Mitglied inaktiv
Hallo, ich möchte Euch mal einige sogenannte "Erziehungsmaßnahmen" im KiGa schildern und würde gerne Eure Meinung dazu wissen: Zur Zeit stehen ja wieder die Laternenfeste an. Im Kindergarten werden auch Laternen gebastelt, aber nur welches Kind möchte. Letztes Jahr war es das gleiche Szenario. Einige Kinder wollten nicht mit basteln, weil sie einfach keinen Draht dazu haben oder nicht wollen, und standen dann beim Laternenfest ohne Laterne da. Sie waren natürlich sehr enttäuscht. Die Erzieherinnen sagten uns dazu, dass das im nächsten Jahr den Kindern nicht wieder passiert und diese dann dieses Jahr ihre eigene Laterne basteln. Das soll daran die Erziehung sein. Jetzt habe ich mitbekommen, dass einige Kinder, u.a. auch mein Sohn, keine Laterne basteln. D.h. sie stehen dann wieder ohne Laterne da. Müßten denn die Kinder nicht gemeinsam und alle an einem Tisch basteln? Ich finde das irgendwie nicht ganz korrekt. Was sagt Ihr dazu? Der zweite Fall ist beim Geburtstag im KiGa. Die Kinder bekommen eine Krone auf und sitzen beim Frühstück und im Schlußkreis auf einem Thron. Außerdem können die Kinder Kuchen backen und werden dann zum Gratulieren "in die Luft geworfen". Mein Sohn wollte das letzte Jahr nicht mitmachen und einige andere Kinder auch. Ich weiß nicht, warum er das nicht machen will, aber er sagte mir schon, wenn er 5 wird, will er das auch wieder nicht (er ist ziemlich schüchtern im KiGa). Tja, nun das Problem. Alle Kinder, die mit Krone herumlaufen und auf dem Thron sitzen usw. bekommen ein Geschenk (Kuscheltier, Malstift und -buch). Die Kinder, die nicht so feiern wollen, also ohne Krone und Thron, bekommen überhaupt kein Geschenk. Geburtstag haben die aber doch trotzdem. Oder? Was meint Ihr dazu? Schildert mir doch bitte einmal, wie so etwas bei Euch im KiGa gehandhabt wird. Schreibt mir bitte auch, welche Aktivitäten und Förderungen in Eurem KiGa angeboten werden. Ich bin auch im Elternbeirat (seit 2 Wochen) und möchte gerne auch einige Verbesserungsvorschläge machen. Bisher ist alles angehört, aber abgeblockt wurden. Vielen Dank und viele Grüße Mimi
Hallo Mimi, ich habe Deinen Beitrag gelesen und mir blieb der Mund offen, so etwas kann man doch nicht mit Kindern in diesem Alter machen. Also ich schilder Dir mal kurz wie es bei uns im Kindergarten abläuft. 1. Laternenbasteln: Das ist jedes Jahr verschieden: Entweder gibt es einen Eltern-Kind Nachmittag an dem die Eltern mit Ihrem Kind im Kindergarten eine Laterne basteln oder die Erzieherinnen kümmern sich darum mit den Kindern Laternen zu basteln, und die Erziehungsmaßnahme ist halt, daß die Kinder gemeinsam am Tisch sitzen und Ihre Laterne mit Hilfe der Erzieherinnen basteln, die größer etwas selbstständiger und die jüngeren mit mehr hilfe. Natürlich nicht den ganzen Tag, sondern jeden Tage eine Stund oder so. Geburtstag: Wenn ein Kind Geburtstag hat darf es sich aussuchen was gebacken wird (Kuchen, Waffeln) was es sich halt wünscht und darf sich auch aussuchen was so gemacht wird am dem Tag. Bei uns im Kiga hängen an der Decke so Beutelchen und jedes Kind darf sich am Geburtstag eins nehmen, egal ob es sich jetzt groß feiern läßt oder nicht. Was soll das denn, kein Geschenk wenn das Kind sich nicht hochwerfen läßt? halloooo? das ist doch so etwas von unfair für ein kleines kind. Erwachsene lassen sich ja auch nicht in die Luft werfen und kriegen trotzdem geschenke, oder. Ich hoffe dir mit meinem Beitrag etwas geholfen zu haben. Liebe Grüße Mireya
Hallo Mimi, ich finde beides völlig daneben und würde es auf dem Elternabend und im Elternrat unbedingt ansprechen, da müssen Gespräche mit den ErzieherInnen stattfinden. So kann man auf keinen Fall mit Kindern umgehen. Das Laternenbasteln läuft bei uns genauso ab wie von Mireya (Yunnue), d.h. mal mit Eltern, mal ohne, aber jedes Kind bekommt eine. Beim Geburtstag bringt das Kind, das Geburtstag Kuchen mit und bekommt ein Geschenk, der Tisch wird schön gedeckt mit geschmücktem Stuhl für das Geburtstagskind. Gruß, Renate
Hallo Mimi! Unser Simon (08/2000) ist seit September im Kindergarten (kath. KiGa)und hat jede Menge Spaß dort! Also bei uns im Kindergarten läuft das mit dem Basteln der Laternen völlig anders ab. Bei uns basteln die Kinder gemeinsam mit den Vätern ihre Laternen! Das ganze findet an einem Samstag Vormittag statt. So kenne ich das auch noch aus meine Kindergartenzeit, die aber schon eine ganze Weile her ist!!! Das mit dem Geburtstag in Eurem KiGa finde ich auch ein wenig seltsam! Warum werden da solche Unterschiede gemacht? Man kann doch kein Kind dazu zwingen, sich auf einen "Thron" zu setzen und sich "hoch leben" zu lassen! Hast Du die Kindergärtnerin oder die Leitering der Einrichtung schon einmal darauf angesprochen? Ich würde sie auf jedenfall mal zur Rede stellen! Ansonsten wird bei uns im KiGa recht viel angeboten. 1x in der Woche haben die Kinder turnen, alle 2 Wochen machen die Kinder einen Ausflug in den Wald ("Waldtag"), zwischendurch besuchen sie auch mal andere Einrichtungen (z. B. Bäckerei)! Tja, was soll ich Dir noch alles erzählen?! Also ich denke, dass unser Simon wirklich super-gut in unserem Kindergarten aufgehoben ist und ich wirklich kein schlechtes Gewissen und Angst habe, wenn ich in dieser Zeit arbeiten gehe!!! LG, Tanja mit Simon!
Hallo Mimi, also ich bin auch sprachlos. Du lieber Himmel, wie oft wollte meine Virginia was nicht machen, und wurde mit Spass und Witz animiert und dann klappte es auch. Zum Laternebasteln, die wird im Spielkreis an einem grossen Tisch gebastelt und alle Kinder machen mit Begeisterung mit singen Lieder dabei und lachen. Zum Geburtstag, das finde ich ja den absoluten Hammer, jedes Kind ins individuell und möchte anders feiern!! Ob nun mit Krone auf dem Kopf oder nicht, mit hochwerfen oder nicht. Das ist doch der Geburtstag vom Kind und nicht von den Erziehern und sollte auch nach dem Wunsch des Kindes gestaltet werden, also wenn es was nicht mag gut dann eben ohne. Aber, ihm dann kein Geschenk zu geben halte ich für grausam.. Man stelle sich die Entäuschung vor? Und nur ein Geschenk zu bekommen, wenn man was tut was man nicht mag? Halte ich für vollkommen verkehrt, und ist keine Erziehung sonder erzwingen und fördert sich kein Kind. Wie diskriminiert kommt sich so ein kleines Kind vor? Schlimm! Ich würde auch die Erzieherinnen ansprechen! Bei uns ist es so, dass alle Kids gleich sind.. egal gross oder klein. Ein Geburtstag soll schön sein, und Spass machen und keine Pflicht! Sorry, aber ich kann nur den Kopf schütteln, sind die nicht ausgebildet? LG Jutta
Also, die Laternen und so einige andere Dinge auch, sind bei uns "Pflichtstücke", die basteln ALLE Kinder (auch unter sanftem Zwang) mit altersgemäßer Unterstützung der Erzieherin und zwar einzeln bis zu zweit in der Freispielphase, weil es immer ziemlich komplizierte Gebilde sind. Viele Basteleien sind aber auch freiwillig (Zimmerdeko). Deshalb ist die Sammelmappe von meinem Großen auch recht leer geblieben in den drei Jahren. Für Geburtstage gibt es ein bestimmtes Ritual. Die zwei, vom Geburtstagskind gewählten, besten Freunde führen das Kind in den raum, dann wird ein Lied nach Wunsch des Kindes gesungen. Das Kind bekommt vom Kiga ein kleines Geschenk und einen von der Köchin gebackenen und verzierten Kuchen. Außerdem gibt das Kind meistens Frühstück aus und darf sich am Geburtstag oder in der entsprechenden Woche ein Mittagessen wünschen. Trini PS: Ideen, die ich vor zwei Jahren in die EV einbringen wollte, kommen jetzt als Idee der Leiterin zurück, nachdem sie damals abgeblockt wurden. PPS: Mindestens eine andere Gruppe bastelt die Laternen mit den Eltern (bzw. die Eltern basteln sogar allein).
Hallo, Also das mit den Laternen find ich ganz Okay. Ich finde es ist nicht Aufgabe der Erzieherin für deinen Sohn eine Laterne zu basteln und zwingen kann und sollte man ihn auch nicht ,zum basteln meine ich. Entweder bastelst du ihm eine oder kaufst ihm halt eine, damit er nicht ohne dasteht.Das mit dem Geschenk find ich nicht in Ordnung, es gibt nun mal Kinder die nicht gern im Mittelpunkt stehen und das sollte man akzeptieren. Viele Grüsse Leni-mami
Ich hab noch vergessen etwas zu den Aktivitäten in unserem KIGA zu schreiben Bei uns wird leider auch nicht so viel angeboten. Die Kinder gehen einmal in der Woche turnen, aber auch nur Gruppenweise so das meine Tochter normalerweise alle 4 Wochen drankommt. Das fällt aber noch häufig wegen Schulferien, Veranstaltungen oder einfach weil eine Erzieherin krank oder im Urlaub ist aus. Annsonsten machen sie auch selten Ausflüge vielleicht einmal im Monat(höchstens). Es besteht die Möglichkeit privat aber in der Einrichtung an musikalischer Früherziehung teilzunehemen. Auch draußen spielen tun die Kinder meiner Meinung nach zu wenig (wenn es nicht regnet eine Stunde am Tag bei sehr gutem Wetter schon mal länger). Trotzdem mag ich die Erziehrinnen und auch die Leiterin sehr gerne, und denke das die wenigen Ausflüge etc. vorallem am wenigen Personal liegt. 2 Gruppen je 25 kinder mitjeweils 2 erzieherinnen. Wobei nicht immer beide da sind (Urlaub, Pause, Krankheit). Naja du siehst nicht jeder ist 100% zufrieden mit dem KIGA seines Kindes. Ich denke nicht daran meine Tochter desshalb wechseln zulassen, denn nun kennt sie Erzieherinnen und Kinder und wahrscheinlich ist in einem tolleren KiGA gar kein Platz frei. Viel Grüsse Leni-mami
Klar basteln bei uns alle Kinder Laternen - es gibt "Pflicht-Bastelstücke", die müssen sie einfach machen. Die Laternen sind übrigens schon lange fertig und hängen als Deko im Kindergarten. Ansonsten werden sie nicht zum Basteln gezwungen, können aber jederzeit (auch im Freispiel) sich Papier, Schere, Kleber.... holen und loslegen. Am Geburtstag können sie sich aussuchen, ob sie mit allen Kindern feiern wollen oder nur mit ein paar Freunden (pro Lebensjahr 1 Kind). Sie bringen dann von zu Hause Kuchen, Pudding, Brezeln, Eis o. ä. mit. Andrea
Hallo, bei uns werden dieses Jahr auch nicht von allen Kindern Laternen gebastelt sondern nur von den neuen Kindern die noch keine Laterne haben oder von denen die alte Laterne kaputt ist. Laternenumzug wurde abgesagt es gibt nur ein Lichterfest im Kiga weil es unseren Erzieherinnen sonst zu stressig ist. Sonst bin ich mit dem Kiga auch überhaupt nicht zufrieden, den es wird nix mit den Kindern gemacht. Es gibt die sogenannte Freispielzeit da macht jedes Kind was es will und gerne macht und die sogenannten offenen Gruppen da ist auch jedes Kind wo es will. Als ich nach einem Entwicklungsgespäch fragte haben mich zuerst mal alle komisch angesehen und als ich es dann hatte konnte mir die Erzieherin nicht einmal sagen ob mein Sohn altersgemäß spricht da sie sich wohl noch nie mit ihm unterhalten hat. Kindergarten wechseln kann ich leider nicht weil es keinen anderen gibt. Zustände im "tollen" Bayern wo die Welt ja noch in Ordnung ist. Steffi PS. Im Elternbeitat war ich letztes Jahr, aber niemals wieder. Der Beirat wird nur zum Festeorganisieren gebraucht und bei allem anderen wird er einfach übergangen. Die Beiträge wurden erhöht, als Elternbeirat hat man da ja angeblich beratende Funktion aber leider haben wie es wie die restlichen Eltern auch am letzte Kiga-Tag vor den Ferien erfahren, per Elternbrief zum mitnachhause geben, und dann wer ja niemand mehr da.
also ganz ehrlich...das finde ich nicht ok. Fangen wir mal mit der Geburtstagsgeschichte an, für manche Kinder ist es sicher der Himmel im Mittelpunkt zu stehen, für andere halt nicht. Und den Charakter eines Kindes mit Geschenken zu belohnen, na ich weiß nicht ob das so richtig ist. Für mich früher als Kind wäre es die Hölle gewesen und ich wäre wohl immer ohne Geschenk nach Hause gegangen, meine beiden Töchter sind gott sei Dank anders, gott sei Dank deswegen weil es Kinder die nicht so schüchtern sind leichter im Leben haben...aber wie singt Rolf so schön, das eine Kind ist so das andere Kind ist so und das sollte doch von den Erzieherinnen nicht bestraft werden. Zum anderen: Bei uns wurden Laternen von den Kindern mit Vätern gebastelt und es war wunderschön. Ich selber finde daß offene Erziehungskonzept nicht so toll, ich denke die Kinder müssen sich dran gewöhnen bestimmte Dinge zu tun denn in der Schule läuft es ja nicht anders. lgvon Sunny
Ein Hallo an Mimi und alle Anderen! Nun, ich bin schon einigermaßen überrascht, das gerademal ein Posting (von Leni-mami)sich zur Selbstbestimmung und dem Weg des Erlernens von Selbstbestimmung bekennt. Da ist Jutta, Trini und Andrea sprachlos nur weil der kindliche Wille nicht entsprechen gefordert wird (und sei es Mittels Sanften Zwanges) um das allseits anerkannte Pflichtstück zu Tage zu fördern. Ich bin ein Mann und würde mir zugute halten, handwerklich geschickt zu sein. Und durch meine Ausbildung zum Heilerzieher denke ich, über genügent sozialpäd. Rüstzeug zu verfügen. Bei Euch (o.g. Personenkreis) würde ich gern mal an einem Samstagnachmittag vorbeikommen und ein Eckventiel am Wassereinlass der Waschmaschiene wechseln. Fachmännisch(od.-fräulich) sollte das schon erledigt werden und wenn ihr nicht wollt, werde ich etwas "sanften Zwang" einsetzen. Weil: ein "Pflichtstück" sollte schon sein!! Immerhin (nicht war lgvon Sunny) können die Menschen nicht früh genug lernen "bestimmte Dinge" zu tun!? Und wenn ihr Euch dann, in eurem erwachsenen Selbstverständnis von mir so richtig gegängelt fühlt - mich gar Eurer Wohnung verweisen wollt - nur weil ich so einen schönen Förderplan habe - dann gibts einen bösen Eintrag in Euer Mutti-Heft!! Um so inkonsequenter finde ich die Denkweise, Mimi, wenn du folgenden Satz schreibst: "Erwachsene lassen sich ja auch nicht in die Luft werfen und kriegen trotzdem geschenke, oder." Denn Erwachene lassen sich nicht (oder sollten sich nicht) manipulieren. Und schon gar "sanfter Zwang" würde als eine Frechheit von Erwachsenen zurückgewiesen werden. Aber bei unsren Kleinen, die können sich ja nicht wehren und der sanfte Zwang ist ja nur zu ihrem Besten. Als wüsten unsere Kinder nicht selber besser was für sie gut ist. Schön ist dann noch bei Jutta nachzulesen: "jedes Kind ist individuell". Nur warum reicht diese Erkenntniss der Individualiät des Kindes nicht soweit, das es vielleicht ein Ausdruck von Individualitätserleben oder Streben sein kann - wenn ein Kind nicht mitbastelt? Und Letztlich, sollte jedes Kind dann auch das Recht haben, die Konsequenzen aus seinem Verhalten zu erleben. Als Erzieher kann ich ja dem Kind die Konsquenzen (durch meinen größeren Überblick und Weitsicht)auf kindgemäße Weise erklären. Aber entscheiden sollte sich das Kind selber. Diese Lektion muß jeder Mensch im Leben lernen und ich denke, das man damit nicht früh genug anfangen kann. Ja, und was die Geburtstagsgeschichte angeht, so denke ich, das ich diese Vorgehensweise auch nicht nachvollziehen kann. Aber man (und auch Frau) kann sich diese Handlungsmotivation von der päd. Fachkraft erklären lassen. Also Tschüss Marco
Eigentlich finde ich es toll, daß sich auch mal ein Mann (bnoch dazu einer vom Fach) hier äußert, ABER: Glaubst Du wirklich, was Du hier schreibst??? Selbstredend erlebt (fast) jeder Erwachsenen tagtäglich (wenn nicht stündlich) "Zwang". Das erste Mal, wenn morgens der Wecker klingelt, das nächtse Mal, wenn ich im Labor einen Versuch unterbrechen muß, weil eine völlig überflüssige Sitzung stattfindet und das dritte Mal, wenn ich überpünktlich nach Hause hetzen muß, weil die betreute Grundschule in den Ferien schon 13.30 Uhr schließt, wir aber unbedingt noch Milch brauchen. KEINER kann nach dem Lustprinzip leben!!! Und schließlich sind ja auch die so hochgelobten Rituale sowas wie Zwang. Da wird halt zu einer bestimmten zeit gemeinsam gegessen, Stuhlkreis abhegalten, draußen gespielt, Therapie gemacht (oder fragst Du als Heilpädagoge Deine Patienten, wann sie Lust darauf haben?). Mein Großer hat jedenfalls seine KG-Termine bekommen und mußte zu dieser Zeit auch turnen, egal ob er lieber was anderes getan hätte. Und wie gesagt, spätestens mit der Schule ist das zwanglose Leben vorbei. Ist es dann so verkehrt, wenn schon im Kindergarten gewisse Regeln (Zwänge?) gelten?? Eine Bekannte hat übrigens ihre Kinder in zwei verschiedenen Gruppen desselben Kindergartens. Die eine Gruppe ißt gemeinsam zu festen Zeiten, in der anderen Gruppe können die Kinder essen, was sie wollen. Das kind in der ersten Gruppe ißt sein Frühstück immer auf, das andere hazt immer eine volle Tasche und Riesenhunger. Und selbst mein Großer schleppt mir momentan aus der Betreuten sein komplettes Frühstück wieder mit heim. In der Schule essen sie gemeinsam, da ißt er auch, in der Betreuten könnte er jederzeit essen und vergißt es. Ich weiß, das sit alles recht wirr, aber vielleicht kannst Du ja trotzdem was damit anfangen. Trini PS: Bist zum Waschmaschinen-Reparatur-Unterricht herzlich willkommen.
Hallo Marco, ich finde es auch gut, dass sich mal ein Mann (auch noch vom Fach) meldet. Ich kann auch nicht ganz glauben, dass das Geschriebene wirklich auch in Deinem Sinne ist. Versetz Dich doch mal in die Lage als "Papa" und nicht als "Fachmann". Stell Dir mal vor, wie traurig dann Dein Kind ist, wenn es keine Laterne hat, wie die anderen Kinder. Solche Sachen könnten doch als Gruppe gemeinsam gebastelt werden oder auch in mehreren Gruppen. Dies könnte doch ein "Muß-Objekt" sein. In der Schule müssen die Kinder dann auch manche Sachen machen, die ihnen vielleicht nicht gerade in den Kram passen. Das ist doch auch schon eine Art Erziehung. Oder etwa nicht? Auch mit dem Geburtstag ist das so eine Sache. Dann kann man doch gleich Fragen: "Willst du ein Geschenk oder nicht?" anstelle von "Willst du feiern oder nicht?" Das finde ich einfach eine Diskriminierung diesen Kindern gegenüber. Auch wenn die Kinder nicht feiern wollen, dann können sie meinetwegen im Schlußkreis ein kleines Präsent erhalten und fertig. Das muß ja nicht mit einem großen Tamtam ablaufen. Viele Kinder wollen einfach nicht im Mittelpunkt stehen. Im übrigen habe ich das gestern bei dem extra anberaumten Elternabend angesprochen (auch das mit der Laterne) und die Erzieher waren ziemlich einsichtig und werden in Zukunft die Sachen anders regeln. Ansonsten bin ich ja mit dem Kindergarten sehr zufrieden (es ist ein freier Kindergarten ohne einzelne Gruppen). Ich denke auch, dass jetzt alles in die richtige Richtung geht, denn alle anwesenden Eltern waren meiner Meinung. Viele Grüße Mimi
Ja - liebe Trini, dass meinte ich auch so!Und wenn Du schreibst, das jeder (od. fast Jeder) Zwang erlebt (siehe Wecker e.t.c.) dann kann ich das auch bestätigen. Oder Sagen wir mal - fast bestätigen. Denn da ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich muß mich ständig mit der Realität auseinandersetzen. Als kleiner, oder großer Mensch! Und ich werde bei widrigen Realitäten entscheiden, ob ich das so in Kauf nehme oder nicht. Will sagen: es sind die entsprechenden Kompromisse die ich schließe oder als die "Faulen" ablehne. Und da macht es nach meiner Philosophie kein Unterschied, ob ich ein Kind bin oder erwachsen. Wenn der Wecker klingelt, dann nicht desshalb - weil eine überirdische Macht diesen eingestellt hat, sondern - weil ich ein Kompromiss geschlossen habe zwischen der Freiheit - in den Tag zu leben und meinen Konsumwünschen zu denen ich Geld brauch >> daher ab- morgens auf Arbeit!! Ich habe viele Menschen kennengelernt, die es nicht immer schaffen Kompromisse zu schließen, daher sollten unsere Kinder dies frühzeitig lernen. >>FREIHEIT; IST DIE EINSICHT IN DIE NOTWENDIGKEIT
Hallo Mimi! Klar wäre mein Kind dann traurig!!! Und auch mich als Papa würde dieser Umstand nicht gerade fröhlich stimmen. Nur hat jeder Mensch ein Recht auf seine Emotionen. Und so darf das Kind, nach einer selbstgetroffenen Fehlentscheidung (halt keine Laterne zu basteln) auch mal traurig sein. Nur wenn es diese Gefühle fühlen darf, wird es demnächst mit solchen od. ähnlichen Entscheidungen weitsichtiger umgehen. Es wird lernen, sein Handeln unter dem Aspekt einer späteren Erfüllung besser zu planen. Das klingt ziemlich technokratisch, dennoch halte ich daran fest. Ich habe auch in einer Kita schon gearbeitet (Montessorie). Und in meinem Inneren bin ich Montessorianer! Sicherlich würde ich mein Kind nicht dazu zwingen oder überreden etwas zu tun, wozu es keine Lust oder Einsehen hat. Aber ich kann ja dem Kind vorleben, das es mir Freude bereitet eine Laterne zu bauen. Und zum Lampiongumzug würde ich mit meiner Laterne mitgehen. Wenn ich dann sicher der Annahme sein kann, das mein Kind seine Entscheidung, unter dem Lichte der Ereignisse neu überdacht udn bewertet hat und zumal erkennen läßt > "ach, hätte ich doch auch eine Laterne gebaut!". So werde ich als mitfühlender Papa sicherlich auf die meinige Laterne verzichten können. Ich habe etwas viel größeres nicht torpetiert und wir können es als gute Ernte einfahren, wenn Selbsterkenntnis reift in meinem Kind. Das wird eine gute Schule sein für spätere Entscheidungen. Hauptsache, ich habe nicht gezwungen und nicht manipuliert. Und ich werde einen Teufel tun und mein Kind beim Lampiongumzug hochziehen. Die Erkenntniss muß selber reifen. Trösten und unterstützen kann ich immernoch. Nun, und die Geburtstagssache kann ich, wie schon gesagt auch nicht nachvollziehen! Aber zu guter Letzt habt Ihr die Sache ja gütlich geklärt. Dazu meinen Glückwunsch!! Tschüß Marco
Hallo! Kinder sollen Verantwortung tragen, richtig. Kinder sollen aus logischen Folgen lernen, richtig. Aber als Mutter und Erzieherin habe ich auch das Recht ein Kind vor bestimmten Erfahrungen, die das Kind nicht absehen kann, zu schützen. Eine Zweijähriger muß bei mir im Winter eine Jacke anziehen, da kann er schreien, wie er will, ein sechsjähriger nicht (vorausgesetzt es ist mein eigenes Kind). Aber Vorschulkinder müssen bei mir bedingt eine Laterne basteln. Ich habe es noch NIE erlebt, daß ein Kind nicht dazu motiviert werden konnte eine Laterne zu basteln. Wenn es sich mit Händen und Füssen dagegen wehren würde, dann wrde ich es auf die Folgen aufmerksam machen und dann auch keine Laterne basteln, aber auch nur wenn ich vorher alle Motivationsregister gezogen hätte! Dann jedoch würde ich meine eigene Laterne auch selber tragen, zumindest in den ersten zehn Minuten *ggg*.
Motivationsregister? Kannst du das näher konkretisieren? Und was meinst du mit "bestimmte Erfahrungen, die das KInd nicht abschätzen kann, zu schützen"? Gesetzt den Fall, wir stehe zusammen an einer stark befahrenen Ampelkreutzung. Und Du hast es sehr eilig, bist in Gedanken und rennst bei Rot los. Klar das ich Dich als erwachsenen Mensch am Rockzipfel festhalte und somit Dich vor der Erfahrung einer Kollision mit einem PKW schütze! Aber damit wirke ich sicherlich nicht in deinen Augen als erzieherisch? Das bezeichne ich als Notwehr! Und dieser Notwehr würde ich mich, ohne Ansehen der Person und Alter, bedienen! Aber, wenn ein Zweijähriger keine Jacke anziehen will oder ein Sechsjähriger keine Laterne basteln will? Da kann ich beim besten Willen kein Notwehrrecht erkennen. Da kann ich nur erzieherisch wirken und das heist häufig genug Überreden (man beachte den ersten Teil dieses Wortes und lasse es sich auf der Zunge zergehen!) oder Manipulieren. Wobei die Grenzen zwischen beiden Beeinflussungsmaßnahmen fließend sind. Im Übrigen, traue ich einem zweijährigen Kind durchaus zu, ein Körpergefühl zu haben - zu wissen, wann es ihnen behaglich oder unbehaglich ist. Die natürliche Reaktion wäre dann, sich was anzuziehen. Die Klamotten sind in erreichbarer Nähe - also was solls? Ich muß auch Verantwortung für meinen Körper erlernen. Lernen bedeutet auch Fehl zu gehen. Aber das ist ja alles weit weg von der Laterne (dem Stein des Anstoßes). Tschüß Marco
Ja Marco, diese Gedanken gingen mir beim Lesen auch durch den Kopf. Das hängt mit dem Selbstverständnis von "guten Eltern", die zur Lebenstüchtigkeit erziehen zusammen. Ich bin Mutter und auch professionelle Erzieherin und komme bei meinem eigenen "bastelresistenten" Sohn auch schon mal ein weing in diese Konfliktecke :-), nach dem Motto: Man muß auch mal was, was einem nicht paßt. Aber sollten das Tätigkeiten sein, die mit Freude am Schaffen und mit erlebter Kreativität zu tun haben?? Ich finde Laternenbasteln für Kindergartenkinder eh, oft eine Überforderung. Denn entweder ist die Laterne "schön" oder sie ist kindgerecht - was unserer "erwachsenen" Ästhetik nicht immer entspricht. Ich finde diese Schablonenlaternen, die dieses Jahr im Kiga meines Sohnes gebastelt werden nicht sehr geeignet und habe mit ihm selber eine gekleistert - er tat es sogar freiwillig und mit Freude, weil er sich die ganz alleine ausgesucht hat. Solch einen "individuellen Service", kann man eher zuhause bieten, wie im Kiga, wo es eben ein oder zwei Modelle zur Auswahl gibt:-)). Danke für Deine offenen Worte LG Doris
Ja, genau!! Und Dein Gedanke gefällt mir auch - weil sie einen Aspekt näher beleuchtet. Das ist das Ding mit der Kreativität. Da kam mir doch gleich die Frage, wann ist der Mensch am Kreativsten? Ich denke, wenn er spielerisch an eine Sache herangeht. Will sagen - absichtslos und in experimenteller Freiheit. Die hingegen bleibt beim "sanften Zwang" auf der Strecke. Aber weißt du was mich am meisten erzürrnt? Ich erlebe, gerade auch in diesen Foren, bei vielen Eltern eine gesteigerte Erwartungshaltung an ihre Kinder. Und diese Erwartungshaltung ist immer auch mit Leistungsdenken verbunden. Und da fragt sich die Mutter, ob mein Kind mit 2,5 nicht schon längstüberfällig ist beim Sauberwerden etc. Oder solche Fragen: Wie kann ich mein Kind besser bestrafen, weil es konsequent die Toilette verweigert? Ich bekomme da Wut, wenn deutsche Eltern nicht soviel Zutrauen zu ihren Kinder entwickeln können und sich, um der allg. Konventionen halber zu Feinden ihrer Kinder machen. Bruno Bettelheim hat in seinem Buch "Kinder der Zukunft" berichtet, das Kinder in israelischen Kibuzim der 70er Jahre überhaupt keine Sauberkeitserziehung er(leiden)leben müssen. Warum ist uns Deutsche diese Sache so unentlich wichtig????? Und weiter geht es mit dem Essverhalten. Kein gesundes Kind verhungert freiwillig vor gedecktem Tisch! Aber Sorgen macht man sich dennoch. Und das führt zu Streß. Und der Beispiele gibt es noch viel mehr. Und nun noch diese unseelige Diskusion, ob nicht schon im Kindegarten eine Art Curricila eingeführt werden sollte, um die Probleme rund um Pisa besser zu begegnen. Ne, ich denke - Kinder rauschen heut zutage vielmehr mit dem Düsenjäger durch die Kinderstube. Und wenn diese wichtige Zeit (ein, wenn nicht sogar der wichtigste Grundstein im Leben)vorbei ist, dann bleibt häufig eine Leere im inneren der Seele. Naja, ich will nicht verallgemeinern! Aber das sind häufig meine Gedanke die mich wütend und traurig zugleich machen. Tschüß Marco
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