessert, sondern den Satz einfach noch einmal richtig wiederholt. Bei dem Satzl "Ich gehe nach der Oma" kannst Du zum Beispiel wiederholen: "Ja? Gehst du nachher zur Oma?" Trotzdem wird sich der Erfolg in Grenzen halten. Wir haben auch eine Nachbarfamilie, die nett, aber "sozial schwach" ist (ist nicht abwertend gemeint, ich weiß nicht, wie man es sonst sagen soll). Deren Kinder spielen fast täglich mit unseren und wir sind froh, dass wir sie haben, weil die Kinder freundlich und gut erzogen sind und es sonst kaum Nachbarkinder gibt. Sie sagen aber noch mit 9 Jahren zum Beispiel: "Ich geh' zu die Lehrerin und sage ihr..." oder "Das ist unseres Auto". Da sträuben sich einem alle Federn. Ich wiederhole solche Sätze seit Jahren immer nochmal richtig, aber den rechten Erfolg sehe ich nicht. Ähnlich wird es den Lehrern gehen. Ich denke, das Elternhaus prägt einfach unheimlich nachhaltig, gell. LG
Zitat: "Oder brauche ich mir da keine Gedanken machen?" Wer brauchen ohne "zu" gebraucht, braucht "brauchen" gar nicht zu gebrauchen.... Wir wohnen auch in der "nach Oma"-Region. Genauer gesagt in der "nach Omma"-Region. Oder "mit die Fingers". Schüttel. Und weiter geht es: "Ich habe gewunken." (Nein, es heißt wirklich und wahrhaftig "Ich habe gewinkt"). Und dann "Ich habe die Jacke aufgehangen." (richtig ist: Ich habe ich Jacke aufgehängt und dann hat sie dort gehangen.) Wenn hier nur die kleinen Kinder so sprechen würden.... Nein, die Erzieherinnen machen es so. Und die Lehrerinnen zum Teil auch.
Ich find das sehr unterhaltend und hab das so noch nie gehoert. Meine Kinder sind grammatikalisch ok, ausser wenn sie denglisch sprechen, auch sehr schoen und zum Haareraufen. Ich verbessere immer meinen Mann, der vermischt hollaendisch und deutsch und ist sowieso Auslaender, behauptet aber immer, er spraeche besser deutsch als ich. Meine Erfahrung mit meinen Kinder zeigt, dass sie z.T. schwaebisch oder vogtlaendisch inklusive verschrobener Grammatik prima beherrscht haben aber dennoch wussten, wie es richtig ist, auf Hochdeutsch halt. Sagen wuerde ich nichts, das muss jeder selber wissen. Wenn die Kinder muessen, werden sie gewisse sprachliche Eigenarten von selber ablegen, dafuer muss man manchmal nur in ein anderes Bundesland umziehen.
Danke für eure Antworten! Die waren alle sehr aufschlussreich. :-)) LG
Also, ich komme aus dem Münsterland und mein Vater sagt auch zu meinem Sohn: na, fahren wir heute nach Rosi?
Und ich kenne viele hier, die so reden...aber ich finde es mittlerweile eher putzig...;-)
lg
Martina
Ich bin ein münsterländisches Urgestein... hier verwechseln ganz viele Leute "zu" und "nach", ebenso wie "als" und "wie". Solange man sich im privaten Bereich aufhält und locker mit den Leuten spricht, ist das so... Trifft man die Leute geschäftlich oder auf offizieller Ebene, sind sie plötzlich in der Lage, die Wörter richtig zu benutzen. Ich denke, dass man in lockerer Atmosphäre einfach weniger über die genaue Wortwahl nachdenkt. Und ich find das auch nicht schlimm... das ist eben "Umgangssprache". Mir würde es im Traum nicht einfallen, meine Kinder so direkt zu korrigieren. Ich find das völlig übertrieben, da schon im KiGa-Alter auf richtige Grammatik zu achten. Wir sprechen ganz normal mit den Kindern... jeder nach seinem persönlichen Können! So wurde das früher bei uns auch gemacht... und meine Großeltern (die mit uns in einem Haus wohnten und mit denen wir täglich viele Stunden zusammen waren) haben ausschließlich Plattdeutsch mit uns gesprochen... nichts desto trotz hab ich Hochdeutsch gelernt und spreche selber kein Platt, ich kanns aber verstehen! Meine Eltern sprechen übrigens auch Plattdeutsch... auch in Gegenwart unserer Kinder, die sich davon aber noch nichts angenommen haben. Und meine Eltern leben, wie damals meine Großeltern, mit uns in einem Haus und wir sehen uns täglich mehrere Stunden... wir essen zusammen usw. Später in der Schule kann man ja bei den Hausaufgaben korrigieren, wenn das Kind was falsches aufschreiben möchte... aber im KiGa-Alter halte ich überhaupt nichts davon! Ich denke eher, dass das ständige korrigieren von falschen Wörtern/Sätzen kontraproduktiv für die Sprachentwicklung ist. LG, ANdrea
Hi, in Hessen heisse ich DAS Birgit. Neutrum. Ich wohne in Bayern, Kind spricht Hessisch, Bayerisch und Hochdeutsch. Keiner ist überfordert, wird korrigiert oder was, Es sei denn, es ist grammatikalisch wirklich und absolut falsch, und auch korrigiere ich auch nur spielerisch (oder gar nicht) Und wenn Kinder wirklich grammatikalisch falsch sprechen (das tut meiner sowie alle anderen Kinder, die ich kenne), lernen sie es doch richtig. Wenn es im Erwachsenenalter noch falsch ist, FALSCH, nicht Dialekt, oder komplett keine Hochdeutschkenntnisse vorhanden, liegt es an mangelndem Lesem, und / oder Bildung generell. Da hilft auch kein Korrigieren nix. Ciao Biggi
...in die verschiedenen Bundesländer! ;-)) Musste echt so manchesmal schmunzeln. @das Birgit: ja, ich denke auch, lesen hilft ungemein. Leider haben weder die Eltern der Freundin kein Interesse daran noch wird der Kleinen abends eine Geschichte vorgelesen. Das finde ich schon schade. LG
Ja, ich komme auch aus dem Münsterland. "Nach" und "Zu" wird hier grundsätzlich falsch verwendet. Aber noch schlimmer ist die Redewendung: "Dem sein Bruder" oder "Der ihre Schwester".
Da bekomme ich auch Schüttelkrämpfe. Na ja, der Genitiv existiert hier in unserem Wohnbereich anscheinend nicht
.
Für mich als Lehrerkind mit angeborenem "Klugscheißer-Gen" ist es manchmal echt heftig und durch das ständige Verbessern meiner Mitmenschen mache ich mich nicht gerade beliebt. Also lasse ich es meistens und achte nur darauf, dass im Beisein meiner Tochter möglichst die korrekte Grammatik verwendet wird. Fremde Kinder verbessere ich eher selten, ist nicht meine Baustelle...
Ich komme ursprünglich aus dem Sauerland, da sagt man auch "Ich geh ma eben nach Omma!" und bin dann nach RLP gezogen, hier reden sie ja richtig Pälzer und ich hatte am Anfang sogar richtige Probleme, die Leute überhaupt zu verstehen. Die schreiben ja auch nicht so wie sie reden, das wäre ja fatal. Ich denke, wenn die Kinder das ja richtig lernen ind er Schule, dann schreiben sie es auch richtig. LG
Jaja, bin auch ins NRW-nach- statt-zu-Land gezogen und hab so meine S chwierigkeiten damit. Was ich aber wirklich schlimm finde ist, dass die hier überschneiden und überbrechen, statt durchschneiden oder durchbrechen sagen. Da hört´s bei mir dann doch auf und ich korrigiere - muß ich zugeben. Wir kennen hier sogar einen Deutschlehrer, der das sagt! Tja, ich selber komme aus Schwaben, da gibts ja auch so ein paar Sachen, bei denen die Leute sich hier nach mir umdrehen *lol* LG Irene
Überschneiden und überbrechen habe ich in NRW (diverse Ort, mein Leben lang) noch nie gehört. In wlecher Region gibt es das denn? Ich kenne eine Frau, deren gesammte Familie geschonken statt geschenkt sagt.
*lol* das ist die Region um Aachen. Fürchterlich, oder? Naja, meine Söhne hören es ja zuhause immerhin richtig, hoffentlich wirkt das!
Hi, der Genitiv existiert in der gesprochenen Sprache sogut wie überhaupt nicht mehr. Das ist eigentlich kein Dialekt mehr, das ist gesprochene Mehrheitssprache. Das ist halt so. Früher oder später wird sich die Schriftsprache da anpassen (müssen). Solange das nicht so ist, sollte man die Schriftsprache parallel dazu auch noch kennen. Aber die Schriftsprache relativiert sich ja auch durch die elektronischen Medien. (in denen alles korrigierbar ist, und nichts bleibt) Ciao Biggi
Hi, "das Sylvie" heisst normalerweise meine Schwester ;-) ja also, wenn die Eltern der Freundin deiner Tochter gar nix lesen mit ihr, dann plan du doch mal ein halbes Stündchen ein und übernimms... Oder schenk ihnen ein Buch. Übrigens lese ich teilweise auch mit Akzent... oder ich lese gar nicht vor, sondern erkläre mit meinen eigenen, umgangssprachlichen Worten.... Ciao Biggi PS. bei uns im Kiga wurde halbes Jahr vor Schulbeginn die Lesestunde für die Vorschulkinder gekippt,wegen Personalschwund, ich fand das echt schlimm, obwohl meiner (noch!) nicht betroffen war.
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